DE4441805A1 - Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer minimalen Menge eines Behandlungsfluids auf eine textile Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer minimalen Menge eines Behandlungsfluids auf eine textile WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer
minimalen Menge eines Behandlungs- wie Veredelungsfluids auf eine vorbeilaufende
eine gewisse Breite aufweisende textile Warenbahn mit einem quer zur Warenbahn
ausgerichteten Auftragsbalken, welcher einen sich über die Breite der Warenbahn er
streckenden, gegen die Warenbahn gerichteten offenen Schlitz aufweist, dem das
Fluid gleichmäßig über die Arbeitsbreite der Warenbahn zugeführt ist, und mit einer
dem Schlitz auf der anderen Seite der Warenbahn gegenüberliegenden Abstützung für
die Warenbahn.
Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE 33 15 770 A1 bekannt. Die Abstützung
besteht aus einem elastisch nachgiebigen, geschlossenen Kissen, das den Schlitz und
einen größeren Bereich seitlich neben dem Schlitz abdeckt, um die aus dem Schlitz
austretende Flüssigkeit ohne Verlust in die Warenbahn zu bringen.
Neben dieser Art von Auftragsvorrichtung sind außer den Aufgießvorrichtungen nur
noch die Siebdruckvorrichtungen bekannt, bei denen die Abstützung aus einem hori
zontalen Sieb- ggf. mit Absaugung oder einem dichten Endlosband, aber auch aus
einer Walze bestehen kann, die die Warenbahn am Schlitz vorbei trägt. Hier ist bei
spielsweise die DE 34 19 367 A1 zu nennen. Wesentlich bei Siebdruckmaschinen ist
aber, daß der Schlitz von einem sich drehenden Siebzylinder umgeben ist, durch
dessen Perforation die Flüssigkeit zur Herstellung eines Musters gedrückt werden soll.
Um solche Vorrichtungen geht es beim Anmeldungsgegenstand aber nicht, vielmehr
soll eine Vorrichtung gefunden werden, mit der eine Minimalmenge der Flüssigkeit
gleichmäßig über die Arbeitsbreite auf die Warenbahn aufgetragen und optimal in die
Oberfläche wie Flor eingedrückt werden kann, um gerade nur die Warenbahnober
fläche vollständig zu tränken.
Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art besteht die Aufgabe der Erfin
dung darin, eine Vorrichtung zu finden, mit der die zur ausreichenden Netzung minimal
notwendige Flüssigkeitsmenge nicht nur gleichmäßig über die Arbeitsbreite verteilt,
sondern auch in die Faseroberfläche der Warenbahn wie in den Flor od. dgl. penetriert
wird.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Abstützung als
parallel zum Auftragsbalken ausgerichtete Druckwalze ausgebildet ist, die - über die
dazwischen vorbeilaufende Warenbahn - gegen die beiden den Schlitz begrenzenden
Längskanten gedrückt ist. Der Grund für diese Konstruktion ist die wünschenswerte
Erholung des Flors nach der Komprimierung durch den Druck der Walze, damit die Fa
sern auch die notwendige Flüssigkeitsmenge wurzeltief aufnehmen, gleich anschlie
ßend soll aber die Warenbahn zur Reduzierung auf die nur minimal notwendige Flüs
sigkeitsmenge wieder abgequetscht werden. Diese drei Vorgänge: Komprimierung,
Aufatmung und wieder Komprimierung des Flors sind bei der Vorrichtung nach der Er
findung unmittelbar hintereinander geschaltet, so daß der gewünschte sparsame
Fluidminimalauftrag bez. -verbrauch gewährleistet ist.
Der Abstand der Längskanten des Schlitzes hängt von der Art und dem Volumen der
zu behandelnden Ware ab. Jedenfalls soll die an der Walze zusammengedrückte
Oberfläche der Warenbahn sich wieder aufrichten, aufatmen, dabei die Flüssigkeit
aufsaugen können und dann wieder zusammengequetscht werden, damit nur die wirk
lich notwendige Flüssigkeitsmenge im Flor verbleibt. Es ist daran gedacht, den Ab
stand der Längskanten des Schlitzes in der Größenordnung der doppelten Länge des
jeweiligen Flors der Warenbahn zu bemessen. Der Schlitz kann aber auch breiter sein.
Wesentlich ist auch die gleichmäßige Zuführung des Behandlungsfluids in und über
die Breite des Schlitzes. Für diese Aufgabe gibt es eine gute Lösung nach der
DE 40 26 198 A1. Deshalb wird auch bei der Vorrichtung nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Schlitz mit einer Flüssigkeitsverteileinrichtung verbunden ist, bei der die Ver
teilung der Flüssigkeit von einer Zuflußleitung bis zu einer Vielzahl von Ausflußöffnun
gen schrittweise derart vorgesehen ist, daß die Zuflußöffnung beidseitig in Arbeitsbrei
tenrichtung mit einer gleich langen ersten Verzweigleitung verbunden ist, an deren
jeweiligem Ende eine Zwischenausflußöffnung vorgesehen ist, an die sich in gleicher
Weise beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung eine jedoch um die Hälfte der ersten Ver
zweigleitung kürzere und im Querschnitt verkleinerte zweite Verzweigleitung an
schließt, sich die Flüssigkeitsverteilung in dieser Flüssigkeitsverteileinrichtung also
stammbaumähnlich mehrfach verzweigt und daß somit die fein über die Arbeitsbreite
verteilten Ausflußöffnungen in den sich über die Arbeitsbreite der Warenbahn er
streckenden Schlitz münden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung beispielhaft darge
stellt. Anhand dieses Beispiels sollen noch weitere erfinderische Details der Vorrich
tung erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 in der Seitenansicht die Flüssigkeitsauftragsvorrichtung insgesamt mit in
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung hervorgehobener Einzelheit x, die die Auftrags
vorrichtung im Detail darstellt, und
Fig. 3 einen Schnitt quer durch den Auftragsbalken mit einer Flüssigkeitsverteil
einrichtung.
Die Fluidauftragsvorrichtung nach Fig. 1 besteht aus einem Rahmen 1, an dem eine
Reihe von Umlenkwalzen 3-11 zur Führung der Warenbahn 2 in die jeweilige Be
handlungsstation drehbar gelagert sind. Die Laufrichtung der Warenbahn ist mit dem
Pfeil 12 angedeutet. Von der oben im Rahmen 1 gelagerten Umlenkwalze 5 verläuft
die Warenbahn 2 schräg rückwärts abwärts zur Umlenkwalze 6. Die mit dem Flor in der
Fig. 1 nach rechts gerichtete Warenbahn hat also eine Neigung nach unten, worauf
weiter unten eingegangen wird. Etwa in der Mitte zwischen den Walzen 5 und 6 ist die
Auftragsvorrichtung 13 angeordnet. Sie besteht - auch gemäß Fig. 2 - aus einem auf
der Florseite der Warenbahn 2 angeordneten Auftragsbalken 14, mit der in Fig. 3
dargestellten Flüssigkeitsverteileinrichtung 15, und aus einer auf der Rückseite der
Warenbahn 2 angeordneten Druckwalze 16, die dem Auftragsbalken 14 zentrisch
zugeordnet ist. Der Auftragsbalken 14 mit der Druckwalze 16 sind mit ihrer Wirkungs
achse 17 senkrecht zur Warenbahn 2 ausgerichtet, also ebenfalls rückwärts geneigt.
Der Auftragsbalken 14 weist an der der Warenbahn zugeordneten Seite einen Schlitz
18 auf, durch den die Auftragsflüssigkeit auf die Warenbahn 2 gedrückt wird. Der
Schlitz hat an der Auftrittsseite zwei Längskanten 19, 20, die sich über die Arbeits
breite des Auftragsbalkens 14 erstrecken. Die Höhe des Schlitzes 18 ergibt sich ge
mäß Ausführungsbeispiel aus der im Querschnitt halbkreisförmigen Gestaltung. Die
auf der anderen Seite der Warenbahn 2 zentrisch zum Schlitz 18 angeordnete Druck
walze 16 liegt - über die Warenbahn 2 - an den Längskanten 19, 20 des Schlitzes 18
an. Auf diese Weise wird der Flor 2′ der Warenbahn 2 beim Durchlauf durch die Auf
tragsvorrichtung 13 zunächst an der Längskante 19 komprimiert, entlüftet, dann im
Schlitz 18 nach dem oder beim Aufrichten mit der jeweiligen Auftragsflüssigkeit ge
netzt und dann wieder an der Längskante 20 komprimiert, damit nur die minimal erfor
derliche Flüssigkeit in dem Flor 2′ verbleibt.
Damit die auf die Warenbahn 2 aufzutragende Flüssigkeit gleichmäßig über die Ar
beitsbreite im Schlitz 18 verteilt geliefert wird, ist im Auftragsbalken 14 eine Verteilvor
richtung 15 vorgesehen, die aus Fig. 3 hervorgeht. Die Verteilung der Flüssigkeit er
folgt von einer Zuflußleitung 21, die jeweils mit einem Schlauch 21′ für die Zufuhr der
Flüssigkeit verbunden ist, bis zu einer Vielzahl von Ausflußöffnungen 22 schrittweise
derart, daß die Zuflußöffnung 21 beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung mit einer gleich
langen ersten Verzweigleitung 23, 24 verbunden ist, an deren jeweiligem Ende eine
Zwischenausflußöffnung 25, 26 vorgesehen ist, an die sich in gleicher Weise beidsei
tig in Arbeitsbreitenrichtung eine jedoch um die Hälfte der ersten Verzweigleitung 23,
24 kürzere und im Querschnitt verkleinerte zweite Verzweigleitung 27, 28 anschließt.
Die Flüssigkeitsverteilung verzweigt sich folglich in dieser Flüssigkeitsverteileinrich
tung 15 stammbaumähnlich. Die damit fein über die Arbeitsbreite verteilten Ausfluß
öffnungen 22 münden in den sich über die Arbeitsbreite der Warenbahn 2 er
streckenden Schlitz 18. Die einzelnen Leitungen und Öffnungen 21-28 in der Vertei
leinrichtung 15 sind in Blechen 29 gebildet, die zur Abdichtung der Leitungen lediglich
aufeinandergepreßt sind.
Der Auftragsbalken 14 ist um die Achse 30 mittels der am Rahmen 1 befestigten
Druckzylindereinheit 31 in Richtung des Pfeiles verschwenkbar, so daß der Schlitz 18
nach unten ausgerichtet und z. B. gereinigt werden kann. Auch dazu ist die Druck
walze 16 von dem Auftragsbalken 14 weg verschwenkbar in der Halterung 32 mit dem
Druckzylinder 33 im Rahmen 1 gelagert. Über diese Vorrichtung ist die Druckwalze 16
auch in ihrer Lage zum Schlitz 18 justierbar. Gleichfalls ist der Auftragsbalken 14 im
Abstand zur Warenbahn 2 z. B. mittels der Vorrichtung 34 justierbar. Unterhalb der
Auftragsvorrichtung 13 ertreckt sich im Bereich des Rahmens 1 eine Flüssigkeitsauf
fangwanne 35, die die Umlenkwalze 6 umgibt und dort die abtropfende oder abge
streifte Flüssigkeit auffängt und in den Nutzungskreislauf zurückführt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer minimalen Menge eines Behand
lungs- wie Veredelungsfluids auf eine vorbeilaufende, eine gewisse Breite aufwei
sende textile Warenbahn mit einem quer zur Warenbahn ausgerichteten Auftrags
balken, welcher einen sich über die Breite der Warenbahn erstreckenden, gegen
die Warenbahn gerichteten offenen Schlitz aufweist, dem das Fluid gleichmäßig
über die Arbeitsbreite der Warenbahn zugeführt ist, und mit einer dem Schlitz auf
der anderen Seite der Warenbahn gegenüberliegenden Abstützung für die Waren
bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung als parallel zum Auftragsbal
ken (14) ausgerichtete Druckwalze (16) ausgebildet ist, die - über die dazwischen
vorbeilaufende Warenbahn (2) - gegen die beiden den Schlitz (18) begrenzenden
Längskanten (19, 20) gedrückt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten (19,
20) des Schlitzes (18) mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, daß die
zu behandelnde Oberfläche, z. B. der Flor (2′) der Warenbahn (2), im dazwischen
liegenden Schlitz (18) entlastet vom Druck der Walze (16) aufatmet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten (19,
20) des Schlitzes (18) mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, der etwa
der doppelten Länge des Flors (2′) der Warenbahn (2) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitz (18) mit einer Flüssigkeitsverteileinrichtung (15) verbunden ist, bei der die
Verteilung der Flüssigkeit von einer Zuflußleitung (21) bis zu einer Vielzahl von
Ausflußöffnungen (22) schrittweise derart vorgesehen ist, daß die Zuflußöffnung
(21) beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung mit einer gleich langen ersten Ver
zweigleitung (23, 24) verbunden ist, an deren jeweiligem Ende eine Zwischenaus
flußöffnung (25, 26) vorgesehen ist, an die sich in gleicher Weise beidseitig in Ar
beitsbreitenrichtung eine jedoch um die Hälfte der ersten Verzweigleitung (23, 24)
kürzere und im Querschnitt verkleinerte zweite Verzweigleitung (27, 28) an
schließt, sich die Flüssigkeitsverteilung in dieser Flüssigkeitsverteileinrichtung (15)
also stammbaumähnlich mehrfach verzweigt und daß somit die fein über die Ar
beitsbreite verteilten Ausflußöffnungen (22) in den sich über die Arbeitsbreite der
Warenbahn erstreckenden Schlitz (18) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckwalze (16) von der gestreckt geführten Warenbahn (2), von dem Schlitz (18)
entfernbar ausgebildet und der Auftragsbalken (14) mit dem Schlitz (18) nach
unten um die Achse (30) verschwenkbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Warenbahn (2) im Bereich der Auftragsvorrichtung (13) mittels Umlenkwalzen (5,
6) schräg von oben nach unten geführt ist und die Auftragsvorrichtung (13) in der
Auftragsposition seitlich vorzugsweise von unten gegen die Warenbahn (2) ge
rückt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Auf
tragsvorrichtung (13) eine Flüssigkeitsauftragswanne (35) angeordnet ist, die in
eine Rinne mit der darin umlaufenden, mit Abstand zur Wandung der Wanne (35)
gelagerten Umlenkwalze (6) ausläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand des Auftragbalkens (14) von der Warenbahn (2) mittels einer Einrichtung
(34) justierbar ist.
Priority Applications (5)
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