DE4437515A1 - Vorrichtung zum Einsetzen in eine Badewanne oder dergleichen als Ein- und Ausstiegshilfe - Google Patents

Vorrichtung zum Einsetzen in eine Badewanne oder dergleichen als Ein- und Ausstiegshilfe

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einsetzen in eine Badewanne oder dergleichen als Ein- und Ausstiegshilfe.
Derartige Vorrichtungen sind für ältere oder gebrechliche Personen hilfreich oder unerläßlich. Sie ermöglichen ein sicheres und bequemes Ein- und Aussteigen in eine Badewanne, einen Zuber oder dergleichen.
Die Grundkonstruktion hat in jedem Falle eine Sitzplatte. Die Sitzplatte ist im allgemeinen von einem Scherengestell getragen, dessen Scherenhebel verstellbar sind und damit ein Verändern der Höhe der Sitzplatte bewirken. Auch bezüglich des Antriebes gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Antrieb kann elektromotorisch sein oder pneumatisch oder in der Ausnutzung des Wasserdruckes des kommunalen Wassernetzes bestehen.
Die bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen haben sich mehr oder minder gut bewährt. Schwachpunkte sind jedoch immer wieder Mängel der Sicherheit, zu großes Gewicht sowie geringer Bedienungskomfort.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Sicherheit und Bedienungskomfort zu steigern, aber das Gewicht zu senken.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Im einzelnen ergeben sich hieraus die folgenden Vorteile: Wird gemäß der Erfindung zum Aufklappen des Scherengestells und damit zum Hochfahren der Sitzplatte ein Zugorgan verwendet, so führt dies zu einer konstruktiv sehr einfachen Lösung. Das Zugorgan wird im allgemeinen ein Zugseil sein, das auf einen Wickelkern aufgewickelt werden kann, und zwar elektromotorisch. Es wirkt dabei somit eine Zugkraft im wesentlichen parallel zur Sitzplatte und zur Unterlage, z. B. einer Bodenplatte.
Dies erzeugt jedoch gleichzeitig das folgende Problem: Liegen Sitzplatte und Unterlage in zusammengeklapptem Zustand dicht aneinander an, so kann dies dazu führen, daß die Zugkraft in Richtung der Verbindungslinie zwischen den Gelenken der Scherenhebel wirkt. In diesem Falle kommt es nicht zu einem Aufklappen des Scherengestells, weil eine nach oben wirkende Kraftkomponente fehlt. Der Benutzer ist somit dazu geneigt, mit den Fingern nachzuhelfen. Dies ist umständlich und kann zu Einklemmen der Finger führen. Hier setzt der weitere Teilgedanke der Erfindung ein. Es wird nämlich ein spezieller Hubmechanismus vorgesehen (Aufklapphilfe), um bei zusammengeklapptem Zustand des Scherengestells und bei Beginn der Zugkraftwirkung die Sitzplatte von der Unterlage abzuheben. Ein geringfügiges Anheben um wenige Millimeter genügt bereits.
Eine besonders vorteilhafte Lösung besteht darin, daß ein kleiner Schwenkhebel am oberen Ende des zweiten Scherenhebels angelenkt wird, der im Zusammenwirken mit Langlöchern und einer Zugachse aufsteht und dabei ein Aufklappen des Scherengestells herbeiführt.
Eine besonders einfache Lösung besteht darin, zwei Keilelemente vorzusehen, deren eines an der Sitzplatte und deren anderes an der Unterlage angeordnet ist, die mit einer geneigten Fläche aneinander anliegen, und die somit bei Aufbringen einer Zugkraft durch das Zugorgan eine Kraftkomponente im Sinne eines Auseinanderdrückens von Sitzplatte und Unterlage erzeugen.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Erfindungen 1, 2 und 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung. Man erkennt daraus eine Sitzvorrichtung in Seitenansicht. Die Sitzvorrichtung weist eine Sitzplatte 1 sowie eine Bodenplatte 2 auf. Diese beiden sind mittels eines Scherengestells 3 miteinander verbunden. Im vorderen Bereich der Sitzplatte befinden sich zwei Drucktasten 4, mit denen der Benutzer das Auffahren bzw. Abfahren steuern kann. Die Sitzvorrichtung weist eine Rückenlehne 5 auf.
Der erste Scherenhebel 3.1 greift mit seinem oberen Ende gelenkig, aber ortsfest an der Sitzplatte 1 an, während sein unteres Ende an der Bodenplatte frei verschiebbar ist. Beim zweiten Scherenhebel 3.2 ist es umgekehrt: Dessen unteres Ende greift an der Bodenplatte 2 gelenkig, aber ortsfest an, während sein oberes Ende an der Sitzplatte 1 in horizontaler Richtung frei verschiebbar ist.
Ein Gurt 16 ist auf einen Wickeldorn 17 aufgewickelt. Ein Getriebemotor 11 kann den Wickeldorn 17 verdrehen, so daß Gurt 16 mehr oder minder aufgewickelt wird.
Entscheidende Bauteile sind ferner eine Kulisse 13. Diese ist mit dem oberen Ende des zweiten Scherenhebels 3.2 gelenkig verbunden. Kulisse 13 kann in horizontaler Richtung gleiten, derart, daß die oberen Enden der beiden Scherenhebel ihren Abstand verändern.
Das nächste, ebenso wichtige Bauteil ist ein Schwenkhebel 14. Dieser ist an Kulisse 13 angelenkt.
Kulisse 13 weist ein Langloch 13.1 auf. Schwenkhebel 14 weist ein Langloch 14.1 auf. Durch die beiden Langlöcher ist eine Zugachse 15 hindurchgeführt. An dieser greift das schlingenartige Ende von Gurt 16 an.
Wie man sieht, stellt Fig. 1 die Sitzvorrichtung in aufgeklapptem Zustand des Scherengestells 3 dar, mit Sitzplatte 1 in der oberen Position. Fig. 3 zeigt die Sitzvorrichtung in zusammengeklapptem Zustand. Lediglich die Lehne 5 steht noch aufrecht, kann aber ebenfalls umgeklappt werden.
Fig. 2 zeigt einen Zwischenzustand.
Man erkennt sehr leicht, daß aufgrund der besonderen Merkmale der Erfindung - Kulisse 13, Kulissen-Langloch 13.1, Schwenkhebel 14, Schwenkhebel-Langloch 14.1 - ein zuverlässiges Aufklappen des Scherengestells 3 aus dem völlig zusammengeklappten Zustand der Sitzvorrichtung erreicht wird. Schwenkhebel 14 läßt sich tatsächlich in dem Sinne schwenken, daß er die beiden Bauteile Sitzplatte 1 und Bodenplatte 2 während der ersten Phase des Einwirkens der Zugkraft durch Gurt 16 auseinanderdrückt.
Der Vorteil der Erfindung ist klar: Die gesamte Sitzvorrichtung läßt sich auf diese Weise so weit zusammenklappen, wie es nicht weiter geht; trotzdem gibt es keine Probleme beim Herstellen des Benutzungszustandes der Sitzvorrichtung.
Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 4, 5 und 6 ist statt des Gurtes 16 eine Gewindespindel 16 vorgesehen. Diese ist einerseits von einem Getriebemotor 11 über ein Kardangelenk 21 angetrieben, andererseits läuft sie in einer Spindelmutter 19.
Die übrigen Bauteile sind entweder gleich oder äquivalent den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Bauteilen. Jedenfalls sind die Vorteile der zweiten Ausführungsform gemäß der Fig. 4 bis 6 dieselben wie diejenigen der ersten Ausführungsform gemäß der Fig. 1 bis 3.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform, die sich von den vorausgehend beschriebenen Ausführungsformen unterscheiden. Hierbei ist nämlich kein Zugorgan vorgesehen, so wie beispielsweise Gurt 16 in den Fig. 1, 2 und 3. Wohl aber gibt es einen Hubmechanismus. Dieser umfaßt als wesentliches Bauteil einen Teleskopzylinder 23 sowie eine Pumpe 24 zum Aufbringen eines entsprechenden Druckes in einem Medium, das das Ausfahren des Teleskopzylinders 23 bewirkt. Der genannte Hubmechanismus, Teleskopzylinder 23 und Pumpe 24 umfassend, dient somit nicht nur zum Aufklappen des Scherengestells in der ersten Aufklapphase, sondern zum Anheben schlechthin, bis zum Erreichen der maximalen Höhe der Sitzplatte 1.
Eine von der Funktion her ähnliche Ausführungsform zeigt Fig. 9. Hierbei dienen als Hubmechanismus wiederum eine Pumpe 24 und ein Hubschlauch 25. Wie man sieht, ist Hubschlauch 25 im sitzbereiten Zustand der Sitzvorrichtung schlangenlinienförmig gestaltet. Er ist durch eine untere Schlaufe 25.1, durch eine obere Schlaufe 25.2 sowie um die Achse 3.5 des Scherengestells 3 herumgeführt.

Claims (10)

1. Sitzvorrichtung zum Einsetzen in eine Badewanne oder dergleichen als Ein- und Ausstiegshilfe;
  • 1.1 mit einem Sitz, dessen Sitzplatte auf- und absenkbar ist;
  • 1.2 mit einem Scherengestell, das die Sitzplatte trägt, und das sich auf einer Unterlage abstützt, z. B. auf einer Bodenplatte;
  • 1.3 mit einem Antrieb zum Auf- und Zuklappen des Scherengestells;
  • 1.4 ein erster Scherenhebel greift mit seinem oberen Ende gelenkig, aber ortsfest an der Sitzplatte an, während sein unteres Ende auf der Unterlage frei verschiebbar ist;
  • 1.5 ein zweiter Scherenhebel greift mit seinem unteren Ende gelenkig, aber ortsfest an der Unterlage an, während sein oberes Ende an der Sitzplatte frei verschiebbar ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
  • 1.6 es ist ein Zugorgan (16) vorgesehen, um die beiden oberen und die beiden unteren Enden der beiden Scherenhebel (3.1, 3.2) durch Aufbringen einer zur Sitzplatte im wesentlichen parallelen Zugkraft aneinander anzunähern;
  • 1.7 es ist ein Hubmechanismus vorgesehen, um bei zusammengeklapptem Zustand des Scherengestells (3) und bei Beginn der Zugkraftwirkung die Sitzplatte (1) von der Unterlage (2) abzuheben.
2. Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugorgan ein Zugseil (16) ist, das einerseits an der Sitzplatte (1) und andererseits am oberen Ende des zweiten Scherenhebels (3.2) angreift.
3. Sitzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zugseil (16) eine elektrisch betriebene Seilwinde zugeordnet ist.
4. Sitzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugorgan (16) eine Gewindespindel ist, die einerseits an der Sitzplatte (1) angreift und andererseits in einer Mutter (19) läuft, die am oberen Ende des zweiten Scherenhebels (3.2) angreift.
5. Sitzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindespindel (16) ein elektromotorischer Antrieb zugeordnet ist.
6. Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
  • 6.1 es sind zwei Keilelemente vorgesehen, die jeweils eine geneigte Fläche (Keilfläche) aufweisen;
  • 6.2 eines der Keilelemente ist der Sitzplatte und das andere der Keilelemente ist der Unterlage zugeordnet;
  • 6.3 die beiden Keilflächen liegen in zusammengeklapptem Zustand des Scherengestelles aneinander an und sind gegen die Kraftrichtung des Zugorgans geneigt.
7. Sitzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
  • 7.1 am oberen Ende des zweiten Scherenhebels (3.2) ist ein Schwenkhebel (14) angelenkt, der ein Langloch (14.1) aufweist;
  • 7.2 am oberen Ende des zweiten Scherenhebels (3.2) ist eine Kulisse (13) vorgesehen, die einen Führungsschlitz (13.1) aufweist;
  • 7.3 der Führungsschlitz (13.1) ist gegen die Sitzplatte (1) geneigt, und zwar derart, daß sein Abstand zur Sitzplatte (1) von vorn nach hinten zunimmt;
  • 7.4 es ist eine Zugachse (15) vorgesehen, die durch das Langloch (14.1) des Schwenkhebels (14) sowie durch den Führungsschlitz (13.1) der Kulisse (13) hindurchgeführt ist;
  • 7.5 das Zugorgan (16) greift einerseits am hinteren Ende der Sitzplatte (1) an und andererseits an der Zugachse
8. Sitzvorrichtung zum Einsetzen in eine Badewanne oder dergleichen als Ein- und Ausstiegshilfe;
  • 8.1 mit einem Sitz, dessen Sitzplatte auf- und absenkbar ist;
  • 8.2 mit einem Scherengestell, das die Sitzplatte trägt, und das sich auf einer Unterlage abstützt, z. B. auf einer Bodenplatte;
  • 8.3 mit einem Antrieb zum Auf- und Zuklappen des Scherengestells;
  • 8.4 ein erster Scherenhebel greift mit seinem oberen Ende gelenkig, aber ortsfest an der Sitzplatte an, während sein unteres Ende auf der Unterlage frei verschiebbar ist;
  • 8.5 ein zweiter Scherenhebel greift mit seinem unteren Ende gelenkig, aber ortsfest an der Unterlage an, während sein oberes Ende an der Sitzplatte frei verschiebbar ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
  • 8.7 es ist ein Hubmechanismus vorgesehen, um bei zusammengeklapptem Zustand des Scherengestells (3) und bei Beginn der Zugkraftwirkung die Sitzplatte (1) von der Unterlage (2) abzuheben.
9. Sitzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmechanismus eine Pumpe (24) sowie einen mittels dieser ausfahrbaren Teleskopierzylinder (23) umfaßt.
10. Sitzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmechanismus eine Pumpe (24) sowie einen von dieser mit einem Medium füllbaren Hubschlauch (25) umfaßt.
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