DE701548C - Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen von SchienenfahrzeugenInfo
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- DE701548C DE701548C DE1939K0154449 DEK0154449D DE701548C DE 701548 C DE701548 C DE 701548C DE 1939K0154449 DE1939K0154449 DE 1939K0154449 DE K0154449 D DEK0154449 D DE K0154449D DE 701548 C DE701548 C DE 701548C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/32—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration
- B60T8/321—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration deceleration
- B60T8/3235—Systems specially adapted for rail vehicles
- B60T8/324—Speed measurement by means of centrifugal governers or the like
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- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach Patent 688 529, die zum Auslösen
festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen dient, und betrifft eine weitere Ausbildung einer solchen.
Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent ist insbesondere für schnell fahrende Schienenfahrzeuge
bestimmt (Schnellzugswagen, Schnelltriebwagen u. dgl.).
Bei diesen Fahrzeugen ist außer der oben angegebenen Vorrichtung noch eine Sondervorrichtung
mit der Druckluftbremse verbunden, die die Bremswirkung innerhalb geringer Geschwindigkeitswerte bis zu einem
' 15 bestimmten Geschwindigkeitswert (etwa 50 km/Std.) hinauf auf einen bestimmten
Wert hält, der einen Teil des wirklichen Fahrzeuggewichtes (etwa 80% desselben) entspricht
und die bei Überschreiten dieses Geschwindigkeitswertes
eine erheblich höhere Bremswirkung (bis 220 % des Fahrzeuggewichtes)
einstellt. ·
Beide Vorrichtungen werden von je einem von einer Fahrzeugachse aus angetriebenen
Regler mit umlaufenden Schwungmassen beeinflußt.
Die Notwendigkeit, mehrere Regler am Fahrzeug anzubringen, verteuert die Kosten
für die Beschaffung der Fahrzeuge.
Der Umstand, daß von den Achsen noch andere Sondervorrichtungen angetrieben werden
müssen, beispielsweise elektrische Lichtmaschinen und Geschwindigkeitsmesser, läßt
es geboten erscheinen, die Achsen für diese Antriebsvorrichtungen nach Möglichkeit freizuhalten.
Die weitere Ausbildung der Vorrichtung nach dem Hauptpatent wirkt sich nun erfindungsgemäß
dahin aus, daß der zum Auslösen festgebremster Achsen vorgesehene
Regler auch die Aufgabe übernimmt, den Bremsdruck nach Maßgabe der Geschwindigkeit
im Sinne der obigen Angaben zu regeln. Dabei kann dem Regler innerhalb dieser zweiten, ihm zugewiesenen Aufgabe noch die
Lösung eines im Rahmen dieser zweiten Aufgabe auftretenden Problems zugewiesen werden,
das sich bei der Regelung des Bremsdruckes nach Maßgabe der Geschwindigkeitsänderungen
ergibt.
Wenn bei einer Bremsung aus hoher Fahrgeschwindigkeit eine Fahrzeugachse festgebremst
wird und wenn der Regler in Erfüllung seiner ihm gemäß dem Hauptpatent zugewiesenen Aufgabe die Achse durch Entlüften
des Bremszylinders wieder zur Umdrehung bringt, so stellt sich der der noch immer hohen Geschwindigkeit zugeordnete
hohe Bremswert wieder ein. Das kann, wenn die Gründe für das Festbremsen der Räder
(Laubfall, nasse, schlüpfrige Schienen) fortbestehen, dazu führen, daß es wiederum und
in weiterer Folge der sich selbsttätig abspielenden Vorgänge wiederholt zum Festbremsen
einer oder mehrerer Achsen kommt. Es liegt nun im Rahmen der Erfindung, die dem Regler zusätzlich zugewiesene Aufgabe
(Regelung des Bremsdruckes) hinsichtlich der Gestaltung des Bremsdruckes so zu lösen, daß bei Aufhebung des Festbremsens
der Achse die hohe Bremswirkung, die zum Feststellen der Achse führt, trotz entsprechend
noch immer hoher Geschwindigkeit nicht sogleich wieder zur Wirkung kommt, sondern daß zunächst die geringere, für geringere
Fahrgeschwindigkeiten vorgesehene Abbremsung wirksam wird und über einen bestimmten Zeitabschnitt aufrechterhalten
wird, dessen Festlegung willkürlichem Ermessen unterliegt; erst nach Ablauf dieses
Zeitabschnittes tritt dann die hohe Bremswirkung wieder auf, wobei vorausgesetzt ist,
daß die Geschwindigkeit dann noch immer den hohen Wert hat, dem die hohe Bremswirkung
programmäßig zugeordnet ist.
Um nun beim Übergang von der geringeren Bremswirkung zur hohen Bremswirkung
das rasche Ansteigen des Bremsdruckes, das erneut die Gefahr des Festbremsens der
Achsen bedingen kann, zu vermeiden, werden erfindungsgemäß gleichzeitig Mittel in Vorschlag
gebracht, den Übergang von der geringen Bremswirkung zur hohen Bremswirkung allmählich zu vollziehen.
Die für den angegebenen Zweck erforderlichen Mittel sind einfach und bedingen keineswegs einen verwickelten Aufbau der
Vorrichtung.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist auf der Zeichnung in
Abb. ι schematisch veranschaulicht.
Abb. 2 zeigt ein Schaubild, das die Reglertätigkeit und den Verlauf des Bremszylinderdruckes
bei Anwendung der Vorrichtung erkennen läßt.
Zu den Teilen der Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent, die, wie in diesem, in Abb. 1
mit den Ziffern 1 bis 13 bezeichnet sind, tritt bei der gemäß der Erfindung ergänzten Vorrichtung
eine dem bekannten Druckübersetzer 15 vorgeschaltete Ventilvorrichtung 14 hinzu,
die die Verbindung zwischen dem nicht dargestellten, oberhalb des Gehäuses 10 zu
denkenden Bremsluftbehälter und der für die Umschaltung der Bremswirkung maßgebliehen
Kammer des Druckübersetzers 15 durch das Doppelventil 19, 20 überwacht und in
ihrer. Tätigkeit durch den Druck bestimmt 'wird, den der Regler 1 mittels des mit einer
Auslaßbohrung versehenen Kolbens 3 und des Doppelventils 4", 4* im Gehäuse 10 einstellt
und der sich mit der Geschwindigkeit ändert und bei hoher Geschwindigkeit groß, bei geringer
Geschwindigkeit gering ist. Das Doppelventil wird von einem Differentialkolben 16, 17 gesteuert, der unter dem Einfluß
einer Feder 18 steht und dessen kleinerer, gewissermaßen eine besonders dicke Kolbenstange
darstellender Teil 17 durch eine Durchbrechung einer im Gehäuse 14 befindlichen
Querwand 24 geführt ist. Der die Feder 18 umgebende Teil des Gehäuses 14 ist mit der
freien Luft verbunden. Der Differentialkolben 16, 17 hat eine mittlere Bohrung, die
durch das Ventil 19 überwacht wird. Der zwischen dem Kolben 16 und der Querwand
24 befindliche Raum des Gehäuses 14 ist an den Raum des Gehäuses 10 angeschlossen, in
welchem der jeweils der Fahrgeschwindigkeit entsprechende, vom Regler 1 eingestellte
Druck herrscht. An die zwischen den genannten Räumen vorgesehene Verbindungsleitung ist ein Behälter 21 angeschlossen, und
es ist eine Drosseldüse 22 vorgesehen, die im Verein mit dem Behälter 21 das Maß des
Anstiegs des den Differentialkolben 16, 17 gegen die Wirkung der Feder 18 beeinflussenden
Druckes bestimmt. Eine den Behälter 21 und die Düse 22 umgehende Zweigleitung
weist ein Rückschlagventil 23 auf. Der Zweck no dieser Teile ist unten näher erläutert.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung ist die folgende:
Wenn bei hoher Fahrgeschwindigkeit eine Bremsung erfolgt, die zum Feststellen der
von der Vorrichtung beeinflußten gebremsten Achsen führt, so sinkt die Umdrehungszahl
der Achsen und damit die des Reglers 1 sehr rasch, ihr Wert wird augenblicklich gleich
Null, wie es aus dem linken Teil des die Um- iao drehung der Schwungmassen des Reglers
wiedergebenden Linienzuges I in Abb. 2 her-
vorgeht. Der augenblickliche Stillstand des Reglers führt das sehr rasche Sinken des
Bremszylinderdruckes herbei, den der Linienzug II in Abb. 2 wiedergibt. Durch das
S rasche Sinken des im Gehäuse 10 zwischen dem Kolben 3 und der Zwischenwand 11
herrschenden Druckes wird auch der im Raum 25 der Ve'ntilvorrichtung 14 herrschende
Druck entsprechend verringert. Die Feder 18 schiebt den Differentialkolben 16, 17 nach
rechts, das Ventil 19 schließt sich, das Ventil 20 öffnet sich, und der Druckübersetzer 15
erhält die Druckluftfüllung, durch welche die Bremswirkung verringert wird. Wenn jetzt
infolge der Bremszylinderentlüftung die festgebremste Achse wieder umzulaufen beginnt,
so steigt infolge der Tätigkeit des Reglers 1 der Druck in dem zwischen den Teilen 3 und
11 befindlichen Raum wieder. Der Druck im Raum 25 der Ventilvorrichtung 14 vermag
aber nicht in gleichem Maße zu steigen, da die Düse 22 in Verbindung mit dem Behälter
21 dies verhindert. Der Druck kann daher erst allmählich auf den Wert anwachsen,
der hinreicht, den Differentialkolben 16, 17 nach links zu verschieben und dabei
die Spannung der Feder 18 zu überwinden. Wenn daher nach erfolgter Bremszylinderentlüftung die festgebremste Achse wieder
umläuft und demgemäß erneut Bremszylinderfüllung erfolgt, so geschieht dies bei zunächst
geöffnetem Ventil 20, d. h. die Bremswirkung hat den geringen Wert. Im Linienzug II des
Schaubildes in Abb. 2 wird diese Tatsache kenntlich an der Lage des Punktes P1, der die
Höhe des Bremsdruckes angibt, der der geringen Bremswirkung entspricht. Der Punkt P2 in der strichpunktierten Fortsetzung
des Linienzuges II läßt erkennen, daß man es durch die Wahl der Größe des Behälters
21 und der Durchlaßöffnung der Düse 22 in der Hand hat, die Dauer der Aufrechterhaltung
der geringen Bremswirkung willkürlich zu gestalten. Will man den Verlauf dieses Linienzuges nicht ein für allemal festlegen,
sondern bedarfsweise nach den Strekkenverhältnissen
oder anderen wesentlichen Umständen willkürlich verändern, so kann dies beispielsweise dadurch geschehen, daß
jo man an den Behälter 21 einen oder mehrere
Behälter anschließt und in die Verbindung dieser Behälter Sperr- oder Drosselhähne einschaltet.
Eine andere Möglichkeit der Veränderung der Strecke P1-P2 liegt in der An-Wendung
eines Stellhahnes mit verschiedenen verschieden großen Durchtrittsöffnungen an Stelle der unveränderlichen Düse 22.
Der punktierte Linienzug Hb, der einen anderen Verlauf des Linienzuges II nach erneutem
Umlauf der wieder freigegebenen festgebremsten Achse darstellt, zeigt einen Anstieg, der weniger steil ist als der Anstieg
der Linienzüge II und Ha. Diesen mehr allmählich sich vollziehenden Druckanstieg
im Bremszylinder erreicht man dadurch, daß man den Querschnitt des Kolbenteils 17 des
Differentialkolbens 16, 17 dicker ausführt als in dem Falle, der dem steileren Druckanstieg
entspricht.
Damit bei der Geschwindigkeitssenkung das Eintreten der niedrigen Abbremsung
nicht verzögert wird, kann die Düse 22 über ein nach dem Regler, d. h. zum Gehäuse 10
hin sich öffnendes Rückschlagventil 23 umgangen werden, das die Entlüftung des Raumes
25 ohne verzögernde Einwirkung der Düse 22 zuläßt, also baldiges Öffnen des Ventils 20 veranlaßt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Auslösen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen
mit einem von einer Bremsachse angetriebenen Regler und von diesem beeinflußten Zeitrelais und Bremszylinderentlüftungsventil
nach Patent 688 529, dadurch gekennzeichnet, daß der das Gleiten der Bremsachse beseitigende Regler (1)
gleichzeitig zur Regelung des Bremsdruckes nach Maßgabe der Geschwindigkeit auf eine Ventilvorrichtung (14) einwirkt,
die ihrerseits auf den bekannten Druckübersetzer (15) einwirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Auslösung der bei hoher Geschwindigkeit festgebremsten Achse zunächst der niedrige
Bremsdruck wirksam und über einen bestimmten Zeitabschnitt aufrechterhalten wird, wobei die Dauer der Aufrechterhaltung
des niedrigen Bremsdruckes durch einen dem Steuerraum (25) der Ventilvorrichtung
(14) vorgeschalteten Behälter (21) mit diesem vorgeschalteter Düse (22)
bestimmt wird.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wiederanstieg des Bremsdruckes nach Freigabe der festgebremsten Achse bei noch hoher Geschwindigkeit vom geringen
zum hohen Wert durch das Querschnittsverhältnis der Teile des Differentialkolbens
(16, 17) bestimmt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1939K0154449 DE701548C (de) | 1939-05-16 | 1939-05-16 | Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1939K0154449 DE701548C (de) | 1939-05-16 | 1939-05-16 | Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE701548C true DE701548C (de) | 1941-01-18 |
Family
ID=7253048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1939K0154449 Expired DE701548C (de) | 1939-05-16 | 1939-05-16 | Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE701548C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE932843C (de) * | 1953-09-26 | 1955-09-12 | Knorr Bremse Gmbh | Auslassventil fuer Gleitschutzregler von druckmittelbetaetigten Bremsanlagen fuer Schienenfahrzeuge |
-
1939
- 1939-05-16 DE DE1939K0154449 patent/DE701548C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE932843C (de) * | 1953-09-26 | 1955-09-12 | Knorr Bremse Gmbh | Auslassventil fuer Gleitschutzregler von druckmittelbetaetigten Bremsanlagen fuer Schienenfahrzeuge |
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