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Regler für Aufzüge und Förderanlagen. Die Erfindung betrifft einen
Regler für Fangvorrichtungen an Aufzügen und Förderanlagen. Der Grundgedanke der
Erfindung besteht darin, daß die Reglerrolle, über welche das Reglerseil läuft,
eine so große Masse erhält, daß die Kraft zur Beschleunigung dieser Masse bei Überschreiten
einer bestimmten Beschleunigungsgrenze so groß wird, daß sie in dem Reglerseil den
zur Auslösung der Fangvorrichtung nötigen Zug hervorruft. Bekanntlich ist die Kraft
=Masse ;<Beschleunigung. Mathematisch ausgedrückt:P=MXp. Wenn also, um ein Beispiel
zu gebrauchen, eine bestimmte Kraft P nötig ist, um die Auslösung im Seil hervorzurufen,
und als Grenze für p 5 m/sek. festgesetzt wird, so muß die Reglerrolle eine ganz
bestimmte Mindestmasse M haben, um diese vorgeschriebenen Bedingungen zu erfüllen.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, so wird mit Sicherheit bei einer Beschleunigung,
die diese Grenze überschreitet, der nötige Seilzug hervorgerufen und die Fangvorrichtung
ausgelöst werden. Damit nun aber auch nicht die Geschwindigkeit des Fahrkorbes eine
unzulässige Größe erreichen kann, falls die Beschleunigung die vorgeschriebene Gefahrgrenze
nicht überschreitet, aber über eine längere Zeit wirkt, sind an der Reglerrolle
in bekannter Weise Vorrichtungen vorgesehen, die bei Überschreiten einer bestimmten
Geschwindigkeit
die Fangvorrichtung ebenfalls zur Auslösung bringen. Es handelt sich demnach bei
der Erfindung um einen Regler, der sowohl bei Überschreitung einer bestimmten Beschleunigungsgrenze
als auch einer bestimmten Geschwindigkeitsgrenze in Tätigkeit tritt. Dieses gilt
sowohl für die Fahrt nach unten als auch nach oben.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt Abb. i zeigt
schematisch einen Aufzug während der Fahrt bei regelrechtem Betrieb, Abb. a schematisch
einen Aufzug in Abwärtsfahrt. bei dem das Reglerseil bei Überschreitung einer bestimmten
Geschwindigkeit gebremst wird, Abb. 3 die gleichen Vorrichtungen in Aufwärtsfahrt.
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Abb. ¢ zeigt die Reglerrolle in vergrößertem Maßstäbe in Seitenansicht,
Abb. 5 einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Abb. ¢. -Auf der Zeichnung bedeutet
i den Fahrkorb und z die an sich bekannte Reglerrolle, über welche das bekannte
Reglerseil ,; läuft. Die beiden Enden des Reglerseiles sind an einem doppelarmigen
Hebel ¢ befestigt, der am Fahrkorb i sitzt und dessen einer Arm unter der Wirkung
einer Feder 5 steht, die für gewöhnlich den Hebelarm .i in seiner richtigen Lage
hält. Mit 6 ist ein Gehäuse bezeichnet, welches über dem Fahrstuhlschacht befestigt
und in welchem die Reglerrolle a auf einer Achse 7 drehbar gelagert ist. Neben der
Reglerrolle sitzt auf derselben Achse 7 eine Scheibe 8, die an geeigneten Stellen
Anschlagnasen 9 besitzt. An dem Gehäuse 6 ist oberhalb der Achse 7 eine Achse io
gelagert, auf der schwingbar eine Hülse i i sitzt. Diese Hülse i i besitzt einen
Anschlagarm 12, neben dem zu beiden Seiten Anschlagzapfen i3 der Scheibe 8 liegen.
Außerdem besitzt die Hülse i i eine bartartige Verbreiterung 1¢, die in die Rille
15 hineinragt, in welcher das Reglerseil 3 über die Rolle z läuft. Die Achsen io
und 7 sind an ihren freien, aus der Befestiung des Gehäuses herausragenden Enden'
durch ein Querstück 16 verbunden, um sie gegenseitig in ihrer Lage zu sichern.
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In der Rolle ist eine Aussparung 17 vorgesehen, in welcher Gewichte
18 untergebracht sind, die durch Federn i9 belastet sind, derart, daß die Gewichte
gewöhnlich auf Zapfen 2o ruhen. Die Enden der Federn sind verbunden durch Querstücke
2 1, und an diesen siezen Bolzen 22, die mittels Schraubenmuttern an den Zuggewichten
18 angreifen. Außerdem besitzen die Gewichte Nasen 23 mit schrägen Auflaufflächen.
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Die Wirkungsweise ist kurz folgende: Sobald bei der Fahrt sowohl nach
unten als auch nach oben eine bestimmte zulässige Geschwindigkeitsgrenze überschritten
wird, wird die Umlaufgeschwindigkeit der Reglerrolle so groß, daß die Gewichte 18
unter der Wirkung der Fliehkraft entgegen der Spannung der Federn i9 sich von ihren
Sitzen abheben und nach außen streben. Dabei entfernen sie sich so weit voneinander,
daß die Anschlagscheibe 23 in Eingriff mit den entsprechenden Nasen 9 an der Scheibe
8 kommen, so daß die Gewichte 18 und die Reglerrolle dadurch mit der Scheibe 8 gekuppelt
werden und diese Scheibe 8 verdrehen. Die Scheibe 8 schlägt dabei mit ,ihren Anschlagzapfen
13 gegen den Arm i2 der Hülse und verdreht diese nach der einen oder anderen Richtung,
je nachdem in welcher Richtung die Reglerrolle umläuft. Durch die Verdrehung der
Hülse i i wird gleichzeitig auch der bartartige Anschlag 1q. in Eingriff mit dem
Reglerseil gebracht, derart, daß das Seil gegen die Reglerrolle gepreßt wird und
eine starke Bremsung bis zum vollständigen Festhalten erfolgt. Infolgedessen wird
an dem Seil ein solcher Zug hervorgerufen, daß die Auslösung der Bremsfangvorrichtung
erfolgt. Dies ist die Wirkungsweise, wenn während der Fahrt die Geschwindigkeit
allmählich so groß wird, daß eine bestimmte Grenze überschritten wird, ohne daß
dabei die -sekundliche Beschleunigung unzulässig hoch zu sein braucht. Wenn letzteres
eintritt, z. B. beim Bruch eines Tragseiles, dann wird infolge der großen Masse
der Reglerrolle infolge der nötigen Beschleunigungskräfte der Zug im Reglerseil
so groß, daß die vorgeschriebene Grenze überschritten wird und der Regler in Tätigkeit
tritt.