DE10066404B4 - Scherenhubtisch - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Scherenhubtisch mit einer zwischen einer Tragvorrichtung und einer Basiseinheit angeordneten Schere, die zwei um eine Scherenachse relativ zueinander verschwenkbare Schenkelpaare aufweist, und mit einer Hubvorrichtung, die einen mittels eines Antriebs zum Öffnen und Schließen der Schere hin und her bewegbaren Hubwagen aufweist.
- Ein derartiger Scherenhubtisch zum Heben und Senken von Lasten, wie er beispielsweise bei der Automobilherstellung verwendet wird, ist in der
DE 90 05 566 U1 angegeben. Bei diesem bekannten Scherenhubtisch wird eine die Last aufnehmende Plattform mittels zweier seitlich parallel zueinander angeordneter Scheren durch Öffnen und Schließen der Scherenschenkel gehoben bzw. abgesenkt. Das Öffnen und Schließen der Scheren wird mittels eines Hubschlittens oder Hubwagens bewirkt, der zwischen seitlichen Längsstreben einer Basiseinheit hin und her bewegt wird. Der Hubwagen besitzt auf seiner Oberseite schräg verlaufende Hubkurven, die mit im Bereich der Scherenachse angeordneten Rollen zum Heben und Senken der Plattform zusammenwirken. Der Hubschlitten wird mit einem Antrieb über eine Gewindespindel bewegt. Eine derartige Spindel ist ein Präzisionsteil und läuft in der Regel kugelgelagert in einer Spindelmutter. Ein derartiger Spindelantrieb ist relativ teuer und zudem empfindlich gegenüber Querkräften und Vibrationen, sodass der Lauf gestört und der Spindelantrieb beschädigt werden kann. - Ein derartiger Spindelantrieb ist ebenfalls in der
DE 604 156 A offenbart. -
DE 44 37 515 A1 offenbart einen Badewannensitz, bei dem die Sitzfläche über einen Scherenmechanismus abgesenkt wird. Da die Sitzfläche sehr dicht am Boden platziert werden soll, erfolgt der Hubantrieb hydraulisch bzw. pneumatisch oder er wird in der Tragplatte untergebracht. Bei letzterem werden die oberen Enden der Scheren zueinander gezogen, was beim ersten Anheben, bei dem die Scheren nahezu parallel zueinander liegen, einen großen Kraftaufwand bedeute. Dieser erste Schritt wird durch einen Kipphebel unterstützt, der bei Zug die Tragplatte von der Basis abhebt, ehe die Enden der Scherenschenkel zueinander gezogen werden. Eine solche Lösung ist nicht für große Lasten geeignet. -
DE 44 33 508 A1 offenbart ein Traggehänge, bei dem die Last unter dem Scherengestell hängt, so dass der Hebemechanismus allein darin besteht, die unten angeordnete Tragplatte mittels Seilzügen an die oben angeordnete Basiseinheit heranzuziehen oder abzulassen. -
EP 0 185 891 A1 offenbart einen Hebemechanismus für einen Scherenhubtisch, der zwei Prinzipien vereint. Zum einen ist an einem Schlitten, der entlang eines Scherenschenkels gleiten kann, eine Rolle angeordnet. Diese bewegt sich über eine Kurvenform eines anderen Scherenschenkels, wenn sie mit dem Schlitten in Richtung Scherenachse gezogen wird, um so die Scherenschenkel auseinander zu drücken. Gegenüber der Scherenachse ist an dem Scherenschenkel, der den Schlitten führt, eine Umlenkrolle angeordnet, über die das Zugseil des Schlittens geführt wird. Das Zugseil wird zu einer Zugeinrichtung, an dem ortsfest an der Basis angeordneten Gelenk des anderen Scherenschenkels vorbeigeführt, wodurch zum anderen die unteren Enden der Scherenschenkel zueinander gezogen werden. - Einen ähnlichen Mechanismus offenbart
DE 33 31 872 A1 . Hier handelt es sich um eine mobile Hubeinrichtung, bei der der Zugmechanismus in der Tragvorrichtung untergebracht ist. Eine Rolle wird über Kurvenformen, die an den Scherenschenkeln angeordnet sind, in Richtung Scherenachse gezogen, um die Tragvorrichtung anzuheben. Das Zugseil wird dabei über das bewegliche Ende eines Scherenschenkels gezogen, so dass beim Zug auch dieses Schenkelende in Richtung des ortsfest angeordneten Schenkelendes gezogen wird. -
DE 31 44 621 A1 offenbart einen Hubmechanismus, bei dem jeweils eine Scheibe, die in einem der Scherenschenkel linear geführt wird, entlang einer Kurvenform entlang des zweiten Scherenschenkels in Richtung Scherenachse gezogen wird, um die Scherenschenkel zu spreizen. Gezogen werden die Zugdrähte über ein gemeinsames Flaschenzug-ähnliches Zugseil. - Nachteil der aufgelisteten Lösungen sind die erheblichen Kraftverluste, die durch Materialreibungen und diverse Umlenkungen erfolgen.
- In der
DE 44 13 527 A1 und derDE 83 29 409 U1 sind Scherenhubtische mit hydraulischem Stellantrieb angegeben. Ein derartiger hydraulischer Stellantrieb führt in der Regel zu einem ruckartigen Anlauf und Auslauf und kann außerdem unerwünschte ölige Ablagerungen verursachen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Scherenhubtisch der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem eine zuverlässige, kontrollierte Hubbewegung erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hiernach ist vorgesehen, dass mit dem Antrieb eine parallel zur Scherenachse gerichtete, ortsfeste Trommel antreibbar ist, mit der mindestens ein um diese gelegtes und an den Hubwagen gekoppeltes bandförmiges Zugmittel bewegbar ist, und dass das bandförmige Zugmittel zum Öffnen der Schere durch Ziehen des Hubwagens in Richtung auf die Scherenachse mittels des Antriebs auf die Trommel aufwickelbar und zum Schließen der Schere durch die Bewegungskraft des Hubwagens in der von der Scherenachse weggerichteten Gegenrichtung von der Trommel abwickelbar ist.
- Mit diesen Maßnahmen wird ein gut kontrollierbarer Anlauf und Auslauf der Hebe- und Senkbewegungen bei robustem und daher kostengünstigem Aufbau erreicht. Werden mindestens zwei bandförmige Zugmittel parallel verwendet, so kann auch bei einem beschädigten Zugmittel der Betrieb vorübergehend noch weitergeführt werden.
- Eine Aufbauvariante besteht darin, dass der Hubwagen auf der von der Trommel abgekehrten Seite der Scherenachse angeordnet ist, eine weitere darin, dass der Hubwagen auf der der Trommel zugekehrten Seite der Scherenachse angeordnet und das Zugmittel über eine Umlenkrolle geführt ist.
- Die Hubbewegung kann in gewünschter Weise dadurch beeinflusst werden, dass der Hubwagen über an unteren Schenkelabschnitten des einen Schenkelpaares oder an oberen Schenkelabschnitten des anderen Schenkelpaares oder über den an den Schenkelabschnitten beider Schenkelpaare angeordnete Hubkurven geführt ist Beispielsweise ist auf diese Weise auch eine konstante Hublast erzielbar, wobei die Zuglast in den bandförmigen Zugmitteln in allen Hubpositionen konstant bleibt. Zum Variieren der Bewegungsabläufe bzw. Belastung kann dabei vorgesehen sein, dass die Hubkurven verstellbar und/oder austauschbar sind.
- Verschiedene vorteilhafte Aufbauvarianten bestehen weiterhin darin, dass die Trommel auf einer unteren festen Schwenkachse des einen Schenkelpaares oder außerhalb derselben angeordnet ist. Wird die feste Schwenkachse für die Trommellagerung verwendet, so werden zusätzliche Lagerelemente eingespart. Andererseits kann eine Anordnung außerhalb der Schwenkachse für die Wartung oder die Bandführung unter gegebenen Umständen günstig sein.
- Mit der Maßnahme, dass der Antrieb einen frequenzgeregelten Elektromotor aufweist, ergibt sich eine günstige Antriebssteuerung, wobei sowohl hohe Hubgeschwindigkeiten als auch eine sehr genaue Hubpositionierung erreicht werden.
- Für ein kontrolliertes Absenken und die Sicherheit ist es günstig, dass der Antrieb eine Bremsvorrichtung zum kontrollierten Absenken des Trägers aufweist.
- Zur Sicherheit trägt weiterhin bei, dass eine Fangeinrichtung gegen ein unkontrolliertes Absenken vorgesehen ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
- Die Fig. zeigt in seitlicher Ansicht einen Scherenhubtisch mit einer Plattform bzw. einer Tragvorrichtung zur Aufnahme einer Last Die Tragvorrichtung weist seitliche Träger
10 auf, an denen die oberen Enden eines ersten und eines zweiten Schenkelpaares1 ,2 gelenkig gelagert sind. Die linken Schenkelenden des zweiten Schenkelpaares2 sind dabei z. B. an einer festen Schwenkachse gelagert, während die rechten Schenkelenden des ersten Schenkelpaares1 in den Trägern10 auf Rollen oder Zapfen verschieblich und dabei schwenkbar gelagert sind, wie an sich bekannt. Die unteren Schenkelenden sind in seitlichen Schienen11 einer Basiseinheit gelagert, wobei die linken unteren Schenkelenden des ersten Schenkelpaares1 an einer festen Schwenkachse und die rechten unteren Schenkelenden des zweiten Schenkelpaares2 verschieblich oder auf Rollen und schwenkbar an der Schiene11 gelagert sind. Die beiden Schenkelpaare1 ,2 sind an einer Scherenachse6 relativ zueinander schwenkbar verbunden. - Zum Heben und Senken der Tragvorrichtung bzw. Öffnen und Schließen der durch die beiden Schenkelpaare
1 ,2 gebildeten Scheren ist zwischen den einander zugekehrten Seiten des ersten und zweiten Schenkelpaares1 ,2 ein Hubwagen3 verschiebbar oder verfahrbar gelagert, wobei zwischen den Rändern der Schenkelpaare1 ,2 geeignete Hubkurven8 ,9 zur Beeinflussung der Bewegung bzw. der Hublast angeordnet sind, auf denen der Hubwagen3 geführt ist. - Der Hubwagen
3 wird mittels eines oder mehrerer nebeneinander liegender Zugbänder4 zum Anheben der Tragvorrichtung bzw. Öffnen der Schere zur Scherenachse6 hin angezogen, wobei das oder die Zugbänder4 mittels einer bezüglich des Hubwagens3 auf der anderen Seite der Scherenachse6 angeordneten Trommel5 aufgewickelt werden, die mit einem Antrieb12 gekoppelt ist. Zum Absenken der Tragvorrichtung bzw. Schließen der Schere bewegt sich der Hubwagen3 unter Eigenlast des Scherenhubtisches von der Scherenachse6 weg, wobei sich die Zugbänder4 von der Trommel5 abwickeln. Hierbei kann der Antrieb12 bzw. ein Getriebe desselben als Bremsvorrichtung wirken oder es kann eine zusätzliche Bremsvorrichtung vorgesehen sein. - Alternativ kann der Hubwagen
3 bezüglich der Scherenachse6 auch auf der gleichen Seite angeordnet sein wie die parallel zu der Scherenachse6 gelagerte Trommel5 . In diesem Fall ist auf der von der Trommel5 bzw. dem Hubwagen3 abgewandten Seite der Scherenachse6 eine Umlenkrolle vorgesehen. - Der Antrieb
12 weist vorzugsweise einen frequenzgeregelten Elektromotor auf, mit dem sowohl hohe Hubgeschwindigkeiten als auch hochgenaue Hubpositionierungen erreichbar sind. Das Anfahren und die Bewegungsabläufe können dabei mittels einer entsprechenden Steuereinrichtung programmiert werden, wobei insbesondere auch die Anfangsphase und die Endphase der Bewegungen für einen sanften Anlauf und Auslauf programmiert werden können. - Die Trommel
5 kann auf der festen Schwenkachse7 oder getrennt von dieser gelagert sein. Um eine unkontrollierte Abwärtsbewegung der Tragvorrichtung zu vermeiden, ist eine Fangeinrichtung vorteilhaft, die bei einer schnellen Abwärtsbewegung wirksam wird.
Claims (5)
- Scherenhubtisch mit einer zwischen einer Tragvorrichtung (10) und einer Basiseinheit (11) angeordneten Schere, die zwei um eine Scherenachse (6) relativ zueinander verschwenkbare Schenkelpaare (1, 2) aufweist, und mit einer Hubvorrichtung, die einen mittels eines Antriebs (12) zum Öffnen und Schließen der Schere hin und her bewegbaren Hubwagen (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Antrieb (12) eine parallel zur Scherenachse (6) gerichtete, ortsfeste Trommel (5) antreibbar ist, mit der mindestens ein um diese gelegtes und an den Hubwagen (3) gekoppeltes bandförmiges Zugmittel (4) bewegbar ist, und dass das bandförmige Zugmittel (4) zum Öffnen der Schere durch Ziehen des Hubwagens (3) in Richtung auf die Scherenachse (6) mittels des Antriebs (12) auf die Trommel (5) aufwickelbar und zum Schließen der Schere durch die Bewegung des Hubwagens unter Eigenlast des Scherenhubtisches (3) in der von der Scherenachse (6) weggerichteten Gegenrichtung von der Trommel (5) abwickelbar ist.
- Scherenhubtisch nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Hubwagen (3) auf der von der Trommel (5) abgekehrten Seite der Scherenachse (6) angeordnet ist. - Scherenhubtisch nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Hubwagen (3) auf der der Trommel (5) zugekehrten Seite der Scherenachse (6) angeordnet und das Zugmittel (4) über eine Umlenkrolle geführt ist. - Scherenhubtisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubwagen (3) über an unteren Schenkelabschnitten des einen Schenkelpaares (2) oder an oberen Schenkelabschnitten des anderen Schenkelpaares (1) oder über an den Schenkelabschnitten beider Schenkelpaare (2, 1) angeordnete Hubkurven (8, 9) geführt ist.
- Scherenhubtisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (5) auf einer unteren festen Schwenkachse (7) des einen Schenkelpaares (1) oder außerhalb derselben angeordnet ist.
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DE10001910A DE10001910B4 (de) | 1999-06-19 | 2000-01-19 | Scherenhubtisch |
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DE (1) | DE10066404B4 (de) |
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CN114014172A (zh) * | 2021-12-03 | 2022-02-08 | 中国华能集团清洁能源技术研究院有限公司 | 一种用于风电叶片的旋转吊装设备及方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: PATENTANWAELTE THIELKING & ELBERTZHAGEN, DE |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: FLEXLIFT-HUBGERAETE GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: GEISLER GMBH & CO. KG, 49328 MELLE, DE Effective date: 20131031 |
|
R082 | Change of representative |
Representative=s name: PATENTANWAELTE THIELKING & ELBERTZHAGEN, DE Effective date: 20130717 Representative=s name: PATENTANWAELTE THIELKING & ELBERTZHAGEN, DE Effective date: 20131031 Representative=s name: THIELKING & ELBERTZHAGEN PATENTANWAELTE PARTNE, DE Effective date: 20130717 Representative=s name: THIELKING & ELBERTZHAGEN PATENTANWAELTE PARTNE, DE Effective date: 20131031 Representative=s name: THIELKING & ELBERTZHAGEN PATENTANWAELTE, DE Effective date: 20130717 Representative=s name: THIELKING & ELBERTZHAGEN PATENTANWAELTE, DE Effective date: 20131031 |
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