DE443686C - Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren von pyrogenetischen Teeren, von Petroleum und deren Destillaten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren von pyrogenetischen Teeren, von Petroleum und deren Destillaten

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DE443686C
DE443686C DED48959D DED0048959D DE443686C DE 443686 C DE443686 C DE 443686C DE D48959 D DED48959 D DE D48959D DE D0048959 D DED0048959 D DE D0048959D DE 443686 C DE443686 C DE 443686C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G9/00Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
    • C10G9/14Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils in pipes or coils with or without auxiliary means, e.g. digesters, soaking drums, expansion means
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren von pyrogenetischen Teeren, von Petroleum und deren Destillaten. Der Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Erhitzen von Teer oder Petroleum in solcher Art, daß die Temperatur genau regelbar ist, so daß man einerseits die Destillation unter tunlichst geringer Zersetzung der Kohlenwasserstoffe durchführen kann, Jie sieh bei Überhitzung zersetzen, und andererseits gewiinschtenfalls leim Spalten oder Umwandeln von Kohlenwasserstoffen ein Höchstmaß solcher Spaltung oder Umwandlung erzielen kann. Auch soll eine Einrichtung zum Erhitzen von Teer oder Petroleumölen in stetiger Weise und mit geregelter Destillationstemperatur geschaffen werden, so daß nlan je nach Wunsch ein Mindestmaß oder Höchstmaß an Zersetzung erhalten kann.
  • Wenn inan versucht, Öle aus Teer oder Petroleum abzudestillieren, so zeigt sich eine für das jeweilige Gut charakteristische Temperatur. ],ei der Zersetzung einsetzt. Jede l`berhitzung de. Güte. verhindert daher das Abtreiben und Gewinnen der Öle in der Form, wie sie in der Mischung vorhanden sind. Diese Überhitzungswirkung beruht zum großen Teil darauf, daß diese Stoffe zäh und schlechte Wärmeleiter sinfd. Ferner wird beim Eintreten von Überhitzung am Berührungspunkt mit der Heizfläche des Destillierapparates Kohlenstoff als Belag abgeschieden und bedingt die große Gefahr, daß die geheizte Wand so hoch überhitzt wird, daß sie sich ausbeult oder ausbrennt. Das ist besonders bei großen Behältern zu befürchten, wenn sie über eine Heizquelle von hoher Temperatur, wie etwa eine Feuerung, gesetzt werden uri'd in ihnen die Masse von Bitumen nur durch die infolge der Hitze oder des Siedens entstehenden Strömungen durcheinander bewegt wird. Zur Verringerung dieser Schwierigkeit hat man schon zum Durchleiten cles Gutes Rohre oder Schlangen benutzt, die in Feuerungen eingesetzt sind. Hier ist die lIasse des Gutes an jedem einzelnen Punkt nur relativ klein, und die Strömung trägt zur Vermeidung von Kohlenstoffniederschlägen bei, die sich bei Stillstand leicht bilden würden. Dieses Verfahren ergibt wegen der geringeren Überhitzung des Gutes höhere Ausbeuten, die aber immer noch nicht einen befriedigend hohen Prozentsatz erreichen.
  • Zur Erläuterung sei hier die Destillation von Kohlenteer zu Hartpech beschrieben. Kohlenteer ist ein Stoff. der bei der Herstellung dampfförmig war. Theoretisch müßte man erwarten, daß er restlos wieder in Dampf verwandelt werden kann, also in seiner Gesamtheit erneut überdestilliert werden könnte. Dies aber ist bisher nicht möglich, da er sich bei etwa 40o° C zu zersetzen Leginnt. Oberhalb dieser Grenze entstehen erhebliche 1.Iengen von Kohlenstoff und permanenten Gasen, die relativ wertlos sind. Wenn Teer oder seine als Pech bezeichneten Destillationsrückstände ;destilliert werden, so bedeckt sich auch bei stetig arbeitenden Röhrenclestillationsapparaten die Rohrwand mit Kohlenstöfft, weil sie über obige Zersetzungstemperatur hinaus erhitzt wird. Dies wird <furch die große Temperaturdifferenz zwischen der Feuerung und der durchschnittlichen Teertemperatur bedingt. Ein solches Wärmegefälle ist nötig, um den Rohrinhalt völlig zu durchwärmen und eine wirtschaftliche rasche Destillation zu erreichen. liine heilübend rasche \@"iirineströniung kann nun aber ohne die starken Temperaturdifferenzen einer Feuerung dadurch erzielt werden, daß 111.111 die latente Kondensationswärme von Schwefeldämpfen als \@'iirniequelle hentitzt. Schwefel siedet bei atiliospharischein Druck bei einer Temperatur N-oil 4..15° C, die nur z8' C oberhalb der Zrrsetzungstenlperatur von Teer lieht. Die Temperaturdifferenzen in befeuerten Röhrendestillierapparaten dahegen können bis auf etwa iooo° C oberhalb dieser Zersetzungstemperatur steigen, und wenn in den Rohrschlangen Dampftaschen auftreten, welche die dauernde Berührung des flüssigen Teers mit der Rohrwand stören, so tritt sofort Überhitzung und Kohlenstoffablagereng auf. Wärmeübertragung mittels Schwefels, der sich an. der Oberfläche eines von einer Flüssigkeit durchströmten Gefäßes kondensiert, ist auch bei geringerer Temperaturdifferenz sehr «#irksam.
  • Die Temperatur des siedenden Schwefels kaiiii durch Anwendung -eines- -geeigneteir Druckes geregelt werden, und man kann bei Unterdruck leicht Temperaturen von nur 2i6° C erzielen. Das Erhitzen von Teer durch die latente Kondensations«-ärme vom Schwefel ist daher sehr vorteilhaft. Bei Stoffen, deren Spaltungstemperaturen über oder unter -[oo° C liegen, kann der Siedepunkt' des Schwefels durch Steigerung oder Verringerung des Druckes erhöht oder gesenkt werden.
  • Es ist bereits versucht wor'clen, 051e und Bitumen in Rohrschlangen zu erhitzen, die in Heizflüssigkeiten, z. B. in geschmolzenes Blei, tauchen. Dabei wird bezweckt, ein Tauchbad auf einer bestimmten Temperatur, und zwar überall gleichmäßig, zu erhalten. Bei einem solchen Bade ist je nach der spezifischen Wärme der Flüssigkeit zu wirksamer Arbeit ein Umrühren erforderlich, was ernste mechanische Schwierigkeiten bedingt, wenn die Rohrschlange eine verwickelte Ausführung hat, -wie dies hei großen Anlagen meistens der Fall ist. Ferner bietet das große Gewicht des Bades konstruktive Schwierigkeiten und macht die Anlage zu teuer. Auch gestaltet das Eintauchen der Rohrschlangen in ein Bad das Auswechseln 1-eschädigter Teile sehr 'schwierig. Die Verwendung der Dämpfe siedeirden Schwefels ziiill Heizen läßt alle diese Schwierigkeiten vermeiden. Das spezifische Gewicht des Schwefels ist niedrig und das nötige Volumen gering, da nur ein kleiner Kessel n;>tig ist; die Heizkosten sind nur unbedeutend, und das Gewicht, das die Anlage zu tragen hat, ist verhältnismäßig niedrig. Hiirt das Destillieren auf, so fließt der Schwefel selbsttätig zum 1Zessel zurück und laßt die Schlangen frei für Besichtigung oder Austausch: mechanisches Umrühren ist zur Erziching einer glciclitnäßigeit Temperatur nicht nötig; die geNviinschte Temperatur kann leicht durch den im Schwefelsiedesvsteni zur rin@@irkun;; gebrachten Druck ohne besondere T eiuperaturrehler festgelegt werden, und nian kann hohe Ausbeuten erzielen, da der Schwefel auch hei hohen Temperaturen tipzersetzt siedet. Die Zeichnung zeigt eine Anlage zum stetigen Destillieren von Teer nach dein neuen Verfahren; Die Schwefelsiederöhren i werden durch die Feuerung C auf dem Rost ; erhitzt. Der Schwefel steht bis zur Höhe 2. Der Scliwefellcon (lensator 3 enthält die Schlange i-., in welcher der Teer durch die latente Kondensationswärme des Schwefel. erhitzt wird. Der richtige Druck wird zur Wirkung auf den siedenden Schwefel durch ein neutrales Gas gebracht und wirkt auf den Behälter .l unter Anzeige durch den Druckinesser 5. Die Abgase der Feuerung strömen hinter den Rohren i über die Wand 8 in die Kammer 9, durch die Kammer io und aufw iirts zur Esse i i. Der Teer wird durch eine Pumpe stetig durch den Einlaß 12 gedrückt, strömt durch die Vorwä rmeschlangen 13, dann durch die letzte Stufe 14 und dann in den Dampfkasten 16 durch die Sprühdüse 15. Im Kasten 16 scheidet sich der destillierbare Teil als Dampf vom Pech 17 und strömt zu Fraktionskondensatoren. Leitwänide 19 verhindern ein Mitreißen von Pech mit den Öldämpfen. Das Pech wird durch Auslaß 2o abgezogen. Der Schwefel kann gewünschtenfalls durch Auslaß 21 abgezogen ,-erden.
  • Durch dieses Verfahren wird der Teer ohne Überhitzung auf eine für hohe Ölausheute geeignete Temperatur gebracht. Außer der hohen Ausbeute ergibt sich dabei der Vorteil, daß man weniger oft Heizschlangeneinheiten auswechseln nluß, was verringerte Verluste durch Betriebsunterbrechungen bedeutet. Man kann auch Vakuum auf die Fraktions-' kondensatoren zur Einwirkung bringen und dadurch den Dampfkasten und die Schlangen unter Vakuum setzen. Der durch 12 eintretende Teer kann in den Fraktionskondensatoren durch die latente Kondensationswärme der Öldämpfe vorgewärmt werden. Es ergeben sich mithin sehr geringe Wärmeverluste. Der Teer wird nirgends überhitzt, und es entsteht nur ein Mindestmaß von Kohlenstoff und unkondensierbaren Gasen. Wird Vakuum zur Einwirkung auf das Teersystem gebracht, so wird die Temperatur des Teers unter dein Zersetzungspunkt gehalten, und man erhält sehr hohe Ölausbeuten, nämlich mindestens 15 Prozent mehr als bei gewöhnlichen Destillationsapparaten mit Bad.
  • Der wesentliche Teil der Erfindung ist das Verfahren des Erhitzens von Teer oder 01 durch die Kondensation der Dämpfe siedenden Schwefel,. der auf der richtigen Temperatur durch Einstellung des richtigen Druckes im Schwefelsvstein gehalten wird. Die Eriiifclung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Apparate. Der Schwefel kann z. B. durch Beliebige Hilfsmittel zum Sieden gebracht werden: der Teer braucht nicht vorgewärmt zu werden, sondern kann alle Erwärmung von den kondensierenden Schwefeldämpfen erfahren; der zur Einwirkung auf den Schwefel gebrachte Druck kann durch Druckregelventile und nicht bloß mittels eines neutralen-Gases erzielt «-erden; das Schwefelsiedesvstein kann andere Formen erhalten, und der geschmolzene Schwefel selbst kann zum Erhitzen des Teers oder Öls benutzt werden.
  • Wünscht man eine Spaltung z. B. zum Kracken hochsiedender Petroleumprodukte zwecks Umwandlung in niedrigsiedende Öle, die als Motortreibstoff o. dgl. geeignet sind, so muß 'der Apparat entsprechend geändert werden, der wesentliche Gedanke der Heizung durch siedenden Schwefel bleibt aber bestehen. Urteer aus Kohle kann in gleicher Art gespalten werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Destillieren von pyrogenetischen Teeren, von Petroleum oder deren Destillaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe mittelbar durch siedenden Schwefel geheizt «-erden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Höchsttemperatur der bituminösen Stoffe durch Regelung der Höchsttemperatur -des Schwefels vermöge Anwendung eines geeigneten Druckes geregelt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einrichtung, z. B. eine Schlange, zum Hindurchschicken des Gutes durch eine Zone aufweist, die durch siedenden Schwefel geheizt wird.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Einrichtungen zum Regeln des Druckes, unter dem der Schwefel siedet.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und d., dadurch gekennzeichnet, daß die Schlange, bevor sie in die Schwefeldämpfe eintritt, durch eine Kammer läuft, die durch die Abhitze der Feuerung geheizt wird.
DED48959D 1925-10-15 1925-10-15 Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren von pyrogenetischen Teeren, von Petroleum und deren Destillaten Expired DE443686C (de)

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