DE714229C - Vorrichtung zum Ausloesen festgebremster Achsen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Auslösen festgebremster Achsen Bei der Vorrichtung zum Auslösen festgebremster Achsen nach dem Vorpatent findet ein Fliehkraftregler Anwendung, der ein Doppelventil steuert, dessen Einlaßventil heim Umlaufen der Achse dem Steuerkolben der eigentlichen Auslösevorrichtung Druckluft zuführt, die sich über eine Düsenbohrung im Steuerkolben beiderseits dieses Kolbens verteilt, wobei eine Feder den Kolben in seine Ruhestellung bringt. Beim Festbremsen der Antriebsachse des Reglers dagegen wird dem Raum des Steuerkolbens, in dem sich die Feder. befindet, über das Auslaßventil des durch den Fliehkraftregler gesteuerten Doppelventils plötzlich Druckluft entzogen, so daß der Steuerkolben entgegen der Federwirkung in seine Arbeitsstellung gebracht wird.
• Die Höhe des Druckes im Raum beiderseits des Steuerkolbens wird von dem Fliehkraftregler in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit eingestellt, da der entstehende Druck ,auch gegen einen vom Regler verstellten Kolben -wirksam wird und die mit steigender Geschwindigkeit steigenden Verstellkräfte des Fliehkraftreglers einem immer größeren Gegendruck standhalten können.
• Da bekanntermaßen die Verstellkräfte eines Fliehkraftreglers erst im ' Bereiche mittlerer Geschwindigkeit nennenswerte Werte erreichen, so kann es vorkommen, daß im Falle eines Festbremsens der Achsen bei niedriger Geschwindigkeit der am Steuerkolben der Auslösevorrichtung entstehende Druckunterschied nicht mehr ausreicht, um die Gegenkräfte am Steuerkolben zu überwinden, so daß die Achsen nicht mehr ausgelöst werden. Es ist nun zwar gelungen, diese untere Arbeitsgrenze der Auslösevorrichtung wenigstens unter die Geschwindigkeit herunterzudrücken, bei der die Abbremsung von 220 auf 8o% des -Fahrzeuggewichtes herabgesetzt wird, d. h. bei der die Gefahr des Festbremsens- nicht mehr vorbanden ist.
• Ist ein Wagen jedoch nicht mit Bremsen mit einem Bremsbelag, dessen Reibwert sich mit der Geschwindigkeit ändert, sondern mit Bremsen ausgerüstet, deren Bremsbelag einen nahezu geschwindigkeitsunabhängigen Reibwert hat, bei denen eine Herabsetzung der Abbremsung nicht vorgenommen wird, so bleibt die Blockiergefahr auch bei geringeren Geschwindigkeiten bestehen.
• Es besteht also das Bedürfnis, die Arbeitsgrenze der Einrichtung noch weiter nach unten zu schieben. Da man den pneumatischen Teil. mit Steuerkolben usw. nicht empfindlicher machen kann, weil die Vorrichtung sonst .auch bei normalen Bremsungen :ansprechen würde, wird der Regler der Auslösevorrichtung erfindungsgemäß so gestaltet, daß er auch im Bereich der niedrigen Geschwindigkeiten größere Stellkräfte aufzubringen vermag, als sie üblicherweise von dem Fliehkraftregler zu erwarten wären.
• Die Abb. i der Zeichnung zeigt im Druckgeschwindigkeitsschaubild die bisher von dem Regler erzeugte Kurve x, die durch den verbesserten Regler zu der Kurve x, bzw. x. bzw. x;; umgestaltet wurde.
• Die Abb.2 zeigt den Regler gemäß der Erfindung.
• Wie aus der Abb.2 ohne weiteres ersichtlich ist, verschieben die Schwunggewichte des Reglers beim Umlauf der Achse den Kolben 4.3, der mit einem Entlüftungskanal:l.4 versehen ist, nach links, `wobei das Ventil 4b geschlossen und das Ventil d." geöffnet ward, worauf Druckluft aus, dem Vorratsluftbehälter in den Raum des Reglerkolbens i-- strömt. Der hierbei auch in der Kammer 4.5 entstehende Druck sucht den Kolben :13 nach rechts zurückzuschieben, worauf sich das Ventil 4a wieder schließen würde. Solange jedoch dieser Gegendruck durch die Feder 4.6 des den Kolben 4.3 umgebenden Kolbens q.7 ,aufgefangen wird, bleibt die Gegenwirkung infolge der kleinen beaufschlagten Fläche des Kolbens 4.3 gering. Erst wenn -der Kolben d.7 an der Schulter 4.8 des. Kolbens .43 zum Anliegen kommt, wird der Druck in der Kammer 45 voll wirksam. Durch diese Maßnahmen wird das angestrebte Ziel, auch bei geringen Geschwindigkeiten starke Steuerkräfte zu er halten, dargestellt in der Kurve= x1 der Abb. i, erreicht. Ebenbürtige Mittel wären Gelenke, die die Hebelübersetzung der Gewichte des FliehkraftregJers in Abhängigkeit von der Drehzahl. ändern, etwa so, daß bei niedrigen Geschwindigkeiten die Punkte 49 Drehpunkte sind (Übersetzung a : b), während bei hohen Geschwindigkeiten es die Punkte 5o werden (Übersetzung c : (1).
• Eine weitere Lösung stellt die Kurve x-, der Abb. i dar. Diese wird unter Verzicht auf den Stufenkolben 4.3, 4.7 erreicht durch die Feder 51, deren Vorspannung bei Beginn des Radumlaufes den Anfangsdruck p, der Kurve x. bewirkt. Selbstverständlich können sich ,auch, wie in Abb. a dargestellt, Stufenkolben 4.3, 47 und Feder 51 unterstützen, wobei :eine Reglerkurve x3 entstehen würde, die sich aus einer- Addition der Kurve x1 und p, ergibt.
• Start der beiden nacheinander zur Wirkung kommenden Kolben 4.3, 4.7 könnte auch ein Kolben Anwendung finden, dessen wirksame Fläche mit steigendem Druck sich stetig vergrößert. Ausführungsbeispiele eines derarti*-en Kolbens zeigt die Patentschrift 639 toi.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Vorrichtung zum Auslösen festgebremster Achsen von Schienenfahrzeugen mit einem von der Bremsachse angetriebenen Fliehkraftregler nach Patent 698 858, dadurch gekennzeichnet, daß am Regler an sich bekannte Mittel vorgesehen sind, die die Reglercharakteristik derart ändern, daß auch im Bereich der niedrigen Geschwindigkeiten starke Stellkräfte vorhanden sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nacheinander zur Wirkung kommende Kolben (.I3. .i7@i verwendet werden.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelarinverhältnis der Fliehgewichte von der Geschwindigkeit abhängig ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (51) die Höherlagerung der Kurve (x;) h e - wirkt.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolben verwendet wird, dessen wirksame Kolbenfläche mit steigendem Druck sich stetig v erg rö f.ert.