DE442834C

DE442834C - Verfahren zum selbsttaetigen Betrieb der Entlueftungseinrichtung von Quecksilberdampfgleichrichtern

Info

Publication number: DE442834C
Application number: DEA38446D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1922-09-09
Filing date: 1922-09-09
Publication date: 1927-04-08
Also published as: AT101168B; GB203702A

Description

Verfahren zum selbsttätigen Betrieb der Entläftungseinrichtung von Quecksilberdampfgleichrichtern. In Ouecksilberdampfgleichrichteranlagen, besonders in solchen, die dauernd oder zeitweise ohne Bedienungspersonal betrieben werden, ist es wichtig, das Vakuum der einzelnen Gleichrichter auf derjenigen Höhe zu halten, die für das einwandfreie Arbeiten derselben erforderlich ist. Um zeitweise Verschlechterungen des Vakuums durch die Pumpen hindurch zu vermeiden, hat man zwischen die @Takuumpumpen und. den Absperrhahn des Gleichrichters eine Verzögerungseinrichtung angeordnet, so daß bei Inbetriebsetzung der Entlüftungseinrichtung der Absperrhahn erst dann geöffnet wird, wenn die Vakuumpumpen eine Zeitlang gelaufen sind.
Bekanntlich verwendet man nun im Gleichrichterbetrieb stets zwei Pumpen in Hintereinanderschaltung, eine Feinpumpe und eine . Vorpumpe, deren erstere neuerdings durchweg als Qnecksilberdampfstrahlpumpe ausgeführt wird, während die letztere eine umlaufende Pumpe ist.
Mit der Wirkungsweise der Quecksilberdampfstrahlpumpen hängt es nun zusammen, daß sie nicht gleich bei ihrer Inbetriebsetzung ihre Pumpwirkung ausüben können, denn zunächst muß das Betriebsquecksilber eine Zeitlang erhitzt werden, bis es in Dampfform übergeht; dies dauert bei der für Großgleichrichter üblichen Type etwa io bis 15 Minuten; demgegenüber ist die Vorpumpe in viel kürzerer Zeit betriebsbereit.
Um nun den höchsten Nutzwert und die größte Sicherheit im Betriebe der Gleichrichteranlagen zu erzielen, werden erfindungsgemäß bei jeder Inbetriebsetzung der selbsttätigen Entlüftungseinrichtung die beiden Pumpen nicht gleichzeitig eingeschaltet, sondern es wird zunächst die Feinpumpe, nach einer gewissen Zeit die Vorpumpe angelassen und nach einer weiteren Zeit der Absperrhahn geöffnet.
In, der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt, das im Zusammenhang mit dem neuen Verfahren noch weitere neue Einzelheiten enthält. Die Entlüftungseinrichtung des Gleichrichters a besteht aus der vom Motor b angetriebenen rotierenden Vorpumpe c und der Feinpumpe d, die als Quecksilberdampfpumpe ausgebildet und mit elektrischer Heizung e versehen ist. In die Luftleitung zwischen Feinpumpe ä und Gleichrichter a ist der durch Elektromagnet g gesteuerte Absperrhahn la und ein Kontaktvakuummesser feingebaut.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Sinkt das Vakuum unter einen durch den Kontakt i gekennzeichneten Grenzwert, so zieht die Spule in des Relais m, n ihren Kern an und schließt den Stromkreis des Heizwiderstandes e der Feinpumpe d. In diesem Stromkreis liegt die Spule des Zeitrelais o. Die zur Erwärmung der Hochvakuumpumpe d erforderliche Zeit, die etwa io bis 15 Minuten beträgt, muß verstreichen, bis das Zeitwerk des Relais o abgelaufen ist. Dann schließt es seinen Kontakt, so daß nunmehr der Schaltmagnet q des Motorschalters p anspricht und die umlaufende Pumpe b, c in Betrieb setzt. Gleichzeitig erhält das Zeitrelais r Strom. Nach Ablauf von ,etwa. 3 Minuten schheBt es seinen Kontakt und damit den Stromkreis des Hahnmagneten g; der Hahn 1i wird geöffnet, und nunmehr arbeiten die Pumpen c und d auf den Gleichrichter a.
Ist das Vakuum wieder auf den Wert h gestiegen, so wird auch die Haltespule n des Relais in, n stromlos, so daß sowohl der Stromkreis des Hahnmagneten g als auch derjenige der Heizspule e augenblicklich unterbrochen werden; der Hahn h schließt sich also, und die Pumpe d hört auf zu arbeiten. Zugleich wird auch,das Zeitrelais o stromlos und öffnet den Stromkreis des Schaltmagneten q, wodurch die Motorpumpe b, c außer Betrieb gesetzt wird.
Die Außerbetriebsetzung der gesamten Entlüftungseinrichtung erfolgt auch dann, wenn das Kühlwasser für die Quecksilberdampfpumpe d ausbleibt. Dadurch, daß sich dann der Kontakt s öffnet, wird der Stromkreis der Spulen in bzw. n unterbrochen.
Alle elektrischen Vorrichtungen sind an das Hilfsnetz t angeschlossen; wird -dasselbe spannungslos, so werden alle Relais- und Schaltmagnete stromlos, und die Anlage kommt außer Betrieb.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum selbsttätigen Betrieb der aus einer Quecksilberdampf-Feinpumpe und einer mit ihr in Reihe wirkenden Vorpumpe bestehenden Entlüftungseinrichtung von Quecksilberdampfgleichrichtern, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder Inbetriebsetzung der Entlüftungseinrichtung zunächst die Feinpumpe selbsttätig angelassen wird und nach einer dafür genügenden Zeit die Vorpumpe und schließlich nach Erreichung eines genügenden Vakuums der Absperrhahn zwischen Gleichrichter und Vakuumpumpen selbsttätig geöffnet wird.
2. Einrichtung zur Ausübung,des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die .Reihenfolge der Schaltvorgänge durch elektrisch voneinander abhängige Kontaktrelais und die zeitlichen Verzögerungen durch Zeitwerke an einigen dieser Relais gewährleistet werden, und daß das Relais (in) zur Einleitung der In- und Außerbetriebsetzung der Entlüftungseinrichtung in an sich bekannter Weise durch einen Kontaktvakuummesser in Tätigkeit gesetzt werden kann.