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Ventillose Luftreinigungsfilterpatrone zum Schutze gegen giftige Gase,
Dämpfe und Staub. Die Priorität der Anmeldung in Frankreich vom i. Mai
1923 ist in Anspruch genommen. Ventillose Filterpatronen, die sowohl vor
giftigen Gasen und Dämpfen als auch vor giftigen Staubmassen und Rauchgasen schützen,
sind bekannt. Diese besitzen aber den Übelstand, daß die Schichtdecke der Bindungsmittel-
oder Reinigungsmasse, welche die verdorbene Luft durchstreichen muß, sehr groß,
die Durchgangsfläche dagegen verhältnismäßig klein ist. Da nun der Atmungswiderstand
einerseits von der Dicke der Reinigungsmasse, anderseits von ihrer Ausdehnung abhängt,
so folgt daraus, daß dieser Widerstand um so größer ist, je dicker die Schicht und
je kleiner die Fläche ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein ventilloser Filtrierbehälter der
vorbezeichneten Art, dessen Besonderheit darin besteht, daß die zum Aufsaugen der
Gase und Dämpfe bestimmten Stoffe von den zum Abfangen der Staubteilchen und Rauchgase
dienenden Geweben o. dgl.
vollkommen getrennt sind, was gestattet,
diesen Geweben eine große Oberfläche und jenen die Gase oder Dämpfe bindenden Stoffen
bei .großer Ausdehnung eine geringe Schichtdicke zu geben.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i ist ein Höhenschnitt und Abb. 2 ein Ouerschnitt nach Linie A-B der Abb.i.
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Das Gefäß nach Abb. i besitzt einen dünnen, mit Rinnen versehenen
Blechmantel z, an welchem oben am Deckel Zwischenräume 2 sich befinden, die auf
den Umfang verteilt sind und durch die Außenluft in die Patrone eintreten kann.
Auf dem Boden des Gefäßes i ist ein zweiter Behälter 3 festgelötet oder festgekeilt.
Der mit zahlreichen Löchern versehene oder aus einem starken Metallgewebe bestehende
Mantel dieses Behälters 3 ist wellig oder nach einer gleichmäßig gebrochenen Linie
4 gestaltet, wodurch seine Umfläche vergrößert wird. Dieses Blech oder Gewebe ist
mit einem feinen Metallgewebe von gleicher Form überzogen, welches mit einem Filtertuch
5 ummantelt ist. Der obere und untere Rand dieses Tuches ist zwischen abgebogenen
Blechlappen 6 und 61 festgeklemmt.
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In der Mitte dieses zweiten Behälters sitzt ein am Boden festgelöteter
flacher Filterkorb 7. Dieser Filterkorb besteht aus. einem durchlochten Blech, das
mit einem Metallgewebe 8 sowie mit Baumwollgaze überzogen ist. Der Durchmesser der
in Abb. i nur zum Teil dargestellten Durchlochungen 9 des Filters 7 nimmt von oben
nach unten allmählich zu, wodurch die Gase gezwungen werden, die Reinigungsmasse
in wellenartigem Verlauf zu durchstreichen.
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Die in Abb. i und 2 nur zum Teil dargestellte Reinigungsmasse (aktivierte
Kohle und basisches gekörntes Material) wird in dem Ringraum io festgestampft. Die
Kohle und die gekörnte Masse können auch durch eine nicht veranschaulichte durchlochte
Längswand getrennt voneinander gehalten weiden. Durch eine Platte und starke Federn
ii werden sie fest zusammengepreßt. Wird durch Saugwirkung in dem Filterkorb 7 ein
Unterdruck hervorgerufen, so strömt die verunreinigte Außenluft durch die Zwischenräume
2 in die Luftkammer 12 ein und verteilt sich dabei im Raum 13. Da nun diese Luft
das Bestreben hat, den Weg einzuschlagen, auf welchem sie dem geringsten Widerstand
und dem größten Unterdruck begegnet, so durchzieht sie das Filtertuch und den Mantel
4 in senkrechter Richtung (Pfeil f in Abb. 2), um darauf infolge der nach unten
zu an Größe zunehmenden Durchlochungen des Filterkorbs 7 in PZichtung des Pfeiles
f i (Abb. i) abwärts zu ziehen. Die Luft bewegt sich also sowohl in wagerechtem
als in vertikalem Sinne kurvenartig, wodurch die Dauer ihrer Berührung mit der Reinigungsmasse
verlängert wird.
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Beim Verlassen des Filterkorbes 7 gelangt die gereinigte Luft in eine
durch Baumwollgaze 15 in zwei Hälften geteilte Kammer 14. Diese durch ein Metallgewebe
16 gehaltene Baumwollgaze dient zum Zurückhalten der infolge von Stößen oder Erschütterungen
in den Filterkorb etwa gelangenden Reinigungsmasseteilchen.
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Ein an der Luftkammer 14 festgelöteter Rohrstutzen 17 dient zur Herstellung
der Verbindung des Gefäßes mit der Atmungsmaske Der Anschluß an die Maske erfolgt
mittels eines biegsamen Schlauches 18, der auf den Stutzen 17 aufgeschoben wird.
Bei gelöster Verbindung zwischen Schlauch und Gefäß wird die Außenluft direkt eingeatmet.
Beim Auftreten giftiger Gase läßt sich der Schlauch augenblicklich an das Gefäß
anschließen, das dann sofort in Wirksamkeit tritt und den gewünschten Schutz gewährt.
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Das Gefäß und die Maske werden in einen Sack gesteckt, den man auf
der linken Seite trägt. Beim Nichtgebrauch der Patrone wird die Reinigungsmasse
mittels eines um die Lufteintrittsöffnungen 2 herumgelegten Gummibandes und durch
einen den Rohrstutzen 17 verschließenden Gummistopfen gegen äußere Feuchtigkeit
geschützt.
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Bei einem Gefäß von 16 x 14 x 6,5 cm beträgt die Atmungsfilterfläche
mehr als 7oo qcm. Das Gewicht der Reinigungsmasse beläuft sich auf ungefähr 5oo
g, und die Atmungswiderstände sind geringer als bei den bekannten, gegenwärtig gebräuchlichen
Filterpatronen.