Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 31 27 469 bekannt. Hierbei ist der Auftragsbalken oberhalb
der Warenbahn angeordnet und der Schlitz dementsprechend nach unten offen. Die Abstützung besteht aus
einem mitlaufenden Siebband, welches über einem unter dem Schlitz angeordneten Saugkasten vorbeiläuft.
Eine solche Anordnung ist im Hinblick auf die Gleichmäßigkeit des Behandlungsmittelauftrags verbesserungsfähig.
Dadurch, daß die Abstützung durchlässig ist und außerdem auch noch ein Saugzug wirkt, so daß das
Behandlungsmittel entsprechend den" immer vorhandenen lokalen Ungleichmäßxgkeiten der Warenbahn durch diese
hindurchtreten kann, ist die verbleibende Beladung der Warenbahn mit dem Behandlungsmittel ungleichmäßig, so daß,
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• β.
wenn es sich beispielsweise um einen Färbeschaum handelt, schattierte Färbeausfälle entstehen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden
Art so auszugestalten, daß mit geringem Aufwand ein gleichmäßigerer Schaumauftrag möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
Durch das Kissen mit seiner geschlossenen Oberfläche ist erreicht, daß das Behandlungsmittel nicht
mehr durch die Warenbahn und die Abstützung hindurchtreten kann, sondern in der Warenbahn in der Menge verbleibt,
wie sie aus dem Schlitz ausgetreten ist. Das Kissen erfüllt eine Abdichtfunktion um den Schlitz
herum, so daß auch kein Behandlungsmittel parallel zur Warenbahn zwischen dieser und der Gleitfläche austreten
kann, sondern das Behandlungsmittel stets in dem Bereich der Warenbahn verbleibt, in den hinein es aufgetragen
werden soll. Es wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Warenbahn in allen Oberflächenbereichen
unabhängig von etwa vorhandenen lokal unterschiedlichen Durchlässigkeiten zwangsweise genau mit der vorberechneten
Menge an Behandlungsmittel beladen. Das Kissen liegt mit sanftem Druck gegen die Warenbahn im Bereich der
Gleitfläche an, so daß das Vorbeigleiten der Warenbahn an dem Kissen und der Gleitfläche nicht behindert wird.
Die Nachgiebigkeit des Kissens sichert eine weitgehend gleichmäßige Anlage im Bereich der Berandung des
Schlitzes.
Das Kissen kann in der bevorzugten Ausführungsform als aufblasbarer Hohlkörper nach Anspruch 2 ausgebildet
sein. Für das Aufblasen kommen in der Praxis Drücke in der Größenordnung von 0,1 bar in Betracht.
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Gemäß Anspruch 3 können jedoch auch Schaumstoffkissen
eingesetzt werden.
Wenn gemäß Anspruch 4 die Anlage der Warenbahn an einer vorgewölbten Gleitfläche des Auftragsbalkens
stattfindet, was empfehlenswert sein kann, weil dann
die Warenbahn schon ohne das Kissen mit einem gewissen gleichmäßigen Druck senkrecht zur Gleitfläche an dieser
anliegt, empfiehlt sich, daß der Anlagebereich der Warenbahn an der Gleitfläche mindestens so groß ist
wie der Anlagebereich des Kissens an der Warenbahn.
Dies bedeutet, daß sich an den Anlageverhältnissen
am Auftragsbalken durch die Wirkung des Kissens nichts ändern soll.
Ein Auftragsbalken kann gemäß Anspruch 5 aus einem Segment eines dickwandigen Rohres bestehen.
Dies ist besonders zweckmäßig, wenn der Auftragsbalken aus Kunststoff bestehen soll. Er wird dann auf
einfache Weise durch Längsaufschneiden eines geschleuderten Kunststoffrohres hergestellt.
Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Anspruchs 6. Das Kissen ist ein elastisch
nachgiebiger Gegenstand, an welchem die Warenbahn vorbeigleitet. Dies kann unter Umständen je nach der reibungsmäßigen
Situation zwischen der Warenbahn und dem Kissen zu stick-and-slip-Effekten und zu schwingungsartigen
Mitnahineeffekten an dem Kissen führen.
Um dies zu vermeiden und auch um in der Wahl des Kissenmaterials und der Kissenausbildung freier zu sein,
ist eine feststehende Gleitfolie zweckmäßig, die die durch die Bewegung der Warenbahn entstehenden Mitnahmekräfte
abfängt und dafür sorgt, daß das Kissen nur die senkrecht zur Gleitfläche wirkenden Andrückkräfte
aufzubringen hat.
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Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist das Färben von Teppichen. Die Teppichbahnen besitzen
in vielen Fällen einen gewebten Rücken, an welchem der Flor in irgendeiner Weise angebracht ist. Aus technischen
Gründen der Teppichherstellung läßt sich die Lage des Florbereichs gegenüber dem Rückenmaterial nicht genau
festlegen. Der Florbereich hat zwar eine im wesentlichen gleichbleibende Breite, doch steht der Rücken an beiden
Rändern über und verlagert sich der Florbereich in unregelmäßiger Weise seitlich, so daß die Ränder schmäler
und breiter werden.
Die Länge und Lage des Schlitzes·muß nun möglichst mit der Länge und Lage des Florbereichs genau übereinstimmen,
weil sonst aiii Rand, wenn einmal keine überdeckung des Schlitzes durch den Florbereich stattfindet,
Behandlungsmittel unkontrolliert austritt und auch der Druck des Behandlungsmittels im Schlitz zusammenbricht.
Um nun einerseits die Vorrichtung an verschiedene Florbreiten, wie sie bei verschiedenen Chargen von
Teppichbahnen vorliegen mögen, anpassen und andererseits den seitlichen Verlagerungen des Florbereichs Rechnung
tragen zu können, empfehlen sich die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 7 und 8.
Die Austrittsbreite des Schlitzes wird durch die Querschotten bzw. Formstücke auf den erforderlichen
Bereich begrenzt. Durch die Beweglichkeit des Auftragsbalkens insgesamt, die im übrigen für sich genommen aus
der DE-OS 31 27 469 bekannt ist, ist die Anpassung an verschiedene seitliche Lagen des Florbereichs möglich.
Die gleichmäßige Beschickung der Kammer bzw. des Schlitzes mit Behandlungsmittel ist besonders bei schaumförmigem
Behandlungsmittel von Bedeutung. Hierzu ist es bekannt, mehrere Zuleitungen in die Kammer münden zu
lassen.
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Es wurde jedoch gefunden, daß die Gleichmäßigkeit noch gesteigert werden kann, wenn die Zuleitungen für das
Behandlungsmittel gemäß Anspruch 9 senkrecht zum Schlitz in die Kammer führen. Es ist dadurch eine Umlenkung des
Behandlungsmittels zwischen der Zuführung und dem Austreten aus dem Schlitz erforderlich, die eine gleichmäßigere
Verteilung des Behandlungsmittels in dem Schlitz zur Folge hat.
Die Weiterbildung nach Anspruch 10 ermöglicht rasche Wechsel des Behandlungsmittels, zum Beispiel
rasche Farbwechsel beim Färben. Die Schaummischer stellen jeweils verschiedene Schäume her, die ein und demselben
Schaumverteiler zugeleitet werden, der fest an den Auftragsbalken über mehrere Zuleitungen angeschlossen ist.
Der Schaumverteiler ist eine Einrichtung, der eine zugeführte Schaummenge möglichst gleichmäßig auf mehrere,
mit den Zuleitungen in Verbindung stehende Auslässe verteilt. Es kommt hierfür beispielsweise die Ausführungsform
nach der DE-OS 31 31 545 in Betracht, bei welcher der Schaum durch einen Rotor auf die am Umfang
einer Kammer angeordneten Schaumauslässe verteilt wird. Die Versuche haben gezeigt, daß durch Umschalten von
einem Schaummischer auf den anderen in nur zehn Sekunden ein einwandfreier Farbwechsel beim Teppichfärben zuwege
gebracht werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt parallel zur Laufrichtung der Bahn und senkrecht zu dieser;
Fig. 2 zeigt einen Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Die Warenbahn Ί ist in dem Ausführungsbeispiel
eine Teppichbahn, die in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise mit dem Pol^nach oben über einander parallele
und in etwa gleicher Höhe angeordnete Führungsrollen 2,3 geleitet ist.
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Zwischen den Führungsrollen 2,3 liegt von oben an der Warenbahn ein Auftragsbalken 4 an, der auf der
der Warenbahn 1 zugewandten Seite eine Gleitfläche 5 bildet, die, da der Auftragsbalken 4 aus einem Segment
eines dickwandigen Rohres, das durch Längsschnitte gewonnen ist, besteht, kreiszylindrische konvexe Gestalt
hat.
Die Warenbahn 1 liegt gegen die Gleitfläche in dem etwa durch den Pfeil 6 angegebenen Urnschlingungsbereich
an. Etwa in der Mitte des Umschlingungsbereichs 6 ist in dem Auftragsbalken 4 ein eine innere Kammer
bildender Schlitz 8 vorgesehen, der sich etwa senkrecht zur Gleitfläche erstreckt und über die Länge des Auftragsbalkens
4 durchgeht.
Nahe am Grund des Schlitzes 8 münden in denselben senkrecht zu ihm verlaufende Zuführkanäle 9,
von denen eine ganze Reihe, beispielsweise zwanzig oder fünfz über die Länge des Schlitzes 8 verteilt angeordnet sind.
Die Zuführkanäle 9 sind durch Querbohrungen gebildet, die von einem Absatz 10 in der Gleitfläche 5 aus eingebracht
und dann nach außen hin durch Stopfen 11 verschlossen
worden sind. Jeder einzelne Zuführkanal 9 ist mit einem Anschlußkanal 12 verbunden, der etwa radial
zur konkaven Innenseite des Auftragsbalkens 4 führt und dort an eine der Zuleitungen 13 angeschlossen
ist, die zu Schaumauslässen 14 eines Verteilers 15 führen, der dafür sorgt, daß die an der Anschlußleitung
16 zugeführte Gesamtschaummenge gleichmäßig auf die Schaumauslässe 14 verteilt wird. Dem Verteiler sind
in dem Ausführungsbeispiel zwei Schaummischer 17 und 18 zugeordnet, die über Leitungen 19 bzw. 20, in denen
Ventile 21 bzw. 22 angeordnet sind, mit der Anschlußleitung 16 verbunden sind. Durch wahlweises Betätigen
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der Ventile 21,22 kann entweder der Schaum aus dem Schaummischer 17 oder der Schaum aus dem Schaummischer
18 dem Verteiler 15 zugeleitet werden. Durch die Leitung 23 und das Ventil 24 kann bedarfsweise, zum Beispiel
nach Beendigung der Arbeit, Spülwasser eingeleitet werden.
Der Schaum wird im Betrieb der Vorrichtung über die Zuleitungen 13, die Anschlußkanäle 12 und die
Zuführkanäle 9 dem Schlitz 8 an über dessen Länge verteilten Stellen zugeführt. Die Zuführung erfolgt in
einem rechten Winkel zum Schlitz 8, so daß der Schaum, bevor er aus dem Schlitz in die Warenbahn 1 austreten
kann, umgelenkt und dadurch vergleichmäßigt wird.
Unter dem Schlitz 8 ist auf der Rückseite der Warenbahn 1 ein Kissen 25,25' angeordnet, welches die
Warenbahn 1 mit sanftem Druck gegen die Gleitfläche 5 ■ andrückt.
Bei dem in Fig, 1 links dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht das Kissen 25 aus einem elastischen Hohlkörper, der über einen Anschluß 26 (Fig 2) mit einem
wählbaren Druck aufgeblasen werden kann und die Warenbahn 1 in einem Bereich 27 an die Gleitfläche 5 andrückt,
der enger ist als der Umschlingungsbereich 6, jedoch viel breiter ist als die Mündung des .Schlitzes
In einem praktischen Ausführungsbeispiel ist der Schlitz 8 in Laufrichtung der Bahn 6 mm breit, der
Andrückbereich 27 jedoch 100 bis 200 mm breit.
Statt des aufblasbaren Hohlkissens 25 kann auch ein Schaumstoffkissen 25' vorgesehen sein, wie in Fig.
in der rechten Hälfte angedeutet.
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Das Kissen 25/25' reicht über die ganze Breite der Warenbahn und dichtet den Schlitz 8 sowohl zu beiden
Seiten in Laufrichtung der Warenbahn 1 als auch an den beiden Rändern der Warenbahn 1 ab. Das Kissen 25 ist
in einem feststehenden Träger 28 gehalten, während der Träger 28' für das Kissen 25' ein wenig vertikal gegen
den Auftragsbalken 4 anstellbar sein muß, um den richtigen Druck des Kissens 25' herbeizuführen.
Zwischen dem Kissen 25,25' und dem Rücken der
Warenbahn 1 ist eine Gleitfolie 30 angeordnet, die sich über den ganzen Anlagebereich des Kissens 25,25' erstreckt
und an dem bezüglich der Laufrichtung der Warenbahn 1 rückwärtigen Rand an dem Träger 28,28' mit Hilfe
der Leiste 29 festgelegt ist, Die Befestigung ist also so getroffen, daß die Gleitfolie 30 durch die durch die Reibung
des Rückens der Warenbahn 1 beim Vorbeigleiten an dem Kissen 25,25' entstehenden Mitnahmekräfte auf Zug beansprucht
wird und die Mitnahmekräfte von der Gleitfolie abgefangen und auf diese Weise von den Kissen 25,25'
ferngehalten werden, so daß die Kissen 25,25' nur noch reine Andrückkräfte aufzubringen haben.
In Fig. 2 ist die Ausbildung an den Rändern der Warenbahn bzw. den Enden des Schlitzes 8 wiedergegeben,
die Austrittsbreite des Schlitzes muß auf die Florbreite der Warenbahn 1 beschränkt werden. Hierzu können Querschotten
31 dienen, die den Querschnitt des Schlitzes 8 ausfüllen und in eine andere Lage längs des Schlitzes 8
verschiebbar sind, wie in Fig. 2 auf der linken Seite gestrichelt angedeutet ist. Sollte der Florbereich einer
Warenbahn 1 so schmal sein, daß der eine oder andere Querkanal 9 außerhalb des auf den Rand des Florbereichs
eingestellten Querschottes 31 zu liegen kommt, so müssen die entsprechenden Zuleitungen 13 natürlich stillgesetzt
werden.
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Eine andere Art der Begrenzung der Länge des
Schlitzes 8 ist auf der rechten Seite der Fig. 2 dargestellt. Es handelt sich um ein dem Querschnitt
des Schlitzes 8 ausfüllendes, bis zu dessen Ende reichendes Formstück 32, welches die äußere Begrenzung
des Schlitzes 8 bildet und gleichzeitig etwa außen liegende Querkanäle 9 abdeckt.
Wenn sich der Florbereich der Warenbahn 1 seitlich verlagert, so wird der ganze Auftragsbalken 4 in
der durch den Pfeil 33 angedeuteten Weise in seiner Längsrichtung, d.h. quer zur Warenbahn, gesteuert
geführt.