DE445738C - Notbremse fuer Foerderkoerbe - Google Patents

Description

• Notbremse für Förderkörbe. Die Notbremse ist dazu bestimmt, Unglücksfälle, insbesondere den Absturz von Fahrkörben, zu verhüten; sie soll also ähnlich wie die Notbremse bei Eisenbahnzügen nur bei drohender Gefahr zur Anwendung kommen.
• Zur Einrichtung einer solchen Bremse hat man bereits vorgeschlagen, eine große Menge gespeicherter Energie, z. B. einen Behälter mit einem hochgespannten Druckmittel, im Fahrkorb mitzuführen, die bei Gefahr durch eine selbsttätig wirkende Vorrichtung oder von Hand den am Fahrkorb angeordneten, nach zwei Seiten wirkenden Bremsen zugeführt wird. Ein solcher Behälter (der auch unterteilt sein kann, wobei zwischen den einzelnen Teilen Rückschlagventile angeordnet werden) ist mit der Bremse durch eine Rohrleitung zu verbinden, in die ein Hahn,-Ventil o. dgl. eingeschaltet ist. Der Hahn wird zweckmäßig mit einer Zugstange in Verbindung gebracht und dann, wie bei der Eisenbahn, durch Ziehen an der Zugstange geöffnet.
• Es ist nun Vorsorge zu treffen, daß der Hahn beim Absturz des Fahrkorbes selbsttätig geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist in bekannter Weise ein Regler (z. B. ein Fliehkraftregler) vorgesehen, der bei unzulässiger Geschwindigkeit des Fahrkorbes den Hahn öffnet. Der Regler kann in bekannter Weise, z. B. durch ein Fühlrad am Fahrkorb, angetrieben werden, das federnd gegen die Führung des Fahrkorbes angepreßt wird und der Geschwindigkeit des Fahrkorbes entsprechend umläuft.
• Dabei ist auch der Fall zu berücksichtigen, in dem ein plötzlicher Richtungswechsel der Fahrkorbbewegung während der Fahrt erfolgt. Dies tritt ein, wenn das Seil während des Hochziehens des Fahrkorbes reißt. In diesem Augenblick kehrt das Fühlrad seine Drehrichtung um. Dieser Wechsel wird gemäß der Erfindung dazu benutzt, die Bremse Zum Einfallen zu bringen, indem das Fühlrad mit einem Klinkenrad verbunden wird, welches das Öffnen des Hahnes veranlaßt.
• In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt. i ist der Fahrkorb, 2 ein Fühlrad, das an der Fahrkorbführung 3 abrollt und durch die Feder q. an iüe Führung 3 angepreßt wird.
• Das Fühlrad 2 dreht über ein Kegelrad die Welle 5, die ihre Drehung über die Kegelräder 6 an den Fliehkraftregler 7 abgibt. Die Muffe des Fliehkraftreglers 7 ist über ein Gestänge mit dem Hahn 8 verbunden, öffnet ihn bei ihrem Aufsteigen und schließt ihn bei ihrem Absteigen. Der Hahn 8 ist in eine Leitung io eingebaut, die an den Behälter 9 angeschlossen ist, in dem sich das hochgespannte Druckmittel (Kohlensäure, flüssige Luft o. dgl.) befindet. Das Druckmittel strömt bei geöffnetem Hahn 8 durch die Leitung io in einen Bremszylinder zwischen zwei darin befindliche Kolben und treibt sie auseinander, wobei die Kolbenstangen gegen die Führungen 3 gepreßt werden. Die Bremse ist nicht gezeichnet. Die vom Fühlrad 2 angetriebene Welle 3 treibt ihrerseits über Zahnräder die Welle 13 an, auf der das Klinkenrad I I sitzt. Geht der Förderkorb i aufwärts, dann schleift die Klinke 12 auf dem Klinkenrad i i. Reißt das Seil beim Heben, so daß sich der Förderkorb plötzlich in entgegengesetzter Richtung bewegt, so dreht das Fühlrad 2 das Klinkenrad i i auch in der entgegengesetzten Richtung wie vorher, so daß es gegen die Klinke 1.2 stößt. Diese weic,it zurück, und das mit ihr verbundene Gestänge öffnet den Hahn B. Kommt der Förderkorb an der Hängebank an, dann stößt die Stange 14 gegen einen Anschlag 16. Die Stange 14 zieht die Klinke 12 über ein Gestänge zurück, so daß beim Abwärtsfahren des Förderkorbes keine Berührung zwischen Klinke und Klinkenrad stattfindet. In dieser Stellung wird die Stange 14 z. B. durch eine Feder gehalten, bis der Förderkorb am Füllort ankommt. Dort stößt die Stange 14 gegen einen Anschlag 15, wodurch die Klinke 12 wieder an das Klinkenrad i i angelegt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Notbremse für Förderkörbe, Aufzugskabinen u. dgl., bei der im Fahrkorb ein Behälter mit einem hochgespannten Druckmittel mitgeführt wird, das bei Gefahr durch eine selbsttätig wirkende Vorrichtung oder von Hand in die am Fahrkorb angeordnete Bremse eingelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des bei unzulässiger Geschwindigkeit den Einlaßhahn (8) öffnenden Reglers mit einem Klinkenrad (12) verbunden ist, welches den Hahn (8) öffnet, sobald während der Fahrt ein Richtungswechsel in der Bewegung des Fahrkorbes (Seilbruch) eintritt.