DE4429671C1 - Streckwerk für Spinnmaschine - Google Patents
Streckwerk für SpinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Streckwerk für eine Spinnmaschine,
mit einem gegenüber einem Unterwalzenträger verriegelbaren
Oberwalzenträgerarm, der hochschwenkbar gelagert ist und in
welchem mehrere Oberwalzen mittels eines gemeinsamen pneuma
tischen Druckkörpers belastbar angeordnet sind, der über ein
Ventil direkt oder indirekt mit einer pneumatischen Druckquel
le verbindbar ist, und mit einem am Oberwalzenträgerarm gela
gerten Handbetätigungsglied.
Bei einem Streckwerk der eingangs genannten Art, das bei
spielsweise aus der DE-PS 12 79 515 bekannt ist, muß bei einem
Öffnen des Streckwerkes, also einem Hochschwenken des Oberwal
zenträgerarmes, zunächst mindestens eine weitgehende Entla
stung der Oberwalzen und letztlich auch eine Sicherung des
hochgeschwenkten Oberwalzenträgerarmes in seiner Lage erfol
gen. Für die Durchführung dieser Maßnahmen müssen bei den
bisher bekannten einschlägigen Streckwerken mehrere Handgriffe
ausgeführt werden, oder muß das Streckwerk mit einem konstruk
tiv aufwendigen Öffnungs- und Schließmechanismus versehen
sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Streckwerk der
eingangs genannten Art mit einem einfachen, aber sicher wir
kenden Schließ- und Öffnungsmechanismus auszubilden.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem genannten Streckwerk erfin
dungsgemäß durch die im Oberbegriff des Hauptanspruches aufge
führten Merkmale gelöst.
Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Streckwerk ist sowohl
zum Öffnen als auch zum Schließen des Streckwerkes jeweils nur
ein einziger Handgriff erforderlich, nämlich ein Verschieben
eines einzigen Handbetätigungsgliedes, das im Oberwalzenträ
gerarm gelagert ist. Der ganze Öffnungs- und Schließmechanis
mus besteht nur aus wenigen Teilen, von denen nur zwei eine
besondere Formgebung erfordern, nämlich das schieberartige
Handbetätigungsglied und die verschwenkbar gelagerte zweiarmi
ge Drucklasche. Die anderen wesentlichen Teile sind Federele
mente in handelsüblicher Form. Eine gewünschte Folgesteuerung
der Entlüftung des pneumatischen Druckkörpers oder des Druck
aufbaues in ihm und einer mechanischen Entriegelung oder Ver
riegelung des Oberwalzenträgerarmes wird durch die Formgebung
des schieberartigen Handbetätigungsgliedes erreicht, das mit
der verschwenkbaren Drucklasche mechanisch gekoppelt und mit
einem Nocken zur Betätigung eines Ventils versehen sein kann.
Vorteilhafte Weiterbildungsmerkmale sind aus den Unteransprü
chen ersichtlich, wie z. B. die Anordnung eines einstellbaren,
zum Unterwalzenträger ortsfesten Anschlaggliedes für die
Drucklasche in Form eines verstellbaren Exzenterbolzens.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Streckwerkes anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert, die von dem Streckwerk nur den Oberwalzen
trägerarm und die erfindungswesentlichen Teile des Öffnungs-
und Schließmechanismus zeigen.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine teilweise schematisierte Seitenansicht
im Schnitt des Oberwalzenträgerarmes eines
Streckwerkes mit dem Öffnungs- und Schließ
mechanismus bei geschlossenem Streckwerk mit
verriegeltem Oberwalzenträgerarm;
Fig. 2 einen Teil des Oberwalzenträgerarmes und den
Öffnungs- und Schließmechanismus bei geöff
netem Streckwerk mit hochgeschwenktem Ober
walzenträgerarm in gegenüber Fig. 1 vergrö
ßertem Maßstab;
Fig. 3 wesentliche Teile des Öffnungs- und Schließ
mechanismus des Streckwerkes in Explosions
darstellung, ebenfalls in gegenüber Fig. 1
vergrößertem Maßstab.
Fig. 1 zeigt eine auf einer maschinenfesten Haltestange 10
befestigte Stütze 11 eines Streckwerkes sowie einen an der
Stütze 11 um eine Achse 13 verschwenkbar gelagerten Oberwal
zenträgerarm 12. Von den Oberwalzen 14 sind nur zwei mit
strichpunktierten Linien angedeutet. Die Oberwalzen 14 sind
jeweils in bekannter Weise in einem Lenker 15 gelagert, der in
einem Schieber 16 angeordnet ist, der in dem in bekannter
Weise einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Oberwalzen
trägerarm 12 längsverschiebbar und feststellbar gelagert ist.
Alle Lenker 15 sind über Druckplatten 17, 18, 19 durch einen
gemeinsamen schlauchartigen, elastischen, hohlen Druckkörper
20 beaufschlagt, der gemäß DE 43 35 889 A1 ausgebildet sein
kann und der über ein kombiniertes Absperr- und Entlüftungs
ventil 21 und eine Schlauchleitung 22 an eine nicht darge
stellte Druckluftquelle anschließbar ist. Als Druckmittel kann
auch ein flüssiges Medium verwendet werden.
Das Öffnen und Schließen des Streckwerkes, also das Entriegeln
und Verriegeln des Oberwalzenträgerarmes 12, erfolgt über ein
Handbetätigungsglied, das aus einer im Innern des Oberwalzen
trägerarmes 12 längsverschiebbar gelagerten Schubstange 23 be
steht, die an ihrem einen Ende mit einem auf der Außenseite
des Oberwalzenträgerarmes 12 angeordneten Handgriff 24 ver
sehen ist. Die wichtigsten Einzelteile des Öffnungs- und
Schließmechanismus sind in Fig. 3 einzeln dargestellt und
werden anschließend anhand dieser Figur näher beschrieben. Die
Schubstange 23 als Handbetätigungsglied ist an ihrem anderen
und innerhalb des Oberwalzenträgerarmes 12 gelegenen Ende mit
einer Abkröpfung 25 und schubstangeneinwärts davon mit einem
nockenartig aus der Schubstangen-Längsrichtung versetzten
Abschnitt 26 versehen, der beidseitig in schrägen Aufgleit
flächen 27, 28 endet. Mit diesem nockenartigen Schubstangen
abschnitt 26 wirkt ein mit dem Ventilglied des Ventiles 21
gekoppelter Stößel 29 zusammen.
Das eigentliche Verriegelungsorgan ist eine zweiarmige Druck
lasche 30, die um eine im Oberwalzenträgerarm 12 angeordnete
Achse 31 verschwenkbar gelagert ist. Der in Fig. 3 untere Arm
der Drucklasche 30 ist als Riegelarm 30.1 ausgebildet und mit
einer bogenförmigen Riegelausnehmung 32 versehen, die im Ver
riegelungszustand gemäß Fig. 1 mit einem ortsfest in der Stüt
ze 11 und damit auch ortsfest zum nicht dargestellten Unter
walzenträger angeordneten Anschlagglied 33 zusammenwirkt. Das
Anschlagglied 33 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einen verstellbaren Exzenterbolzen gebildet, auf welchem
eine Rolle 33.1 gelagert sein kann. Der Exzenterbolzen erlaubt
eine genaue Einstellung der Höhenlage des Oberwalzenträger
armes 12.
Der andere und in Fig. 3 obere Arm der Drucklasche 30 bildet
einen Betätigungsarm 30.2, der eine große Ausnehmung 34 auf
weist, die beidseitig durch Anschlagstege 35 und 36 begrenzt
ist. In die Öffnung 34 ragt gemäß Fig. 1 und 2 die Abkröpfung
25 der Schubstange 23 und ist eine Schraubendruckfeder 37
eingesetzt, die zwischen dem Ende der Schubstange 23 und dem
mit einer Federsicherungsnase 36.1 versehenen Anschlagsteg 36
der Drucklasche 30 eingespannt ist.
In ihrem mittleren Bereich ist die Drucklasche 30 mit einer
zweiten Federsicherungsnase 38 versehen, an welcher das eine
Ende einer ebenfalls als Schraubendruckfeder ausgebildeten
Sicherungsfeder 40 angreift, deren anderes Ende an einer orts
festen Ventilblockstelle 39 abgestützt ist. In Fig. 3 ist zu
sätzlich noch eine Öffnungsfeder 41 dargestellt, die ebenfalls
als Schraubendruckfeder ausgebildet ist und gemäß Fig. 1 und
2 zwischen dem Oberwalzenträgerarm 12 und der Stütze 11 einge
spannt und so bemessen ist, daß sie den entriegelten Oberwal
zenträgerarm 12 nach oben in die aus Fig. 2 ersichtliche Hoch
schwenk-Endstellung drückt, die durch die Formgebung der
Drucklasche 30 bestimmt wird, deren Anschlagsteg 36 in dieser
Lage gegen einen Anschlagzapfen 43 der Stütze 11 zur Anlage
kommt (Fig. 2). Der Mechanismus kann aber auch so gestaltet
werden, daß die Sicherungsfeder 40 und auch die Öffnungsfeder
41 entfallen können.
Die Wirkungsweise des Öffnungs- und Schließmechanismus ist
folgende:
Soll der Oberwalzenträgerarm 12 geöffnet werden, wird die
Schubstange 23 am Handgriff 24 nach hinten, also in Fig. 1
nach rechts, geschoben. Dabei wird über den nockenförmigen
Abschnitt 26 (Fig. 2) der Schubstange 23, der auf den Ventil
stößel 29 aufläuft, zunächst das Ventil 21 betätigt und da
durch der pneumatische Druckkörper 20 entlüftet. Beim weiteren
Zurückschieben der Schubstange 23 gegen die Kraft der Rück
stellfeder 37 wird die Drucklasche 30 um ihre Achse 31 im
Uhrzeigersinn verschwenkt und dadurch ihr Riegelarm 30.1 aus
seiner Verriegelungsstellung gedreht. Damit kann die unter
Vorspannung stehende Öffnungsfeder 41 wirksam werden und den
Oberwalzenträgerarm 12 um seine Drehachse 13 ebenfalls im
Uhrzeigersinne in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung ohne
weitere Handhabung verschwenken. Während dieser Schwenkbewe
gung wechselt die Angriffsrichtung der vorgespannten Siche
rungsfeder 40, deren Federkraft größer als diejenige der
Rückstellfeder 37 ist, ihre in den Fig. 1 und 2 jeweils durch
einen dicken Pfeil 42 eingezeichnete Angriffsrichtung auf die
Drucklasche 30 gegenüber der Schwenkachse 31 der Drucklasche.
Während sie ursprünglich gemäß Fig. 1 und 3 auf den Riegelarm
30.1 der Drucklasche 30 gerichtet war, drückt die Sicherungs
feder 40 jetzt auf den Betätigungsarm 30.2 und sichert dadurch
die Drucklasche 30 in ihrer aus Fig. 2 ersichtlichen Entriege
lungsstellung.
Zum Schließen des Oberwalzenträgerarmes 12 erfolgt eine Bewe
gung der Schubstange 23 am Handgriff 24 in entgegengesetzter
Richtung, also in Fig. 1 nach links. Dabei wirkt zunächst die
Schubstange 23 mit ihrer Abkröpfung 25 auf den Anschlagsteg 35
der Drucklasche 30 ein und bewirkt ein Rückschwenken der
Drucklasche 30 um ihre Schwenkachse 31 im Gegenuhrzeigersinn.
Dabei wechselt die Druckrichtung 42 der Sicherungsfeder 40
wieder auf die andere Seite der Schwenkachse 31, also auf den
Verriegelungsarm 30.1 (Fig. 3). Damit wird beim anschließenden
Abwärtsdrücken des Oberwalzenträgerarmes 12 gegen die Kraft
der Öffnungsfeder 41 die Drucklasche 30 durch die Kraft der
Sicherungsfeder 40, unterstützt durch die Zurückbewegung der
Schubstange 23 in ihre aus Fig. 1 und 3 ersichtliche Verriege
lungsstellung zur Anlage gegen die Rolle 33.1 des Exzenterbol
zens 33 bewegt. Bei der weiteren Zurückbewegung der Schubstan
ge 23 wird durch den Schubstangenabschnitt 26 wieder das Ven
til 21 betätigt, und zwar im Sinne einer Öffnung der Verbin
dung zu der nicht dargestellten Druckquelle. Damit ist das
Streckwerk wieder betriebsbereit.
Claims (5)
1. Streckwerk für eine Spinnmaschine, mit einem gegenüber
einem Unterwalzenträger verriegelbaren Oberwalzenträgerarm
(12), der hochschwenkbar gelagert ist und in welchem
mehrere Oberwalzen (14) mittels eines gemeinsamen pneuma
tischen Druckkörpers (20) belastbar angeordnet sind, der
über ein Ventil (21) direkt oder indirekt mit einer pneu
matischen Druckquelle verbindbar ist, und mit einem am
Oberwalzenträgerarm (12) gelagerten Handbetätigungsglied
(24), dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des
Oberwalzenträgerarmes (12) eine im Oberwalzenträgerarm
verschwenkbar gelagerte zweiarmige Drucklasche (30) vor
gesehen ist, auf deren einen Arm (30.2) das als Schieber
ausgebildete Handbetätigungsglied (23, 24) einwirkt und
deren anderer Arm (30.1) einen mit einem ortsfest zum
Unterwalzenträger angeordneten Anschlagglied (33) zusam
menwirkenden Riegel bildet und daß die Drucklasche (30)
abhängig von der Schwenklage des Oberwalzenträgerarmes
(12) in ihrer einen oder anderen Verschwenkrichtung bela
stet ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Drucklasche (30) in der Nähe ihrer Schwenklagerachse
(31) eine Sicherungs-Druckfeder (40) angreift, die zwi
schen der Drucklasche (30) und dem hochschwenkbaren Ober
walzenträgerarm (12) eingespannt ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Schieber ausgebildete Handbetätigungsglied
(23/24) in einer der beiden Schwenkrichtungen über eine
Rückstellfeder (37) mit der verschwenkbaren Drucklasche
(30) gekoppelt ist und daß die Federkraft dieser Rück
stellfeder (37) kleiner als die der Sicherungs-Druckfeder
(40) ist.
4. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das als Schieber ausgebildete Handbetä
tigungsglied (23/24) einen Nocken (26) zur Betätigung des
als kombiniertes Absperr- und Entlüftungsventil ausgebil
deten Druckkörperventils (21) aufweist, und daß der Nocken (26)
in der Entriegelungsrichtung das Ventil (21) beeinflußt,
bevor eine Verstellung der Drucklasche (30) erfolgt.
5. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zum Unterwalzenträger ortsfeste
Anschlagglied für die Drucklasche (30) durch einen ver
stellbaren Exzenterbolzen (33) gebildet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8380 | Miscellaneous part iii |
Free format text: DIE NEBENKLASSE "D01H 5/56" IST ZU STREICHEN |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140301 |