DE4442642A1

DE4442642A1 - Seitenführungsfreier Auszug zur Warenpräsentation

Info

Publication number: DE4442642A1
Application number: DE19944442642
Authority: DE
Inventors: Werner Schramm
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-11-30
Filing date: 1994-11-30
Publication date: 1996-06-05

Description

Die Erfindung betrifft einen seitenführungsfreien Auszug zur Halterung von Warenträgern bzw. Warenkörben unter Verwendung von zumindest einem Kniehebel mit Befestigungsvorrichtungen an den freien Enden der Hebelarme.

Hebelsystem für Auszüge sind in vielseitiger Ausgestaltung bekannt. Für den geradlinig geführten Auszug findet ein sogenannter "Scherenarm" vielseitig Anwendung, wobei je nach der gewünschten Auszugsdistanz mehrere Scherenglieder hintereinandergeschaltet sind. Dadurch ergibt sich im zusammengeschobenen Zustand eine verhältnismäßig große Bautiefe, außerdem ergibt sich die Notwendigkeit, daß die freien Enden der Scherenarme quer zur Auszugsrichtung verschiebbar gelagert sind, so daß sich der relative Abstand der freien Enden der Hebelarme je nach Auszugsdistanz verändern kann. Dieser Nachteil geht auch dann nicht verloren, wenn der Scherenarm auf ein einziges Scherenelement beschränkt ist, wobei sich mit Verringerung in der Anzahl der Scherenelemente auch eine entsprechende Verringerung der Auszugsdistanz ergibt.

Ein weiteres seitenführungsfreies Auszugsystem läßt sich mit einem sogenannten "Kniehebelarm" aufbauen. Ein solcher Kniehebelarm findet in der Regel Verwendung, wenn kein geradlinig geführter Auszug gewünscht wird, sondern vielmehr jeder Punkt in seinem radialen Schwenkbereich ansteuerbar sein soll. Eine besonderes bekannte Ausführungsform ist die Verwendung eines Kniehebelarms in Verbindung mit einer Montagebühne am freien Ende der Hebelarme, wobei das andere freie Ende in der Regel auf einem Fahrzeug gehaltert ist.

Für die Präsentation von Waren und insbesondere für die Halterung von Warenträgern bzw. Warenkörben ist der Scherenarm und auch der Kniehebelarm in der beschriebenen Ausgestaltung nicht geeignet. Der Scherenarm erfordert bei der gewünschten Auszugsdistanz eine Vielzahl von Elementen, hat damit eine große Einbautiefe und ist außerdem verhältnismäßig kompliziert auszugestalten, damit die Querverschiebbarkeit der freien Enden der Scherenarme gewährleistet ist. Beim Kniehebelarm ergibt sich der Nachteil, daß kein geführter Auszug möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen seitenführungs freien Auszug zu schaffen, dessen mit der Befestigungsvorrichtung zum Einhängen oder Anbringen von Warenträgern versehenes freies Ende entlang einer vorgebbaren Ortskurve verschiebbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den Befestigungsvorrichtungen zwei Kniehebel derart angeordnet sind, daß sich die Kniegelenke beim Verschieben der Befestigungsvorrichtungen in entgegengesetzter Richtung gegeneinander nach außen verschieben, und daß an den freien Enden der Hebelarme ineinandergreifende Zahnradelemente vorgesehen sind, die beim Verschieben der Befestigungsvorrichtung relativ zueinander eine gleiche Winkelschwenkung der Hebelarme gewährleisten.

Ein derartiger Auszug bietet den Vorteil, daß er eine sehr geringe Einbautiefe hat, und daß der Warenträger an dem Auszug an Befestigungsvorrichtungen ohne seitliche Verschiebelemente angebracht werden kann. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit eines sehr gedrängten Aufbaus der Warenpräsentation auf engstmöglichem Raum, wobei jedoch der Zugang zu den in den Warenträgern liegenden Waren äußerst bequem möglich ist.

Für den Fall, daß an Stelle des geradlinig geführten Auszugs ein längs einer vorgegebenen gekrümmten Bahn geführter Auszug erwünscht ist, sieht die Erfindung vor, daß die Hebelarme des einen Kniehebels kürzer als die des anderen Kniehebels sind. Dadurch ist es möglich dafür zu sorgen, daß beim Ausziehen eines Warenträgers dieser eine Schwenkbewegung ausführt, wodurch Warenträger auch in räumlich an sich ungünstigen Bereichen angebracht werden können und sich die Raumausnützung für derartige Präsentations- oder Lagerbereiche verbessern läßt.

Zur Vereinfachung der Herstellung der Kniehebel und um grundsätzlich mit einem einzigen Hebelarmelement auszukommen, sieht die Erfindung vor, daß die Zahnradelemente aus zwei Zahnscheiben bestehen, die um einen halben Zahnabstand gegeneinander versetzt sind. Damit ist eine beidseitige Nutzung des Hebelarms möglich, d. h., es wird für die Herstellung nur ein einziges Hebelarmmodell benötigt.

Zur vereinfachten Anbringung der Warenträger bzw. Warenkörbe ist vorgesehen, daß die Befestigungsvorrichtungen als Aufsteckprofile ausgebildet sind.

Bei der Warenpräsentation in einzelnen Warenträgern bzw. Warenkörben ist es bei der Benutzung wünschenswert, daß diese Warenträger bzw. Warenkörbe nach dem Ausziehen wieder selbsttätig in ihre Ruheposition zurückkehren. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß für den selbsttätigen Rücklauf eine sich beim Ausziehen spannende Rückholfeder vorhanden ist, die vorzugsweise in Form einer Schraubenfeder im Bereich des Knies angeordnet ist.

Es ist jedoch auch vorgesehen, die Drehachsen im Bereich der Zahnrad elemente schrägzustellen, um einen automatischen Rücklauf durch das Eigengewicht des Auszugs und der Warenträger zu gewährleisten. Zu diesem Zweck werden die Lagerachsen an den Befestigungsvorrichtungen geringfügig von unten nach oben rückwärts geneigt verlaufend ausgebildet.

Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen

Fig. 1 einen seitenführungsfreien Auszug gemäß der Erfindung im eingefahrenen Zustand;

Fig. 2 einen seitenführungsfreien Auszug gemäß Fig. 1 im ausgezogenen Zustand;

Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 2;

Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines seitenführungsfreien Auszugs für einen gekrümmt geführten Auszug;

Fig. 5 einen Auszug gemäß Fig. 4 im ausgezogenen Zustand;

Fig. 6 eine Seitenansicht einer Warenpräsentation mit Warenkörben, die mit seitengeführten Auszügen an einer Wandfläche befestigt sind;

Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch ein Kniegelenk gemäß Fig. 2;

Fig. 8 eine Seitenansicht eines Kniegelenks mit eingebauter Rückholfeder.

Der in Fig. 1 dargestellte Auszug 10 besteht aus zwei Kniehebeln mit jeweils zwei Hebelarmen 12, die im Bereich des Kniegelenks 14 miteinander schwenkbar verbunden sind. Die freien Enden der Hebelarme 12 sind jeweils mit um die Drehachse des Hebelarms am freien Ende schwenkbaren Zahnradelementen 16 versehen, die mit den Hebelarmen fest verbunden sind. Die Hebelarme sind in Befestigungsvorrichtungen 18 gelagert, wovon die eine zur Befestigung des Auszugs an einer Wand oder an einem Träger und die andere zur Halterung eines Warenträgers bzw. Warenkorbes vorgesehen ist. Die beiden Befestigungsvorrichtungen 18 können gleichartig aufgebaut sein und sind in der dargestellten Ausführungsform zum Anschrauben bzw. Einschieben in entsprechende Schienen ausgestaltet.

Die Zahnradelemente 16, die jeweils ineinander eingreifen, sind vorzugsweise aus zwei Zahnscheiben 16.1 und 16.2 aufgebaut, die um einen halben Zahnabstand gegeneinander versetzt sind. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß für die Herstellung des Auszugs lediglich ein einziges Modell eines Hebelarmes 12 benötigt wird, da dadurch beim Zusammenbau bei der dargestellten Ausführungsform die beiden Hebelarme im Kniegelenk 14 ineinandergreifen und die Zahnräder von jeweils zwei zusammenwirkenden Kniehebeln ebenfalls in der gewünschten Weise ineinandergreifen.

Die Hebelarme sind jeweils mit Abstandspuffern 20 versehen, die dafür Sorge tragen, daß die Hebelarme 12 beim völligen Ausziehen nicht nach innen einknicken.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Schnitt sind die gegeneinander um einen halben Zahnabstand versetzten Zahnradscheiben zu erkennen.

Um dafür Sorge zu tragen, daß ein ausgezogener Warenträger bzw. Warenkorb selbsttätig zurückläuft, sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, daß im Bereich des Kniegelenkes 14 eine Schraubenfeder 24 über den Achsbolzen 22 geschoben angeordnet ist. Diese Anordnung geht aus Fig. 7 hervor, die einen Schnitt durch das Kniegelenk 14 zeigt.

Fig. 8 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Kniegelenks in Seitenansicht, wobei bei der dargestellten Ausführungsform der Achsbolzen durch vier ineinandergreifende Lagerhülsen verläuft. Zwischen den beiden inneren Lagerhülsen ist ein Freiraum vorgesehen, in den die Schraubenfeder 24 eingesetzt werden kann, wobei die Schraubenfeder auf einer Abstandshülse angeordnet ist, die im Bereich der Schraubenfeder die beiden Lagerhülsen auf dem gewünschten Abstand hält. Diese Abstandshülse kann als separate Abstandhülse 25 gemäß Fig. 7 ausgeführt sein. Es können hierfür auch die Lagerhülsen im Bereich der Schraubenfeder in ihrem Durchmesser entsprechen verjüngt sein, so daß die Schraubenfeder 24 aufgeschoben werden kann.

In Fig. 6 ist die Anwendung des seitenführungsfreien Auszugs zur Anbringung von Warenträgern an einer Wandhalterung 26 dargestellt. Der einseitig an der Wandhalterung befestigte Auszug trägt auf seiner gegenüberliegenden Seite an der Befestigungsvorrichtung 18 den Warenträger 28, wobei die Ausgestaltung des Auszugs es möglich macht, mehrere Warenträger im dichten Abstand übereinander und seitlich nebeneinander an der Wandhalterung zu montieren.

Um Zugang zu der Ware zu erhalten, wird der Warenträger lediglich ausgezogen und gibt damit die Ware frei.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt, die einen seitenführungsfreien Auszug zeigen, der unterschiedlich lange Kniehebel hat. Dadurch wird erreicht, daß die an den Warenträgern befestigte Befestigungsvorrichtung beim Ausziehen nicht längs einer geraden Linie geführt wird, sondern entsprechend der Länge des kürzeren Kniehebels entlang einer gekrümmten Ortskurve verläuft, wobei die Befestigungs vorrichtung eine Schwenkbewegung ausführt und wie bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform in eine Endlage z. B. rechtwinklig zur Wandhalterung kommt.

Eine solche Ausgestaltung ist von besonderem Vorteil, wenn die Warenträger an Wandflächen oder Ständern angebracht werden sollen, die winklig zueinander verlaufen und ein Auszug wünschenswert ist, der bei voller Auszugsdistanz den Warenträger bzw. Warenkorb nicht in eine parallel zur Wandhalterung verlaufende Ebene, sondern eine dazu winklig verlaufende Ebene bringen soll.

Die Hebelarme werden vorzugsweise als Spritzteil hergestellt, wobei das Zahnradelement im Bereich der Befestigungsvorrichtung und die Lagerhülsen im Bereich des Kniegelenkes einstückig mit dem Hebelarm ausgebildet werden. Auf diese Weise läßt sich der Auszug mit einer geringst möglichen Anzahl von Elementen preiswert herstellen. Das für den Hebelarm zu verwendende Material hängt von der Belastung ab, die der Auszug im Verwendungsfall aufnehmen muß. Es ist daher vorgesehen, sowohl Kunststoff als auch Leichtmetall für die Herstellung zu verwenden.

Claims

1. Seitenführungsfreier Auszug zur Halterung von Warenträgern (28) bzw. Warenkörben unter Verwendung von zumindest einem Kniehebel (12, 14) mit Befestigungsvorrichtungen (18) an den freien Enden der Hebelarme (12), dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Befestigungsvorrichtungen (18) zwei Kniehebel (12, 14) derart angeordnet sind, daß sich die Kniegelenke (14) beim Verschieben der Befestigungsvorrichtungen (18) gegeneinander in entgegengesetzter Richtung nach außen bewegen,
und daß an den freien Enden der Hebelarme (12) ineinandergreifende Zahnradelemente (16) vorgesehen sind, die beim Verschieben der Befestigungsvorrichtung (18) relativ zueinander eine gleiche Winkelschwenkung der Hebelarme (12) gewährleisten.

2. Auszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (12) des einen Kniehebels (12, 14) kürzer als die des anderen Kniehebels sind.

3. Auszug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnradelemente (16) aus zwei Zahnscheiben (16.1, 16.2) bestehen, die um einen halben Zahnabstand gegeneinander versetzt sind.

4. Auszug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtungen (18) als Aufsteckprofile ausgebildet sind.

5. Auszug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für den selbsttätigen Rücklauf eine sich beim Ausziehen spannende Rückholfeder (24) vorhanden ist.

6. Auszug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerachsen (29) an den Befestigungsvorrichtungen (18) geringfügig von unten nach oben rückwärts geneigt sind.