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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von mit einer Druckmaschine
im fortlaufenden Druckbetrieb erstellten, vorzugsweise unterschiedlichen
Produkten, wobei die Druckmaschine mindestens eine durch Ansteuerung
veränderbare Druckform
aufweist.
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Druckmaschinen
mit veränderbarer
Druckform sind bekannt. Das Sujet der Druckform lässt sich – in Abhängigkeit
eines entsprechenden Druckprogramms – während des Druckprozesses fortlaufend
verändern,
so dass es möglich
ist, unterschiedliche Druckprodukte nacheinander ohne Unterbrechung
des Druckbetriebs zu erzeugen. Beispielsweise können auf diese Art und Weise
fortlaufende Seiten eines Buches gedruckt werden, das heißt, es wird zunächst die
Seite 1, dann die Seite 2, dann die Seite 3 usw. des Buches gedruckt.
In Abweichung von der konventionellen Drucktechnik, bei der zur
Veränderung
des Druckprodukts die auf photochemischem Wege erstellte Druckplatte
ausgetauscht werden muss, lässt
sich somit bei der gattungsgemäßen Einrichtung
bereits das Komplett-Produkt erzeugen, ohne dass einzeln konventionell
gedruckte Seiten in einem sich an den Druckvorgang anschließenden Prozess
zusammengeführt
werden müssen.
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Eine
der eingangs genannten Gattung entsprechende Vorrichtung ist in
der
DE-OS 21 60 099 beschrieben,
die den nächstliegenden
Stand der Technik bildet.
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In
DE 40 01 565 A1 ist
eine Vorrichtung mit einem Bogenfänger und einer zusätzlichen
Saugwalze beschrieben.
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In
DE 40 11 286 A1 ist
eine Vorrichtung mit Sauggreifern beschrieben, die in den Anleger
einschiebbar sind.
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In
Research Disclosure, Juni 1992/483, Nr. 33866 ist ein Druckwerk
für das
simultane Verarbeiten von Druckaufträgen beschrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Druckbetrieb von Produkten,
die auf einer Druckmaschine mit durch Ansteuerung veränderbarer Druckform
erstellt worden sind, zu optimieren.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, dass – in
Abhängigkeit
von der Erstellung des Druckbildes, also von der Ansteuerung der
veränderbaren Druckform – eine Separierung
der Produkte erfolgt, so dass auf einfache Weise eine Weiterverarbeitung der
so separierten Produkte durch geführt werden kann. Es ist also
nicht erforderlich, die fertiggestellten Druckprodukte, die beispielsweise
als Bogenstapel vorliegen, nachträglich zu sortieren und damit
zu separieren, um sie dann weiter zu verarbeiten, sondern diese
Separation erfolgt unmittelbar nach dem Druckprozess, und zwar in
Abhängigkeit
der Ansteuerung der Druckform, wodurch somit diese Ansteuerung nochmals
ausgenutzt wird. Sie dient also nicht nur der Erstellung des Sujets
des Produkts, sondern dient gleichzeitig auch dazu, die Vereinzelung
der Produkte vorzunehmen. Diese Separation in Abhängigkeit
von der Ansteuerung der Druckform muss nicht unmittelbar von den
Ansteuersignalen für
die Druckform ausgelöst
werden, sondern es fällt
ebenfalls die Möglichkeit
unter den Gegenstand der Erfindung, dass ausgelöst durch die Ansteuerung der Druckform – also mittelbar – die Separierung
für die einzelne
Weiterverarbeitung durchgeführt
wird. Letzteres ist insbesondere dann realisiert, wenn die das Druckwerk
der Druckmaschine verlassenden Produkte hinsichtlich ihres Sujets
erfasst und dann in Abhängigkeit
des Sujets separiert werden. Die unterschiedlichen Sujets sind dann
ebenfalls von der Ansteuerung der Druckform abhängig, so dass auch hier eine
Separation durch die Ansteuerung der Druckform – allerdings im mittelbaren
Sinne – realisiert
ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Produkte
von jeweils mindestens einem oder mehreren aufeinander gestapelten, bedruckten
Bogen gebildet werden. Nach der Definition des Wortes "Produkt" im Zuge dieser Anmeldung ist
also entweder ein einzelner bedruckter Bogen zu verstehen oder aber
mehrere, aufeinander gestapelte Bogen. Zur Vereinfachung wird nachstehend
und in den Ansprüchen
jedoch nur von "Produkt" beziehungsweise "Nachfolgeprodukt" gesprochen, wobei dann
darunter entweder ein einzelner Bogen oder mehrere zusammengehörende Bogen
verstanden wird.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass ein Produkt durch Zwischenspeicherung eines
Nachfolgeprodukts beziehungsweise Zwischenspeicherung von mindestens
einem der Bogen dieses Nachfolgeprodukts separiert wird. Dieses
Zwischenspeichern erfolgt vorzugsweise durch Ablegen des Nachfolgeprodukts
auf eine Trenneinrichtung.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Bogen des zwischenzuspeichernden
Nachfolgeprodukts zunächst
an mindestens einem Bogenkantenbereich zur Bildung eines Öffnungszwickels abgefangen,
und dass dann die sich unterhalb der Abfangposition befindliche
Trenneinrichtung in diesen Öffnungszwickel
eingefahren wird. Zur Erklärung des
Vorstehenden sei davon ausgegangen, dass jedes Produkt aus mehreren
Bogen besteht, wobei diese von dem Druckwerk der Druckmaschinen
kommenden Bogen im Zuge des Passierens des Auslegers der Druckmaschine
abgebremst und dann sich entlang des Ablageweges bewegend gestapelt
werden. Hat nun der letzte Bogen des Produkts den Ablageweg passiert,
so wird – für die Separierung – zunächst der
erste Bogen des Nachfolgeprodukts abgefangen, was vorzugsweise an
mindestens einem Bogenkantenbereich erfolgt, so dass der Bogen eine Schräglage einnimmt
beziehungsweise sich an seinem Bogenkantenbereich ausbiegt, wodurch
der Öffnungszwickel
gebildet wird. In diesen Öffnungszwickel
lässt sich
dann die sich unterhalb dieser Abfangposition befindliche Trenneinrichtung
einschieben, ohne dass es zu einer Beschädigung, insbesondere zu einem
Zusammenschieben dieses ersten Bogens des Folgeprodukts kommt.
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Für die zuvor
erwähnte
Bildung des Öffnungszwickels
zwischen zwei einander folgenden Produkten ist in den Ablageweg
ein Trennorgan einbringbar, das einer das vorhergehende Produkt
aufnehmenden Ablage vorgeschaltet angeordnet ist. Die Ablage ist
insbesondere als Schieber, vorzugsweise als verschiebbarer Stapelrechen
ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, dass das Trennorgan eine Unterdruckeinrichtung zum
Halten des zugeordneten Produkts aufweist. Auf diese Art und Weise
ist sichergestellt, dass bei der Bildung des Öffnungszwickels und beim Einfahren
der Ablage der entsprechende Bogen des Produkts nicht von dem Trennorgan
abrutscht.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und zwar zeigt:
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1 schematisch
eine Gesamtübersicht
einer Druckmaschine;
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2 eine
schematische Ansicht eines Auslegerbereiches der Druckmaschine;
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3 schematisch
eine dem Ausleger zugeordnete Separiereinrichtung und
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4 eine
mit dem Ausleger zusammenarbeitende Transporteinrichtung.
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1 zeigt
schematisch eine Druckmaschine 10. Im gezeigten Beispiel
ist die Druckmaschine 10 als Rollendruckmaschine ausgebildet.
Die Druckmaschine 10 weist durch Ansteuerung veränderbare Druckformen 12 und 14 auf.
Die Druckformen 12 und 14 werden auf hier nicht
näher zu
betrachende Weise angesteuert, so daß diese das aufzubringende
Sujet beliebig ändern
können. über hier
nicht dargestellte Führungsbahnen
wird von einer Rolle 16 eine Materialbahn durch die Druckformen 12 und 14 bewegt,
so daß diese
entsprechend der gewählten
Ansteuerung der Druckformen 12 und 14 bedruckt
wird. Das Drucken kann sowohl im Schön-, als auch im Schönund Widerdruck
erfolgen. Die bedruckte Materialbahn wird einer hier insgesamt mit 18 bezeichneten
Bearbeitungseinrichtung der Druckmaschine 10 zugeführt. Zwischen
den Druckformen 12 und 14 und der Bearbeitungseinrichtung 18 ist
eine hier als CCD-Kamera 20 ausgebildete Sujeterkennungseinrichtung angeordnet.
Die Bearbeitungseinrichtung 18 besitzt eine Zuführung 22,
der eine formatvariable Schneideinrichtung 24 nachgeordnet
ist. Der Schneideinrichtung 24 ist ein Saugband 26 sowie
eine Bremseinrichtung 28 nachgeordnet. Hinter der Bremseinrichtung 28 ist
ein Ausleger 30 vorgesehen. Sowohl von einer Steuereinrichtung 32 der
Druckformen 12 und 14 und der Kamera 20 führen hier
angedeutete Signalleitungen 34 zu der Bearbeitungseinrichtung 18, wobei
aus übersichtlichkeitsgründen auf
detailierte Darstellungen der Anschlüsse im einzelnen verzichtet
wurde.
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Anhand
der in 1 gezeigten schematischen Gesamtübersicht
soll die Funktionsweise der Druckmaschine 10 kurz verdeutlicht
werden:
Im Druckbetrieb läuft
die Materialbahn kontinuierlich von der Rolle 16 ab und
wird an den Druckformen 12 und 14 vorbei geführt. über die
Steuereinrichtung 32 sind die Druckformen 12 und 14 variabel
einstellbar und können
auf unterschiedliche Sujets eingestellt werden. Die Einstellung
erfolgt dabei beispielsweise so, daß im fortlaufenden Druckbetrieb
Produkte mit mehreren unterschiedlichen Sujets erstellt werden können. Mit
unterschiedlichen Sujets sind hier jeweils zusammengehörige Sujets,
beispielsweise die Seiten eines Buches, gemeint, die zu einem Produkt
gehören.
Die Produkte können
dabei einerseits in der Anzahl der zu einem Produkt gehörenden unterschiedlichen
Sujets variieren und andererseits jedoch auch lediglich aus einem
einzigen Sujet bestehen. Durch die Ansteuerung der Druckformen 12 und 14 wird
es möglich,
die Sujets während
des fortlaufenden Druckbetriebes ständig zu ändern, und daß beispielsweise
hintereinander die unterschiedlichen zu einem Produkt gehörenden Sujets
gedruckt werden können.
So können
beispielsweise bei einem zu druckenden Buch die verschiedenen Seiten
des Buches fortlaufend gedruckt werden, um dann nach Druck der letzten,
zu dem Buch gehörenden
Seite das nächste
Buch wieder fortlaufend mit der Seite 1 beginnend zu drucken. Das
erste Buch stellt im Sinne der Erfindung das Produkt dar, während das
darauffolgend gedruckte Buch das Nachfolgeprodukt darstellt. Ebenso
lassen sich mit Hilfe der ansteuerbaren Druckformen 12 und 14 Produkte
unterschiedlichen Formats unmittelbar hintereinander drucken. Den durch
die Druckformen 12 und 14 erstellten Produkten
sind also hinsichtlich Format und Anzahl der zu einem Produkt gehörenden Sujets
nur Grenzen hinsichtlich der zur Verfügung stehenden, von der Rolle 16 abgewickelten
Materialbahn gesetzt.
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Nachdem
die Materialbahn durch die Druckformen 12 und 14 gedruckt
wurde, wird diese an der Kamera 20 vorbeigeführt, die
die einzelnen aufeinanderfolgenden Produkte unterscheiden kann.
Zur Unterscheidung der einzelnen Produkte können auf der bedruckten Materialbahn
zusätzliche
Markierungen für
die Kamera 20 aufgebracht sein, oder diese erhält ein entsprechendes
Erkennungssignal von der Steuereinrichtung 32 der Druckformen 12 und 14,
mit deren Hilfe eine Zuordnung der gedruckten Sujets zu einem Produkt
möglich
ist.
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Mit
Hilfe der formatvariablen Schneideinrichtung 24 wird die
Materialbahn in Bogen geschnitten, wobei unterschiedliche Formate
bei aufeinanderfolgenden Produkten berücksichtigt werden können. Die
Schneideinrichtung 24 erhält ihr Steuersignal über die
Signalleitung 34, die beispielsweise auch drahtlos ausgeführt sein
kann, so daß bei
einer erfolgten Änderung
des Druckformats die Schneideinrichtung 24 das Format der
zuzuschneidenden Bogen entsprechend ändern kann. Durch den Transportweg
zwischen den Druckformen 12 und 14 beziehungsweise
der Kamera 20 und der Schneideinrichtung 24 arbeitet
diese gegebenenfalls zeitverzögert.
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Die
abgeschnittenen Bogen werden über das
Saugband 26 und die Bremseinrichtung 28 von Druckmaschinengeschwindigkeit
auf Auslegegeschwindigkeit abgebremst, so daß die einzelnen Bogen in dem
Ausleger 30 übereinanderliegend
gestapelt werden können.
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In 2 ist
die Bearbeitungseinrichtung 18 detailierter dargestellt.
Gleiche Teile wie in 1 sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen und hier nicht nochmals erläutert. Es wird deutlich, daß der Ausleger 30 ebenfalls
formatvariabel ausgebildet ist und Einrichtungen 36 und 38 besitzt,
die eine formatvariable Seiten- und Vorderkanteneinstellung ermöglichen.
Je nach, von den Steuereinrichtungen 32 beziehungsweise
der Kamera 20, bereitgestellten Steuersignalen über das
gerade gedruckte Druckformat werden die Einrichtungen 36 und 38 so
eingestellt, daß der
Aufnahmebereich des Auslegers 30 dem Format des gedruckten
Produktes anpaßbar
ist. Bei einer Formatänderung
erfolgt eine entsprechende Anpassung des Auslegers 30.
Auf die Verstellmöglichkeiten
der Einrichtungen 36 und 38 soll hier nicht detailliert
eingegangen werden. Diese können
beispielsweise über
einen hydraulischen, pneumatischen und/oder über einen elektromotorischen
Antrieb verfügen.
Der Ausleger 30 verfügt
ferner über
einen nicht detailliert dargestellten höhenverfahrbaren Stapeltisch 39.
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Insgesamt
ist also ein Druck und eine Auslage von Produkten auf der Druckmaschine 10 möglich, die
vollautomatisch, formatvariabel einstellbar ist. Das formatvariable
Schneiden und formatvariable Ablegen der zu einem Produkt gehörenden Bogen wird
unmittelbar mit dem fortlaufenden formatvariablen Druck gekoppelt,
so daß im
fortlaufenden Druckbetrieb erstellte, vorzugsweise unterschiedliche
Produkte problemlos zugeschnitten und ausgelegt werden können.
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3 zeigt
den übergangsbereich
von der Bremseinrichtung 28 zu dem Ausleger 30,
wobei hier auf die Darstellung der formatvariablen Einstellung des
Auslegers 30 verzichtet wurde. Die Bremseinrichtung 28 besitzt
ein Bremsband 40, das über
einen Antrieb 42 (Hightorque) antreibbar ist. Das Bremsband 40 wird
mit den von der Schneideinrichtung 24 beziehungsweise dem
Saugband 26 kommenden Bogen in Eingriff gebracht und bremst
diese soweit ab, daß die
Bogen in dem Ausleger 30 problemlos abge legt, das heißt übereinander
gestapelt werden können.
Durch die im fortlaufenden Druckbetrieb arbeitende Druckmaschine 10 werden
fortlaufend Bogen herangeführt,
die – wie
bereits erwähnt – zu mehreren
Produkten gehören
können.
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Weiterhin
ist ein Trennorgan 44 angeordnet, das eine über einen
Kurbelantrieb bewegbare Betätigungseinrichtung 50 aufweist.
Die Betätigungseinrichtung 50 ist
dazu auf zwei Wellen 46 und 48 außermittig
befestigt. Die Wellen 46 und 48 weisen hierzu jeweils
einen um ihre Mittelachse verdrehbaren Zapfen 52 beziehungsweise 54 auf,
an denen die Betätigungseinrichtung 50 drehbar
befestigt ist. Die Betätigungseinrichtung
könnte
ebenso eine lineare Bewegung beschreiben. Die Betätigungseinrichtung 50 besitzt
einen dem Ausleger 30 zugewandten Wirkbereich 56,
der eine Saugkammer 58 aufweist. Die Saugkammer 58 besitzt
in Richtung der Bewegungsbahn der Bogen gerichtete Sauglöcher 60.
Die als Trennorgan ausgebildete Betätigungseinrichtung 50 ist
in 3 in einer Ruhestellung A und einer Wirkstellung
B dargestellt. Die Bewegung der Betätigungseinrichtung 50,
insbesondere des Wirkbereiches 56 ist mit einem Pfeil 62 angedeutet.
Der Betätigungseinrichtung 50 zugeordnet
ist ein Stapelrechen 64, der in Abhängigkeit der Bewegung der Betätigungseinrichtung 50 in
den Ausleger 30 hineinbeziehungsweise herausbewegbar ist.
Dieser bildet somit einen Schieber, der in den Ablageweg der Produkte
in dem Ausleger 30 einfahrbar ist.
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Die
Funktionsweise der in 3 gezeigten Anordnung soll nachfolgend
an einem konkreten Beispiel erläutert
werden.
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Durch
die Bremseinrichtung 28 werden die durch die Schneideinrichtung 24 von
der Materialbahn abgeschnittenen Bogen von der Druckmaschinengeschwindigkeit
abgebremst und in den Ausleger 30 übereinander abgelegt. Die einzelnen
Bogen bewegen sich dabei entlang eines Ablageweges, bis sie in dem
Ausleger 30 auf den dort vorgesehenen Hauptstapeltisch 39 übereinander
gestapelt sind. Ein Produkt 66 besteht aus einer Anzahl
einzelner Bogen von denen hier ein erster Bogen mit 68 und
ein letzter Bogen mit 70 bezeichnet ist. Mit dem ersten Bogen eines
Produktes ist hier der zuletzt gedruckte Bogen des Produktes bezeichnet.
Der letzte Bogen des Produktes ist somit der zuerst gedruckte Bogen
des Produktes. Die Anzahl der zu dem Produkt 66 gehörenden Bogen
ergibt sich aus der an den Druckformen 12 und 14 eingestellten
Ansteuerung. über
die bereits beschriebene Erkennung der Sujets kann eine Zuordnung
der zu dem Produkt 66 gehörenden Bogen erfolgen. Nachdem
der erste Bogen 68 des Produktes 66 erkannt wurde,
erhält
das Trennorgan 44 über die
Signalleitung 34 ein Taktsignal, so daß sich die Betätigungseinrichtung 50 in
ihre Wirkstellung B bewegt. Die Bewegung der Betätigungseinrichtung 50 kann
beispielsweise mittels einer elektronisch oder elektromagnetisch
ansteuerbaren Zylinder-Ventil-Einheit ausgelöst werden. Das Taktsignal für den Antrieb
der Betätigungseinrichtung 50 wird
entweder von der Steuereinrichtung 32 oder der Kamera 20 bereitgestellt.
Die Bewegung der Betätigungseinrichtung 50 erfolgt
dabei entsprechend zeitversetzt, so daß die Betätigung tatsächlich erst zu dem Zeitpunkt erfolgt,
nachdem der erste Bogen 68 des Produkts 66 den
Wirkbereich 56 der Betätigungseinrichtung 50 passiert
hat. Andererseits wäre
neben der im obigen Abschnitt beschriebenen Produktanordnung auch denkbar,
ein mit dem Anfangsbogen unten liegendes Produkt zu erzeugen. Dann
wäre der
zuletzt gedruckte Bogen der letzte Bogen des Produktes.
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Infolge
der Drehbewegung der Wellen 46 und 48 wird die
Saugkammer 58 der Betätigungseinrichtung 50 in
den Ablageweg eines letzten Bogens 74 eines Nachfolgeprodukts 72 verschwenkt.
Die Saugkammer 58 der Betätigungseinrichtung 50 (Trennorgan)
fährt hierbei
mit der Hinterkante des Bogens 74 aus. Der Bogen 74 fällt nach
dem Bremsband 40 herab, bleibt aber mit seiner Hinterkante
an der Saugkammer 58 hängen.
Durch diese Bewegung wird der Bogen 74 an der Bogenhinterkante
abgefangen und quasi angehoben. Durch die Beaufschlagung des Bogens 74 an
seinem hinteren Bogenkantenbereich mit einer Saugluft wird verhindert,
daß der Bogen 74 weiter
fallen kann, so daß dieser
keinesfalls den Wirkbereich 56 passieren kann. Durch das Abfangen
des Bogens 74 des Nachfolgeprodukts 72 bildet
sich zwischen dem Produkt 66 und dem Nachfolgeprodukt 72 ein Öffnungszwickel 73.
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Nachdem
nun der erste Bogen 68 des Produkts 66 seine Endlage
in dem Ausleger 30 erreicht hat, das heißt die zu
dem Produkt 66 gehörenden
Bogen einen Stapel bilden, wird der Stapelrechen 64 in den Öffnungszwickel 73 hinein
bewegt. Dieser wird somit in den Ablageweg der Produkte 66 und 72 gebracht
und bildet eine Ablage für
das Nachfolgeprodukt 72. Der Stapelrechen 64 bildet
somit eine Separiereinrichtung für
das Produkt 66 von dem Nachfolgeprodukt 72.
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In
dem Moment, wo der Stapelrechen 64 seine Endposition erreicht
hat, kann die Betätigungseinrichtung 50 von
ihrer Wirkstellung B wieder in ihre Ruhestellung A bewegt werden,
so daß die
zu dem Nachfolgeprodukt 72 gehörenden Bogen in dem Ausleger 30,
und zwar vorerst auf dem Stapelrechen 64 abgelegt werden
können.
Der Stapelrechen 64 bildet somit einen Zwischenspeicher
für das
Nachfolgeprodukt 72. Das Produkt 66 kann nunmehr
separiert aus dem Ausleger 30 entnommen werden, ohne daß dies durch
nachfolgend in den Ausleger 30 eingebrachte Produkte behindert
wird. Dem Hauptstapeltisch 39 kann hierzu beispielsweise
ein Transportband zugeordnet sein (4). Nachdem
das Produkt 66 den Ausleger 30 verlassen hat,
wird der Stapelrechen 64 wieder in seine Ausgangsposition
gebracht, so daß das
Nachfolgeprodukt 72 bis zu seinem ersten Bogen in dem Ausleger 30 abgelegt
werden kann. Hierzu wird zuerst der Hauptstapeltisch 39 (in 3 nicht dargestellt)
an den Stapelrechen 64 herangeführt und übernimmt das Nachfolgeprodukt 72.
Anschließend
wird der Stapelrechen 64 aus dem Ausleger 30 herausbewegt.
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Dieser
Vorgang des Einbringens der Betätigungseinrichtung 50 und
dem nachfolgenden Einbringen des Stapelrechens 64 zwischen
einem ersten Produkt und einem Nachfolgeprodukt, wird in analoger
Weise wiederholt, so daß jeweils
aufeinanderfolgende Produkte separiert werden können. Für die Separierung der Produkte
ist es unerheblich, wieviel Bogen zu einem Produkt gehören.
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Wie
bereits zu den 1 und 2 erwähnt, können die
einzelnen Produkte 66, 72 auch formatvariabel
sein. Durch die formatvariable Ausgestaltung der Schneideinrichtung 24 und
des Auslegers 30 werden diese an sich ändernde Formate angepaßt, so daß eine Unterbrechung
des fortlaufenden Druckbetriebes infolge einer Formatänderung
nicht notwendig ist. Gegebenenfalls ist lediglich eine kurzseitige
Absenkung der Maschinengeschwindigkeit für die Umstellung erforderlich.
Insgesamt ist somit ein Non-Stop-Betrieb durchgängig bis zum Ausleger 30 für die gesamte
Druckmaschine 10 gewährleistet,
obwohl sich während
des fortlaufenden Druckbetriebes die Druckformate beziehungsweise
die Anzahl der zu einem Produkt 66, 72 gehörenden Bogen ändern können.
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Nach
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
kann auf die Anordnung der Betätigungseinrichtung 50 für den Fall
verzichtet werden, daß ausschließlich Produkte
mit kleinem Format und stärkerem
Papier gedruckt werden. In diesem Fall ist es ausreichend, den Stapelrechen 64 zwischen
das Produkt 66 und das Nachfolgeprodukt 72 einzubringen,
ohne einen Öffnungszwickel 73 zwischen
den Produkten 66 und 72 zu bilden. Bei kleineren
Formaten ist die Gefahr der Möglichkeit
eines Knitterschiebens durch den Stapelrechen 64 nicht
so hoch, so daß die
Separierung des Produktes 66 erfolgen kann, ohne daß ein unmittelbar
mit dem Stapelrechen 64 in Kontakt kommender Bogen des
Nachfolgeprodukts 72 beschädigt wird.
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Anhand
der 4 soll die Weiterverarbeitung der zuvor in dem
Ausleger 30 separierten Produkte verdeutlicht werden. Der
Ausleger 30 ist hier in dem Arbeitszustand gezeigt, in
dem das Produkt 66 gerade durch den Stapelrechen 64 separiert
wurde, und auf diesem der Bogen 74 des Nachfolgeprodukts 72 zu
liegen kommt. Dem Ausleger 30 (Hauptstapeltisch 39)
ist ein Förderband 76 zugeordnet,
mit dem die auf dem Förderband 76 liegenden
Produkte aus dem Ausleger 30 abtransportiert werden können. In 4 ist
angedeutet, daß sich
auf dem Förderband 76 neben
dem Produkt 66 innerhalb des Auslegers 30 bereits
vorher separierte Produkte 78 und 80 befinden.
Das Ausbringen der Produkte mittels des Förderbandes 76 kann
dabei beispielsweise getaktet erfolgen. Dies bedeutet, nachdem der
Stapelrechen 64 das Produkt 66 separiert hat,
wird das Förderband 76 um
einen Takt weiterbewegt, so daß das
Produkt 66 sich dann an der Stelle des in 4 gezeigten
Produktes 78 befindet und somit aus dem Ablageweg des Nachfolgeproduktes 72 heraus
bewegt wurde. Durch Zurückschieben
des Stapelrechens 64 kann nunmehr das Nachfolgeprodukt 72 auf
dem Hauptstapeltisch 39 abgelegt werden. Mit Hilfe des
Förderbandes 76 können die
separierten Produkte 66, 78, 80 einer
Weiterbearbeitungseinrichtung zugeführt werden. Dies kann beispielsweise
eine Bindestation, eine Verpackungsstation oder eine Schneidstation sein.
Die Zuführung
der Produkte kann auch zu verschiedenen Weiterverarbeitungseinrichtungen
erfolgen, indem das Förderband 76 und
sich hieran, nicht dargestellte, anschließende Verzweigungen mit einer entsprechenden
Logistik betrieben werden. Im einzelnen soll jedoch hierauf im Rahmen
dieser vorliegenden Erfindung nicht näher eingegangen werden.
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Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel, sondern ist
selbstverständlich
auch bei einer Bogendruckmaschine einsetzbar, bei der dann die Schneideinrichtung 24 entfallen
kann und eine übergabe
der bedruckt en Bogen vom letzten Bogentransferzylinder gleich auf das
Saugband 26 beziehungsweise die Bremseinrichtung 28 erfolgen
kann. Die gezeigte Ausgestaltung des Trennorgans 44 und
des Stapelrechens 64 ist ebenfalls lediglich beispielhaft
und kann durch andere geeignete Einrichtungen ersetzt werden.
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- 10
- Druckmaschine
- 12
- Druckformen
- 14
- Druckformen
- 16
- Rolle
- 18
- Bearbeitungseinrichtung
- 20
- Kamera
- 24
- Schneideinrichtung
- 26
- Saugband
- 28
- Bremseinrichtung
- 30
- Anleger
- 32
- Steuereinrichtung
- 34
- Signalleitungen
- 36
- Einrichtungen
- 38
- Einrichtungen
- 39
- Stapeltisch
- 40
- Bremsband
- 42
- Antrieb
- 44
- Trennorgan
- 46
- Wellen
- 48
- Wellen
- 50
- Bearbeitungseinrichtung
- 52
- Zapfen
- 54
- Zapfen
- 56
- Wirkbereich
- 58
- Saugkammer
- 60
- Sauglöcher
- 62
- Pfeil
- 64
- Stapelrechen
- 66
- Produkt
- 68
- erster
Bogen
- 70
- letzter
Bogen
- 72
- Nachfolgeprodukt
- 73
- Öffnungszwickel
- 74
- Bogen
- 78
- Produkt
- 80
- Produkt