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Schienenunterlegplatte, insbesondere für Grubenbahnen. Gegenstand
der Erfindung ist eine insbesondere für Grubenbahnen bestimmte Unterlegplatte für
Holzschwellenoberbau.
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Der Oberbau der Grubenbahnen ist wesentlich ungünstigeren örtlichen
Verhältnissen und Betriebsbedingungen ausgesetzt als der Oberbau der Bahnen über
Tage. Die Überwachung und Unterhaltung der oft ununterbrochen betriebenen, stark
verschmutzten Gleise ist in den engen, schlecht beleuchteten Grubenräumen auf das
äußerste erschwert. Die Gleislage wird zudem oft dadurch sehr ungünstig beeinflußt,
daß ein leicht quellendes Liegendes den Untergrund bildet. Die Metallteile des Oberbaues
sind bei großer Nässe der Förderstrecken - insbesondere seit der Einführung des
elektrischen Betriebes - starker Rostbildung ausgesetzt. Hierbei werden die an und
in der Bettung liegenden Metallteile - namentlich solche mit großer Oberfläche und
kleinem Querschnitt, wie die Schienenfüße - besonders stark angegriffen und, von
den Schienenfußkanten ausgehend, bald so sehr zerstört, daß die Köpfe der Befestigungsmittel
die geschwächten und verschmälerten Schienenfüße, selbst beim Nachtreiben der Nägel,
nicht mehr festhalten. Es bleibt dann nichts anderes übrig, als die an sich noch
.genügend tragfähigen Schienen auszuwechseln, was neben den hohen Erneuerungskosten
vor allem den Bahnbetrieb und damit den ganzen Grubenbetrieb in empfindlichster
Weise stört. Durch die schlechte Gleislage und den oft schlechten Zustand der Betriebsmittel
ist der Oberbau besonders starken Erschütterungen, namentlich bei den häufigen Entgleisungen
der Betriebsmittel, ausgesetzt. Dabei werden insbesondere die Schienenbefestigungsmittel
sehr ungünstig beansprucht und häufig durch entgleiste Räder gelockert oder beschädigt.
Nicht nur die Befestigungsmittel, sondern auch die mit ihnen bei der Aufnahme und
der Übertragung der Kräfte auf die Schwelle zusammenwirkenden Unterlegplatten müssen
daher bei Grubenbahnen besonders gut_ gegen Seitenkräfte abgestützt und vor
dem Angriff durch die Spurkränze entgleister Räder geschützt werden.
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Die solch ungünstigen Betriebsbedingungen und Betriebsbeanspruchungen
des Oberbaues Rechnung tragende neue Unterlegplatte soll mit mehreren beiderseitigen
Lochungen für die Befestigungsmittel in verschiedenen Abständen von der Schienenachse,
mit dementsprechend gegeneinander versetzten und durch schräg dazu angeordnete Zwischenrippen
verbundenen oberen Schienennagelkopfstützrippen hinter den Lochungen und mit unteren
Verstärkungsrippen an den durch die Lochungen geschwächten Plattenteilen versehen
sein.
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Einerseits sind Unterlegplatten mit Lochungen in verschiedenen Abständen
von der Schienenachse, aber zur Befestigung von Schienen verschiedener Fußbreite
oder zur Spuränderung an sich nicht mehr neu (amerikanische Patentschrift q37=53).
Ihnen fehlen aber die gerade bei Grubenbahnen äußerst wichtigen Einrichtungen zur
Entlastung und zum Schutze der Schienenbefestigungsmittel und zur Verstärkung der
Platte selbst. Anderseits sind Unterlegplatten mit Rippen zur Abstützung der oberen
Schaftteile und der Köpfe der keilförmig gestalteten Schienennägel und mit unteren
Verstärkungsrippen auch bereits durch die deutschen Patentschriften 381 oog und
392 252 bekannt geworden. Neu ist aber demgegenüber, daß die oberen Schienenkopfstützrippen
bei der vorliegenden Erfindung infolge der gegeneinander versetzten Nagellöcher
aus mehreren dementsprechend versetzten Teilstücken bestehen, die zur Ablenkung
der Spurkränze entgleister Räder von den Befestigungsmitteln durch schräg dazu angeordnete
Zwischenrippen verbunden sind.
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Die Vereinigung dieser somit teils bekannten, teils neuen Merkmale
bei der neuen Unterlegplatte ergibt folgende Vorteile gegenüber dem bekannten Stande
der Technik.
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Die Platten sind einfacher und gedrungener in der Formgebung, weshalb
neben verminderten Herstellungskosten die Plattenoberfläche und damit die Rostangriffsfläche
und die Rostgefahr erheblich verringert ist. Gleichzeitig sind die Platten durch
die versetzt zueinander liegenden und durch schräge Zwischenrippen verbundenen oberen
Rippen und durch die unteren Rippen an den durch die Lochungen geschwächten Plattenteilen
so verstärkt, daß die übliche Plattenstärke genügt. Die Befestigungsmittel sind
besser entlastet und vor Beschädigungen durch entgleiste Betriebsmittel geschützt
und die durch Abrosten der Schienenfüße beschädigten Schienen können weit länger
betriebsfähig erhalten werden als bisher. Es wird deshalb die Gleisunterhaltung
vereinfacht und verbilligt und die Betriebsdauer des Oberbaues ohne Auswechselung
von Oberbauteilen lediglich durch Einschlagen neuer Nägel in die noch freien Nagellöcher
erheblich verlängert. Dies sind aber gerade bei Grubenbahnen außerordentliche Vorteile,
weil jede größere ENuswechselung von Oberbauteilen, insbesondere
von
Schienen, den Grubenbetrieb und damit die Kohlenförderung in empfindlichster Weise
stört und die Förderkosten erhöht.
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Die neue Schienenunterlegplatte ist auf der Zeichnung beispielsweise
in einer Ausführungsform dargestellt. Die Abb. z ist ein Schnitt nach X -X (Abb.
2) und die Abb. 2 ein Grundriß.
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Die Unterlegplatte bist mit den Lochungen c, c für Regelschienen und
mit einer oder mit mehreren Lochungen d, d zu beiden Seiten der Schienenas-hse
in geringerem Abstand von dieser versehen für Schienenfüße, deren Breite durch Abrosten
auf einer oder auf beiden Seiten so verringert worden ist, daß die Schienennagelköpfe
die Schienenfüße nicht mehr genügend erfassen. Ist der Schienenfuß an einem Schienenauflager
z. B. so weit abgerostet, wie es in der Abb. r (rechts) dargestellt ist, so wird
eins der näher der Schienenachse vorgesehenen Löcher zum Eintreiben eines neuen
Schienennagels benutzt. Ist der Schienenfuß nur durch Anrosten an der betreffenden
Stelle derart geschwächt, daß ihn die Befestigungsmittel nicht mehr genügend festhalten,
oder sind die Nagelköpfe durch entgleiste Räder abgebrochen oder beschädigt worden,
so lassen sich die dann für das Eintreiben eines neuen Nagels in das Loch d der
Platte erforderlichen Aussparungen oder Löcher im Schienenfuß leicht mittels eines
Kreuzmeißels durchschlagen unter Benutzung der Unterlegplatte als Unterlage. Durch
die so gewonnenen neuen Nagelstellen werden dann zusätzliche Nägel eingeschlagen.
Dieses ist bel Grubenbahnen von besonderer Bedeutung, wei die ohne Unterbrechung
des Betriebes neu genagelten Schienen noch jahrelang weiterbenutzt werden können.
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Die Lochungen d, d können selbstverständlich auch in an sich
bekannter Weise von vornherein für die Befestigung von Schienen mit entsprechend
geringerer Fußbreite benutzt werden. Die zulässigen vom Walzen herrührenden Ungenauigkeiten
in der Breite der Schienenfüße werden dagegen in allen Fällen durch die Keilform
der verwendeten Schienennägel ausgeglichen.
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Die Löcher c und rd schwächen die Unterlegplatte b erheblich, und
zwar nahe dem Punkte, wo die Mittelkraft aus den äußeren Angriffskräften an der
Platte angreift und wo diese für die Aufnahme des Schienenfußes, wie üblich, vertieft
ist, also etwa am schwächsten Querschnitt. Zur Verstärkung der Platte sind daher
entsprechend breite Rippen e etwa unter den Außenkanten der Füße der Regelschienen
vorgesehen, die die Platte verstärken, sich in das Schwellenholz einpressen und
dadurch in bekannter Weise auch die Schienennägel bei der Lbertragung der wagerechten
Seitenkräfte der Angriffskräfte unterstützen.
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Auf der Plattenoberseite sind in an sich bekannter Weise Rippen f
zur Abstützung der Schienen oder Schwellenschrauben vorgesehen. Zweckmäßig werden
zur Llefestigung der Schienen a die bekannten Schienennägel g verwendet, die durch
eine vordere Schrägfläche des Schaftes oder eine hintere Kopfschräge oder, wie in
der Zeichnung dargestellt ist, durch beides gleichzeitig Keilform haben und beim
Eintreiben Platte und Schienenfuß fest verspannen.
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Bei der neuen Unterlegplatte sind hinter jedem Nagelloch Rippen
f und f 1 vorgesehen, die daher gegeneinander versetzt sind. Sie werden
durch eine zweckmäßig schräg zur Schienenachse angeordnete Zwischenrippe f2 verbunden,
die die Nagelköpfe vor der Beschädigung durch Spurkränze entgleister Betriebsmittel
schützt. Diese Rippen f, f 1 und f 2 ergeben eine weitere Verstärkung
der Platten an den durch die Lochungen geschwächten Teilen. Selbstverständlich können
die Schultern f 1, f1, f2 auch noch um das Befestigungsmittel (Nägel oder Schrauben)
so herumgeführt werden, daß die Nagelköpfe unabhängig von der Fahrrichtung vor Beschädigungen
durch entgleiste Betriebsmittel gesichert sind. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß die Platte an den gefährdetsten Stellen noch besser verstärkt wird.
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Die Platte kann dann aber nicht gewalzt werden, sondern muß, z. B.
im Gesenk, geschmiedet werden, was die Herstellung etwas verteuert. Will man die
Platte nach dem Walzverfahren herstellbar machen, so kann nur eine durchlaufende
obere Rippe parallel der Schienenachse hinter den Regellochungen angeordnet werden.
Es wird dann aber bei der Benutzung der Löcher d nur der Nagelschaft und nicht der
Nagelkopf durch die Platte abgestützt, was wegen der Verstärkung des Nagelschaftes
am Kopfansatz auch völlig zur Abstützung und Entlastung des Schienennagels genügt.