DE19736483A1 - Abquetscheinheit für eine Textilschlichtemaschine - Google Patents
Abquetscheinheit für eine TextilschlichtemaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abquetscheinheit für eine
Textilschlichtemaschine und insbesondere Verbesserungen an einem
Schlichte-Abquetschsystem einer Textilschlichtemaschine mit Dop
pelabquetschung, in welcher eine Gewebebahn durch Zusammenwirken
einer Tränkwalze, einer Abquetschwalze und einer Schlichtewalze,
die nebeneinander im Bereich eines Schlichtekastens angeordnet
sind, behandelt wird.
Beim Abquetschen einer Gewebebahn in einer Textilschlichte
maschine wird weithin eine Abquetscheinheit mit nur einer Ab
quetschung verwendet, weil diese die einfachste Konstruktion auf
weist. Diese Abquetscheinheit umfaßt drei Walzen, die im Bereich
eines Schlichtekastens miteinander zusammenwirken. Genauer be
trachtet sind eine Tränkwalze und eine Schlichtewalze horizontal
voneinander beabstandet, wobei sie teilweise in ein Schlichtebad
innerhalb des Schlichtekastens eintauchen. Die Schlichtewalze
wird zwecks fortlaufender Drehung zwangsläufig angetrieben. Eine
Abquetschwalze liegt in Druckkontakt an der Schlichtewalze an, so
daß die Walzen miteinander einen Quetschpunkt oberhalb des Pegels
des Schlichtebades bilden.
Bei diesem System mit nur einem Quetschpunkt wird die Schlichte
flotte nach oben gezogen und bildet viele Blasen in einem Bereich
zwischen der Tränkwalze und der Schlichtewalze, und diese Blasen
werden auf der Gewebebahn abgelagert, wenn diese zwischen den
beiden Walzen hindurchläuft. Das Vorhandensein solcher abgelager
ter Blasen auf der Gewebebahn verhindert ein glattes Beschichten
der Gewebeflächen auf der Gewebebahn bezüglich deren Dicke, und
dies führt zu Unebenheiten. Die Entwicklung von Blasen wird be
günstigt, wenn die Drehgeschwindigkeit der Walzen erhöht wird.
Deshalb kann die Abquetscheinheit einer Maschine mit lediglich
einer Abquetschung nicht mit hohen Geschwindigkeiten um etwa 100
m/min (Meter pro Minute) betrieben werden.
Als Ersatz der Abquetscheinheit eines solchen Typs wurde eine Ab
quetscheinheit mit doppelter Abquetschung zum Einsatz in einer
Hochgeschwindigkeits-Schlichtemaschine entwickelt. Diese Abquet
scheinheit besteht ebenfalls aus drei miteinander zusammenwirken
den Walzen. Genauer betrachtet ist eine Tränkwalze in einem
Schlichtekasten in horizontalem Druckkontakt mit einer Schlichte
walze angeordnet, welche zwangsläufig drehbar angetrieben wird.
Eine Abquetschwalze ist in Druckkontakt mit der Schlichtewalze
angeordnet. Der erste Quetschpunkt wird unmittelbar über dem Pe
gel des Schlichtebades zwischen der Tränkwalze und der Schlichte
walze gebildet. Dagegen befindet sich der zweite Quetschpunkt
oberhalb der Oberfläche des Schlichtebades zwischen der Ab
quetschwalze und und der Schlichtewalze.
Bei dieser Schlichteeinheit wird jedoch die Schlichteflotte
zwangsläufig einer eingegrenzten Zone mit dreieckigem Querschnitt
zugeführt, welche sich zwischen der Tränkwalze und der Schlichte
walze befindet, und weil sich dort kein Ausweg für die Schlichte
flotte befindet, wird die Schlichteflotte mit Luft vermischt und
entwickelt eine Vielzahl von Blasen. Die Entwicklung dieser Bla
sen wird mit der Erhöhung der Zuführungsgeschwindigkeit der Gewe
bebahn vergrößert. Deshalb kann die Abquetscheinheit dieses Typs
mit doppelter Abquetschung ebenfalls nicht im Hochgeschwindig
keitsbetrieb einer Schlichtemaschine von mehr als 350 m/min ein
gesetzt werden.
Es wurden Abquetscheinheiten mit doppelter Abquetschung anstelle
der Abquetscheinheiten mit einfacher Abquetschung entwickelt. Ei
nige Beispiele dieses Typs wurden in den japanischen Offenle
gungsschriften 62-282059 und 63-99370 veröffentlicht. Von kleine
ren Unterschieden abgesehen, umfaßt jede dieser Abquetscheinhei
ten des Standes der Technik drei Walzen, welche horizontal, Seite
an Seite, im Bereich eines Schlichtekastens angeordnet sind.
Bei diesem System wird die Schlichteflotte aus dem Schlichte
kasten zu einem Tropfbehälter geleitet, welcher oberhalb eines
keilförmigen Bereiches angeordnet ist, der oberhalb des Kontakt
punktes zwischen der Tränkwalze und der Schlichtewalze gebildet
wird. Mit anderen Worten erläutert, wird die Schlichteflotte aus
dem Schlichtekasten herausgeleitet und in den keilförmigen Be
reich getropft, so daß sie danach in das Schlichtebad zurück
tropft. Weil keine Zwangszuführung der Schlichteflotte in den ab
gegrenzten Bereich erfolgt, kann die Entwicklung von Blasen redu
ziert werden, und dementsprechend ist die Abquetscheinheit dieses
Typs gut zur Verwendung an einer Hochgeschwindigkeits-
Schlichtemaschine geeignet, deren Arbeitsgeschwindigkeit 350
m/min übersteigt.
Jedoch wirft auch eine solche bekannte Abquetscheinheit mit dop
pelter Abquetschung einige Probleme auf. In der Konstruktion der
Abquetscheinheit wird der erste Quetschpunkt zwischen der Tränk-
und der Schlichtewalze gebildet, während der zweite Quetschpunkt
zwischen der Abquetsch- und der Schlichtewalze entsteht. Somit
sind der erste und der zweite Quetschpunkt durch einen Winkel von
180 Grad voneinander entfernt. Durch den großen Abstand zwischen
den beiden Quetschpunkten trocknet die Schlichteflotte auf der
Oberfläche der Schlichtewalze während der Bewegung vom ersten zum
zweiten Quetschpunkt, wodurch die behandelte Gewebebahn ungünstig
beeinflußt wird.
Hinzu kommt, daß die seitlichen Enden des keilförmigen Bereiches
offengelassen wurden, um ein freies Abtropfen der Schlichteflotte
in den Bereich zu ermöglichen. Dadurch wird der Pegel des
Schlichtebades in dem keilförmigen Bereich in seitlicher Richtung
abgewinkelt, d. h. über die Breite der Gewebebahn gesehen, ergibt
sich das Profil eines Berges mit abfallenden Rändern. Diese Form
des Schlichtebades verursacht ein unebenes Anhaften der Schlicht
eflotte an der Gewebebahn und führt zu einem unebenen Schlich
teeffekt.
Nach dem Passieren des zweiten Quetschpunktes bewegt sich die Ge
webebahn unter Beibehaltung des Kontaktes mit der Oberfläche der
Abquetschwalze weiter, und danach trennt sie sich von der Ab
quetschwalze. Im Augenblick dieser Trennung wird die Gewebebahn
infolge der Flächenhaftung von der Oberfläche der Abquetschwalze
abgeschält, und diese gewaltsame Trennung kann Beschädigungen auf
den Gewebeflächen der Gewebebahn verursachen.
Es ist deshalb eine vordringliche Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, den ungünstigen Einfluß auf die Gewebebahn, der durch den
Kontakt mit den Walzen entsteht, zu verhindern.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
bei der Behandlung eine gleichmäßige Dicke der Gewebebahn über
deren gesamte Breite zu erzielen.
Erfindungsgemäß wir die Aufgabe gelöst, indem eine Gewebebahn
durch Zusammenwirken einer Tränkwalze, einer Abquetschwalze und
einer Schlichtewalze, welche Seite an Seite im Bereich eines
Schlichtekastens angeordnet sind, behandelt wird, wobei die Ab
quetschwalze und die Schlichtewalze in vertikaler Richtung in
solcher Weise nebeneinander angeordnet sind, daß ihre Rotati
onsachsen im wesentlichen auf ein- und derselben vertikalen Linie
liegen, daß die Tränkwalze und die Abquetschwalze im wesentlichen
in horizontaler Richtung in Kontakt miteinander angeordnet sind,
daß die Tränkwalze und die Abquetschwalze in Preßkontakt miteinan
der gehalten werden, um den ersten Quetschpunkt zu bilden, daß
die Abquetschwalze und die Schlichtewalze in Preßkontakt mitein
ander gehalten werden, um den zweiten Quetschpunkt zu bilden, daß
die Tränkwalze und die Schlichtewalze zwangsläufig rotierend an
getrieben werden, daß die Schlichteflotte in einen keilförmigen
Bereich abtropft, der über dem ersten Quetschpunkt zwischen der
Tränkwalze und der Abquetschwalze gebildet wird, daß der Schlich
tekasten unterhalb der drei Walzen angeordnet ist, um die von der
Gewebebahn abgequetschte Schlichteflotte aufzunehmen, daß der
keilförmige Bereich an beiden seitlichen Enden durch Eindämmungen
verschlossen ist, und daß die Gewebebahn nach Durchlaufen des
zweiten Quetschpunktes in im wesentlichen horizontaler Richtung
abgeführt wird.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert
werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ist die Seitenansicht der gesamten Struktur einer Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Abquetscheinheit,
Fig. 2 ist die Seitenansicht des Hauptteiles der Ab
quetscheinheit in Funktion,
Fig. 3 ist die Seitenansicht der Eindämmung und der bei Anwen
dung mit der in Fig. 1 dargestellten Abquetscheinheit mit
ihr verbundenen Teile,
Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Abquetscheinheit,
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht von Teilen der Ab
quetscheinheit und
Fig. 6 ist eine Seitenansicht einer typischen Konstruktion einer
Abquetscheinheit mit doppelter Abquetschung nach dem Stand
der Technik.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ab
quetscheinheit, bei welcher das Grundprinzip der doppelten Ab
quetschung mit drei zusammenwirkenden Walzen 1, 2 und 3 an
gewendet wird.
Die Tränkwalze 1 ist in Funktion mit einer Kolbenstange 14 über
eine Schwinge 11 mit einer Gelenkabstützung 12 verbunden, so daß,
wenn die Kolbenstange 14 durch einen Fluiddruckzylinder 13 ange
trieben wird, die Tränkwalze 1 in einer Schwenkbewegung um die
Gelenkabstützung 12 angetrieben wird. Vorzugsweise ist die
Schwinge 11 in geeigneter Weise so lang gehalten, daß die Tränk
walze 1 sich in horizontaler Richtung nahezu geradlinig bewegt.
Die Abquetschwalze 2 ist horizontal an der Ausgangsseite (mit Be
zug auf die Bewegungsrichtung der zu bearbeitenden Gewebebahn Y)
der Tränkwalze 1 angeordnet. Die Abquetschwalze 2 ist in Funktion
mit einer Kolbenstange 24 über eine Schwinge 21, die eine Gelen
kabstützung 22 aufweist, so verbunden, daß die Abquetschwalze 2
eine Schwenkbewegung um die Gelenkabstützung 22 ausführt, wenn
die Kolbenstange 24 durch eine Fluiddruckzylinder 23 angetrieben
wird. Vorzugsweise ist die Schwinge 21 in geeigneter Weise so
lang gehalten, daß die Abquetschwalze 2 sich in vertikaler Rich
tung nahezu geradlinig bewegt.
Die Schlichtewalze 3 ist unterhalb der Abquetschwalze 2 ange
ordnet und besitzt eine drehbare Verbindung zu einer vorhandenen
Antriebswelle 32 über eine geeignete Übertragungseinrichtung 31,
z. B. einen Antriebsriemen oder eine Antriebskette. Die Antriebs
welle 32 ist entweder mit der Hauptwelle der Schlichtemaschine
oder einem besonderen Antriebsmotor verbunden. Die Schlichtewalze
3 ist zwecks rotierender Bewegung mit der Tränkwalze 1 über einen
weiteren Antriebsriemen 33 verbunden. Dementsprechend werden die
Tränkwalzen 1 und die Schlichtewalze 3 zwecks synchroner Drehung
zwangsläufig angetrieben.
Durch Anordnung der drei Walzen 1, 2 und 3 in der zuvor be
schriebenen Form wird ein erster Quetschpunkt zwischen der Tränk
walze 1 und der Abquetschwalze 2 gebildet, während der zweite
Quetschpunkt zwischen der Abquetschwalze 2 und der Schlichtewalze
3 entsteht. Wie dargestellt, sind die beiden Quetschpunkte von
einander durch einen Winkel von etwa 90 Grad getrennt. Ein keil
förmiger Bereich 5 wird oberhalb des ersten Quetschpunktes gebil
det, um die Schlichteflotte zwischenzuspeichern.
Ein Schlichtekasten 4 ist unterhalb der drei Walzen 1 bis 3 ange
ordnet, um die Schlichteflotte, welche von den drei Walzen ab
läuft, aufzunehmen. Die Tränkwalze 1 und die Abquetschwalze 2
sind oberhalb des Schlichtekastens 4 angeordnet, während die
Schlichtewalze 3 in dem Schlichtekasten 4 angeordnet ist. Die
vertikale Anordnung der Schlichtewalze 3 wird vorzugsweise so
vorgenommen, daß mindestens beim Anlauf der mit ihr verbundenen
Schlichtemaschine ihr unterer Bereich leicht in die Schlichte
flotte L in dem Schlichtekasten 4 eintaucht. Die Eintauchtiefe
sollte zwischen 1 bis 5 mm und vorzugsweise zwischen 2 und 3 mm
betragen.
Die Schlichteflotte in dem Schlichtekasten 4 fließt in einen Sam
melbehälter 41, welcher unter dem Schlichtekasten 4 angeordnet
ist. Eine Umlaufleitung mit einer Umlaufpumpe 42 befindet sich
zwischen dem Sammelbehälter 42 und einem Tropfbehälter 43, wel
cher oberhalb des keilförmigen Bereiches 5 angeordnet ist. Da
durch zirkuliert die Schlichteflotte aus dem Schlichtekasten 4
zum Tropfbehälter 43 über den Sammelbehälter 41 und zurück zum
Schlichtekasten 4 über den keilförmigen Bereich 5.
Die seitlichen Enden des keilförmigen Bereiches 5 sind durch Ein
dämmungen 9 verschlossen, und der Pegel der Schlichteflotte in
dem keilförmigen Bereich 5 wird durch horizontale Abschnitte der
Eindämmungen 9, wie in Fig. 2 dargestellt, bestimmt.
Ein Beispiel für die Eindämmungen 9 ist in den Fig. 3 bis 5
dargestellt, in welchen die Eindämmungen 9 aus einem Paar von
Eindämmungsscheiben 91 und 92 mit nahezu kreisförmiger Form ge
bildet werden. Diese Eindämmungsscheiben 91 und 92 sind in einem
geeigneten Rahmen der Abquetscheinheit (nicht dargestellt) gehal
ten, wobei sie zu den seitlichen Enden der Tränk- und der Ab
quetschwalzen 1, 2 Verbindung aufnehmen. Wie in Fig. 5 darge
stellt, sind die Eindämmungsscheiben 91 und 92 mit mittleren
Durchgangsbohrungen zum einfachen Durchstecken der Walzenwellen
versehen. Die Eindämmungseinheit 9 besitzt eine horizontale obere
Fläche 93, die an der Verbindung zwischen den Eindämmungsscheiben
91 und 92 angeformt ist. Die horizontale obere Fläche 93 bestimmt
den Pegel der Schlichteflotte innerhalb des keilförmigen Berei
ches 5. Vorzugsweise ist die Eindämmungseinheit 9 mit dem Rahmen
der Einheit in vertikal justierbarer Weise verbunden. In dieser
Hinsicht kann eine Kombination eines Langloches mit einer Schrau
be als Haltekonstruktion verwendet werden. Die Ein
dämmungsscheiben 91 und 92 können entweder direkten Kontakt zu
den Walzen besitzen oder auch von deren Enden etwas abgesetzt
sein.
Nach Durchlauf der Gewebebahn Y durch den zweiten Quetschpunkt
zwischen der Abquetsch- und der Schlichtewalze 2, 3, wird diese
durch eine geeignete, nicht dargestellte, Führungseinrichtung im
wesentlichen in horizontaler Richtung weitergeführt.
Die prinzipielle Konstruktion einer Abquetscheinheit des Standes
der Technik mit doppelter Pressung ist in Fig. 6 dargestellt, in
welcher eine Tränkwalze 6, eine Abquetschwalze 7 und eine
Schlichtewalze 8 in einem Schlichtekasten 4 Seite an Seite ange
ordnet sind. Der erste Quetschpunkt ist zwischen der Tränk- und
der Abquetschwalze 6, 7 gebildet, während der zweite Quetschpunkt
zwischen der Abquetschwalze 7 und der Schlichtewalze 8 gebildet
ist. Die vertikalen Positionen der drei Walzen 6 bis 8 sind so,
daß die beiden Quetschpunkte etwas oberhalb des Pegels der
Schlichteflotte L in dem Schlichtekasten 4 gelegen sind. Ein
Tropfbehälter 43 ist oberhalb eines keilförmigen Bereiches 5,
welcher oberhalb des ersten Quetschpunktes zwischen der Tränk-
und der Abquetschwalze 6, 7 gebildet ist, angeordnet. In dieser
Weise zirkuliert die Schlichteflotte von dem Schlichtekasten 4
zum Tropfbehälter 43 und zurück in den Schlichtekasten 4.
Die prinzipielle Konstruktion der erfindungsgemäßen Ab
quetscheinheit ist in Fig. 2 dargestellt, bei welcher eine
Tränkwalze 1 in horizontalem Druckkontakt mit einer Ab
quetschwalze 2 gehalten wird, um den ersten Quetschpunkt zu bil
den, und die Abquetschwalze 2 wird in Druckkontakt mit einer
Schlichtewalze 3 gehalten, um den zweiten Quetschpunkt zu bilden.
Eine Gewebebahn Y wird während ihres Durchlaufes durch den keil
förmigen Bereich 5 und den nachfolgenden Durchlauf durch die er
sten und zweiten Quetschpunkte geschlichtet, wobei sie im wesent
lichen in horizontaler Richtung geführt wird. Der Kontaktdruck am
zweiten Quetschpunkt ist vorzugsweise größer als der am ersten
Quetschpunkt. Noch genauer beträgt der Kontaktdruck am ersten
Quetschpunkt etwa 200 kg und am zweiten Quetschpunkt liegt er in
Bereich zwischen 500 und 600 kg.
Durch Vorsehen einer solchen Unterschiedes zwischen den zwei Kon
taktdrücken wird die Gewebebahn am ersten Quetschpunkt zunächst
zusammengedrückt, um das Eindringen der Schlichteflotte in die
Zwischenräume zwischen den Fasern, die das Gewebe der Gewebebahn
bilden, zu fördern, und am zweiten Punkt, wird sie dann stark ge
quetscht, um überschüssige Schlichteflotte herauszudrücken. Ein
solches zweistufiges Abquetschen ist insbesondere vorteilhaft,
wenn eine hochviskose Schlichteflotte verwendet wird.
Es ist bevorzugt, daß die drei Walzen 1, 2 und 3 in zwei Gruppen
eingeteilt werden, wobei die erste Gruppe die Tränk- und Schlich
tewalze 1, 3 und die zweite Gruppe die Abquetschwalze 2 umfaßt.
Die Walzen einer Gruppe werden dann, zumindest in ihren Oberflä
chenbereichen, aus einem metallischen Material hergestellt, und
die Walzen der anderen Gruppe werden aus einem elastischen Mate
rial geformt. In einem Beispiel ist die Oberflächenschicht der
Tränkwalze 1 aus Metall hergestellt, die Oberflächenschicht der
Abquetschwalze 2 wird aus Gummi hergestellt und die Oberflächen
beschichtung der Schlichtewalze 3 ist aus Metall hergestellt. In
einem andern Beispiel ist die Oberflächenbeschichtung der Tränk
walze 1 aus Gummi hergestellt, die Oberflächenbeschichtung der
Abquetschwalze 2 wird aus Metall hergestellt, und die Ober
flächenbeschichtung der Schlichtewalze 3 besteht aus Gummi. Als
Metall ist rostfreier Stahl oder beschichteter Stahl besonders
geeignet.
Diese Gruppierung der Walzen wird mit dem Einsatz von unter
schiedlichen Materialien kombiniert, um die Entwicklung von uner
wünschtem Schlupf oder übermäßiger Spannung zu verhindern. Wenn
z. B. eine Abquetschwalze mit einer elastischen Oberfläche in
Kombination mit anderen Walzen unter Druckkontakt miteinander
verwendet wird, und eine Gewebebahn durch die Quetschpunkte, die
zwischen diesen gebildet werden, hindurchläuft, würde selbst eine
geringe Differenz der Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen einen
unerwünschten Schlupf oder eine übermäßige Spannung verursachen.
Im allgemeinen wird zum Bewegen der Walzen in Druckkontakt mit
einander Öldruck oder pneumatischer Druck angewendet. Ersatzweise
können jedoch auch Gewichte oder Federn für denselben Zweck ver
wendet werden.
Erfindungsgemäß kann der verminderte Abstand (etwa 90 Grad) zwi
schen den beiden Quetschpunkten den schädlichen Einfluß von ge
trockneter Schlichteflotte auf der Gewebebahn gut verhindern.
Durch die Verwendung der Eindämmungseinrichtung wird der Pegel
der Schlichteflotte in dem keilförmigen Bereich über die gesamte
Breite egalisiert, wodurch ein einheitlicher Schlichteeffekt ge
sichert wird.
Durch Bewegen der Gewebebahn in horizontaler Richtung nach dem
Durchlauf durch den zweiten Quetschpunkt werden Beschädigungen
der Gewebebahn, welche sonst durch Anhaften der Gewebebahn an der
Oberfläche der Walzen eintreten, beträchtlich reduziert.
Wenn die Walzen in Gruppen eingeteilt und unterschiedliche Mate
rialien für die unterschiedlichen Gruppen verwendet werden, kann
der Entwicklung von unerwünschtem Schlupf oder übermäßiger Span
nung auf der Gewebebahn gut vorgebeugt werden.
Durch unterschiedlichen Kontaktdruck an den verschiedenen
Quetschpunkten kann eine glatte Schlichte, selbst bei Verwendung
von hochviskoser Schlichteflotte, erreicht werden.
Wenn der untere Bereich der Schlichtewalze leicht in das Schlich
tebad eintaucht, kann die Schlichte, die an der Schlichtewalze
klebt, während des Anhaltens der Schlichtemaschine naß und in
weichem Zustand verbleiben, wodurch ein sanftes Neuanlaufen des
Schlichtevorganges ermöglicht wird.
Claims (8)
1. Abquetscheinheit für eine Textilschlichtemaschine mit doppel
ter Pressung, in welcher eine Gewebebahn durch Zusammenwirken
einer Tränkwalze, einer Abquetschwalze und einer Schlichte
walze, die Seite an Seite im Bereich eines Schlichtekastens
angeordnet sind, behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abquetschwalze (2) und die Schlichtewalze (3) in vertika
ler Richtung in solcher Weise nebeneinander angeordnet sind,
daß ihre Rotationsachsen im wesentlichen auf ein- und dersel
ben vertikalen Linie liegen,
daß die Tränkwalze (1) und die Abquetschwalze (2) im wesent lichen in horizontaler Richtung in Kontakt miteinander ange ordnet sind,
daß die Tränkwalze (1) und die Abquetschwalze (2) in Preßkon takt miteinander gehalten werden, um den ersten Quetschpunkt zu bilden,
daß die Abquetschwalze (2) und die Schlichtewalze (3) in Preßkontakt miteinander gehalten werden, um den zweiten Quetschpunkt zu bilden,
daß die Tränkwalze (1) und die Schlichtewalze (3) zwangsläu fig rotierend angetrieben werden,
daß die Schlichteflotte in einen keilförmigen Bereich ab tropft, der über dem ersten Quetschpunkt zwischen der Tränk walze (1) und der Abquetschwalze (2) gebildet wird,
daß der Schlichtekasten (4) unterhalb der drei Walzen (1, 2, 3) angeordnet ist, um die von der Gewebebahn abgequetschte Schlichteflotte aufzunehmen,
daß der keilförmige Bereich an beiden seitlichen Enden durch Eindämmungen (9) verschlossen ist, und
daß die Gewebebahn (Y) nach Durchlaufen des zweiten Quetschpunktes in im wesentlichen horizontaler Richtung abge führt wird.
daß die Tränkwalze (1) und die Abquetschwalze (2) im wesent lichen in horizontaler Richtung in Kontakt miteinander ange ordnet sind,
daß die Tränkwalze (1) und die Abquetschwalze (2) in Preßkon takt miteinander gehalten werden, um den ersten Quetschpunkt zu bilden,
daß die Abquetschwalze (2) und die Schlichtewalze (3) in Preßkontakt miteinander gehalten werden, um den zweiten Quetschpunkt zu bilden,
daß die Tränkwalze (1) und die Schlichtewalze (3) zwangsläu fig rotierend angetrieben werden,
daß die Schlichteflotte in einen keilförmigen Bereich ab tropft, der über dem ersten Quetschpunkt zwischen der Tränk walze (1) und der Abquetschwalze (2) gebildet wird,
daß der Schlichtekasten (4) unterhalb der drei Walzen (1, 2, 3) angeordnet ist, um die von der Gewebebahn abgequetschte Schlichteflotte aufzunehmen,
daß der keilförmige Bereich an beiden seitlichen Enden durch Eindämmungen (9) verschlossen ist, und
daß die Gewebebahn (Y) nach Durchlaufen des zweiten Quetschpunktes in im wesentlichen horizontaler Richtung abge führt wird.
2. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die drei Walzen in eine erste Gruppe, umfassend die Tränk-
und Schlichtewalze (1, 3), und eine zweite Gruppe, umfassend
die Abquetschwalze (2), eingeteilt sind, und
daß, zumindest im Bereich der Oberflächen, die Walzen der ei
nen Gruppe aus Metall und die Walzen der anderen Gruppe aus
einem elastischen Material hergestellt sind.
3. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktdruck am zweiten Quetschpunkt zwischen der Ab
quetsch- und der Schlichtewalze (2, 3) höher eingestellt ist
als der Kontaktdruck am ersten Quetschpunkt zwischen der
Tränk- und der Abquetschwalze (1, 2).
4. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktdrücke zwischen den Walzen durch Fluiddruck er
zeugt werden.
5. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tropfbehälter für die Schlichteflotte an einer Umlauflei
tung angeschlossen ist, welche über eine Umlaufpumpe zum
Schlichtekasten oder zu dessen Sammelbehälter führt.
6. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eindämmung als horizontaler Bereich vorgesehen ist, um
den Pegel der Schlichteflotte in dem keilförmigen Bereich be
stimmen zu können.
7. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der horizontale Bereich der Eindämmung in vertikaler Richtung
justierbar ist.
8. Abquetscheinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlichtewalze (3) vertikal so positioniert ist, daß ihr
unterer Abschnitt, zumindest beim Anlaufen der Schlichtema
schine, in das Schlichtebad leicht eintaucht.
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