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Druckmittelbremse für Fahrzeuge, insbesondere Druckluftbremse für
Kraftfahrzeuganhänger Die Erfindung betrifft eine Druckmittelbremse fär Fahrzeuge,
insbesondere eine Druckluftbremse für Kraftfahrzeuganhänger, mit mindestens je einem
Bremszylinder für jede Achse und von einem gemeinsamen Steuerventil zu diesen Zylindern
führenden Druckmittelleitungen. Um bei diesen Bremseinrichtungen die beim kräftigen
Bremsen auftretende Achsdruckänderung, d. h. d'ie dabei auftretende stärkere Belastung
der Vorderachse,, auszunutzen, werden bisher allgemein die B,remszylinder der Vorderachse
größer gewählt als die der Hinterachse; denn infolge der Achsdruckverlagerung können
an. der Vorderachse ohne Gefahr eineis Feststel.lens der Räder größere Bremskräfte
zur Wirkung gebracht werden. als an dar Hinterachse. Das hat aber den Nachteil,
daß bei Bremsungen mit geringeren Biremskräften, z. B. bei längeren Talfahrten mit
gleichbleibender verminderter Geschwindigkeit, wo also keine Achsdruckänderung auftritt,
die Vorderachse überbremst und der Verschleiß an den Bremseinrichtungen der Vorderachse
und, an den Reifen der Vorderräder wesentlich größer ist als an der Hinterachse.
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Um nun bei Lastfahrzeugen, insbesondere Anhängern, dieAchsdruckverlagerung
zur verbesserten Bremsmöglichkeit ohne die erwähnten Nachteile z= erzielen., wird
gemäß der Erfindung bei mindestens im wesentlichen gleicher Bemessung der Bremszylinder
dem Bremszylinder bzw. dein B@remszylindern der Hnnterachse ein Regler vorgeschaltet,
der bei rascher Bremsdrucksteigerun,g nach Erreichen eines bestimmten Biremswertes.
den D@ruckmitte@lzustrom zu den Hinteratchshremszylindern unterbricht,
ohne
die weitere Drucksteigerung in. den anderen Brem#szyli:ndern zu verhindern.
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Ein Ausdührun.gsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung für
die Druckluftbremse eines Kraftfahrzeuganhängers dargestellt, und zwar skizziert
Fig. i ein Gesamtbi.l:d der Eremsanlage mit einem Regler nach der Erfindung, während
Fig: z den, Regler im Längsschnitt zeigt; Fig. 3 zeigt ein Teilbild des, Reglers
nach Fig. 2 mit einer Abänderung.
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Der mit einer Deichsel i an einen, nicht dar gestellten Zugwagen anzuhängende
Anhänger ist mit einem Bremszylinder 2 für die Radbremsen 3 der Vorderachse und
mit einem Bremszylinder 4 für die Radbremsen 5 der Hinterachse ausgerüstet, Die
beiden Bremszylinder sind durch Leitungen 6, 7 mit einem Dreidrucksteuerventil8
bekannter Bauart verbunden, an das außerdem der DruickluftvoirratsbehMter g. des
Anhängers und die durch eine Kupplung zo mit dem Leitungssystem des Zugwagens verbindbare
Steuerleitung ii angeschloissen sind.
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Die beiden Bremszylinder 2 und 4 sind einander gleich. In die Leitung
7 ist kurz vor dem Hinterachsbremszylinder 4 ein: Regler 12 eingesichaltet. Der
Regler i2@ (Fig. z) hat ein Oberteil 1s, ein Unterteil 14 und eine zwischen diesen
Teilen eingespannte Biegehaut 15. Eine Kammer 16 oberhalb der Bieg haut 15 ist durch
eine AnschJuß!bohrung 17 mit dem zum Bremszylinder 4 führenden Teil der Leitung
7 und außerdem über eine Öffnung 18
und eine Anschlußbohrung i9 mit dem anderen
Teil der Leitung 7 verbunden. über der Öffnung 18 ist ein, durch eine Feder 2io
belasteter Ventilteller 21 angeordnet, gegen. den sich von unten ein Zapfen: 22
legt. Der Zapfen ist an der Biegehaut 15 befestigt, die auf der Unterseite durch
eine von außen durch eine Schraube 2,3 einstellbare Feder 2@4 belastet ist. Auf
der Oberseite der Biegehaut ist ein Blechtoller 2,5 festgeklemmt, der sich mit seinem
Rand gegen die Wand der Kammer 16 legen und damit den Hub, der Biegtehäut begrenzen
kann:. In die Wand des, B:l@echtellers 2!5 sind Öffnungen 26 eingearbeitet, die
dauernd eine Verbindung zwischen deir Öffnung z& und derBohrung 17 bestehen
lassen. --Bei. gelöster Bremse sind die Teile des, Reglers 1:2 in, der aus Fig.
2 ersichtlichen Stellung. Die Biegehaut ist in, ihrer höchsten Stellung, woibei
der Blechteller 25 sich an der Wand der, Kammer 16
abstützt und die Dwrchgangsöffnuggen
26 den Druckausgleich zwischen dien Anschlüssen i9 und 17
gestatten. Der Ventilteller
-i ist vom:,s.eiinem Sitz abgehoben. In den. Leitungen 6 und 7 und in den Bremszylindern
2 und 4 herrscht Außenluftdruck. Während der Fahrt ist in. der Steuerleitung i i
und im Behälter 9 Druckluft. Zum Herbeiführen: einer Bremsung wird in, bekannter
Waise vom. Zugvagen her der Druck in der Steuerleitung i i vermindert, so daß das,
Ventil 8 den Behälter 9 mit den Leitungen G und 7 verbindet und Druckluft in diese
Leitungen strömen läißt. Bei Teilbremsungen oder beim Aufrechterhalten einer verringerten
Fahrgeschwindigkeit in längerem Gefälle verteilt sich der Bremsdruck gleichmäßig
auf die Bremszylinder 2 und 4, weil der Druckanstieg oberhalb der Biegehaut nach
nicht groß genug isst, um die, letztere nach unten zu drucken.. Wird aber bei einer
Schnellbremsung der Leitungsdruck rasch so, weit gesteigert, daß die Biegehaut entgegen
dem Druck ihrer Belastungsfeder 24 bewegt wird, geht der Zapfen 2@.- nach unten
urig läßt den Teller 2i die Öffnung i8 abschließen. In diesem Fall kann also der
Bremsdruck im Hinterachszyii.nder 4 nur bis zu einem bestimmten Wert ansteigen.
Der Druck im Bremszytinder 2. der Vorderachse dagegen steigt weiter, was in diesem
Fall wegen der durch die starke Verzögerung hervorgerufenen Ach.sdruckverlagerung
nach vorn erwünscht und ohne Gefahr einer Überbremsung zulässig ist. Die Vorspannung
der Feder 24 und die Größe der Biegehaut werden zwecl#zmäßig so gewählt, daß dies
Ventil 2-i bei einem Druck geschlossen wird, der rechnerisch für das. Fahrzeug eine
bestimmte Verzögerung ergibt, Zum Lösen der Bremsen wird in üblicher Weise durch
Einlassen von Druckluft in der Steuerleitung i i das Ventil 8 umgestellt, und damit
werden über dieses Ventil die Leitungen 6; 7 mit deir Außenluft verbunden. Sobald
der Druck in der Leitung 7 und der Anschlußbohrung i9 so weit gesunken ist, daß
der Druck in der Kammer 16 zum Abheben des Vent@ltelliers-2i ausreicht, strömt auch
die Druckluft aus dem Zylinder 4 ab. Die Bremsen sämtlicher Achsen werden gelöst.
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Der Regler nach Fing. Z erhält z"veckm:äßig,rweis@e eine Drosselstelle
für den Luftdurchgang. Bei der Ausführung nach Fi.g. 3 besteht diese Dirossielsfielle
aus, einem oder mehreren schmalen Nuten z7 in der Wand der Kammer 16, die
so angeordnet sind, daß sie vom Rand des: in diesem Fall vollwandigen Tellers 25
überdeckt werden, solange :die Biegehaut 15 in ihrer oberen Endstellung ist. Der
Querschnitt der Nuten 27 ist so bemessen, daß er bei langsamer Drucks.bei-gerung
in der Bremsleitung die Druckluft ungchindert-durch den Regler strömen läßt, während
bei rascher Drucksteigerung, wie sie z. B.. beim Schnellbremsen auftritt, vor dein
Nuten 27 ein Druckstau entsteht, der nach Erreichen einer bestimmten Höhe den Teller
2,5 und mit ihm die Biegehaut nach unten drückt. Dadurch wird dann der Ventilteller
2i auf seinen Sitz geführt und der weitere Druckluftzütritt zum Bremszylinder 4
in der bereits beschriebenen Weise unterbroehen. .
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An Stelle eines Reglers mit einem druckabhängig gesteuerten Absperrglied
(Ventilteller 2i)- kann auch ein Regler verwendet werden, dessen Absperiglied bewegungsabhängig
gesteuert wird. Dies kann beispielsweise durch ein Pendel erreicht werden, das mit
dem Absperrglied gekuppelt wird und dieses in die Sperrstellung bringt, sobald eine-
bestimmte Verzögerung am Fahrzeug hervorgerufen wird und dadurch das Pendel ausschlägt.
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Die Erfindung läßt sich auch bei Anhängern mit Deichselkraftgesbeuerten
Dru.ckmittelbremsen und bei Lastkrastwagen mit, Druckmittelbremse" gleichgültig
ob@
für Über- oder Unterdruck, verwirklichen. Zn allen Fällen wird die beim Bremsen
eintretende Achsdruckverlagerung nicht durch Verwendung verschieden großer Zylinder,
sondern durch Anwendung verschieden hoher Luftdrücke in den an sich gleichen Zylindern
der verschiedenen Fahrzeugachsen ausgenutzt. Unter gleichen Zylindern sind in diesem
Fäll Zylinder zu verstehen, die einzeln oder in Gruppen bei gleichem im Zylinder
wirksamen Druckunterschied die gleiche Le@is.tung ergeben. Es könnten also beispielsweise
an der Vorderachse ein. großer Bremszylinder und an der Hinterachse, z. B. unmittelbar
an den Rädern, zwei kleinere Birems.zylinder vorgesehen. werden, deren wirksame
Kolbenfläche zusammen gleich derjenigen des großen Zylinders ist.