DE44368C - Oeffnungsvorrichtung für Gefäfse mit Innenverschlufsund elastischem Sitz - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE Θ4: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. December 1887 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Oeffnen von Flaschen, welche mit Innenverschlüssen versehen sind, die durch den im Innern dieser Flaschen vorhandenen Gasdruck gegen einen im Halse angeordneten elastischen Ringsitz festgedrückt werden und so verschlossen sind. Diese Oeffnungsvorrichtung, welche sich an allen Flaschen genannter Art mit Leichtigkeit und ohne jede Vorbereitung anbringen läfst, ermöglicht in der Weise ein Oeffnen der Flaschen, dafs durch dieselbe für das in den Flaschen befindliche, etwas gespannte Gas eine Durchlafsöffnung hergestellt . wird, durch welche dasselbe entweichen kann und so das Verschlufsstück den durch den bis dahin vorhandenen Gasdruck bewirkten Halt verliert. Dieses wird durch einen eigenthümlich geformten Hebel bewirkt, durch welchen der elastische Sitz und der Stöpsel aus seiner Lage gebracht und dem Gas ein allmäliges Entweichen gestattet wird.

Diese Vorrichtung ist auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellt Fig. 1 eine mit dieser Vorrichtung ausgestattete Flasche in Seitenansicht, Fig. 2 den Hals der verschlossenen und mit der Vorrichtung versehenen Flasche im Längenschnitt, Fig. 3 denselben in einem von Fig. 2 um 90⁰ abweichenden Längenschnitt und Fig. 4 denselben Flaschenhals, wie durch Fig. 2 gezeigt, nachdem die Oeffnungsvorrichtung in Thätigkeit gesetzt ist, ebenfalls im Lä'ngenschnitt dar.

In dem Flaschenhals α befindet sich, der elastische Ringsitz b unter dem verengten Flaschenmund c. Bei geschlossener Flasche wird das Verschlufsstück d gegen den elastischen Ringsitz b gedrückt. Der aus Draht oder einem anderen geeigneten Material gefertigte Bügel e ist mit auswärts gebogenen und schräg abgeplatteten Enden // ausgestattet, so dafs dieselben zwischen die Oberseite des elastischen Ringsitzes b und den verengten Flaschenmund c derart eingeschoben werden können, Fig. 3, dafs der Ringsitz völlig in seiner Lage verbleibt, während der Bügel e mit seinem oberen Theil seitlich an dem Flaschenmund anliegt, Fig. 3, 1 und 2.

Zur Oeffnung des mit einer . gashaltigen Flüssigkeit oder einer Flüssigkeit unter Druck gefüllten Gefäfses ist es nur nöthig, den Bügel oder Hebel e mit seinem oberen Theil umzulegen, Fig. 4, so dafs die abgeplatteten Enden ff desselben, als Hebelarme wirkend, an zwei Stellen den elastischen Ringsitz b herabdrücken und hier zwei Unebenheiten erzeugen, wodurch zwischen dem Verschlufsstück d und dem elasischen Ringsitz b kleine Kanäle entstehen, durch welche das Gas aus dem Gefäfs entweichen kann. Infolge der hierdurch bewirkten Aufhebung des Druckes im Gefäfsinnern verliert das Verschlufsstück d seinen Halt und fällt herab, z. B. auf eine Unterlage bei g, Fig. 1. Der Bügel e kann auch so eingerichtet sein, dafs man durch einfaches Herunterdrücken desselben eine gleiche Wirkung hervorrufen kann, wie durch das oben beschriebene Herumlegen.

Als ein wesentlicher Vorzug der vorliegenden Erfindung mufs es angesehen werden, dafs dieselbe an allen mit gegen einen elastischen Sitz von innen her gedrücktem Verschlufsstück versehenen Gefäfsen oder Flaschen

ohne Weiteres angebracht werden kann. Flaschen mit dieser leicht anzubringenden und leicht zu handhabenden Oeffnungsvorrichtung verdienen vor den Flaschen mit den bisher gebräuchlichen Verschlufsvorrichtungen eben wegen dieser leichten Handhabung, und weil das Verschlufsstück und der elastische Ringsitz nicht verloren gehen können, grofsen Vorzug. Die Form des Bügels oder Hebels ist für das Wesen der vorliegenden Erfindung gleichgültig, wenn derselbe nur ein oder mehrere Enden hat, mit welchen der Ringsitz an einer oder mehreren Stellen weggedrückt und so der dichte Verschlufs zwischen Verschlufsstück und Ringsitz aufgehoben wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Oeffnungsvorrichtung für Gefä'fse mit Innenverschlufs und elastischem Sitz, bestehend aus einem Hebel, von dessen Enden eines oder beide abgeplattet und zwischen dem Oeffnungsmunde des Gefäfses und dem elastischen Sitze derart angeordnet sind, dafs durch einfaches Herumlegen dieses Hebels infolge der Abplattung des oder der Hebelenden der elastische Sitz an einer oder mehreren Stellen weggedrückt wird und so zwischen demselben und dem Verschlufsstücke ein oder mehrere Kanäle entstehen, durch welche in dem Gefä'fse befindliches gespanntes Gas entweichen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.