DE3427570C2 - - Google Patents
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- B41F13/64—Collecting
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- B65H29/58—Article switches or diverters
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen und
Weiterverarbeiten von Druckexemplaren, die über Schneideinrichtungen
mittels Bandtransportsystemen einer oder mehreren Falzeinheiten
zugeführt sind, wonach die gefalzten Exemplare zusammengetragen
und/oder ausgelegt sind.
Aus der DE-OS 21 45 270 ist ein Sammelsystem für aus einer
Druckmaschine kommende Bogen unter Verwendung von Weichen bekannt.
Mit diesem System wird bereits eine beachtliche
Arbeitsgeschwindigkeit erreicht, jedoch ist eine Falzung der Bogen
nicht vorgesehen. Dies ist zwar mit der Vorrichtung gemäß
DE-OS 22 09 566 möglich, jedoch ergibt sich hier aufgrund der
seriellen Arbeitsweise eine geringe Durchsatz- bzw.
Falzgeschwindigkeit, zumal vor dem Falzen nacheinander jedes
Bogenprodukt auf dem einzigen Falztisch abgestoppt werden muß.
Aus dem Fachbuch "Atlas des Zeitungs- und Illustrationsdruckes"
Polygraph-Verlag, von Alexander Braun, ist es desweiteren bekannt,
in Druckmaschinen bedruckte Druckträgerbahnen mittels rotierender
Elemente, wie Falzmesserzylinder, Falzklappenzylinder und
Sammelzylinder, nach vorausgegangenem Zuschnitt zu falzen,
zusammenzutragen und weiterzuverarbeiten, beispielsweise über
Schaufelräder auszulegen (siehe hierzu beispielsweise Seiten 78 ff.).
Aus Seite 85 desselben Fachbuches ist es auch bereits bekannt,
zwischen einem Walzenpaar Bogen oder Bogenpakete zur Erzeugung eines
Falzes hindurchzustoßen. All diese bekannten Vorrichtungen weisen
den Nachteil auf, daß die Falzaggregate mit Maschinengeschwindigkeit
betrieben werden müssen. Mit zunehmender Steigerung der
Druckleistung, also
höher werdender Maschinengeschwindigkeit, ergeben sich somit Probleme
bei proportionaler Geschwindigkeitssteigerung der Falzaggregate.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Falzen und Weiter
verarbeiten von Druckexemplaren aufzuzeigen, in der keine rotierenden
Elemente, wie Falzklappenzylinder, Sammelzylinder, erforderlich sind,
wobei trotz zunehmender Geschwindigkeit der Druckmaschinen mit relativ
niedriger Geschwindigkeit gefalzt werden kann, und auch eine individuelle
Zusammenführung der zu verarbeitenden Druckträgerbahnen, gegebenenfalls
unter Einfügung von Prospekten und ähnlichem, und eine einfache, den
einzelnen Erfordernissen angepaßte Weiterverarbeitung mit den gefalz
ten Produkten möglich sein soll. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung
der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weiter
bildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus
der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
In diesen zeigen
jeweils schematisch:
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Falzen und Weiterverarbeiten,
Fig. 2 detailliertere Ansichten der Falz- und Sammel
tische gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Anordnung zum Falzen und Zusammentragen
von Produkten zur Erzeugung von Zeitschriften
oder Büchern,
Fig. 4 eine in Fig. 1 verwendete vorteilhafte Verzöge
rungsstufe und
Fig. 5 bis 7 vorteilhafte Weichenausbildungen,
die in der Vorrichtung gemäß Fig. 1
verwendet werden.
Wie eingangs bereits erwähnt, arbeiten die allgemein
bekannten Falzapparate für Rotationsdruckmaschinen mit
voller Maschinengeschwindigkeit. Um die Falzprodukte
auslegen zu können, mußten diese deshalb abgebremst
werden. Die im Falzapparat häufig durchzuführenden Ar
beitsgänge, wie Sammeln und Heften, mußten ebenfalls
bei voller Maschinengeschwindigkeit, d. h. mit der Ge
schwindigkeit der aus der Druckmaschine herausgeführ
ten Bahn, erfolgen. Mit steigender Laufgeschwindig
keit der modernen Druckmaschinen war es somit erforder
lich, proportional die Geschwindigkeiten der Falz
apparate zu erhöhen, was zunehmend schwieriger be
herrschbar war. Hinzu kommt, daß die in den Falz
apparaten bzw. an deren Ausgängen gebildeten Schuppen
ströme für die Weiterverarbeitung zu Zeitschriften
oder Büchern nicht ideal war. Es konnten beispiels
weise nur beschränkte Seitenzahlen verarbeitet wer
den, wofür vorwiegend physikalische Gründe beim Falz
vorgang verantwortlich sind. Deshalb wurden bisher
die ausgelegten Falzprodukte zunächst gebündelt und
gespeichert, um später mit anderen in gleicher oder
ähnlicher Weise hergestellten Falzprodukten ggf.
unter Einfügung von Beilagen oder unter Anbringung
von Umschlägen, zum fertigen Exemplar verarbeitet
zu werden. Es versteht sich, daß dieser Weiterver
arbeitungsvorgang sehr aufwendig und zeitraubend war.
Die gefalzten Produkte mußten aufgeblättert und zu
sammengetragen, geheftet und beschnitten werden.
Die Aggregate, die dies bewerkstelligten, arbeiteten
mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit als die
Druckmaschine und der dieser nachgeschaltete Falzapparat,
so daß eine große Anzahl gleichartiger Vorrichtungen
eingesetzt werden mußte, um keine Engpässe entstehen
zu lassen. Die im nachfolgenden beschriebene Vorrich
tung bietet den Vorteil einer sogenannten "Inline-
Fertigung", das heißt der Produktion quasi von der
bedruckten Papierrolle bis zum Endprodukt, das heißt
einer fertigen Zeitschrift oder einem Buch.
Gemäß Fig. 1 werden Druckträgerbahnen 1a, 1b über Zugwal
zenpaare 2a bis 4a jeweils einem der Schneidzylinder
paare 5a, 5b zugeführt, in denen die Druckträgerbahnen
1a, 1b quergeschnitten werden, wonach sie sogenannte
Abreißwalzenpaare 6a, 6b durchlaufen. Vorzugsweise er
fahren die zugeschnittenen Falzprodukte, im nachfolgen
den Bogen 7a, 8a bzw. 7b, 8b genannt, eine gewisse
Voreilung, so daß sie auf Abstand gebracht werden.
Dazu wird vorzugsweise das nachgeschaltete Aggregat
einschließlich Schneidzylinderpaaren 5a, 5b mit
einem individuell steuerbaren Einzelantreib versehen,
so daß dieser immer mit einer geringen Voreilung,
bezogen auf die Druckträgerbahnen 1a, 1b, läuft.
Die Geschwindigkeit der Druckträgerbahnen 1a, 1b
wird durch die Umfangsgeschwindigkeiten der vorange
henden, hier nicht gezeigten, Formzylinder in den
Druckwerken bestimmt. Da das Schneidzylinderpaar 5 die
Bogen im Takt abschneidet muß die Voreilung so gering
als möglich gehalten werden. Bei Verwendung eines
umfangvariablen Schneidzylinderpaares können die
Schneidbalken 9a, 9b sowie die zugehörigen Nuten
balken 10a, 10b jeweils radial zum Mittelpunkt der
Zylinder hin verändert werden. Es versteht sich, daß
in diesem Fall gleichzeitig der Umfang und der Mittel
punktabstand der Zylinder entsprechend zueinander
verändert werden müssen.
Die Bögen 8a, 7a, 8b, 7b werden durch Walzen 11a, 11b
umgelenkt und anschließend einer ersten Bogenweiche 12
zugeführt, die die Bögen so trennt, daß beispielsweise
immer Bogen 7a nach oben, Bogen a nach unten gelangt.
Da nun der Abstand zwischen den Bogen auf das Doppelte
anwächst, kann die erste Abbremsung in den Abbremsstufen
13 bzw. 14 erfolgen. Ein Ausführungsbeispiel einer sol
chen Abbremsstufe wird später ausführlicher beschrieben.
Der Bogenlauf erfolgt nun getrennt weiter, 7a oben,
8a unten, über Walzen 15 bzw. 16, Weichen 17 bzw. 18
und schließlich Walzen 19 und 20 bzw. 21 und 22 aber
mals zu Weichen 23 bzw. 24, wo eine nochmalige Aufsplit
tung, verbunden mit einer erneuten Abstandsvergrößerung
mit anschließender Abbremsung in Stufen 25 bis 28,
erfolgt. Der gleiche Vorgang wiederholt sich nach Pas
sieren von Walzen 29 bis 32 in Weichen 33 bis 36 und
Bremsstufen 37a bis 37h noch einmal, bis die Bogen
schließlich auf Falztische 38a bis 38h gelangen, denen
Sammeltische 39a bis 39h nachgeschaltet sind.
Von einer Rolle 40, deren Bahnen von einem Schneidzylin
derpaar 41 getrennt und in den Abreißwalzen 42 als Bo
gen beschleunigt werden, sind über die Weiche 43 Um
schläge bzw. Einlagen zuführbar, desgleichen erfolgt
von einer Rolle 44 über ein Schneidzylinderpaar 45,
Abreißwalzen 46 und einer Weiche 47 die Zuführung
von Beilagen.
Im folgenden soll nun ein Sammel- und Falzvorgang be
schrieben werden, bei dem die Bogen 7a bis 8b gesam
melt und mit Umschlag und Beilage versehen werden.
Bei der Walze 11a werden beispielsweise Bogen 7a und
Bogen 7b zusammengelegt und durch die Weichen 12 von
den Bogen 8a mit 8b so getrennt, daß die Bogen 7a, 7b
nach oben gelangen, die Bogen 8a, 8b nach unten. Die
Weiche 17 ist so geschaltet, daß nacheinander 4 Bogen
pakete 7a, 7b auf die Falztische 38a bis 38d gelangen,
während ebenfalls über die Weiche 18 vier Pakete 8a, 8b
auf die Falztische 38e bis 38h gebracht werden. Gleich
zeitig können dem Paket aus den Bogen 7a, 7b von der
Rolle 40 über Weichen 43 und 18 bei der Walze 19 Umschläge
und von der Rolle 44 über Weiche 48 bei der Walze 20 Bei
lagen zugeführt werden. Das gesamte Paket, bestehend aus
dem Umschlag, den Bogen 7a, 7b und der Beilage, wird nun
auf den Falztischen 38a bis 38d gefalzt und unmittelbar
danach den Sammeltischen 39a bis 39d in offenem Zustand
zugeführt. Die Pakete 8a, 8b sind inzwischen ebenfalls auf
den Falztischen 38e bis 38h gefalzt worden und kommen auf
die Sammeltische 39e bis 39h. Die Sammeltische 39e bis 39h
heften bei Bedarf unmittelbar nach Übernahme der Bogen 8a,
8b das gesamte Paket und geben es nacheinander ab. Jetzt
werden die Weichen 17 und 18 so geschaltet, daß die Bo
gen 7a, 7b nach unten der Walze 22 und die Bogen 8a, 8b
nach oben der Walze 20 zugeführt werden. Die Weiche 43
führt dann die Umschläge ebenfalls der Walze 22 und die
Weiche 48 führt die Beilagen der Walze 22 zu. Das gesam
te Paket, bestehend aus Umschlag, Bogen 7a, 7b und Bei
lage, gelangt nun auf die Falztische 38e bis 38h und von
dort nach der Falzung wieder auf die inzwischen leeren
Sammeltische 39e bis 39h. Desgleichen sind die Bogen 8a,
8b auf die Falztische 38a bis 38d gelangt, von wo sie
nach der Falzung auf die Sammeltische 39a bis 39d
transportiert werden, auf denen bereits das gefalzte
Paket aus Umschlag, Bogen 7a, 7b und Beilage geöffnet
liegt. Nun erfolgt das Heften mit anschließender Auslage.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht mit Draufsicht ent
lang der Linie I-I von den Falz- und Sammeltischen. Wie
im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, gelangt ein Bogen
paket 49 auf den Falztisch 38 und wird hier sofort durch
verstellbare und gesteuerte Anschläge 50 ausgerichtet.
Dabei übernehmen beispielsweise die greiferförmigen
Anschläge 50a und 50d in einer gesteuerten Auf- und Ab
wärtsbewegung das Produkt, während die Anschläge 50b
und 50c das auf dem Falztisch liegende Exemplar fest
halten. Bevor die Anschläge 50a und 50d den Bogen
fest auf den Falztisch 38 drücken, schieben ebenfalls
greiferförmige Anschläge 51a bis 51d in einer eben
falls wechselseitig gesteuerten Bewegung den Bogen an
die Anschläge 50a bis 50d, wobei auch die Anschläge 52a
bis 52d in einer gesteuerten Bewegung parallel zur
Falzmitte die seitliche Führung übernehmen. Da das
Exemplar aus einzelnen Blättern besteht, die gegebenen
falls zueinander ausgerichtet werden müssen, wird es
durch das Gegeneinanderfahren der Anschläge 50, 51
leicht nach oben vom Falztisch 38 weg verwölbt. Ein
Falzmesser 53 übernimmt dann beim Falzvorgang einen
Teil der Ausrichtarbeit. Der Falztisch kann durch
Vibrieren diesen Vorgang unterstützen. Auf dem Falz
tisch 38 können nur soviele Bogen gesammelt werden,
wie ein einwandfreier Falzvorgang es zuläßt. Beim
Falzen halten die greiferförmigen Anschläge 50a bis
50d die Bogen fest, während das Falzmesser 53 das
Exemplar 49 in einer gesteuerten Abwärtsbewegung in
die Falzklappe 54 stößt, die durch eine kurze schnelle
Schließbewegung einen Falzkniff bildet. Das Exemplar
bleibt also beim Falzvorgang geöffnet. Nachdem Falz
klappe und Falzmesser es freigegeben haben, wird es
vom Greiferarm 55 in der gestrichelt gezeichneten
Stellung übernommen und auf den Sammeltisch 39 ge
zogen, wobei es greiferähnliche Anschläge 56a bis 56d,
57a bis 57d und 58a bis 58d in derselben Weise überneh
men und ausrichten wie beim Falztisch 38 beschrieben.
In der in Fig. 2 gezeigten Einrichtung kann der Greiferarm
55 bei der Rückwärtsbewegung in die gestrichelte Stellung
ebenfalls vom Falztisch 38 ein vorgefalztes Exemplar 60
über den Sammeltisch 39 ziehen. Der Sammeltisch 39 über
nimmt so viele vorgefalzte Exemplare 49, 60, wie zur
Herstellung des Fertigexemplars erforderlich sind.
Nach Abschluß dieses Vorganges kann das gesammelte
Exemplar durch Heftköpfe 61a und 61b
und Heftschließer 62a und 62b geheftet werden. Dazu
fahren die Heftköpfe 61a und 61b in die Falzmitte,
um nach erfolgter Heftung wieder wegzuschwenken.
Unmittelbar danach stößt ein Falzmesser 63 das Exemplar
in Aufnehmerzungen 64a bis 64c. Haben die Aufnehmer
zungen beispielsweise, wie in Fig. 2 gezeigt, vier
Kammern, so können bis zu vier Fertigexemlare durch
taktmäßiges Vorrücken der Zungen 64 in Pfeilrichtung
übernommen werden. Sie werden dann gemeinsam von dem
Greifer 65, wie in Fig. 2 im Schnitt entlang der
Linie II-II gezeigt wird, seitlich herausgezogen und
weiteren hier nicht gezeigten Transportanlagen be
kannter Bauart zugeführt.
Eine jede der vier Kammern der in Fig. 2 gezeigten Auf
nahmezungen 64a bis 64c kann ein mit entsprechender
Seitenzahl ausgestattetes Falzprodukt 66 enthalten.
Wird dabei auf die Heftung verzichtet, ergibt bei
entsprechendem Format die Summe aus allen vier Kammern
ein gesammeltes Exemplar 67, das auf Buchstärke ange
wachsen ist. Es wird ebenfalls komplett vom Greifer
65 übernommen und, wie später gezeigt, weiteren
Bearbeitungsstationen bis zum fertigen Buch zugeführt.
Zum Zwecke der Buchproduktion kann das Schneidzylin
derpaar 5a der Fig. 1 jeweils am Umfang mit zwei
Schneidbalken 9a und Nutenbalken 10a versehen werden,
um kleinere Abschnittslängen für die kleineren Buch
formate zu bekommen. Zu diesem Zweck sind sämtliche
Anschläge 50a bis 50d, 51a bis 51d, 52a bis 52d, 56a
bis 56d, 57a bis 57d, und 58a bis 58d an den Falz- und
Sammeltischen ebenfalls auf die jeweilige Formatgröße
einstellbar.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine komplette Buch- und
Zeitschriftenproduktionsanlage. Von beispielsweise vier
Druckwerksreihen 68a bis 68d kommen vier bedruckte Druck
trägerbahnen 74 bis 77, die jeweils auf die gleiche
Art verarbeitet werden, wie anhand der Fig. 1 beschrieben.
Dabei sind insgesamt vier komplette Einheiten nach Fig. 1
jeweils in den Bereichen von der Bahn 74 bis zum Sammel
tisch 39, von der Bahn 75 zum Sammeltisch 71, von der
Bahn 76 zum Sammeltisch 69 und von der Bahn 77 zum
Sammeltisch 72 an beiden Maschinenwänden 78 und 79
einseitig gelagert aufgehängt und damit von Laufstegen
80 und 81 aus jederzeit zugänglich. Wie Fig. 3 weiter
zeigt, sind von Bahnspeicherrollen 82 bis 85 Umschläge
bzw. Beilagen auf den durch Richtungspfeile angezeigten
Wegen auf die Falztische 38, 59, 70, 73 einschleusbar.
Alternativ könnten bereits gefalzte Exemplare von
den Stapeln 86 bis 89 eingeschleust werden. Selbstver
ständlich könnten statt der Druckwerke 68a bis 68d
auch Speicherrollen Verwendung finden, z. B. zuvor be
druckte und auf den Rollen gespeicherte Druckträger
bahnen. Jede Speicherrolle 82 bis 85 erhält, wie in
Fig. 1 an den Rollen 40 und 44 bereits angedeutet,
ein zugehöriges Schneidzylinderpaar und ein zugehöri
ges Abreißwalzenpaar, das die abgeschnittenen Bogen
auf die jeweilige Einschleusgeschwindigkeit bringt.
Mit einer Anlage nach Fig. 3 könnten sowohl Zeit
schriften als auch Bücher produziert werden. Die ge
falzten und bei Bedarf gehefteten Exemplare verlassen
entweder unmittelbar die Sammeltische 39, 69, 71 und
72 in jeweils den Pfeilrichtungen 90, 91, 92 und 93
oder sie werden von Sammeltisch zu Sammeltisch
weitergereicht wie es die Pfeilrichtungen in Fig. 3
zeigen. So können beispielsweise die vorgefalzten
Exemplare in noch offenem Zustand von den Sammeltischen
71 nach 39 und von 72 nach 69 gelangen, dann die auf
dem Tisch 69 gesammelten auf den Tisch 39, wo sie in
der in Fig. 2 gezeigten Weise in die Aufnahmezungen 64a bis
64c gelangen. Dieser Bogentransport ist aber bei größe
ren Seitenzahlen auch im geschlossenen Zustand direkt
auf der Ebene der Aufnahmezungen 64 (Fig. 2) möglich. Jeder der
Sammeltische 39, 69, 71 und 72 besitzt ja unterhalb
der Tischebene Aufnahmezungen, von denen aus die ge
schlossenen Exemplare mit einem Greifer, ähnlich dem
Greifer 65 in Fig. 2, von 71 nach 39 und von 72 nach
69 gelangen können. Die Exemplarpakete unterhalb der
Tische 39 und 69 werden dann von Greifern 65, Fig. 2,
in die Pfeiltransportrichtung 90 bzw. 92 gebracht,
wobei die Exemplare von 92 auf 90 gebracht und
hier zusammengefaßt werden können. Es ist also grund
sätzlich je nach Bedarf der Bogentransport im offenen
Zustand innerhalb der Sammeltischebene oder im ge
schlossenen Zustand innerhalb der Aufnahmezungen
ebene möglich.
Wie in Fig. 3 weiterhin gezeigt, gelangen die Exemplar
pakete in Pfeilrichtung 90 über eine Frässtation in
eine Leimstation 95, wo sie mit Umschlägen 96 zu
fertigen Büchern verarbeitet werden können.
Die Leistungsfähigkeit einer Anlage nach Fig. 1 bzw.
Fig. 3 hängt, wie aus der vorangehenden Beschreibung
ersichtlich ist, nur von der Anzahl der Falz- und
Sammeltische ab. Sie kann beliebig erweitert werden.
Bei einer Anzahl nach Fig. 1 von acht Falz- und Sammel
tischen kann die Bogengeschwindigkeit unmittelbar vor
den Falztischen auf ⅛ der Bahngeschwindigkeit des
Einlaufstranges reduziert werden. Die Falz-, Sammel-
und Heftbewegungen finden also bei wesentlich geringe
ren Geschwindigkeiten statt.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III
durch eine der zahlreichen Abbremsstationen innerhalb
der Bandleitung, beispielsweise die Station 13 der
Fig. 1. Die Bandleitung mit der Geschwindigkeit V1
besteht aus zehn Bändern 97 im oberen Teil und zehn
Bändern 98 im unteren Teil, desgleichen die Bandlei
tung mit der Geschwindigkeit V2 aus zehn Bändern 99
im oberen und zehn Bändern 100 im unteren Teil.
Zwischen diesen beiden Bandleitungen liegt eine Band
leitung mit variabler Geschwindigkeit, bestehend z. B.
aus zehn Bändern 101 im oberen und zehn Bändern 102 im
unteren Teil. Gelagert sind die Bandleitungen in den
Tragarmen 103 bis 110, die die Wälzlager 111 der
Spindeln 112 bis 115 aufnehmen. Jede der zwei Spin
deln 112 und 113 trägt abwechselnd eine mit ihr fest
verbundene Rolle 116 und eine auf ihr über das Wälz
lager 117 gelagerten Rolle 118, während jede der zwei
Spindeln 114 und 115 ebenfalls abwechselnd eine mit ihr
fest verbundene Rolle 119 und eine auf einem Freilauf
120 gelagerte Rolle 121 trägt. Die Zwischenbandleitung
bestehend aus den Bändern 101 und 102, kann nun jede
Geschwindigkeit, die zwischen V1 und V2 liegt, an
nehmen. Ist sie auf V2 abgesunken, wird sie über
Freiläufe 120 von Wellen 115 und 114 angetrieben,
die wiederum über die Rolle 115 von den Bändern 99
und 100 mit V2 angetrieben werden. Andererseits lassen
die Wälzlager 117 keine Mitnahme mit der Geschwindig
keit V1 der Bänder 97 und 98 zu. Wird ein Bogen in
den Bändern 97 und 98 mit der Geschwindigkeit V1
transportiert und gelangt in den Bereich der Scheiben
116 und 118, so werden die Bänder 101 und 102 durch
den Reibschluß des Papiers am Umfang der Rolle 118
beschleunigt.Der Bogen wird nur so lange mit der Ge
schwindigkeit V1 weitertransportiert, bis sein Ende die
Rollen 116 und 118 passiert hat. Dann nimmt durch Rei
bung und Luftwiderstand die Geschwindigkeit allmählich
ab. Ist sie auf V2 herabgesunken, werden die Bänder
101 und 102 über die Freiläufe 120 angetrieben. Späte
stens ist das beim Erreichen der Rollen 119 und 121
der Fall, wo der Reibschluß am Umfang der Rollen 121
die Geschwindigkeit an die der fest angetriebenen
Bänder 99 und 100 angleicht. Aufgrund der fortwährenden
Beschleunigung und Abbremsung der Zwischenbandleitung
sollte diese ein möglichst geringes Maß an Trägheits
moment besitzen und eine leichtgängige Lagerung
aufweisen. Die Rollen 118 und 121 sind deshalb vor
teilhaft z. B. in Kunststoff auszuführen. Durch diese
Art der Bogenabbremsung ist gewährleistet, daß der
Bogen überall zwischen den Bändern eingespannt ist
und nicht in bisheriger Weise schwimmend zwischen
Bandleitungen unterschiedlicher Geschwindigkeit
transportiert wird. Anhand der Fig. 5 bis 7 seien kurz
noch einige vorteilhafte z. T. neuartige Bauformen
von Bogenweichen gezeigt. In Fig. 5 wird der aus der
Bandleitung 122 kommende Bogen z. B. in bekannter Weise
durch gesteuertes Auslenken der Zunge 123 in die eine
oder andere Stellung in die Bandleitung 124 oder 125
gelenkt. In Fig. 6 geschieht dieses Auslenken in neu
artiger Weise durch Luftdüsen 126 und 127, die den
Bogen abwechselnd durch ihren Luftstrahl an die gegen
überliegende Bandleitung pressen, d. h. die Düsen 126
gegen die Bandleitung 128 oder die Düsen 127 gegen die
Bandleitung 129, so daß sie zum Weitertransport in das
das nachfolgende Bändermaul 130 bzw. 131 gelangen. Die
in Form von Rohren mit Öffnungen versehenen Düsen 126
bzw. 127 sitzen beispielsweise auf feststehenden Wal
zen 132 oder 133. Erstere sind in Pfeilrichtung takt
förmig zum Bogen rotierend, wobei sie die Schlitze 134
und 135 in den Luftzuführungsrohren 136 und 137 mit
ihren Öffnungen überstreichen und damit gesteuert den
Luftaustritt freigeben.
In Fig. 7 wird der Bogenanfang ebenfalls in neuartiger
Weise wechselweise durch mit Zahnriemen 138 und 139 fest
verbundenen Nocken 140 bzw. 141 in den Spalt zwischen
den Bändern 142 oder 143 einerseits und der feststehen
den Leitzunge 144 andererseits eingeführt und zusammen
mit den Bändern 142 und 143 in das Bändermaul 145 bzw.
146 transportiert.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Falzen und Weiterverarbeiten von Druckexemplaren,
die über Schneideinrichtungen mittels Bandtransportsystemen
einer oder mehreren Falzeinheiten zugeführt sind, wonach die
gefalzten Exemplare zusammengetragen und/oder ausgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter den Schneideinheiten (5a, 5b,
41, 45) Weichen (12, 17, 18, 43, 48, 23, 24, 33, 34, 35, 36)
angeordnet sind, daß zwischen und hinter den Weichen (12, 17,
18, 43, 48, 23, 24, 33, 34, 35, 36) Bremsstufen (13, 14, 25 bis
28; 37a bis 37h) eingefügt sind, daß die durch die Bremsstufen
(13, 14, 25 bis 28; 37a bis 37h) verzögerten und über die
Weichen (12, 17, 18, 43, 48, 23, 24, 33, 34, 35, 36) geführten,
zu falzenden Exemplare (7a, 7b, 8a, 8b) auf einen von mehreren
Falztischen (38a bis 38h) transportierbar sind, auf denen sie
durch Vorrichtungen (50a bis 50d) ausgerichtet und fixiert und
durch jeweils ein oberhalb des Falztisches (z. B. 38a)
angeordnetes Falzmesser (53) in eine unterhalb des Falztisches
(38a) angeordnete, kurzzeitig schließbare Falzklappe zur
Erzeugung eines Vorfalzes stoßbar sind, daß die vorgefalzten
Exemplare (z. B. 49) danach durch weitere Transportvorrichtungen
(55) jeweils auf einen Sammeltisch (z. B. 39a) gezogen sind, auf
den mehrere vorgefalzte Exemplare (z. B. 60) von anderen
Falztischen falzgleich gefördert sind, und daß die vorgefalzten
Exemplare (49, 60) durch ein oberhalb des Sammeltisches (z. B. 39)
angeordnetes weiteres Falzmesser (63) in unterhalb des
Sammeltisches (39) angeordnete, bewegbare Aufnahmebehälter (64a
bis 64c) geschoben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb der Sammeltische (39) Heftköpfe (61a, 61b) und
oberhalb der Sammeltische (39) Heftschließer (62a, 62b)
angeordnet sind, und daß die Heftköpfe (61a, 61b) kurzzeitig in
die Falzlinie bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Sammeltische (39) hintereinander und nebeneinander
angeordnet sind, denen jeweils über eine Seite von benachbarten
Falztischen (38, 59) gefalzte Exemplare (49, 60) zuführbar sind,
die unterhalb der Sammeltische (39) geradlinig oder rechtwinklig
dazu weiteren Sammeltischen (39) oder einer Heft- und/oder
Klebestation (94 bis 96) zuführbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsstufen (z. B. 13) ein
unteres und oberes Bandsystem (101, 102) mit variabler
Geschwindigkeit umfaßt, das zwischen einem mit höherer
Geschwindigkeit (V1) laufenden Bandsystem (97, 98) und einem
mit niedrigerer Geschwindigkeit (V2) angeordneten Bandsystem
(99, 100) angeordnet ist, wobei das mit variabler
Geschwindigkeit laufende Bandsystem (101, 102) jeweils über
Freiläufe (120, 117, 118) auf Achsen (112, 115) geführt ist, auf
denen auch die mit höherer Geschwindigkeit (V1) und niedrigerer
Geschwindigkeit (V2) laufenden Bandsysteme (97, 98; 99, 100)
schlupffrei geführt sind.
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