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Wasserrohrkessel, bei welchem Bündel von geneigten Wasserrohren zwischen
kreisrunden Kammern angeordnet sind. Bei den heute in der Technik gebräuchlichen
hohen Kesseldrücken erweist sich die bisher übliche Bauart der Wasserrohrkessel
mit Teilkammern nicht mehr als ausreichend betriebssicher, da die verwendeten viereckigen
Teilkammern den hohen Beanspruchungen nicht genügend Widerstand entgegensetzen.
Man ist deshalb bereits auf Auswege verfallen, die bisherige Teilkammerbauart zu
verlassen, und hat beispielsweise an Stelle der Teilkammern senkrecht stehende zylindrische
Trommeln verwendet, an welche die Wasserrohre, in Bündeln vereinigt, angeschlossen
werden. Solche Kesseltrommeln sind ohne Schwierigkeiten in der genügenden Stärke
herstellbar. Sie gleichen im wesentlichen den bereits bekannten und vielfach verwendeten
liegenden Kesseltrommeln. Diese Bauart hatte aber ebenfalls eine Reihe von Nachteilen.
Der größte Mißstand ist der, daß die Wasserrohre schwierig einzuwalzen waren, da
dieses von den engen stehenden Trommeln aus geschehen mußte, und daß ein Auswechseln
dieser Rohre nachträglich gar nicht oder nur unter allergrößten Schwierigkeiten
möglich war. Auch ein Reinigen stark gekrümmter Wasserrohrbündel ist bei der eben
beschriebenen Kesselbauart so gut wie ausgeschlossen.
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Durch die Erfindung wird eine neue Bauart für einen Wasserrohrkessel
angegeben, die die ebengenannten Nachteile vermeidet. Sie greift zurück auf die
ursprüngliche Bauart der Wasserrohrkessel mit Teilkammern und verwendet die auch
schon früher vorgeschlagenen. Teilkammern von kreisförmigem Querschnitt, die gegenüber
hohen Innendrücken eine große Widerstandsfähigkeit besitzen. Im Gegensatz aber zu
den früheren Bauarten werden gemäß der Erfindung an die kreisrunden Teilkammern
mehrere - etwa drei - Reihen von Wasserrohren angeschlossen, und die bekannten Verschlüsse
werden so angeordnet, daß von jedem Verschluß aus eine Gruppe von Wasserrohren zugänglich
ist. Man erzielt auf diese Weise eine Bauart von großer Widerstandsfähigkeit gegen
hohe und höchste Dampfdrücke und andererseits eine gute Zugänglichkeit und damit
Reinigungsmöglichkeit der Wasserrohre neben reichlicher Auswechslungsmöglichkeit
derselben.
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Es ist bereits früher gelegentlich vorgeschlagen worden, mehrere Reihen
von Wasserrohren an einem verhältnismäßig engen Sammelrohr anzuschließen und die
Rohre gruppenweise von einem gemeinsamen Verschluß aus zugänglich zu machen. Diese
Bauart wurde aber noch nicht für Teilkammerwasserrohrkessel verwendet, und die Vorteile,
wie sie oben angegeben sind, waren noch nicht erkannt. Es besitzt die neue Bauart
neben den genannten Vorzügen noch eine Reihe- weiterer, die beispielsweise darin
bestehen,
daß die Zahl der zur Verwendung gelangenden Teilkammern
gegen früher erheblich verringert werden kann, daß man die runden Teilkammern, die
aus normalen Rohren hergestellt werden, in beliebiger Länge verwenden kann, daß
die Teilkammern auch bei schrägliegenden Rohren senkrecht aufgehängt werdet; können,
und daß die geringere Zahl der zur Verwendung gelangenden Rohrverschlüsse gerade
für -den Betrieb mit hohen Drücken durch Verringerung der Zahl der Dichtungsstellen
einen Fortschritt bietet. Auch der Platzbedarf eines solchen Kessels wird bei gleicher
Heizfläche geringer als früher, und die Herstellung ist in mehr als einer Hinsicht
leichter und billiger.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es
zeigt Abb. i die Gesamtanordnung eines mit der neuen Teilkammeranordnung ausgerüsteten
Wasserrohrkessels; Abb.2 und 3 stellen die verwendeten kreisrunden Wasserkammern
mit ihren Wasserrohranschlüssen in den Einzelheiten dar.
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Der Kessel nach Abb. i (Grundriß und _ Aufriß) wird im wesentlichen
aus drei Bündeln von-Wasserrohren-a. b und c -gebildet die beiderseits an kreisrunde
Teilkammern d bzw. e angeschlossen sind. Das Besondere und Neue ist hier, daß je
drei Reihen von Wasserrohren an jeder solcher Teilkammer vereinigt sind. Bei 2,1
Wasserrohrreihen sind also nur zweimal sieben Teilkammern erforderlich. Der Kessel
besitzt im hinteren Teil die obere Sammeltrommel, mit der die Teilkammern durch
die bekannten Wasserführungsrohre g und la verbunden sind. Die weiteren Einzelheiten
der Abbildung dürften ohne Erläuterung verständlich sein.
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Die Einzelheiten der Teilkammerbauart sowie der Wasserrohranschlüsse
ist aus den Abb.2 und 3 ersichtlich. In Abb.2 sind zwei Teilkammerrohre dl, d2 und
die Enden der daran anschließenden Wasserrohre a1 bis a6 gezeichnet; an jede Teilkammer
schließen sich also jeweils drei Reihen von Rohren an. Abb. 3 zeigt die zu Abb.2
gehörige Seitenansicht. Die mittleren Rohre sind geradlinig, während die beiden
seitlichen jeweils an ihren Anschlußenden so abgebogen sind, daß sie etwa radial
in das Teilkammerrohr einmünden. Der Querschriitt der Rohre unter sich und der Abstand
der Teilkammern und ebenso das Maß der Abbiegung der Rohrenden ist so gewählt, daß
die Wasserrohre über den Kesselquerschnitt möglichst gleichmäßig verteilt sind.
Je drei Rohre derselben Teilkammer sind, wie Abb. 3 erkennen läßt, zu einer Gruppe
zusammengefaßt, und ihren Einmündungsstellen gegenüber liegt in der Teilkammer die
Öffnung i, bzw. i2, durch welche hindurch das Einwalzen erfolgen kann und von welcher
aus das Rohrinnere zwecks Reinigung zugänglich ist. Wie die Zeichnung erkennen läßt,
ist der Abstand der Öffnungen verhältnismäßig groß, so daß die Schwächung der Teilkammerwand
in. erträglichen Grenzen gehalten wird. Auch die Wasserrohre lassen sich so verteilen,
daß durch ihren Anschluß keine übermäßige Schwächung der Teilkammer herbeigeführt
wird.
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Falls ein Wasserrohr ausgewechselt werden muß, so erfolgt dies durch
den zwischen den beiden Teilkammern gebildeten Spalt k (s. Abb. 3). Die- Breite
dieses Spaltes ist so gering als nur möglich bemessen, so daß die Teilkammern in
ihrer Gesamtheit, wie früher schon bei den viereckigen Teilkammern, eine Begrenzung
des Feuerraumes ergeben Durch Keilstücke m und n, die durch Schrauben L eingeklemmt
sind, wird der Spalt geschlossen (s. Abb. 2). Ein Herausnehmen dieser Keilverschlüsse
ist vorkommehdenfalls leicht möglich, und- das Abdichten derselben gegen- die glatten
Wände der Teilkammerrohre macht keine Schwierigkeiten.' -Die - Öffnungen i,., iy
- sind in bekannter Weise durch Deckel verschlossen. Vorteilhaft wählt man dieselben
länglich, um durch die notwendige eingedrehte Dichtungsfläche die Teilkammerwand
_ m_ öglichst wenig= zu schwächen.