DE4421139A1 - Luftfahrzeug - Google Patents
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- B64D17/80—Parachutes in association with aircraft, e.g. for braking thereof
Description
Die Erfindung betrifft ein Luftfahrzeug der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Es ist beispielsweise aus der US-A-4 033 528 bekannt, ein
havariertes Luftfahrzeug an einem Fallschirm zum Erdboden
zurückzuführen.
Aus der EP-A-0 599 437 ist es weiterhin bekannt, daß das
Luftfahrzeug dabei eine im wesentlichen senkrechte Posi
tion derart einnehmen kann, daß sich der Rumpf des Luft
fahrzeugs mit dem Leitwerk voran erdwärts bewegt. Dies
wird durch ein zwei Fallschirme aufweisenden Rettungssy
stem ermöglicht, welches im Bereich der Spitze des Rumpfes
des Luftfahrzeugs angeordnet ist. Durch Ausbringen der
einzelnen Fallschirme wird das sich im wesentlichen hori
zontal bewegende Luftfahrzeug abgebremst, wobei sich der
Rumpf des Luftfahrzeugs mit abnehmender Fluggeschwindig
keit mehr und mehr in die Vertikale neigt und dabei heck
wärts nach unten zeigt.
Alle derartigen Rettungssysteme weisen den Nachteil auf,
daß Schwierigkeiten bei Rettung in Bodennähe - beispiels
weise während eines Start- oder Landervorgangs - bestehen,
weil dann die Geschwindigkeit des Luftfahrzeugs im Ver
hältnis zum Bodenabstand relativ hoch ist. Hierbei kann
dann die Geschwindigkeit nach der Havarie bis zur Bodenbe
rührung nicht mehr ausreichend verringert werden.
Ferner besteht noch die Gefahr, daß sich die Fallschirme
des Rettungssystems bei ungünstigen Strömungsverhältnissen
an dem Seitenleitwerk des Luftfahrzeugs verfangen können.
Dadurch wird die Durchführung der Rettung verhindert. Bei
Luftfahrzeugen mit heckseitigem Antrieb ist dies Gefahr
noch größer, da das Antriebsaggregat funktionsgemäß eine
definierte, heckwärts gerichtete Luftströmung erzeugt,
durch welche die Fallschirme des Rettungssystems zum
Triebwerk gezogen werden können. Diese Gefahr ist um so
größer, je kleiner der Winkel zwischen der Längsachse des
Luftfahrzeugs und dem Richtungsvektor seiner Bewegung ist.
Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Luftfahrzeug der
eingangs genannten Gattung konstruktiv derart weiter zu
entwickeln, daß dessen Rettungssystem ohne störende Be
einflussung durch zum Luftfahrzeug gehörende Anlagenteile
in Funktion gesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die Gefahr,
daß sich die Fallschirme des Rettungssystems eines Luft
fahrzeugs an dessen Leitwerk oder gegebenenfalls an dessen
heckseitigen Antriebsaggregat verfangen können, erheblich
herabgesetzt ist, wenn das Luftfahrzeug beim Ausbringen
des oder der Fallschirm(e) eine Position einnimmt, bei der
Winkel zwischen Längsachse des Luftfahrzeugs und dem Rich
tungsvektor seiner Bewegung im wesentlichen 90° beträgt.
Außerdem wird die Geschwindigkeit in dieser stabilen Posi
tion kurzfristig wesentlich herabgesetzt, da die seitliche
Rumpfkontur quer zum Fahrtwind gerichtet ist und damit
eine wesentliche (Luft-)Bremswirkung eintritt. Damit kann
auch in niedrigeren Luftschichten eine wirksame Herabset
zung der Fluggeschwindigkeit schnell erfolgen, so daß das
Rettungssystem noch wirksam eingesetzt werden kann. Außer
dem wird verhindert, daß das havarierte Luftfahrzeug un
kontrollierbare Torkelbewegungen ausführt, welche einer
seits die Insassen belasten und andererseits den nachfol
genden Rettungsvorgang erschweren.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform sind Mittel
Mittel zur Erzeugung einer lokalen Beschleunigungs- oder
Verzögerungswirkung des erfindungsgemäßen Sicherheits-
Systems in jeweils dem rumpffernen Bereich der Tragflächen
des Luftfahrzeugs vorgesehen und besteht bevorzugt aus
zwei Fallschirmen, welche jeweils einer Tragfläche zuge
ordnet sind. Das gezielte Ausbringen eines der Fallschirme
aus der jeweiligen Tragfläche erzeugt ein zusätzliches
Drehmoment (bzw. einen Drehimpuls), dessen Größe aus
reicht, den Winkel zwischen der Längsachse des Luftfahr
zeugs und dem Richtungsvektor seiner Bewegung (bzw. des
Richtungsvektors der Fluggeschwindigkeit) zu vergrößern
Durch die Anordnung der Fallschirme an dem vom Rumpf des
Luftfahrzeugs abgewandten Seite der entsprechenden Trag
fläche ist dies in günstiger Weise unabhängig von Lage des
Luftfahrzeugs bezogen auf die Horizontale möglich. Die
Auslösung einer Verzögerungsvorrichtung erfolgt dabei be
vorzugt an dem der havarierten Seite des Luftfahrzeugs ge
genüberliegenden Flügelende.
Die vorstehend beschriebene Vergrößerung des Winkels zwi
schen der Längsachse (bzw. deren Projektion auf die Hori
zontale) des Luftfahrzeugs und dem Richtungsvektor der Be
wegung (bzw. der Geschwindigkeit) des Luftfahrzeugs ge
währleistet in vorteilhafter Weise, daß das eigentliche,
mehrere Fallschirme aufweisende Rettungssystem des Luft
fahrzeugs im Havariefall ohne Beeinträchtigung ausgebracht
werden kann. Die besten Voraussetzungen für ein gefahrlo
ses Ausbringen der Rettungsfallschirme bestehen bei einem
Winkel von etwa 90°. Bei einem zu kleinen Winkel können
die im vorderen Teil des Rumpfes befindlichen Fallschirme
beim Ausbringen - bedingt durch die vorherrschenden Strö
mungsverhältnisse - mit dem Seitenleitwerk des Luftfahr
zeugs und im ungünstigsten Fall bei heckgetriebenen Luft
fahrzeugen mit dem entsprechenden Antrieb kollidieren. Da
durch ist die Entfaltung der Rettungsfallschirme und somit
auch der Erfolg eines notwendigen Rettungsmanövers beein
trächtigt.
Nach einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist eine
Steuerung vorgesehen, die den zeitlichen Ablauf des Aus
bringens der Fallschirme des Sicherungs-Systems und des
Rettungssystems koordiniert. Für ein erfolgreiches Ret
tungsmanöver ist es erforderlich, daß die Rettungsfall
schirme erst eine bestimmte Zeitspanne nach dem Wirksam
werden eines Fallschirms des Sicherungs-Systems ausge
bracht werden. Diese Zeitspanne wird benötigt, um die
Längsachse (bzw. deren Projektion auf die Horizontale) des
Luftfahrzeugs im wesentlichen quer zu seiner Bewegungs
richtung zu schwenken. Die dazu erforderliche Zeit ist ab
hängig von der jeweiligen Fluggeschwindigkeit des Luft
fahrzeugs, so daß die Steuerung nicht nur Mittel zur Aus
wertung lage- und beschleunigungsspezifischer Kennwerte
aufweist, sondern auch Sensoren zur Erfassung der momenta
nen Fluggeschwindigkeit und von dieser Größe gesteuerte
Verzögerungsglieder. Zur digitalen Auswertung und Weiter
verarbeitung der sensorisch erfaßten, die jeweilige Flug
situation repräsentierenden physikalischen Größen werden,
sind Rechen-Einheiten vorgesehen, deren Ausgangssignale
zur Auslösung des Sicherungs-Systems bzw. des Rettungssy
stems herangezogen werden.
Für das Ausbringen der Fallschirme des Sicherungs-Systems
ist entsprechende einer anderen günstigen Ausführungsform
der Erfindung ein Druckluft-System vorgesehen, welches das
Sicherungs-System in extrem kurzer Zeit wirksam werden
läßt.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in
Draufsicht,
Fig. 2, 2a, 2b und 2c eine grafische Darstellung der
Bewegungsvorgänge nach Auslösen des Sicherungs-Systems bei
einem havarierten Luftfahrzeug entsprechend der bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine Steuervorrichtung zur Auslösung des Ret
tungssystems in Abhängigkeit von der Auslösung des
Sicherungs-Systems gemäß der Fig. 1 und 2 im Block
schaltbild, sowie
Fig. 4 und 5 den Ablauf einzelner Phasen eines Ret
tungsvorgangs nach erfolgreicher Aktivierung des Rettungs
systems.
Das in Fig. 1 in Ansicht von oben dargestellte Luftfahr
zeug 1 ist mit einer heckseitig angeordneten Antriebs-
Einheit 3 ausgerüstet und als Geschäftsreiseflugzeug kon
zipiert. Das Rettungssystem 7 des Luftfahrzeugs 1 befindet
sich im vorderen Abschnitt des Rumpfes vor der Pilotenkan
zel und der Passagierkabine 5. Das Rettungssystem 7 weist
zwei Fallschirme auf (vergleiche die Darstellung in den
Fig. 4 und 5) und ermöglicht ein erfolgreiches Ret
tungsmanöver, bei welchem das Luftfahrzeug heckwärts zum
Erdboden zurückgeführt wird. Das Sicherungs-System 6 ist
jeweils in den Tragflächen 4 des Luftfahrzeugs 1 angeord
net. Die Positionierung des Sicherungs-Systems 6 am rumpf
fernen Ende der Tragfläche 4 hat den Vorteil, daß mit ein
fachen und vor allem relativ kleinvolumigen Mittel ein
großes Drehmoment zum Schwenken des Rumpfes eines sich mit
einer bestimmten Fluggeschwindigkeit bewegenden Luftfahr
zeugs erzeugt werden kann. Die beidseitige Anordnung des
Sicherungs-Systems 6 ist erforderlich, da die das, vor
zugsweise zwei Fallschirme aufweisende Rettungssystem 7
auslösende Havariesituation des Luftfahrzeugs 1 gegebenen
falls auch darin bestehen kann, daß das Luftfahrzeug eine
seiner Tragflächen 4 verloren hat. Das Sicherungs-System 6
weist einen Fallschirm (vergleiche Position 6.1 gemäß
Fig. 2b) auf, welcher in günstiger Weise durch eine
Druckluft-Einrichtung aus der Tragfläche 4 befördert wird.
Das Ausbringen des Fallschirms erzeugt bezüglich des Rump
fes des Luftfahrzeugs 1 ein Drehmoment, welches das Luft
fahrzeug 1 einseitig abbremst und dadurch ein Schwenken
des Rumpfes quer zum Richtungsvektor der Fluggeschwindig
keit bewirkt. In einer solchen Position des Rumpfes (die
Längsachse (bzw. deren Projektion auf die Horizontale) und
der Richtungsvektor der Geschwindigkeit des Luftfahrzeugs
schließen einen Winkel von etwa 90° ein) können die Fall
schirme des Rettungssystems ausgebracht werden, ohne daß
die Gefahr einer Behinderung der Entfaltung dieser Schirme
durch das Seitenleitwerk und/oder ein mögliches heckseiti
ges Antriebsaggregat des Luftfahrzeugs besteht.
Die Fig. 2, 2a, 2b und 2c zeigen in vereinfachter Form
die Phasen vom Auftreten einer Havarie bis zum Erreichen
einer Position des Rumpfes des havarierten Luftfahrzeugs,
bei welcher das Ausbringen der Fallschirme des installier
ten Rettungssystems ohne besondere Gefahr möglich ist.
Das Luftfahrzeug 1 bewegt sich in horizontaler Flugposi
tion auf einem vorgegebenen Flugweg (Fig. 2). Aufgrund
mechanischer Mängel (beispielsweise im Zusammenhang
mit erhöhter Belastung) kommt es zu einem Bruch der Befe
stigungseinrichtungen der rechten Tragfläche 4. Das Luft
fahrzeug 1 weicht von seinem bisherigen Kurs ab. Zwischen
Mittelachse des Luftfahrzeugs 1 und dem Richtungsvektor 8
seiner augenblicklichen Geschwindigkeit besteht ein Winkel
geringer Größe (Fig. 2a). Das Ausbringen des Fallschirms
6.1 des in der verbliebenen Tragfläche befindlichen
Sicherungs-Systems 6 bewirkt, daß sich dieser Winkel in
relativ kurzer Zeit weiter vergrößert (Fig. 2b).
In der Position des Rumpfes, bei der die Längsachse und
der Richtungsvektor 8 der Geschwindigkeit des Luftfahr
zeugs 1 einen Winkel von etwa 90° einschließen
(Slip-Position), kann das Rettungssystem 7 aktiviert wer
den. Die Ausbringrichtung 8′ für die Fallschirme des Ret
tungssystems 7 ist gegenüber der Bewegungsrichtung 8 des
Luftfahrzeugs 1 um 180° gedreht, so daß keine Gefahr be
steht, daß die ausgebrachten Fallschirme des Rettungssy
stems 7 mit dem Seitenleitwerk 2 und/oder dem Antriebsag
gregat 3 am Heck des Luftfahrzeugs 1 kollidieren (Fig.
2c).
Da für das Ausbringen der Fallschirme des Rettungssystems
im Havariefall nur relativ wenig Zeit zur Verfügung steht,
ist es für ein erfolgreiches Rettungsmanöver erforderlich,
daß zwischen Aktivieren des Sicherungs-Systems und Anspre
chen des Rettungssystems eine exakte zeitliche Koordinie
rung gewährleistet ist. Dafür ist in dem Luftfahrzeug eine
Steuerung vorgesehen, welche jeweils eine Betätigungsein
richtung zum Ausbringen der Fallschirme der entsprechenden
Systeme aktiviert. In Fig. 3 ist eine vorteilhafte Aus
führungsform für eine derartige Steuerung 10 in Form eines
Blockschaltbildes schematisiert dargestellt. Die Steuerung
10 weist eine Sensor-Einheit 14 mit mindestens einem Lage- und
Beschleunigungssensor auf, deren Meßwerte als Daten
mengen in digitalisierter Form jeweils einer Rechner-
Einheit 11 und 15 zugeführt werden.
Bei entsprechend großer Abweichung der Meßwerte von den
Sollwerten der normalen Flugsituation wird eine Havarie
erkannt und das Sicherungs-System 6 durch eine von der
Rechner-Einheit 11 aktivierte Betätigungseinrichtung 16
ausgelöst. Der entsprechende Fallschirm (vergleiche Posi
tion 6.1 in Fig. 2b) bewirkt in einer von der augenblick
lichen Fluggeschwindigkeit abhängigen Zeitdauer ein
Schwenken des Rumpfes des Luftfahrzeugs. Erst danach ist
das Auslösen des eigentlichen Rettungssystems 7 sinnvoll.
Aus diesem Grunde wird die Information über das erfolgte
Auslösen des Sicherungs-Systems 6 von der Rechner-Einheit
11 über ein Verzögerungsglied 13 an die Rechner-Einheit 15
übermittelt. Diese Information und die über die Sensor-
Einheit 14 ermittelten und im Vergleich mit den entspre
chenden Sollwerten die Havarie anzeigende Abweichung lösen
über die Rechner-Einheit 15 das Aktivieren der Betäti
gungseinrichtung 17 des Rettungssystems 7 aus. Die Verzö
gerungszeit des Verzögerungsglieds 13 wird durch die je
weilige, von dem Bewegungssensor 12 ermittelte Flug
geschwindigkeit bedarfgerecht optimiert.
In den Fig. 4 und 5 sind einzelne Phasen des Rettungsma
növers in schematisierter Form dargestellt. Nachdem das
Sicherungs-System das Luftfahrzeug 1 in eine in Fig. 2c
gezeigte Querlage gebracht hat, wird das Rettungssystem 7
aktiviert. Die dabei ausgebrachten Fallschirme 7.1 und 7.2
reduzieren zuerst die Geschwindigkeit des Luftfahrzeugs 1
und verbringen es gleichzeitig in eine im wesentlichen
vertikale Position. Mit einer durch die Größe des Fall
schirms 7.2 bestimmten Sinkgeschwindigkeit wird das Luft
fahrzeug 1 heckwärts zum Erdboden 9 zurückgeführt. Der
mittlere Abschnitt des Rumpfes mit der Passagier-Zelle 5
weist eine größere Steifigkeit auf als der das Seitenleit
werk 2 und den Heckantrieb 3 tragenden Heckabschnitt des
Luftfahrzeugs 1. Dadurch wird in günstiger Weise die ge
samte kinetische Energie als Verformungsarbeit im Heckab
schnitt des Luftfahrzeugs 1 wirksam. Passagiere und Besat
zungsmitglieder haben somit eine hohe Überlebenswahrschein
lichkeit.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (10)
1. Luftfahrzeug, insbesondere für Reise- oder Sportzwecke
bzw. als Geschäftsreiseflugzeug, mit einem Rettungssy
stem, welches mittels Fallschirm die Rückkehr mindestens
der Zelle mitsamt der darin befindlichen Personen zum Bo
den ermöglicht, wobei insbesondere eine Fallschirm-
Anordnung mit mindestens einem Fallschirm vorgesehen ist,
welche in einem in Flugrichtung vor dem Massenmittelpunkt
des Luftfahrzeugs gelegenen ersten Bereich des Rumpfes ge
staut ist,
gekennzeichnet durch
zusätzliche Mittel, welche eine Kraftwirkung in der Weise
ausüben, daß sich zwischen der Längsachse des Luftfahr
zeugs (1) und seiner Bewegungsrichtung ein Winkel von im
wesentlichen 90° (Slip-Position) einstellt, bevor das Aus
bringen des Fallschirms (7.1, 7.2) erfolgt.
2. Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das die Kraftwirkung in ei
ner Verzögerungswirkung, hervorgerufen durch mindestens
einen weiteren Fallschirm (6.1) oder eine Beschleunigung,
hervorgerufen durch ein zusätzliches Antriebssystem, ins
besondere einen Raketenantrieb, besteht.
3. Luftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Fallschirm (6.1) oder
das zusätzliche Antriebssystem im Endbereich der Tragflä
che (4) angeordnet ist.
4. Luftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Fallschirm (6.1) inner
halb eines in der Tragfläche vorgesehenen Aufnahmeraums
gestaut und entgegen der normalen Flugrichtung ausbringbar
ist.
5. Luftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Ausbringen des Fall
schirms (6.1) eine Druckluft-Einrichtung (16) vorgesehen
ist.
6. Luftfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Steuervorrichtung (10) zum Aktivieren der zusätzlichen
Mittel (6) vorgesehen ist, welche mittels eines
Sensors die Abweichung von Flugdaten des Luftfahrzeugs (1)
von vorgegebenen Solldaten erfaßt und auswertet und im
Falle des Überschreitens einer vorgegebenen Abweichung ein
Aktivierungssignal ausgibt.
7. Luftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (10)
mindestens einen Fluglage-, Fluggeschwindigkeits- und/oder
Beschleunigungs-Sensor (14) aufweist.
8. Luftfahrzeug nach Anspruch 6 , dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (10)
Schaltmittel (11, 13, 15) aufweist, welche das Ausbringen
des Fallschirms (7) vor dem Aktivieren der zusätzlichen
Mittel sperren.
9. Luftfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuervorrichtung (10) Betätigungsmittel für eine manuelle
Auslösung aufweist.
10. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuer
vorrichtung (10) Lokalisierungsmittel für eine Beschädi
gung des Luftfahrzeugs aufweist, wobei die Steuervorrich
tung auf ein Ausgangssignal der Lokalisierungsmittel im
Falle ein Aktivierungssignal an den Fallschirm oder das
zusätzliche Antriebssystem an der unbeschädigten Seite des
Flugzeugs ausgegeben wird.
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