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Reinigungsvorrichtung für Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf Reinigungsvorrichtungen für Windschutzscheiben von
Kraftfahrzeugen, insbesondere auf solche Reinigungsvorrichtungen, bei denen der
Reiniger über die Scheibe durch einen Kolben geschwungen wird, der unter dem Einfluß
des beim Ansaugen des Motors erzeugten Unterdruckes in zwei Kolbenkammern schwingt,
deren senkrecht zur Schwingebene des Kolbens liegende Wände aus zwei kreisförmigen,
konzentrisch zur Kolbenschwingachse liegenden Wandungen von verschiedenem Radius
bestehen, welche Wandungen auf gegenüberliegenden Seiten der Schwingwelle angeordnet
sind.
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Das wesentlichste Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines für derartige
Reinigungsvorrichtungen verwendbaren Druckmittelmotors, hei dem der Unterdruckraum
von dem Druckmittelraum und der Außenluft auf einfache Weise vollständig getrennt
wird.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Radius der
kleineren Kolbenkammer größer ausgeführt wird als der Durchmesser der Schwingwelle
und daß ein Kolben Verwendung findet, der sich von der Wand der Kolbenkammer mit
größerem Radius über die Schwingwelle hinaus bis zur Wand der Kolbenkammer mit kleinerem
Radius erstreckt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht der Kolben aus
zwei die Schwingwelle einschließenden Teilen, die -in einem Abstand voneinander
angeordnet und mit Kolbenledern versehen sind, deren Ränder nach der Mitte des Abstandes
zu gebogen sind und an den Wänden der Kolbenkammer anliegen.
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Weitere Merkmale gemäß der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung
ersichtlich.
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In der Zeichnung zeigt: Abb. i einen Seitenriß und Abb. 2 die Ansicht
eines Windschutzreinigers mit einem Motor gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel;
Abb. 3 ist eine Ansicht des Kolbens, der Kolbenwelle und des den Wischer tragenden
Armes; Abb. 4. ist ein Schnitt durch den Kolben nebst der Kolbenkammer gemäß der
Erfindung-; Abb. 5 ist eine Seitenansicht des Kolbens; Abb. 6 ist ein teilweiser
Mittelschnitt durch den Motor; Abb.7 zeigt in Ansicht eine der Hälften des Kolbens
auf der Kolbenwelle; Abb. 8 ist eine Ansicht des Kolbens während einer Herstellungsstufe;
Abb. 9 ist ein Seitenriß der Abb.-$; Abb. io und ii zeigen in Ansicht bzw. im Seitenriß
den Kolben während einer anderen Herstellungsstufe; Abb. 12 ist ein Schnitt nach
der Linie 12-i2 ,ler Abb. 6 in größerem Maßstabe;
Abb. 13 ist eine
Ansicht der die Ventile des Motors antreibenden Teile; Abb. 14 ist ein Schnitt durch
eine Ventilkammer.
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Das Gehäuse C des Motors des -Reinigers, das an der Rahmenstange B
der Windschutzscheibe A durch Bolzen D befestigt ist, enthält eine
Kolbenkammer 30, 31 sowie eine Kammer für das Getriebe der die Druckmittelzufuhr
regelnden Ventile. Durch beide Kammern hindurch erstreckt sich eine Schwingwelle
26. Diese trägt an ihrem der Windwchutzscheibe zugekehrten Ende einen Arm 27, an
dem ein Wischer 28 mit einem Gummistreifen 29 befestigt ist, der an der Scheibe
A anliegt.
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Die Kolbenkammer 30, 31 des Motors be-.,telit aus zwei senkrecht zur
Schwingebene des Kolbens verlaufenden, halbkreisförmigen Wandungen mit verschiedenem
Halbmesser, die auf entgegengesetzten Seiten der Schwingwelle 26 und konzentrisch
zu dieser liegen, so (laß der Kolben sich von der Wand der Kolbenkammer
30 mit größerem Radius über die Schwingwelle hinaus bis zur Wand der 1`olbenkaminer
30 mit kleinerem Radius erstreckt. Der Radius dieser kleinen Kammer 31 ist
größer als der Durchmesser der Schwingwelle. Die Innenkanten der Kammern 30, 31
zwischen den parallel und den senkrecht zur Schwingwelle verlaufenden Flächen sind,
wie aus Abb.6 ersichtlich, abgerundet und passen sich der Form des Schwingkolbens
an.
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Eine mit dem Saugrohr einerVerbrennungskraftmaschine oder mit einer
anderen Vorrichtung zur Erzeugung einer Sangwirkung in Verbindung stehende Saugleitung
32 mündet bei 33 in das Motorgehäuse C. In dein Gehäuse schließt sich an die Saugleitung
eine Längsbohrung 34 an, deren Abzweigungen 35 und 36 (Abb. 13) mit zwei Ventilkammern
37 bzw. 38 für die Ventile 37a und 38a verbunden sind. DieVentilkammern stehen durch
Kanäle 39 bzw. .Io (Abb. 14) mit der Kolbenkammer 3o auf gegenüberliegenden Seiten
des Kolbens in Verbindung. In der Bohrung 34 ist ein Absperrventil 41 gelagert.
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Der Kolben 25 besteht aus zwei die Welle einschließenden Innenplatten
4.3 und zwei parallel zu diesen verlaufenden,Außenplatten 4.L. Zwischen je einer
Außen- und einer Innenplatte liegt ein über die Platten hinausragendes und # an
den Kanten bogenförmiges Kolbenleder 42. Die Kanten der Kolbenleder liegen an den
Wänden der Kolbenkammer an und sind aufeinander zu gerichtet. Bei 48 und 49 sind
die Kolbenleder mit Innen- und Außenplatten vernietet. Das Niet .I9 dient gleichzeitig
dazu, die beiden Kolbenhälften mit der Schwingwelle zu verbinden, und zwar ist die
Verbindung derart, daß der Kolben in der Richtung derWelle eine gewisse Bewegungsfreiheit
hat, so daß er*sich den Wänden der Kammer gut anpassen kann. Das Niet .I.7 in der
Mitte des Kolbens dient dazu, die beiden Kolbenhälften stets im gleichen Abstande
voneinander zu halten und die Herstellung des aus zwei Teilen bestehenden Kolbens
zu erleichtern.
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Nachdem die beiden Innenplatten .:1.3 -durch (las Abstand haltende
Stück .f7 vereinigt worden sind, werden die Platten in die in Abb. 8 uiid 9 gezeigte
Lage gedreht, so daß die Nietlöcher d.8a frei zugänglich sind. In dieser Lage werden,
wie aus Abb. io und i i ersichtlich, die IiolLenleder 4.2 und die Außenplatten 44
aufgelegt und durch die Niete .f8 mit den Innenplatten vereinigt. Sodann werden
die beiden Kolbenhälften um das Abstandsstück 47 gedreht, bis sie zusammenfallen.
Darauf wird der Kolben durch das Niet.I9 an der Schwingwelle 26 befestigt.
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Diese hat von ihrem Eintritt in die Wand der Kolbenkammer an, bis
zu ihrem Austritt aus der gegenüberliegenden Kolbenkammerwand einen geringeren Durchmesesr
(Abb. 7). Der Wellenteil 45 mit geringerem Durchinesser ist in der Kammer, und -zwar
in der Nähe der Wände mit Schultern 5o versehen, die einen Anschlag für die Innenplatten
.I3 bilden und so die Schwingbewegung des Kolbens in der Richtung der Welle begrenzen.
Weiterhin trägt die Welle 26, und zwar zwischen den Enden der Innenplatten 4.3 und
den Wandungen der Koll-,enkanimer, Verstärkungei1 d6 (Abb. 12), um welche ,ich die
Ränder der Kolbenleder bogenförmig herumlegen.
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Die Ventile 37a und 38a werden von der Schwingwelle 26 aus durch ein
außerhalb der Kolbenkarniner liegendes, an sich bekanntes Federwendegetriebe wechselweise
und entsprechend der Kolbenstellung beeinflußt.
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Der Motor und (las Getriebe des Windschutzreiniger s arbeiten in folgender
Weise: Angenommen, der Kolben 25 befindet sich in der in Abb. 13 gestrichelten Lage.
Das Ventil 37a ist dann auf der Unterdruckseite, d. h. nach dem Saugweg 34 zu, geschlossen
(Abb. 14.) und (las Ventil 38" geöffnet. Durch (lie Saugwirkung der Verbrennungskraftmaschine
wird über die Saugleitung 32, den Saugwcg3d., die Abzweigung 36, das Ventil 38°
und den Kanal -;o auf der in der Zeichnung rechts liegenden Seite der Kolbenkammer
30 ein Unterdruck erzeugt, während in den links vom Kolben liegenden Teil dieser
Kammer die Außenluft durch das untere Ende des Ventils 37a, die Ventilkammer 37
und den Kanal 39 eintritt.
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Infolge des Druckunterschiedes auf den beiden Kolbenseiten schwingt
der Kolben in der Kolbenkammer von links nach rechts und
versetzt
die Welle 26 in Drehung, wodurch der Wischerstreifen 29 über die Windschutzscheibe
bewegt wird. Ist der Kolben nahezu in seine Endlage gekommen, so steuert (las Iiederwendegetriebe
in bekannterWeise selbsttätig um, derart, daß das Venti137a nach unten gezogen,
also nach dem Saugweg 3q zu geöffnet und das Ventil 38« nach oben gedrückt,
also nach dein Saugweg 34 zu ge= schlossen wird. Jetzt stellt somit der auf der
linken Seite des Kolbens liegende Teil der Kolbenkammer mit der Unterdruckquelle
und der rechts vo in Kolben liegende Kolben-21 mit der Außeilluft in Verbindung.
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Dadurch bewegt sich der Kolben voll rechts nach links in seine Ausgangsstellung
zurück, Worauf sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die gute Wirkung des Motors
ungünstig beeinflußt wird, wenn in den jeweils mit der Unterdruckquelle in Verbindung
stehenden Teil der Kolbenkaininer Außenluft eindringt. Dies ist bei den bekannten
Motoren möglich, und zwar findet das Eindringen entweder voll außen her durch die
Lager der Schwingwelle statt oder voll dem Kolbenkammerteil höheren Drucks über
die Kolbenkanten oder die Welle.
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Bei dein Kolben und der Kolbenkammer geilläß der Erfindung ist (lies
nicht möglich. Die durch die Lager der Welle oder über die Kanten des Kolbens etwa
eintretende Außenluft dringt in den Ratim zwischen die beiden Innenplatten q3 des
Kolbens ein und bewirkt, ilaß sich die bogenförmig nach innen gebogenen E.nden der
Kolbelileder fest gegen die Wände der Kolbenkammer legen. Die un%#erineidlicli in
den Kolben eindringende Luft wird also dazu benutzt, den Kolben (licht zu machen.
Da der Kolben allseitig und in jeder Lage durch die Kolbenleder niit den lioll)enkaininerlt-änclen
in Verbindung stellt, ist ein Eindringen voll Außenluft in den Unterdruckteil der
Kolbenkammer ausgeschlossen. Außerdem hat der Motor gemäß der Erfindung den Vorteil,
(laß keine Stopfbüchsen, Dichtungsringe o. dgl. für die Lagerung der Welle nötig
sind.