DE4422420C2 - Spinnvorrichtung und Steuer- sowie Regeleinrichtung für die Spinnvorrichtung - Google Patents
Spinnvorrichtung und Steuer- sowie Regeleinrichtung für die SpinnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spinnvorrichtung
mit einer an einer drehbaren Spindel befestigten Spule
zur Aufnahme des Fadens, mit einem, den ankommenden Fa
den erfassenden, zentrisch zur Spule angeordneten
Fadenführer, mit einem die Spule konzentrisch umgeben
den, frei schwebend magnetisch gelagerten, rotations
symmetrischen Element und mit einer mit dem Element ro
tierenden, zweiten Fadenführung, die am rotationssymme
trischen Element so angeordnet ist, daß sie den während
der Rotation innen am Element anliegenden Faden von in
nerhalb des rotationssymmetrischen Elements erfaßt, zur
Spule führt und während der Relativbewegung zwischen
Spule und Element auf diese aufwickelt. Die Erfindung
bezieht sich ferner auf eine Steuer- und eine Regel
einrichtung für eine solche Spinnvorrichtung.
Die Spinnvorrichtung der eingangs bezeichneten Art ist
aus der DE 41 03 369 A1 bekannt. Bei einer speziellen
Ausführungsform wird vorgesehen, daß der Faden innen in
dem Spinn- oder Zwirnring geführt ist, so daß dieser
gleichzeitig als ein Ballonbegrenzer dient. In diesem
Falle wird dann im Bereich des unteren Stirnendes ein
ösenartiger Fadenführer vorgesehen, der ein nach innen
ragendes Bauteil sein kann. Zur magnetischen Lagerung des
Spinn- oder Zwirnrings wird ein axial passiv und radial
aktives Magnetlager eingesetzt. Es wird ferner eine weitere
Ausführungsform angegeben, bei der sich der Spinn- oder
Zwirnring auf eine größere axiale Länge der Spule er
streckt und zur Stabilisierung desselben über zwei in
axialem Abstand angeordnete Magnetlager schwebend ge
halten wird, wobei es sich bei beiden Magnetlagern um
radial aktive Magnetlager handelt.
Mit dieser bekannten Spinnvorrichtung kann ein Teil der
Probleme als gelöst angesehen werden, die allgemein
beim Ringspinnen auftreten. Die Probleme ergeben sich
im wesentlichen aus der Reibung zwischen Ring und dem
üblicherweise verwendeten Läufer, der Belastung des
Garnes durch kurzfristige Spannungsspitzen sowie Faden
zugkräfte im Ballon (C. M. Bünger: "Rotierende Ringe
beim Ringspinnen"/Fortschrittsberichte der VDI-Zeit
schriften, Reihe 3, Nr. 93; D′dorf: VDI-Verlag 1984). Aus
DE 37 41 432 A1 ist es bekannt, zur Unterdrückung des Ballons den
Faden auf dem Außenmantel einer von Kugellagern gestützten
Glocke zu führen. Durch Einsatz eines magnetisch gelagerten
Ringes (des rotationssymmetrischen Elementes) mit Fadenführung
wird bei der in DE 41 03 369 A1 angegebenen Spinnvorrichtung die
Gleitreibung zwischen Ring und Läufer vermieden. Die Ausbildungsform
mit dem zweifach gelagerten Spinn- oder Zwirnring
verhindert zwar ein Verkanten des Ringes, ist jedoch aufwendig
und teuer.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Spinnvorrichtung zu
schaffen, die preisgünstig in der Herstellung und
energiesparend im Betrieb ist sowie eine bessere Faden-
bzw. Garnqualität ermöglicht. Die Aufgabe der Erfindung
bezieht sich ferner auf eine Steuereinrichtung und eine
Regeleinrichtung, die es erlauben, die Vorteile der
Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung optimal zu nutzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das rotationssymmetrische Element
- - rohrförmig ist und auf der dem ankommenden Faden zu gewandten Stirnseite außerhalb des Bereichs der Spule mit einem nach innen gerichteten Kragen verse hen ist,
- - an seinem die Spule umfassenden Teil mittels eines an sich bekannten, das Element umgebenden, radial aktiven, axial passi ven Magnetlager gehalten ist und
- - auf der dem ankommenden Faden zugewandten Stirnseite am Kragen mittels eines passiven radial stabilen, axial in stabilen Magnetlagers gehalten wird.
- - Sensoren (23) zur Erfassung der axialen Abweichungen des rotationssymmetrischen Elementes (3) von seiner Soll-Lage als Maß für die Faden zugkraft in Verbindung mit einer den Sensoren nach geschalteten elektronischen Einrichtung (24, 25), die die Signale der Sensoren aufnimmt, verstärkt und die Fadenzugkraft beeinflußt.
Das radial aktive, axial passive Magnetlager, das das
rotationssymmetrische Element an seinem unteren Teil
umfaßt, kann beispielsweise ein Magnetlager sein, das
das wenigstens teilweise aus ferromagnetischem Material
bestehende Element in seiner Axialrichtung mittels
eines ihn umgebenden, axial magnetisierten
Permanentmagnetes schwebend hält und in radialer Rich
tung mittels ringförmig um es herum angeordneter elek
tromagnetischer Mittel stabilisiert. Diese elektromag
netischen Mittel sind mittels einer elektronischen Re
geleinrichtung erregbar, die mit Sensoren verbunden
ist, die radiale Abweichungen des rotationssymmetri
schen Elementes erfassen. Ein derartiges Magnetlager
ist in der DE-PS 24 20 825 beschrieben.
Das radial stabile, axial instabile Magnetlager kann
dagegen aus zwei ringförmigen, konzentrisch zur Achse
der Spule angeordneten Permanentmagneten bestehen, von
denen der eine am Kragen angebracht ist und somit mit
dem Element mit rotiert und der andere, dem ersten ge
genüberliegend, von außen fest angebracht ist.
Das rotationssymmetrische Element ist somit in axialer
Richtung im axial instabilen Magnetlager federnd aufge
hängt. Seine axiale Stabilität erhält es durch das Zu
sammenspiel der beiden Magnetlager.
Die Sensoren zur Erfassung der axialen Abweichungen des
rotationssymmetrischen Elementes dienen in Verbindung
mit der nachgeschalteten elektronischen Einrichtung der
Messung der Fadenzugkraft.
Der Kragen am oberen Teil des rotationssymmetrischen
Elementes dient einerseits der Anbringung des oberen
Magnetlagers, führt darüber hinaus aber auch zu einer
Beruhigung der Luftzirkulation im Inneren des Elemen
tes, was sich energiesparend auswirkt.
Der Energiespareffekt wird noch verstärkt bei einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform der Spinnvorrich
tung, bei der die dem ankommenden Faden zugewandte
Stirnseite des rotationssymmetrischen Elementes durch
den Kragen bis auf eine zentrale, runde, den zentrisch
zur Spule angeordneten Fadenführer bildende Aussparung
geschlossen ist. Bei dieser topfformartigen Ausbildung
des Elementes wird der zentrisch angeordnete Fadenfüh
rer durch die zentrale Aussparung gebildet und rotiert
daher mit dem Element mit. Die Reibung des Fadens am
Fadenführer, wie sie bei feststehendem Fadenführer auf
tritt, und die sich nicht nur negativ auf den
Aufwickelvorgang, sondern auch auf den Vorgang des
Spinnens (es entsteht ein störendes Drehmoment am Fa
den) auswirkt, entfällt bei dieser erfindungsgemäßen
Version des Elementes. Es verbleibt lediglich die aus
der Längsbewegung des Fadens resultierende Reibung.
Die Drehung des Fadens, die sich aus dem Aufwickeln er
gibt, pflanzt sich nunmehr unverfälscht in die Spinn
zone fort. Daraus resultieren eine hohe Garnfestigkeit
in der Spinnzone bei kleinem Garnspannungsniveau, höhe
re Garndehnung, geringere Haarigkeit des Haares und
schließlich auch geringere Fadenbruchzahlen.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist das
rotationssymmetrische Element, sich nach oben verjün
gend, konisch gestaltet. Dabei wird angestrebt, die
Spindel mit möglichst geringem Abstand zu umfassen. Der
dadurch erzielte geringere, mittlere Durchmesser des
Elementes wirkt sich infolge des geringeren Trägheits
momentes energiesparend aus.
Eine sehr vorteilhafte Ausführungsform der Spinnvor
richtung ist gemäß Anspruch 4 derart gestaltet, daß die
axiale Relativbewegung zwischen rotationssymmetrischem
Element und Spindel derart erfolgt, daß die Spindel
beim Aufwickeln des Garnes in das rotationssymmetrische
Element hineingeschoben wird.
Üblicherweise beginnt der Aufwickelvorgang am unteren
Teil der Spule, und Element und Spule bewegen sich der
art, daß sich der Aufwickelvorgang nach oben fortsetzt.
Die dabei wachsende Spule befindet sich außerhalb des
rotationssymmetrischen Elementes, was zur Folge hat,
daß die aerodynamischen Verluste mit zunehmender Länge
und Durchmesser der Spule stark anwachsen.
Bei der Spinnvorrichtung gemäß Anspruch 4 dagegen ent
steht die beim Aufwickelvorgang in Durchmesser und
Länge wachsende Spule innerhalb des rotationssymmetri
schen Elementes. Da Element und Spule in gleicher Dreh
richtung mit nahezu gleicher Drehzahl rotieren, werden
die aerodynamischen Verluste der Spule - im Vergleich
zur üblichen Transportbewegung von Spule und Element
während des Aufwickelvorganges - klein gehalten.
Zwar ist bereits dadurch, daß der Faden an der Innen
seite des rotationssymmetrischen Elementes geführt wird
und das Element als Ballonbegrenzer wirkt, die Reibung
insgesamt verringert worden, da die Luftreibung an der
Elementaußenseite kleiner ist als die Reibung eines
ausgeprägten Fadenballons. Bei einer weiteren Ausfüh
rungsform der Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung, bei
der das rotationssymmetrische Element von einem fest
stehenden Schutzrohr umgeben ist, werden die Luftrei
bungsverluste jedoch noch weiter gesenkt.
Dabei ist es zweckmäßig, daß auch das Schutzrohr auf
der dem ankommenden Faden zugewandten Stirnseite mit
einem nach innen gerichteten Kragen versehen ist, an
dem das radial stabile, axial instabile Magnetlager be
festigt ist.
Zweckmäßig ist ferner, daß der Luftspalt zwischen rota
tionssymmetrischem Element und Schutzrohr eine Breite
von nicht mehr als 2-10 mm aufweist.
Einer weiteren Verringerung der Luftreibung dient eine
Version, bei der am Schutzrohr ein Anschlußstutzen für
eine Absaugeinrichtung angebracht ist. Durch die
Erzeugung von Unterdruck im Zwischenraum zwischen Ele
ment und Schutzrohr werden die Luftreibungsverluste
weiter gesenkt.
Da der Faden während des Spinnens an der Innenseite des
rotationssymmetrischen Elementes und zugleich an der
Innenkante der als Fadenführer wirkenden zentralen Aus
sparung anliegt, hat sich eine Ausführungsform als
zweckmäßig erwiesen, bei der zur Aufnahme des innerhalb
des Elementes geführten Fadens ein zwischen den
Fadenführern sich erstreckendes, an der Innenwand des
Elementes angeordnetes Röhrchen vorgesehen ist. Diese
Ausführungsform ermöglicht das Ansaugen des Garnendes
durch das Röhrchen zur Erleichterung des Anspinnprozes
ses. Es versteht sich von selbst, daß das rotationssym
metrische Element, das zusätzlich das Röhrchen auf
weist, auszuwuchten ist.
Während die Ausführungsform des rotationssymmetrischen
Elementes mit dem Innenröhrchen ein leichtes Einfädeln
des Fadens ermöglicht, berücksichtigt eine andere Al
ternative den Vorgang des Anspinnens selbst: Ist der
Fadenführer, der den Faden zur Spule führt, fest am
Element angeordnet und weist entweder nur das Element
oder nur die Spule einen Antrieb auf, so wird das je
weils andere Teil beim Anspinnen über den Faden mitge
zogen und so ebenfalls zur Rotation gebracht. In dieser
Anspinnphase tritt eine zusätzliche, nicht erwünschte
Zugkraft am Faden auf.
Zur Vermeidung dieser Fadenbelastung kann eine Ausfüh
rungsform dienen, bei der der am rotationssymmetrischen
Element angeordnete und den Faden zur Spule führende
Fadenführer als am Innenumfang des Elementes umlaufen
der Läufer ausgebildet ist. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders für die Messung der Fadenzugkraft
mittels der Sensoren und der nachgeschalteten
elektronischen Einrichtung. Eine Relativbewegung zwi
schen Läufer und rotationssymmetrischem Element tritt
bei dieser Version nur während der Anspinnphase auf.
Aufgrund seiner geringen Trägheit wird der Läufer der
Rotation des angetriebenen Teils sehr schnell folgen,
sich jedoch bei gleicher Rotationsgeschwindigkeit der
beiden Teile relativ zum rotationssymmetrischen Element
nicht mehr bewegen. Die Situation nach der Anspinnphase
ist somit die gleiche wie bei einem am Element fest
angeordneten Fadenführer, so daß sich während des
Spinnens kein Unterschied zu der Ausführungsform des
Elementes mit fest angeordnetem Fadenführer ergibt.
Die Längsausdehnung des rotationssymmetrischen Elemen
tes ermöglicht es, dieses mit einem elektromotorischen
Antrieb zu versehen. Dessen alleiniger Einsatz - und
nicht zusätzlich auch der Antrieb der Spindel - ist da
bei insofern von Vorteil, als die Spindel wegen ihres
geringeren Umfanges und Gewichtes ein geringeres Träg
heitsmoment hat als das rotationssymmetrische Element,
so daß die Fadenzugkraft in der Anspinnphase geringer
ist als beim alleinigen Antrieb der Spindel.
Die mittels der Sensoren gewonnene Kenntnis der Dynamik
der Fadenzugkraft während des Betriebs der Spinnvor
richtung ermöglicht eine Minimierung der Fadenbelastung
insbesondere dann, wenn auch, also zusätzlich zum An
trieb der Spindel, ein elektromotorischer Antrieb für
das rotationssymmetrische Element vorgesehen ist.
Mittels einer Steuereinrichtung, die technische Mittel
zur Durchführung eines Programmes aufweist, das die üb
licherweise während eines Betriebszyklus eintretende
Änderung der Fadenzugkraft berücksichtigt, werden
dementsprechend sich verändernde Antriebsmomente von
rotationssymmetrischem Element und Spindel bewirkt.
Das Steuerprogramm enthält die mittels der Sensoren zur
Messung der Fadenzugkraft erlangte Kenntnis der
üblicherweise beim Anspinnen und während der Spinnphase
(hier beispielsweise durch das sich verändernde Drehmo
ment der Spule) sich verändernden Fadenzugkräfte, die
durch entsprechende Veränderung der Antriebsmomente von
Spindel und/oder rotationssymmetrischem Element gering
gehalten werden können.
Die Regeleinrichtung wird zweckmäßigerweise ebenso wie
die Steuereinrichtung eingesetzt bei einer Spinnvor
richtung, bei der sowohl die Spindel als auch das Ele
ment einen elektromotorischen Antrieb aufweisen. Sie
ist gekennzeichnet durch eine elektronische Einrich
tung, die zur Stabilisierung und ggf. Änderung der Fa
denzugkraft die Meßsignale der Sensoren zur Messung der
Fadenzugkraft als Führungsgröße einsetzt und dement
sprechend die Antriebsmomente von Spindel und/oder ro
tationssymmetrischem Element verändert.
Ausführungsformen der Spinnvorrichtung gemäß der Erfin
dung werden in der Zeichnung schematisch dargestellt
und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Spinnvorrichtung mit magnetisch gela
gertem rotationssymmetrischen Element und
mitrotierendem, zentrisch angeordneten Fa
denführer;
Fig. 2 eine Spinnvorrichtung gemäß Bild 1 mit
Schutzrohr;
Fig. 3 eine Spinnvorrichtung mit magnetisch gela
gertem rotationssymmetrischen Element mit
innerem Röhrchen;
Fig. 4 eine Spinnvorrichtung mit an den Durchmes
ser der Spindel angepaßtem rotationssymme
trischem Element aus Stahl;
Fig. 5 eine Spinnvorrichtung gemäß Bild 2 mit
Schutzrohr und zusätzlichem elektromotori
schem Antrieb des rotationssymmetrischen
Elementes;
Fig. 6 eine Spinnvorrichtung mit Meßeinrichtung
zur Ermittlung der Fadenzugkraft (bestehend
aus Sensoren und nachgeschalteter elektro
nischer Einrichtung);
Fig. 7 eine Spinnvorrichtung gemäß Bild 1 mit
elektromotorischem Antrieb von rotations
symmetrischem Element und Spindel sowie
Schutzrohr und mit Regeleinrichtung;
Fig. 8 eine Spinnvorrichtung gemäß Bild 1 mit zu
sätzlichem elektromotorischem Antrieb des
rotationssymmetrischen Elementes durch das
Elektromagnetsystem der Radialstabilisie
rungseinrichtung des radial aktiven Magnet
lagers;
Fig. 9 eine Spinnvorrichtung gemäß Bild 1, bei der
die axiale Relativbewegung zwischen
rotationssymmetrischem Element und Spindel
derart erfolgt, daß die Spindel beim Auf
wickeln des Garnes in das Element hineinge
schoben wird.
Die wesentlichen Merkmale der Erfindung sind zusammengefaßt den
Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 6, 7 und 8 entnehmbar.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die an der Spindel 1
befestigte Spule 2 von dem topfförmig ausgestalteten
rotationssymmetrischen Element 3 konzentrisch umgeben.
An der unteren, offenen Stirnseite des Topfes 3 ist der
Fadenführer 4 befestigt, der den Faden 5 zur Spule 2
führt. Dieser Fadenführer kann als Umlenköse die Form
eines Hakens haben oder eine Bohrung sein. Die obere
Stirnseite des Topfes 3 ist bis auf die zentrale
Aussparung 6, die den zentrisch angeordneten Fadenfüh
rer bildet, geschlossen.
Die Spindel 1 ist in einem konzentrisch zur Mittelachse an
geordneten Fußlager 7 gelagert und mit einem elektromo
torischen Antrieb 8 versehen.
Der Topf (bzw. das rotationssymmetrische Element) 3 ist
ohne Antrieb frei schwebend magnetisch gelagert:
Das untere, das rotationssymmetrische Element umfas
sende, radial stabile, axial instabile Magnetlager 9
besteht aus ringförmig um das Element angeordneten
elektromagnetischen Mitteln. Diese sind mittels einer
elektronischen Regeleinrichtung (in der Zeichnung nicht
dargestellt) erregbar, die mit Sensoren verbunden sind,
die radiale Abweichungen des rotationssymmetrischen
Elementes erfassen. Das rotationssymmetrische Element
besteht hierzu in seinem unteren Teil 10 aus ferromag
netischem Material. Die Lagerstatoreinheit ist auf der
Topfbank 11 befestigt. Dieses Magnetlager entspricht
der in der DE-PS 24 20 825 beschriebenen Lagerung.
Fußlager 7 und Topfbank 11 (und damit die mit der Topf
bank fest verbundenen Teile) sind in vertikaler Rich
tung bewegbar.
Das obere Magnetlager besteht aus der konzentrischen
Kombination eines ringförmigen, am Kragen des Topfes 3
befestigten Permanentmagneten 12, einem feststehenden,
ebenfalls ringförmigen Permanentmagneten 13 und einem
Dämpfelement 14 aus nichtferromagnetischem, elektrisch
gut leitendem Material, welches nach dem Prinzip der
Wirbelstromdämpfung radiale Bewegungen des Topfendes
dämpft. Dämpfelement 14 ist im Luftspalt zwischen den
vorzugsweise in axialer Richtung magnetisierten
Magneten 12 und 13 angeordnet und mit letzterem fest
verbunden. Beide (Permanentmagnet 13 und Dämpf
element 14) sind über eine - in der Zeichnung nicht
dargestellte - mechanische Verbindung mit dem unteren
Magnetlager 9 bzw. der Topfbank 11 verbunden.
Beim Spinnen des Garnes wird die sog. Lunte 15 als Aus
gangsmaterial des Spinnprozesses vom Streckwerk 16 mit
konstanter Liefergeschwindigkeit zur Spinnzone 17
transportiert. In vorhergehenden Arbeitsschritten war
das Spinngut (z. B. Baumwolle) gesäubert und zu einem
Faserband konstanten Querschnitts mit vorzugsweise
parallel liegenden Fasern, der Lunte, präpariert wor
den. In der Spinnzone 17 bewirkt das vom rotierenden
Topf 3 auf das Garn 5 ausgeübte (mit dem Pfeil angege
bene) Drehmoment die erwünschte Verdrehung der Fasern
zu einem festen Garn 5. Dieses Garn wird durch den mit
dem Topf mit rotierenden Fadenführer 6 auf die
Drehachse geführt und bewegt sich im Innenraum des
Topfes zur Umlenköse 4 (Fadenführer 4). Diese lenkt das
Garn von der Kreisbahn um die Mittelachse tangential
auf die Spule 2, auf welcher das Garn aufgewickelt
wird, wobei die Wickelgeschwindigkeit im Mittel den
gleichen Betrag wie die Liefergeschwindigkeit hat. Die
Spindel wird dabei - wie allgemein üblich - während des
Aufwickelns des Fadens aus dem rotationssymmetrischen
Element herausgezogen.
Der Antrieb des Topfes 3 erfolgt durch Fadenkräfte, die
vom Garnstück zwischen Spule 2 und Fadenführer 4 auf
den Topf übertragen werden. Die Drehzahl des Topfes
stellt sich relativ zur Drehzahl der Spule automatisch
ein und ist aufgrund des Garntransportes kleiner als
die Drehzahl von Spule bzw. Spindel. Die Drehzahldiffe
renz steigt mit zunehmender Liefergeschwindigkeit und
sinkt mit wachsendem Spulendurchmesser.
Das Garn 5 wird auf der Spule durch gesteuerte axiale
Relativbewegung zwischen Spule und Topf lagenweise ab
gelegt. Diese Bewegung kann einerseits durch axiales
Bewegen des Lagerstators 7 bei feststehendem Topf 3 er
folgen oder durch axiales Bewegen der Topfbank 11 bei
stillstehendem Lagertopf 7. Auch eine Überlagerung bei
der Transportbewegungen ist möglich. Die erste Variante
wird bevorzugt, weil hier die Fadenlänge zwischen dem
mit rotierenden Fadenführer 6 und dem feststehenden
Strickwerk 16 konstant bleibt. Bei den beiden anderen
Varianten ändert sich diese Fadenlänge periodisch, was
unerwünschte periodische Qualitätsschwankungen des Fa
dens zur Folge hat.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante der
Spinnvorrichtung, die sich gegenüber der in Fig. 1
dargestellten lediglich durch das zusätzliche
Schutzrohr 18 unterscheidet.
Das Schutzrohr 18 ist als geschlossenes, den Topf außen
umgebendes Gehäuse gestaltet. Es bewirkt neben der
Schutzfunktion eine Senkung des Lärmpegels und der
Luftreibung am rotierenden Topf. Es kann ferner in
einer nicht zeichnerisch dargestellten Variante zur
Aufnahme von Notlauflagern für den Topf 3 genutzt wer
den.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsvariante
ist an der Innenwand des rotationssymmetrischen
Elementes 3 ein Röhrchen 19 angebracht, in dem der
Faden vom Fadenführer 6 bis zum Ende des Röhrchens, das
dem Fadenführer 4 gemäß Fig. 1 oder 2 entspricht, und
von diesem tangential zur Spule 2 geführt wird. Die
Spindel 1 wird, wie bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform durch den Elektromotor 8 angetrieben,
wobei der im Flügel 19 (Röhrchen 19) geführte Faden den
Topf 3 mitnimmt.
Diese Ausführungsvariante ermöglicht das Ansaugen des
Garnendes durch das Röhrchen 19 zur Erleichterung des
Anspinnprozesses.
Der Kragen am oberen Ende des Elementes 3 ist nach oben
gerichtet und bildet mit seinem oberen Abschluß den
zentrisch angeordneten Fadenführer 6. Die Ausführung
des oberen Magnetlagers entspricht der Ausführung gemäß
Fig. 2.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der
Spinnvorrichtung, bei der das rotationssymmetrische
Element 3 in seinem Durchmesser an den Durchmesser der
Spindel 2 angenähert ist. Außerdem besteht Element 3
aus Stahl, so daß der separate Permanentmagnet 12 (der
durch den oberen Teil des Elementes 3 ersetzt wird)
entfällt.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsvariante geht
von der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvarianten
der Spinnvorrichtung aus. Zusätzlich ist auch für das
rotationssymmetrische Element 3, das aus diesem Grunde
ganz aus ferromagnetischem Material besteht, ein
elektromagnetischer Antrieb, der Antrieb 20, vorgese
hen. Beide Antriebe werden über einen gemeinsamen
Generator 21 betrieben. Das rotationssymmetrische
Element 3 ist zugleich Rotor für den
elektromagnetischen Antriebsstator 20.
Eine derartige Magnetlagervariante ist in "K. Boden":
"Wide-Gap, Electro-Permanentmagnetic Bearing System
with Radial Transmission of Radial and Axial Forces" in
"Magnetic Bearings", Proc. of the First Internat.
Symp., ETH Zürich, 6.-8. Juni 1988, ed. G. Schweitzer,
pp. 41-52, Springer Verlag Berlin - Heidelberg 1989"
beschrieben.
Einer der Motoren ist ein Synchronantrieb, der andere
ein Asynchronantrieb, so daß sich die zum Aufwinden des
Fadens 5 auf die Spule 2 erforderliche
Drehzahldifferenz zwanglos einstellen kann.
In einer in der Zeichnung nicht dargestellten Ausfüh
rungsform kann der Antriebsmotor für die Spindel 1
auch entfallen. Der alleinige Antrieb des Topfes als
Rotor des Antriebsstators 20, der so gestaltet sein
kann, daß er nach Art eines Hysterese-Motors mit
asynchronem Anlauf wirkt, reicht zur Durchführung des
Spinnprozesses aus. Der Topf rotiert dann mit
konstanter Drehzahl. Das Garn erfährt so eine
entsprechend gleichmäßige Drehung. Die Spule 2 wird
durch das Garn mitgeschleppt und eilt gegenüber dem
Topf 3 nach. In dieser Variante sind die Fadenkräfte
beim Anspinnvorgang relativ klein aufgrund des relativ
kleinen Massenträgheitsmomentes von Spindel und leerer
Spule.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsvariante
ist am Schutzrohr 18 ein Rohrstutzen 22 zum Anschluß an
eine Pumpe dargestellt. Durch diese Einrichtung kann
der Luftdruck im Ringspalt zwischen Element 3 und
Schutzrohr 18 und damit die Luftreibungsverluste
gesenkt werden.
Fig. 6 zeigt die Spinnvorrichtung mit einer Meßein
richtung zur Ermittlung der Fadenzugkraft. Diese Meß
einrichtung besteht aus den Sensoren 23 zur Erfassung
der axialen Abweichungen des rotationssymmetrischen
Elementes von seiner Soll-Lage und der angeschlossenen
elektronischen Einrichtung 24. Die Sensoren 23 sind an
einer Kante des aus ferromagnetischem Material beste
henden Teils 10 des rotationssymmetrischen Elementes
angebracht.
Im vorliegenden Falle ist die elektronische Einrichtung
Teil der Elektronik des Magnetlagers, das sich
ebenfalls der Signale der Sensoren 23 bedient. Das
Lagersensorsystem hat damit in diesem Falle eine
Doppelfunktion.
Fig. 7 zeigt die Ausführungsform der Spinnvorrichtung
gemäß Fig. 5 zusätzlich mit der Meßeinrichtung gemäß
Fig. 6. Die von den Sensoren 23 gelieferten Signale
werden in einer elektronischen Einrichtung 25, die Teil
der Meßeinrichtung, aber auch Regeleinrichtung ist, als
Führungsgröße für die Regelung eingesetzt und dient
dazu, die Fadenzugkraft durch Änderung des Antriebs
drehmomentes der Antriebe 8 und/oder 20 und damit von
Spindel 1 und/oder rotationssymmetrischem Element 3 zu
minimieren.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform der
Spinnvorrichtung, die sich - abgesehen von dem
fehlenden Schutzrohr 18 - von der in Fig. 5
dargestellten Variante darin unterscheidet, daß
anstelle des elektronischen Antriebs 20 das
Magnetlagersystem das Antriebssystem bildet.
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der
Spinnvorrichtung, die sich von der in Fig. 1
dargestellten Variante durch eine andere
Relativbewegung von rotationssymmetrischem Element 3
und Spindel 1 während des Aufwickelvorganges
unterscheidet. Das Garn wird auf die Spindel, an deren
oberen Teil beginnend, aufgewickelt und die Spindel da
bei in das rotationssymmetrische Element hineingescho
ben.
Claims (13)
1. Spinnvorrichtung mit einer an einer drehbaren
Spindel (1) befestigten Spule (2) zur Aufnahme des
Fadens (5), mit einem, den ankommenden Faden erfassenden,
zentrisch zur Spule angeordneten Fadenfüh
rer (6), mit einem die Spule konzentrisch umgebenden,
frei schwebend magnetisch gelagerten, rotationssymmetrischen
Element (3) und mit einer mit dem
Element rotierenden, zweiten Fadenführung (4), die
am rotationssymmetrischen Element (3) so angeordnet
ist, daß sie den während der Rotation innen am
Element anliegenden Faden (5) von innerhalb des
rotationssymmetrischen Elements erfaßt, zur Spule
(2) führt und aufgrund der Relativbewegung zwischen
Spule und Element (3) auf diese aufwickelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rotationssymmetrische Element (3)
- - rohrförmig ist und auf der dem ankommenden Faden (5) zugewandten Stirnseite außerhalb des Bereichs der Spule (2) mit einem nach innen gerichteten Kragen versehen ist,
- - an seinem die Spule (2) umfassenden Teil mittels eines an sich bekannten, das Element umgebenden, radial aktiven, axial passiven Magnetlager (9) gehalten ist und
- - auf der dem ankommenden Faden (5) zugewandten Stirnseite am Kragen mittels eines passiven radial stabilen, axial instabilen Magnetlagers (12, 13, 14) gehalten wird,
- - Sensoren (23) zur Erfassung der axialen Abweichungen des rotationssymmetrischen Elementes (3) von seiner Soll-Lage als Maß für die Fadenzugkraft in Verbindung mit einer den Sensoren nachgeschalteten elektronischen Einrichtung (24, 25), die die Signale der Sensoren aufnimmt, verstärkt und die Fadenzugkraft beeinflußt.
2. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem ankommenden Faden (5) zugewandte
Stirnseite des rotationssymmetrischen Elemen
tes (3) durch den Kragen bis auf eine zentrale,
runde, den zentrisch zur Spule angeordneten
Fadenführer (6) bildende Aussparung (6) geschlos
sen ist.
3. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rotationssymmetrische Element (3), sich
nach oben verjüngend, konisch gestaltet ist.
4. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Relativbewegung zwischen
rotationssymmetrischem Element (3) und Spin
del (1) derart erfolgt, daß die Spindel beim Auf
wickeln des Garnes in das rotationssymmetrische
Element hineingeschoben wird.
5. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rotationssymmetrische Element (3) von ei
nem feststehenden Schutzrohr (18) umgeben ist.
6. Spinnvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzrohr (18) auf der dem ankommenden
Faden (5) zugewandten Stirnseite mit einem nach
innen gerichteten Kragen versehen ist, an dem das
radial stabile, axial instabile Magnetlager (12,
13, 14) befestigt ist.
7. Spinnvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen rotationssymmetrischem Ele
ment (3) und Schutzrohr (18) ein Luftspalt einer
Breite von 2-10 mm befindet.
8. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Schutzrohr (18) ein Anschlußstutzen (22)
für eine Absaugeinrichtung angebracht ist.
9. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme des innerhalb des Elementes (3)
geführten Fadens (5) ein zwischen den Fadenfüh
rern (4 und 6) sich erstreckendes, an der In
nenwandung des Elementes angeordnetes Röhr
chen (19) vorgesehen ist.
10. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der am rotationssymmetrischen Element (3)
angeordnete und den Faden (5) zur Spule (2) füh
rende Fadenführer (6) als am Innenumfang des Ele
mentes umlaufender Läufer ausgebildet ist.
11. Spinnvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektromotorischer Antrieb (20) für das
rotationssymmetrische Element (3) vorgesehen ist.
12. Steuereinrichtung für eine Spinnvorrichtung mit
einem elektromotorischen Antrieb gemäß An
spruch 11, die zusätzlich einen elektromotori
schen Antrieb für die Spindel aufweist,
gekennzeichnet durch
technische Mittel zur Durchführung eines Pro
gramms, das die üblicherweise während eines Be
triebszyklus eintretende Änderung der Faden
zugkraft berücksichtigt und dementsprechend sich
verändernde Antriebsmomente von rotationssymme
trischem Element (3) und Spindel (2) bewirkt.
13. Regeleinrichtung für eine Spinnvorrichtung mit
einem elektromotorischen Antrieb gemäß An
spruch 11, die zusätzlich einen elektromotori
schen Antrieb für die Spindel aufweist,
gekennzeichnet durch
eine elektronische Einrichtung (25), die zur
Stabilisierung und ggf. Änderung der Fadenzug
kraft die Meßsignale der Sensoren zur Messung der
Fadenzugkraft (22 und 24) als Führungsgröße ein
setzt und dementsprechend die Antriebsmomente von
Spindel (2) und/oder rotationssymmetrischem Ele
ment (3) verändert.
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