DE4443525C1 - Dachanordnung zum Verschließen eines Dachausschnitts eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dachanordnung zum Verschließen eines Dachausschnitts eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem beweg­ lich angeordneten Dachteil sowie mit einem in Fahrzeuglängsrich­ tung nach hinten benachbarten Dachteil, das im Bereich seiner dem beweglichen Dachteil zugewandten Stirnseite mit einer sich entlang einer Längsfuge zwischen den benachbarten Dachteilen er­ streckenden elastischen Dichtung versehen ist, die an einem Was­ serablauf des hinteren Dachteiles angeordnet ist und einen ein­ stückig angeformten, elastisch biegsamen Dichtabschnitt auf­ weist, der bei einer Öffnungsbewegung des Dachteils eine ent­ spannte, nach oben ausgestellte Ruheposition einnimmt.

Eine solche Dachanordnung ist aus der DE 35 45 870 C2 bekannt. Diese Dachanordnung weist im Bereich eines Wasserablaufs des hinteren Dachteiles eine elastische Dichtung auf. Die elastische Dichtung ist mit einer bei zurückgeschobenem Dachteil hochste­ henden elastisch biegsamen Nase versehen, die einstückiger Teil der elastischen Dichtung ist. Diese Nase ist jedoch im Bereich des vorderen Randes des Dachausschnittes angeordnet, da die ela­ stische Dichtung die Deckeldichtung für den Schiebedachdeckel darstellt.

Eine Dachanordnung ist auch aus der GB 22 59 284 A bekannt. Die Dachanordnung stellt ein Lamellendach dar, das mehrere bewegli­ che Lamellendachteile aufweist. Das jeweils in Fahrzeug­ längsrichtung nach hinten anschließende Lamellendachteil weist im Bereich seiner vorderen Stirnseite eine elastische Hohlpro­ fildichtung auf, die in geschlossenem Zustand mit einer entspre­ chenden hinteren Stirnseite des nach vorne benachbarten Lamel­ lendachteiles zusammenwirkt und die Längsfuge zwischen den be­ nachbarten Lamellendachteilen abdichtet.

Aus der US-PS 46 64 439 ist eine weitere Dachanordnung bekannt, die ein nach oben ausstellbares oder entfernbares Dachteil auf­ weist. In Fahrzeuglängsrichtung nach hinten schließt an dieses bewegliche Dachteil ein den Dachausschnitt nach hinten begren­ zendes stationäres Dachteil des Kraftfahrzeugs an, das an der Stoßkante zum beweglichen Dachteil mit einer elastischen Hohl­ profildichtung versehen ist. Unterhalb der elastischen Hohlpro­ fildichtung des stationären Dachteiles ist eine Wasserablauf­ rinne vorgesehen, an deren vorderer Kante ein im unbelasteten Zustand nach oben ragender Schwallwasserschutz in Form eines elastischen Stegprofils angeordnet ist. Im geschlossenen Zustand des beweglichen Dachteils liegt dieses Stegprofil in einer ent­ sprechenden Ausbuchtung der dem stationären Dachteil zugewandten Stoßkante des beweglichen Dachteiles an.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dachanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine in Aufbau und Funktion ver­ besserte Dichtung aufweist.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Dichtabschnitt durch eine Stoßkante des beweglichen Dachteiles bei einer Schließbewe­ gung dieses Dachteiles in eine den Wasserablauf dicht überdec­ kende sowie die Längsfuge abdichtende Belastungsposition beweg­ lich ist. Neben ihrer Funktion zum Abdichten der Dachanordnung dient die Dichtung daher zur Unterstützung des Wasserablaufes, indem sie durch das Ausstellen nach oben einen Schwallwasser­ schutz darstellt. Da der Dichtabschnitt einstückig an der Dich­ tung angeformt ist, ist lediglich ein einziges Bauteil zur Er­ füllung der verschiedenen Funktionen notwendig. Die erfindungs­ gemäße Dachanordnung kann sowohl in Form eines Lamellendaches mit mehreren aneinander anschließenden Lamellendachteilen als auch in Form eines einzelnen ausstell- oder abnehmbaren und/oder gleitbeweglichen Dachteiles verwirklicht sein.

In Ausgestaltung der Erfindung weist der Dichtabschnitt einen Wulst auf, der bei geschlossenem Dachausschnitt durch einen im Bereich der Längsfuge zwischen den Dachteilen verbleibenden Spalt nach oben hindurch- und über die Außenkontur der Dachteile herausragt. Der Wulst des Dichtabschnittes bildet eine Überhö­ hung, durch die Niveauunterschiede der Dachteile zueinander so­ wie auftretende Toleranzen im Bereich der Längsfuge optisch aus­ geglichen werden. Dieser Wulst bildet zudem einen zusätzlichen Dämpfer für benachbarte Stoßkanten der Dachteile. Der Wulst ist insbesondere bei einer Dachanordnung von Vorteil, die als Lamel­ lendach mit mehreren hintereinander angeordneten Dachteilen aus­ gebildet ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung mit ei­ nem bei geschlossenem Dachausschnitt an einer zugeordneten Un­ terseite des beweglichen Dachteils dicht anliegenden Hohlpro­ filabschnitt versehen. Dieser Hohlprofilabschnitt stellt eine zusätzliche Abdichtung dar, die im übrigen eine Dämpfungswirkung auf das bewegliche Dachteil ausübt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung unter Bildung einer vorderen Wandung des Wasserablaufes an dem hinte­ ren Dachteil angeordnet. Dadurch, daß die Dichtung selbst eine der Wandungen des Wasserablaufes bildet, ist eine vereinfachte Form des Wasserablaufes mit einem winkelartigen Profil ausrei­ chend.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung auf ei­ nen Steg des hinteren Dachteiles im Bereich des Wasserablaufes aufgesteckt. Dies ist eine einfache und funktionssichere Befe­ stigungsweise für die Dichtung.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Dichtung zwi­ schen dem Dichtabschnitt und dem Hohlprofilabschnitt einen par­ allel zu diesen verlaufenden Abflußkanal für durch Kapillarwir­ kung eingetretenes Wasser auf. Dadurch weist die Dichtung eine weitere Zusatzfunktion auf.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.

Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teil eines Personenkraftwagens, dessen Dach mit einer Ausführungs­ form einer erfindungsgemäßen Dachanordnung in Form eines Lamellendaches versehen ist, das sechs Lamellendachteile aufweist,

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch die Dachanordnung nach Fig. 1 entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1, und

Fig. 3 das hintere der beiden Lamellendachteile nach Fig. 2 in einer Position, in der das vordere Lamellendachteil - nicht dargestellt - von dem hinteren Lamellendachteil getrennt ist.

Ein Personenkraftwagen (1) nach Fig. 1 weist im Bereich seines Daches einen einen Innenraum der Fahrgastzelle freilegenden Dachausschnitt auf, der mit einer Dachanordnung (2) verschließ­ bar ist. Die Dachanordnung (2) stellt ein Lamellendach dar, das in seiner geschlossenen Position einen flächigen, ebenen Lamel­ lenverband aus mehreren Lamellendachteilen bildet. Zum Öffnen des Lamellendaches sind die verschiedenen Lamellendachteile mit einer Antriebsvorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten beweglich, wobei sie sich in einem hinteren Bereich des Dachaus­ schnitts sukzessiv auflösen und sich aneinandergereiht schräg nach oben ausstellen. Im ebenen Lamellenverband, d. h. bei ge­ schlossenem Lamellendach, schließt ein vorderes Lamellendachteil (3) bündig an ein hinteres Lamellendachteil (4) an, wobei die Oberfläche (5) des vorderen Lamellendachteiles (3) und die Ober­ fläche (6) des hinteren Lamellendachteiles (4) sich etwa auf gleicher Höhe in einer gemeinsamen Ebene befinden und somit mit­ einander fluchten. Die zum Innenraum hin ragende Seite der La­ mellendachteile (3, 4) weist jeweils eine Verkleidung (12) auf. Das vordere Lamellendachteil (3) weist im Bereich seines hinte­ ren Stirnendes in Verlängerung der Oberfläche (5) einen stegar­ tigen Fortsatz (7) auf, der im geschlossenen Zustand des Lamel­ lendaches eine vordere Stirnseite des hinteren Lamellendachtei­ les (4) in Abstand übergreift. Die vordere Stirnseite des hinte­ ren Lamellendachteiles (4) weist in Verlängerung einer Untersei­ te einen stegartig nach vorne ragenden Fortsatz (8) auf, dessen freies Stirnende zu einem Aufsteckrand (9) in Richtung des steg­ artigen Fortsatzes (7) des anderen Lamellendachteiles (3) nach oben gebogen ist. Durch eine Stirnkante (10) des Lamellendach­ teiles (4), den Fortsatz (8) sowie den Aufsteckrand (9) wird ein winkelartiges Profil gebildet, das eine nach oben offene Rinne für einen Wasserablauf darstellt.

Auf den Aufsteckrand (9) des Wasserablaufes ist mittels eines Steckprofiles eine aus Gummi hergestellte elastische Dichtung (13) aufgesteckt und stabil an diesem gehalten. Die elastische Dichtung (13) ist einstückig hergestellt und weist ein Profil auf, das sich über die gesamte Länge des Aufsteckrandes (9), d. h. über die gesamte Breite des Lamellendachteiles (4) und des entsprechenden Dachausschnittes des Personenkraftwagens er­ streckt. Die elastische Dichtung (13) weist zwei V-artig abra­ gende Abschnitte (15, 17) auf, die zwischen sich eine rinnenar­ tige Vertiefung in Form eines Abflußkanales (18) bilden. Einer der beiden Abschnitte ist ein Hohlprofilabschnitt (17), der zum benachbarten Lamellendachteil (3) hin abragt und im geschlosse­ nen Zustand des Lamellendaches dicht in einem Eckbereich an der Unterseite des stegartigen Fortsatzes (7) anliegt. Dieser Hohl­ profilabschnitt (17) dient zum einen zur Dichtung und zum ande­ ren zur Dämpfung von im Fahrbetrieb auftretenden Bewegungen des Lamellendachteiles (3).

Der andere Abschnitt stellt einen Dichtabschnitt (15) dar, der zum Lamellendachteil (4) hin abragt und im entspannten, unbela­ steten Zustand (Fig. 3) schräg nach oben abragt. Die Länge des Dichtabschnittes (15) ist so bemessen, daß sich sein freies Stirnende auf einem Absatz (11) des Lamellendachteiles (4) ober­ halb der Stirnkante (10) abstützen kann. Der Dichtabschnitt (15) ist derart elastisch biegsam, daß er durch den stegartigen Fort­ satz (7) des benachbarten Lamellendachteiles (3) beim Schließen des Lamellendaches gegen den Absatz (11) gedrückt wird und so den Wasserablauf (14) verschließt. Die Außenseite des Profiles des Dichtabschnittes (15) ist so geformt, daß sie eine eine An­ lagefläche für den stegartigen Fortsatz bildende Wellung auf­ weist. Im unbelasteten Zustand ragt der Dichtabschnitt (15) über die Oberfläche (6) des Lamellendachteiles (4) hinaus, so daß die Innenseite des Dichtabschnittes (15) zum einen eine der Stirn­ kante (10) gegenüberliegende Wandung des Wasserablaufes (14) und zum anderen einen Schwallwasserschutz bildet. Sobald die Bela­ stung durch den stegartigen Fortsatz (7) im geschlossenen Zu­ stand des Lamellendaches von dem Dichtabschnitt (15) weggenommen wird, stellt sich dieser automatisch in die in Fig. 3 darge­ stellte Ruheposition schräg nach oben aus. Im belasteten Zustand (Fig. 2) hingegen verschließt der Dichtabschnitt (15) den Was­ serablauf (14) dicht. Im Bereich seines freien Stirnendes weist der Dichtabschnitt (15) auf seiner Außenseite zudem einen Wulst (16) auf, der in der auf dem Absatz (11) aufliegenden belasteten Position des Dichtabschnittes (15) zwischen dem verbleibenden Spalt der Längsfuge zwischen den beiden Lamellendachteilen (3, 4) zwischen der Oberfläche (5) und der Oberfläche (6) angeordnet ist. Der Wulst (16) ragt im Profil höckerartig nach oben über die Oberflächen (5 und 6) der beiden Lamellendachteile (3, 4) hinaus. Durch diese Überhöhung werden optisch zum einen Toleran­ zen aufgrund unterschiedlicher Spaltgrößen zwischen den ver­ schiedenen Lamellendachteilen des Lamellendaches und zum anderen Höhenunterschiede zwischen den jeweils benachbarten Oberflächen (5, 6) der verschiedenen Lamellendachteile (3, 4) ausgeglichen.

Im geschlossenen Zustand des Lamellendaches, in dem der Hohlpro­ filabschnitt (17) dicht an der Unterseite des stegartigen Fort­ satzes (7) des Lamellendachteiles (3) und der Dichtabschnitt (15) unter Verschließung des Wasserablaufes (14) dicht auf dem Absatz (11) des Lamellendachteiles (4) aufliegen, wird zwischen diesen an der Unterseite des stegartigen Fortsatzes (7) der Ab­ flußkanal (18) gebildet, der dazu dient, durch Kapillarwirkung eingetretenes Wasser abzuführen. Sowohl der Abflußkanal (18) als auch der Wasserablauf (15) führen jeweils in seitlich am Dach­ ausschnitt angeordnete Wasserrinnen.

Claims (6)

1. Dachanordnung zum Verschließen eines Dachausschnitts eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem beweglich angeordneten Dach­ teil sowie mit einem in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten be­ nachbarten Dachteil, das im Bereich seiner dem beweglichen Dach­ teil zugewandten Stirnseite mit einer sich entlang einer Längs­ fuge zwischen den benachbarten Dachteilen erstreckenden elasti­ schen Dichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) an einem Wasserablauf (14) des hinteren Dachteiles (4) angeordnet ist und einen einstückig an­ geformten, elastisch biegsamen Dichtabschnitt (15) aufweist; der durch eine Stoßkante des beweglichen Dachteiles (3) abhängig von einer Öffnungs- oder Schließbewegung dieses Dachteiles (3) zwi­ schen einer entspannten, nach oben ausgestellten Ruheposition und einer den Wasserablauf (14) dicht überdeckenden sowie die Längsfuge abdichtenden Belastungsposition beweglich ist.

2. Dachanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtabschnitt (15) einen Wulst (16) aufweist, der bei geschlossenem Dachausschnitt durch einen im Bereich der Längsfu­ ge zwischen den Dachteilen (3, 4) verbleibenden Spalt nach oben hindurch- und über die Außenkontur (5, 6) dem Dachteile (3, 4) herausragt.

3. Dachanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) mit einem bei geschlossenem Dachausschnitt an einer zugeordneten Unterseite des beweglichen Dachteiles (3) dicht anliegenden Hohlprofilabschnitt (17) verse­ hen ist.

4. Dachanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) unter Bildung einer vorderen Wandung des Wasserablaufes (14) an dem hinteren Dachteil (4) an­ geordnet ist.

5. Dachanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) auf einen Aufstecksteg (9) des hinteren Dachteiles (4) im Bereich des Wasserablaufes (14) auf­ gesteckt ist.

6. Dachanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (13) zwischen dem Dichtabschnitt (15) und dem Hohlprofilabschnitt (17) einen parallel zu diesen verlaufenden Abflußkanal (18) für durch Kapillarwirkung einge­ tretenes Wasser aufweist.