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Druckabdichtverschluß für einen zum Hindurchführen eins Flä-
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chengebildes, insbesondere einer textilen Stoffbahn, vorgesehenen
Wanddurchlaßschlitz einer Über- oder Unterdruckkammer mit einer sich über die Breite
des Schlitzes erstreckenden Führung zum Leiten sowie Tragen des Flächengebildes
beim Durchgang durch den Schlitz, ferner mit einem der Führung gegenübergestellten
und parallel zu dieser verlaufenden, elastisch verformbaren Quetschkörper etwa gleicher
Breite wie der Schlitz und mit einer über den Quetschkörper gespannten, aus reibungsarmem
Material bestehenden Gleitbahn der Breite des Schlitzes, wobei das Flächengebilde
bei Betrieb zwischen der durch den Quetschkörper gegen die Führung gedrückten Gleitbahn
und der Führung hindurchzuziehen ist.
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Ein Kammerverschluß dieser Art wird in der DE-OS 25 28 484 beschieben.
Der Verschluß dient dazu, dem Gasstrom in die Kammer oder aus der Kammer einzudämmen,
während gleichzeitig eine Stoffbahn in die Kammer einzuführen bzw. aus dieser herauszuführen
ist Der bekannte, insbesondere für eine Ammoniak-Behandlungskammer vorgesehene Verschluß
wird so ausgebildet, daß die textile Stoffbahn beim Passieren des Schlitzes einen
übermäßigen Reibungswiderstand nicht erfährt. Die Führung soll daher vorzugsweise
aus poliertem Edelstahl und die den Quetschkörper überspannende Bahn aus Polytetrafluoräthylen
oder ähnlich reibungsarmem Material bestehen.
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Wenn bei Betrieb zusammen mit der zu behandelnden Stoffbahn oder auf
andere Weise kleinere Schmutzkörper, z. B. Staubkörner, in den Schlitz eingeführt
werden, können die Fremdkörper entweder ohne weiteres mit der Stoffbahn mit transportiert
werden oder auch an der reibungsarmen Gleitbahn haften bleiben. Im ersteren Fall
treten Probleme nicht auf. Im anderen Fall ist zu unterscheiden, ob der jeweilige
Fremdkörper auf der Außenseite der Gleitbahn haftet oder durch die Gleitbahn durchdringt
und sich in der Oberfläche des Quetschkörpers festsetzt. In beiden letzteren
Fällen
können Markierungen auf der zu behandelnden Stoffbahn auftreten. Wenn eine solche
Markierung daherrührt, daß ein Staubkorn o. ä. auf der zu behandelnden Stoffbahn
zugewandten Oberfläche der Gleitbahn sitzt, kann dem Problem auf einfache Weise
begegnet werden, wenn die Gleitbahn um einen kleinen Betrag ebenfalls durch den
Schlitz weiterbewegt wird.
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Dazu ist es zweckmäßig, die Gleitbahn beiderseits des Schlitzes auf
Rollen aufzuwickeln, so daß ein Weiterschalten problemlos ausgeführt werden kann.
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Schwieriger gestaltet sich die Reinigung des Schlitzes, wenn ein sich
auf der Stoffbahn markierendes Staubkörnchen durch die reibungsarme Gleitbahn durchgedrungen
und in der Oberfläche des Quetschkörpers festgesetzt ist. Es muß dann nämlich zum
Reinigen der Druckabdichtverschluß entweder durch Anheben oder Entspannen des Quetschkörpers
oder durch Absenken der dem Quetschkörper gegenüberstehenden Führung der Druckabdichtverschluß
geöffnet und die Gleitbahn von dem Quetschkörper abgehoben werden. Diese Arbeit
kann ohne Entspannen des Über- oder Unterdrucks innerhalb der abgedichteten Kammer
in der Regel nicht ausgeführt werden. Normalerweise weiß der Betreiber auch nicht,
ob die erst am fertig behandelten Material entdeckte Markierung von einem Fehler
am Eingang oder Ausgang der Behandlungskammer herrührt. Es müssen daher die gleichen
Reinigungsarbeiten an allen vorhandenen lesen Schleusen ausgeführt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Druckabdichtverschluß
eingangs genannter Art so weiterzubilden, daß eine problemlose Reinigung auch der
von der reibungsarmen Gleitbahn bedeckten Oberfläche des Quetschkörpers, insbesondere
von körnigen Verunreinigungen, möglich ist Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin,
daß der Quetschkörper einen aufblasbaren Hohlraum besitzt und durch Aufblasen auf
der ganzen Schlitzbreite gegen die Führung zu drücken ist, daß angrenzend und parallel
an den durch den Quetschkörper und die Gleitbahn
aufgespannten
zwickel- oder keilförmigen Raum ein mit Druckgas zu beaufschlagendes Druckgasrohr
mit in den keilförmigen Raum gerichteten Ausblasöffnungen angeordnet ist.
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Vorzugsweise dient das mit Druckgas zu beaufschlagende Rohr zugleich
als Leitstange für die in den Spalt zwischen Quetschkörper und Führung bzw zu behandelnde
Stoffbahn einzuführende reibungsarme Gleitbahn.
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Bei Betrieb des erfindungsgern(ißen Druckabdichtverschlusses wird
der Quetschkörper nach Einführen des Stoffbahnanfangs bzw.
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des Vorläufers der Stoffbahn mit Druckgas bzw. Preßluft beaufschlagt
und dadurch der Durchlaß schlitz im wesentlichen so abgedichtet, daß die Stoffbahn
zwar durch die Schleuse hindurchlaufen, ein Austausch zwischen der Atmosphäre innerhalb
der durch den Verschluß abgedichteten Kammer und die Umgebungsluft aber nicht nennenswert
auftreten kann. Ferner wird die der reibunysarmen Gleitbahn zugewandte Fläche des
Quetschkörpers bei Bedarf gereinigt, indem das im Quetschkörper enthaltende Druckgas
entspannt und in zu reinigende Quetschkörperfläche mit Druckgas aus dem seitlich
vom Quetschkörper verlaufenden Rohr beaufschlagt wird. Vorzugsweise erfolgt eine
solche Reinigung nicht nur gezielt zum Entfernen einer bestimmten körnigen Verunreinigung,
sondern regelmäßig bei Arbeitsschluß, indem der insbesondere als Gummidichtung ausgebildete
Quetschkörper mehrmals be- und entlastet wird und gleichzeitig Druckgas über das
seitlich des Quetschkörpers angeordnete Blasrohr auf den Quetschkörper gegeben wird.
Zur Arbeitserleichterung ist es weiterhin zweckmäßig, bei Vorhandensein mehrerer
Schleusen eine gemeinsame Steuerung vorzusehen, so daß die Druckgas-Reinigung zugleich
an allen Schleusen auszuführen ist.
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Für die erfindungsgemäße Reinigung ist das Verändern eines Über-oder
Unterdruckes in der Behandlungskammer, das Öffnen und das Begehen der Behandlungskammer
nicht notwendig. Dies bringt in der Praxis große Vorteile, weil der geschlossene
Kreislauf des
Kammermediums nicht gestört wird und/oder weil schädigende
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giftige Medien in der Kammer verbleiben können. In vielen Fällen kann
die erfindungsgemäße Reinigung sogar bei laufendem Betrieb erfolgen. Hierzu kann
gemäß weiterer Erfindung auch vorgesehen werden, das Druckgasrohr auf der Unterdruckseite
des abzudichtenden Schlitzes anzuordnen und mit dem Gas der Unterdruckseite des
Schlitzes zu beaufschlagen.
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Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden
weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert.
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Der in der Zeichnung im Prinzip dargestellten Druckabdichtverschluß
wird so ausgebildet9 daß er das Hindurch führen einer textilen Stoffbahn 1 erlaubt
aber einen Luft- bzw. Gasaustausch zwischen Einlaß- und Auslaßseite im wesentlichen
ausschließt.
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In dem Verschluß läuft die Stoffbahn 1 zwischen einer, insbesondere
aus poliertem Edelstahl bestehenden, Führung 2 und einem elastisch verformbaren
Quetschkörper 3 hindurch. Der Quetschkörper 3 wird zum Herabsetzen der Reibung gegenüber
der Stoff bahn 1 mit einer Gleitbahn 4 aus reibungsarmem Material überspannt. Sowohl
die Führung 2 als auch der Quetschkörper 3 werden über entsprechende Halterungen
5 im Bereich des abzudichtenden Schlitzes einer nicht gezeigten Kammer befestigt.
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Erfindungsgemäß besitzt der Quetschkörper 3 einen aufblasbaren Hohlraum
6 und kann daher durch Aufblasen auf der ganzen Breite des abzudichtenden Verschlusses
gegen die Führung 2 gedrückt werden. Durch Aufblasen über eine Druckgaszuführung
7 bzw. Entspannen des Quetschkörpers 3 kann die Spaltbreite im Bereich des Verschlusses
zwischen dem Betrag A und praktisch Null verändert werden.
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Angrenzend und parallel an den durch den Quetschkörper 3 und die reibungsarme
Gleitbahn 4 aufgespannten zwickel- bzw. keilförmigen Raum 8 wird erfindungsgemäß
ein ebenfalls mit Druckgas zu beaufschlagendes Druckgas- oder Blasrohr 9 mit in
den keilförmigen Raum 8 gerichteten Ausblasöffnungen 10 angeordnet.
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Das Druckgasrohr 9 kann gleichzeitig als Leitstange für die hin und
wieder, beispielsweise ablaufend von einer Rolle 11, um ein kleines Stück durch
den Schlitz zwischen Führung 2 und Quetschkörper 3 zu bewegende Gleitbahn 4 dienen.
Das Druckgasrohr 9 wird ebenso wie die Rolle 11 über entsprechende, nicht gezeichnete
Gestände mit der abzudichtenden Kammerwand verbunden.
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Bei Betrieb wird der Quetschkörper 3 nach Einführen des Anfanges der
Stoffbahn 1 mit Druckgas über die Zuführung 7 so beaufschlagt, daß der Durchlaßschlitz
zwischen Quetschkörper 3 und Führung 2 im wesentlichen abgedichtet ist. Da die Stoffbahn
1 dann zwischen der glatten Führung 2 und dem ebenfalls glatten Material der Gleitbahn
4 hindurchgezogen wird, werden nennenswerte Reibungskräfte und daraus folgende Spannungen
auf die Stoffbahn 1 nicht ausgeübt.
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Wenn bei Betrieb dieser Schleuse körnige Verunreinigungen auf irgendeine
Weise unmittelbar in der Oberfläche des Quetschkörpers 3 in dessen der Führung 2
zugewandtem Bereich festgesetzt werden, kann eine Reinigung dadurch erfolgen, daß
der Quetschkörper 3 durch Entspannen und erneutes Beaufschlagen mit Druckgas ein-
oder mehrmals entlastet und wieder belastet wird und gleichzeitig Druckgas über
das Rohr 9 und dessen in Richtung auf den keilförmigen Raum 8 angeordneter Lochreihe
10 auf die bewegte Oberfläche des Quetschkörpers 3 geblasen wird. Hierdurch ist
es möglich, die Quetschkörper-Oberfläche durch automatische Mittel, die praktisch
mit einem Schalter in Gang zu setzen sind, zu reinigen, wobei häufig noch nicht
einmal ein wesentlicher Austausch der durch die Schleuse abzutrennenden Atmosphären
zu befürchten ist. Das gilt insbesondere dann, wenn das Druckgasrohr 9 auf der Unterdruckseite
des Verschlusses angeordnet und mit dem auf der Überdruck seite des Verschlusses
vorhandenen Gas unter Druck beaufschlagt wird.