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Betätigungsvorrichtung für eine Jalousie
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung
für eine Jalousie mit einer röhrenförmigen Stange, die drehbar von einem Oberkasten
herunterhängt und bei der Zugschnüre aus dem unteren Ende der röhrenförmigen Stange
herausgeführt sind, wobei die Jalousie durch die Drehung der röhrenförmige Stange
gekippt und durch Ziehen der Zugschnüre angehoben wird.
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In der DE-PS 1 947 361 und der DE-OS 2 917 224 ist eine Anordnun beschrieben,
bei der eine röhrenförmige Stange von dem Oberkasten der Jalousie herunterhängt
und bei der eine Sperrvorrichtung in dem unteren Ende der röhrenförmigen Stange
vorgesehen ist. Die röhrenförmige S#tange ist um ihre Längsachse drehbar, um das
Kippen der Jalousie zu steuern. Jedes Ende von zwei oder drei Zugschnüren ist an
der Endschiele der Jalousie befestigt und das jeweils freie andere # der Zugschnüre
ist aus dem unteren Ende der röhrenförmigen Stange leitend herausgeführt, in der
die Sperrvorrichtung auf ias freie Ende unter Mithilfe einer Feder eine Reibungskraft
ausübt, während es angehalten und hochgezogen wird. Die bekannte Anordnung mit einer
einzigen röhrenförmigen Stange und mit kurzen, aus der Stange gleitend herausgeführten
Schnüren sieht im Vergleich zu einer Vorrichtung mit wenigstens vier langen, von
dem Oberkasten herabhängenden Kipp- und Zugschnüren einfach und ordentlich aus.
Mit der bekannten Vorrichtung, bei der die Zugschnüre direkt mit der Endschiene
verbunden sind, kann die Jalousie schneller angehoben und herabgelassen werden,
als mit einer Anordnung, die zum Anhef; ben und Herablassen der Jalousie einen Schneckenantrieb
aufweist.
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Die bekannte Vorrichtung weist jedoch einige Nachteile auf.
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Einerdieser Nachteile besteht darin, daß sie infolge der Größe der
Jalousie immer schwer zu betätigen ist. Einer Bedienungsperson ist es nicht möglich
die Jalousie hochzuziehen, ohne daß sie eine Zugkraft auf sie ausübt, die größer
als
die Summe des anzuhebenden Gesamtgewichts und einer in Zusammenwirkung mit einer
Feder ausgeübten Reibungskraft, die gegen das Gesamtgewicht aller Lamellen und der
Endschiene ausbalanciert ist, um das Gesamtgewicht zu halten, wenn die Jalousie
hochgezogen ist. Dies bedeutet, daß die Zugkraft immer doppelt so groß sein muß,
wie das Gesamtgewicht der Jalousie und daß die bekannte Anordnung in Verbindung
mit einer großen Jalousie nicht verwendbar ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß bei der bekannten Anordnung eine teure Schnur erforderlich ist, die fest genug
ist, um die große Zugkraft auszuhalten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die zuvor angegebenen
Nachteile zu beseitigen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine röhrenförmige Stange auf,
die drehbar von dem Oberkasten herunterhängt und an deren unteren Ende ein Griff
befestigt ist. Der Griff weist einen Innendurchgang auf, der innen mit der röhrenförmigen
Stange verbunden ist und es ist ein Hohlraum in dem unteren Bereich des Durchgangs
ausgebildet. Dieser Raum verjüngt sich nach oben und wird von einer Seitenwand,
einer gegenüberliegenden Wand, einer Bodenwand und einem Ausgang umschlossen. Zwischen
der einen Seitenwand und der Bodenwand ist ein Verriegelungsteil vorgesehen. Jedes
Ende der zwei oder drei Schnüre ist an der Endschiene befestigt und das andere jeweilige
freie Ende ist gleitend aus dem Ausgang herausgeführt und verläuft aufeinanderfolgend
durch alle Lamellen, den Oberkasten, die röhrenförmige Stange und den in dem Griff
befindlichen Durchgang. Das Verriegelungsteil steht in einem sicheren Kontakt zu
den Schnüren, wenn diese gerade oder mittig durch den Raum verlaufen. Im wesentlichel
weist es jedoch keinen Kontakt zu den Schnüren auf, wenn dit~-se entlang der gegenüberliegenden
Seitenwand verlaufen. Das Verschlußteil ist so angeordnet, daß es zusammen mit den
Schnüren
angehoben wird und diese an der gegenüberliegenden Seitenwand verriegelt bzw. blockiert,
wenn die Schnüre gerade nach oben gezogen werden. Es ermöglicht jedoch, daß die
Schnüre sich frei nach oben bewegen wenn diese entlang der gegenüberliegenden Seitenwand
nach oben gezogen werden. Der Durchgang besitzt zwei getrennte Führungen, die oberhalb
des Raums ausgebildet sind, um die Schnüre in den einzelnen Bahnen zu führen.
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Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß es ermöglicht wird, eine relativ große Jalousie konzentrisch hochzuziehen, ohne
daß eine Zugkraft erforderlich ist, die größer ist als das hochzuhebende Gesamtgewicht.
GemäB einem weiteren Vorteil der vorliegenden Erfindung wird daher die Schnur keiner
hohen Spannung unterworfen und es ist nicht erforderlich sie aus einem sehr festen,
teuren Material herzustellen.
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Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung schnell zu
betätigen und sieht ebenso wie die bekannte Anordnung einfach und ordentlich aus.
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Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang
mit den Figuren näher erläutert. Es zeigt: Fig. l teilweise im Schnitt eine Seitenansicht
einer mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Jalousie, Fig. 2 eine
Ansicht entlang der Linie Il-Il der Fig. l, Fig. 3 und 4 Ansichten entlang der Linien
111-111 und IV-IV der Fig. 2,
Fig. 5 und 6 vergrößerte Darstellungen
von Ansichten entlang der Linie V-V der Fig. 3 und der Linie VI-VI der Fig. 4, und
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform, die der in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
ähnlich ist.
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Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, verlaufen zwei oder drei Zugschnüre
5 von dem Oberkasten 1 durch alle Lamellen 2 nach unten, wobei ein Ende jeder Zugschnur
an einer Endschiene 3 befestigt ist. Leiterförmige Schnüre 4 unterstützen die Lamellen
durch einzfine Sprossen, wobei die Enden der Schnüre 4 an der Endschiene 3 befestigt
sind. Das obere Ende der Schnur 4 ist an dem Umfang einer nicht dargestellten Trommel
befestigt, die wiederum an einer Welle 6 befestigt ist, die durch den Oberkasten
1 verläuft. Ein Kegelrad 8 ist an einem Ende der Welle 6 befestigt und greift in
ein hohles Kegelrad 9 ein, das in dem Oberkasten 1 drehbar befestigt ist. Die Welle
6 ist ebenfalls drehbar in dem Oberkasten 1 gehalten. Der untere Endteil des hohlen
Kegelrads 9 ragt aus dem Oberkasten 1 hervor und ist mit einem hohlen Verbindvngsstück
10 verbunden, mit dem wiederum eine röhrenförmige Stange 11 verbunden ist. Die Schnüre
5 sind von dem Oberkasten durch das Kegelrad 9 und das Verbindungsstück 10 zur Stange
11 hindurchgeführt und dann unten aus einem Griff 12 herausgeführt, der an dem unteren
Ende der Stange ll befestigt ist. Die Schnüre 5 enden an einem Knopf 7. Der Griff
12 besteht aus zwei Halbkörpern, die mit Hilfe der Schraubengewinde l) aufeinander
befestigt sind.
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Wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist, weist der Griff 12 einen in
Längsrichtung verlaufenden Durchgang 16 auf, der durch die beiden Körperhälften
12a und 12b gebildet wird, die aus Metall oder einem verschleißfesten Kunststoff
bestehen. Der Durchgang 16 weist in seinem unteren Bereich
einen
sich nach oben verjüngenden Raum 17 auf, der von einer Bodenwand 18, einem Ausgang
19, einer Seitenwand 22 und der gegenüberliegenden Wand 23 umschlossen ist. Eine
Sperrolle 2l ist so angeordnet, daß sie sich,abgesehen von der axialen Hichtung,frei
bewegen kann. Der Umfang der Sperrolle 21 ist gezahnt, damit die Rolle leicht entlang
einer gezahnten Platte 25 aus Metall nach oben rollen kann. Die Platte 25 ist in
die eine Seitenwand 23 eingepaßt bzw. an dieser montiert. Der Ausgang 19 ist gleichmäßig
durch zwei Trennstifte 20 in drei Teile unterteilt, wobei die Stifte 20 in den Körper
eingepaßt sind. Das untere Ende lla der Stange 11 ist fest in die ringförmige Nut
24 des Durchgangs 16 eingepreßt,damit es sich zusammen mit der Stange 11 und dem
Griff 12 dreht. Der Durchgang 16 weist oberhalb des sich verjüngenden Raums 17 einen
Mittelbereich auf, der flach ausgebildet ist, um die Schnüre 5 parallel nach oben
zu ziehen. Wenn die Schnüre 5 gerade durch den Raum 17 verlaufen und bewirken, daß
die gezahnte Rolle 21 mit der Zahnplatte 25 in Kontakt gelangt, rollt die Rolle
21 entlang der Zahnplatte 25 nach oben und blockiert die Schnüre 5 augenblicklich
an der gegenüberliegenden Wand 23; wenn die Schnüre 5 nach oben gezogen werden,
wie dies durch die ausgezogenen Linien dargestellt ist. Wenn andererseits die Schnüre
5 entlang der gegenüberliegenden Wand 23 verlaufen, wie dies durch die strichpunktierten
Linien dargestellt ist, ist die Rolle 21 von der gezahnten Oberfläche der Platte
25 getrennt und bleibt allein auf den Stiften 20 oder auf den Boden der Zahnplatte
25, um zu ermöglichen, daß die Schnüre 5 sich frei nach oben bewegen können. Wenn
der Griff 20 aus Metall oder einem verschleißfesten Kunststoff besteht kann die
eine Seitenwand 22/g z Rnf sein, so daß die gezahnte Rolle 2 direkt an ihr angreifen
kann, ohne daß eine Zahnplatte 25 aus Metall erforderlich ist.
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Wie aus den Fig. 3 bis 6 hervorgeht, besitzen die Halbkörper 12a und
12b Trennvorrichtungen 14 und 15, die jeweils die
Form von geradlinigen
Vorsprüngen und Nuten aufweisen. Die Vorsprünge 14 sind so in die Nuten 15 eingepaßt,
daß sie den flachen Mittelbereich des Durchgangs 16 unter der ringförmigen Nut 24
l¢:Le.ichmEJUlg in drei parallele L:ngsbereicEIe teilen, in denen die Schnüre einzeln
verlaufen, ehe sie in den sich nach oben verjüngenden Raum eintreten.
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Beim Betrieb dreht sich die Welle 6, um eine Seite der leiterförmigen
Schnüre 4 anzuheben und um die andere Seite abzusenken, wenn der Griff 12 in eine
Richtung gedreht wird, wodurch bewirkt wird, daß alle Lamellen 2 in eine Richtung
kippen, um die Jalousie zu öffnen oder zu schließen. Während der Knopf 7 nach unten
gezogen wird, um die Schnüre 5 gerade aus dem Griff 12 zu ziehen, fällt die gezahnte
Rolle 21 nach unten auf die Bodenwand 18, um zu ermöglichen, daß die Schnüre 5 frei
nach unten verlaufen. Auf diese Weise wird die Jalousie oder die Endschiene 3 zusammen
mit den Lamellen 2 solange angehoben, wie die Schnüre 5 nach unten gezogen wercen.
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Wenn die Schnüre 5 derart freigegeben werden, daß sie gerade durch
den Raum 17 verlaufen und die gezahnte Rolle 21 in Kontakt zur Zahnplatte 25 bringen,
bleiben die Schnüre 5 unbewegt. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Schnüre 5
sich nicht nach oben bewegen können, ohne daß die gezahnte Rolle 21 entlang der
Zahnplatte 25 nach oben rollt und augenblicklich die Schnüre 5 gegen die gegenüberliegende
Wand 23 drückt und dort blockiert. Die Schnüre werden dabei einer durch das Gewicht
der Jalousie bedingten Spannung unterworfen.
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Wenn eine Bedienungsperson die Schnüre 5 mit einer Hand entlang der
gegenüberliegenden Wand 23 zur Seite zieht, während sie den Griff 12 mit der anderen
Hand hält, steht die gezahnte Rolle 21 nicht mehr in Kontakt zur Zahnplatte 25,
so daß die Schnüre 5 sich frei nach oben bewegen können, wie dies durch die strichpunktierten
Linien in der Fig. 2 dargestellt ist. Auf
diese Weise können das
Gewicht der Endschiene 3 und das Gewicht der Lamellen 2 die Schnüre 5 nach oben
ziehen, um die Jalousie zu schließen. Wenn jedoch der Griff 12 freigegeben wird,
kehren die Schnüre 5 in eine Lage zurück, in der sie bewirken, daß die gezahnte
Rolle 21 an der Zahnplatte 25 angreift, was dazu führt, daß die gezahnte Rolle 21
augenblicklich die Schnüre 5 an der gegenüberliegenden Wand 23 blockiert.
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Die Jalousie verbleibt daher in einer Posiiton, in der der Griff 12
freigegeben wird.
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Wie aus der Fig. 7, in der eine weitere Ausführungsform dargestellt
ist, hervorgeht, kann die gezahnte Rolle 21 des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
durch eine Sperrklinke 26 ersetzt werden. Die Sperrklinke 26 ist in dem unteren
Raum 17 des Griffes 12 drehbar gelagert und zusammen mit den Schnüren 5 anhebbar
und absenkbar, wenn die Schnüre mittig durch den Raum verlaufen und wenn die Sperrklinke
die Schnüre berührt.
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Die Sperrklinke 26 blockiert die Schnüre an der gegenüberliegenden
Wand 23, wenn die Schnüre 5 durch das Gewicht der Jalousie nach oben gezogen werden
und ermöglicht, daß sich die Schnüre frei nach unten bewegen können, wenn die Schnüre
von Hand nach unten gezogen werden. Wenn eine Bedienungsperson die Schnüre 5 entlang
der gegenüberliegenden Wand 23 zur Seite zieht, sind die Schnüre 5 von der Sperrklinke
26 getrennt und sie werden durch das Gewicht der Jalousie frei nach oben gezogen.
Die mit der Ausführungsform der Fig. 7 ausgerüstete Jalousie wird daher durch eine
ähnliche manuelle Bedienung geöffnet, geschlossen und an einer gewünschten Position
angehalten, wie sie bereits in Zusammenhang mit den voranstehenden Ausführungsbeispiel
beschrieben wurde.
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Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, eine große Jalousie
manuell anzuheben, weil keine Federeinrichtungen vorhanden sind, die einen dauernden
Reibungswiderstand ausüben, der einerAbwErtsbewegung der Zugschnüre entgegen wirkt.
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