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Hochspannungsanzeiger. Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein
Apparat, welcher das Vorhandensein von Spannung an Leitungsstellen ohne direkte
Messung und Berührung festzustellen gestattet. Es wird die bekannte Röhre mit luftverdünnten
Gaseinschlüssen (Geißlerröhre) verwendet, welche, in das Feld in der Nähe des spannungführenden
Leiters gebracht, bei hinreichender Potentialdifferenz zwischen ihren Enden aufleuchtet.
- -Derartige Einrichtungen sind bekannt, es ist aber ihre Verwendung infolge der
geringen Lichtstärke der Geißlerröhren insbesondere dann schwierig, wenn man die
Röhre nicht mit der Leitung direkt in Berührung bringen will, und ferner ist diese
Anordnung durch die geringe Lichtstärke auf dunklen Raum beschränkt.
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Der Zweck vorliegender Erfindung ist nun, diese Übelstände dadurch
zu beseitigen, daß die genannte Röhre in einem lichtundurchlässigen Körper eingebaut
ist und durch einen längeren- rohrförmigen Ansatz, welcher das Hereindringen nennenswerter
Lichtmengen von außen verhindert, beobachtet wird. Eine solche Röhre macht, insbesondere
wenn sie
innen schwarz gefärbt ist, den Eindruck eines schwarzen,
finsteren Hohlraumes, in dem sich jeder Lichtpunkt und Lichtstreifen deutlich abhebt.
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Zweckmäßig wird die Röhre in ein lichtundurchlässiges Schutzrohr eingebaut,
welches gleichzeitig als Halter des Apparates dienen kann. Die Geißlerröhre ist
im oberen Ende dieses Isolierrohres befestigt und wird mit ihm in die Nähe der Hochspannungsleitung
oder direkt an diese gehalten. Damit die Beobachtung von der Stelle erfolgen kann,
an welcher der Bedienende steht,- wird man mit dieser Röhre eine andere, innen möglichst
schwarz gefärbte, verbinden und durch diese den mittleren eingezogenen Teil der
Geißlerröhre beobachten. Will man die beiden Rohre nicht unter einem größeren Winkel
sich schneiden lassen, so kann man sie parallel legen und in ein Rohr einen Spiegel
oder ein Prisma bringen, welches die Geißlerröhre auch bei dieser Parallelstellung
der beiden Rohre zu beobachten gestattet.
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In den Abbildungen ist eine Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt, Abb.- 2 einen Querschnitt nach der
Linie A-B.
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i ist ein Isolierrohr, z. B. aus Hartpapier, in welches die Geißlerröhre
2 mit dem in der Mitte verengten Teil 3 eingefügt ist. Zweckmäßig wird die Röhre
durch Federn 4, 4 gehalten, so daß sie gegen Transportschäden bis zu einem gewissen
Grade gesichert ist. An einem Ende des Rohres ist ein Metallkörper 5 angebracht,
welcher in die Nähe der z u untersuchenden Leitung gehalten oder mit dieser in Berührung
gebracht wird. Ebenso ist zur Lagerung der unteren Feder ein metallischer oder nichtleitender
Stopfen 6 in dem Isolierrohr i angebracht.
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Parallel zu dem Isolierrohr i ist ein zweites Isolierrohr 7 gelagert,
welches zweckmäßig. innen mattschwarz ausgekleidet ist, und an dessen oberem Ende
ein Abschlußstopfen 8 angebracht ist, welcher lichtdicht schließt. An einer schrägen
Fläche dieses Abschlußstopfens 8 sitzt der Spiegel 9, der zur Vermeidung einer unerwünschten
Verzerrung des elektrischen Feldes vollkommen aus Isoliermaterial hergestellt werden
kann, z. B. indem ein glattes Glimmerplättchen auf die schräge Fläche des Stopfens
geklebt ist.
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Die Isolierrohre i und 7 sind an der Stelle, an der die Geißlerröhre
ihren verengten Teil 3 besitzt, und an der in dem Rohr 7 der Spiegel 9 angebracht
ist, derart ausgeschnitten, daß der Lichtschein des in der Verengung 3 leuchtenden
Fadens durch den Spiegel 9 in der Längsrichtung des Rohres 7 nach unten geworfen
werden kann. Damit fremdes Licht von diesem Teil ausgeschlossen ist, wird eine Abkleidung
angebracht, die in der Abbildung durch eingelegte Körper io, i i und eine außen
herumgefügte Bandage i2 aus lichtundurchlässigem Material dargestellt ist.
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Es wird also, solange keine Spannung an der Geißlerröhre herrscht,
in dem Beobachtungsrohr 7 eine tiefschwarze Fläche erscheinen, während beim Anlegen
einer hinreichend hohen Spannung das Bild des leuchtenden Fadens in der Verengung
3 der Geißlerröhre im Spiegel 9 erscheint, d. h. durch die vorher schwarze Kreisfläche
ein leuchtender Strich in der Mitte hindurchgeht.
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Bei langen Isolierstangen, wie sie für hohe Spannungen verwendet werden
müssen, kann man das Innere der Sehröhre mit bekannten optischen Mitteln beobachten,
z. B. mit einem Fernrohr oder Opernglas.
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Man kann auch die Sehröhre so weit verlängern, daß ihr unteres Ende
sich etwa in Augenhöhe des Bedienenden befindet und dieser durch ein quer gestelltes
Okular mittels eines zweiten Spiegels die Erscheinungen am oberen Ende der Sehröhre
beobachtet, ähnlich wie man dies bei einem Scherenfernrohr ausgeführt hat. An die
Stelle der geschilderten Spiegel können auch die bekannten total reflektierenden
Prismen treten.