DE3406693C2 - - Google Patents
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-
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Description
Die Erfindung betrifft ein pyrotechnisches Verfahren zum
Auswerfen eines Piloten aus einem Flugzeug, das ein Glas
dach mit einem geneigten vorderen Abschnitt aufweist, bei
welchem Verfahren auf das Glasdach mittels pyrotechnischer
Einrichtungen eingewirkt wird und das Verfahren in zwei
aufeinanderfolgenden Phasen abläuft, wobei in der zweiten
Phase ein Teil des Glasdaches zersplittert wird, sowie eine
Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahren.
Es ist bekannt, daß bei Militärflugzeugen das Aussteigen
der Mannschaften in Notsituationen durch Auswerfen eines
oder mehrerer Schleudersitze (je nach dem, ob es sich um
ein mehr- oder einsitziges Flugzeug handelt) aus der Pilo
tenkanzel erfolgt, die durch eine transparente Abdeckung
beispielsweise aus "Plexiglas" geschlossen ist, welche ein
geeignetes aerodynamisches Profil hat und hier als Glasdach
bezeichnet wird. Offensichtlich bildet dieses Glasdach ein
Hindernis für den Schleudersitz sowie den auf dem Schleu
dersitz befindlichen Flugzeuginsassen. Auf ein Öffnen des
Glasdaches vor dem Auswerfen des Schleudersitzes kann man
sich nicht verlassen, denn ein solches Manöver ist nicht
nur risikoreich, sondern es verbraucht auch eine beträcht
liche Zeit, was eine entsprechende Verzögerung bedingt und
sich unter gewissen Umständen verbietet.
Es ist bereits seit langem bekannt, unmittelbar (etwa eine
Sekunde) vor dem Auswerfen des Schleudersitzes das Glasdach
mittels pyrotechnischer Einrichtungen wie Sprengbolzen oder
dergleichen abzutrennen, vergleiche zum Beispiel GB-PS
7 11 987. Dieses Verfahren mußte jedoch wieder fallen gelas
sen werden, da man nur eine Gefahr durch eine ebenso große
Gefahr ersetzte: Der ausgeworfene Schleudersitz mit seinem
Inhaber einerseits und das gesamte Glasdach mit seinen
scharfen Kanten und Graten andererseits befinden sich in
der Luft mit unkontrollierten Bewegungen in großer Nähe,
was die Gefahr einer Kollision in sich birgt.
Bei modernen Militärflugzeugen ist man daher von dieser
Methode, bei der das gesamte Glasdach abgetrennt wird, ab
gegangen. Stattdessen wird das Glasdach vor dem Auswerfen
des Schleudersitzes mit Hilfe von Zündschnüren und Spreng
ladungen zersplittert. Es entstehen daher nur kleine ver
streute Splitter, die im Prinzip keine schweren Verletzun
gen verursachen können, da sie normalerweise die von der
Mannschaft getragene Schutzkleidung nicht zu durchdringen
vermögen. Dieser Stand der Technik wird beispielsweise in
der FR-PS 20 51 580 bzw. der DE-OS 21 07 853 beschrieben.
Das System des Zersplittern des Glasdaches auf pyrotechni
schem Wege gemäß der DE-OS 21 07 853 ist von der Patentin
haberin in großem Umfang praktiziert worden und hat sich
insbesondere bei einsitzigen Flugzeugen bzw. bei dem hin
teren Sitz von zweisitzigen Flugzeugen, bei denen das Glas
dach parallel zur Strömungsrichtung verläuft, bewährt.
Bei Glasdächern mit einem geneigten vorderen Abschnitt, wie
sie insbesondere am vorderen Sitz von zweisitzigen Flugzeu
gen anzutreffen ist, haben sich jedoch Schwierigkeiten er
geben. Dieser Abschnitt des Glasdaches ist nämlich gerade
wegen seiner Neigung einem starken dynamischen Druck aus
gesetzt, der gegen das Innere der Pilotenkanzel gerichtet
ist und dem er unter normalen Umständen absolut standhält.
Dies ist jedoch nicht mehr der Fall, wenn das Glasdach vor
dem Auswerfen des Schleudersitzes auf pyrotechnischem Wege
zersplittert wird. Der geneigte vordere Abschnitt, der im
Augenblick to sofort zersplittert, ist weit davon entfernt,
bis zum Augeblick to+ Δ t des Durchtritts des Schleuder
sitzes durch das Glasdach zusammenhängend zu bleiben und
zerbricht unter der Wirkung des dynamischen Druckes vorzei
tig, fällt in das Innere der Pilotenkanzel und schleudert
seine Trümmer in alle Richtungen und somit auch zum Teil in
Richtung auf den Piloten, der sich zu dieser Zeit noch in
der Pilotenkanzel befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum pyrotechnischen Auswerfen eines Pilo
ten aus einem Flugzeug, das ein Glasdach mit einem geneig
ten vorderen Abschnitt aufweist, anzugeben, bei denen trotz
der Neigung des vorderen Abschnittes die Gefahr einer Ver
letzung des Piloten möglichst gering ist.
Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruch 1 gekenn
zeichnete Verfahren sowie die im Patentanspruch 2 gekenn
zeichnete Vorrichtung gelöst.
Gemäß der Erfindung läuft somit der pyrotechnische Vorgang
in zwei aufeinanderfolgende Phasen ab: In der ersten Phase
wird in einer Weise, die an die in der US-PS 36 70 998 be
schriebene erinnert, das kuppel- bzw. plattenförmige Teil
des Glasdaches abgetrennt, und erst danach wird in der
zweiten Phase der verbleibende vordere geneigte Abschnitt
des Glasdaches, der sich über den Beinen des Piloten befin
det, zersplittert.
Aus der DE-AS 22 28 481 war es bereits bekannt, nicht nur
das ganze Glasdach, sondern insbesondere nur einen Bereich
über dem Piloten im Notfall abzutrennen, um so eine Öffnung
für den Ausstieg des Piloten bzw. den Ausschuß des Schleu
dersitzes zu erhalten. Die pyrotechnischen Einrichtungen
wurden hierbei in zickzackförmigen Linien auf dem Glasdach
verteilt, so daß dieses in kleineren Stücken zersplittern
wird, und zwar insbesondere in dem Bereich, durch den der
Pilot beim Auswerfen fliegt.
Aus der US-PS 32 81 097 war es bereits bekannt, pyrotechni
sche Einrichtungen in zwei gesonderten Gruppen mit je eige
ner Auslösung vorzusehen. Hierbei dienen die Einrichtungen
der einen Gruppe zum Abtrennen eines Teils des Glasdaches,
der dem einen Schleudersitz zugeordnet ist, während die
pyrotechnischen Einrichtungen der anderen Gruppe an demje
nigen Abschnitt des Glasdaches vorgesehen sind, der dem
anderen Schleudersitz zugeordnet ist.
Gemäß der Erfindung wird dagegen zunächst der
jenige Abschnitt des Glasdaches, der sich über dem Kopf und
Oberkörper des Piloten befindet, abgetrennt, und erst da
nach wird der verbleibende Teil des Glasdaches auf pyro
technischem Wege zersplittert. Somit wird der Zersplitte
rungsvorgang um eine äußerst kurze Zeit verzögert, die
jedoch lange genug ist, um zu vermeiden, daß Splitter den
Oberkörper des Piloten erreichen. Die Splitter können
allenfalls auf die Knie oder Füße des Piloten auftreffen;
da sich jedoch die Knie im Augenblick des Zersplitterns mit
diesem Teil des Glasdaches in Berührung befinden, haben die
Splitter keine Möglichkeit, eine nennenswerte kinetische
Energie zu entwickeln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Anhand der Zeichnungen wird ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Pilotenkanzel
eines zweisitzigen Flugzeuges;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf das Glas
dach für den Vordersitz der Pilotenkanzel;
Fig. 3 die seitliche Folge des Auswerfverfahrens;
Fig. 4 eine Einzelheit des Schleudersitzes.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, verläuft das Glasdach 1 des hin
teren Teils 2 des zweisitzigen Flugzeugs mehr oder weniger
parallel zur Luftströmung F,
in anderen Worten, dieses Glasdach 1 erstreckt sich im großen
und ganzen in Strömungsrichtung. In diesem Fall, wie übrigens auch
im Fall des Einzelsitzes einsitziger Flugzeuge, wo man die
selbe Situation antrifft, gibt das System der vorherigen Ver
splitterung des Glasdachs nach der DE-OS
21 07 853 vollständige Befriedigung, und es ist daher
nicht nötig, hier die durch die vorliegende Erfindung herbei
geführte Vervollkommnung anzuwenden; die Sicherheit des In
habers des Rücksitzes 3 ist voll gewährleistet.
Das ist nicht der Fall bei dem vorderen Teil 4 des zweisitzigen
Flugzeugs, wo die Kanzel mit einem geneigten Glas
dach 5 ausgestattet ist, dessen Vorderabschnitt 6 einem Über
druck P infolge der aerodynamischen Wirkung der jeweiligen
Strömung unterliegt. Wenn daher das oben erwähnte System der
vorherigen Zersplitterung unter denselben Bedingungen wie für
den Rücksitz 2 hier angewendet wird, dann stürzt dieser Vor
derabschnitt 6 des Glasdachs 5 aufgrund des
hier herrschenden dynamischen Überdrucks P sofort nach innen,
und es besteht die Gefahr, daß die Trümmer den Piloten, der
den Vordersitz 7 einnimmt, verletzen, und zwar um so schwerer,
je größer die Geschwindigkeit des Flugzeugs ist; die Trümmer
des Glasdachs bilden sozusagen Wurfgeschosse, die den Piloten
mit großer Aufschlagkraft treffen können. Die Erfindung ist
daher im Interesse der Sicherheit besonders sinnvoll anwend
bar auf diesen besonderen Fall des Vordersitzes 7 bei zwei
sitzigen Flugzeugen mit einem geneigten Glasdach 5.
Zum besseren Verständnis
wird auf Fig. 2 verwiesen, in der in größerem
Maßstab das Glasdach 5 des Vordersitzes 4 in Draufsicht
gezeigt ist.
Diese Figur zeigt ein Netz von Umfangspunkten zum Zersplittern
durch Sprengladungen, die in zweckmäßiger Verteilung bei 8
angeordnet sind und durch eine Zündschnur 9 gesteuert werden,
wie in der DE-OS 21 07 853 beschrieben.
Zusätzlich zu der pyrotechnischen Einrichtung 8-9
befindet sich im hinteren Teil des vorderen Abschnitts des
Glasdaches 6 eine pyrotechnische Schnur 11, die sich voll
ständig um einen kuppelförmigen Teil 10 herum erstreckt
und so ausgelegt ist, daß sie in dem Plexiglas, aus dem die
Glasdächer von Flugzeugen hergestellt sind, einen durchgehend
sauberen und freien Schnitt ausführt. Die Schnur 11 kann
vorteilhafterweise aus einem weichen Rohrprofil aus Blei
bestehen, welches mit einem Sprengstoff
gefüllt und an die Innenseite des Glasdachs 5 unter Ein
schaltung einer Silikonkautschukdichtung angeklebt ist; es
werden alle Vorkehrungen zur Herbeiführung eines Hohllade
effekts getroffen.
Wie ebenso aus Fig. 2 deutlich ersichtlich, hat der kuppel
artige Teil 10 bei seiner Begrenzung durch die Schnur 11
eine trapezförmig verlaufende
Gestalt, die eine große Hinterkante
10A gegenüber einer kleinen Vorderkante
10B aufweist, die beide kreisbogenförmig und konvex
und durch von vorn nach hinten divergierende geradlinige
Seiten 10C-10C miteinander verbunden sind.
Die Schnur 11 einerseits und die Schnur 9
andererseits werden einzeln und nacheinander ausgelöst, und
zwar mittels einer Relaiszentrale 12 von einer Aufschlag
zentrale 13 aus, wobei die Auslösung der Schnur 11 in
einer ersten Phase t1 vor der in einer zweiten
Phase t2 erfolgenden Auslösung der Schnur 9
stattfindet.
Aus Fig. 2 ist außerdem ersichtlich, daß der kuppelförmige
Teil 10 des Glasdachs 5 in Richtung auf seine hintere
Kante 10A durch Textilbänder oder Klebbänder 14, bei
spielsweise aus
Kunststoff, mit einem benachbarten Teil
der Struktur verbunden ist. Es ist schließlich ersicht
lich, daß der kuppelartige Teil 10 des Glasdachs
5 genau über dem Kopf und dem Oberkörper des Piloten in der
Auswerfachse des Vordersitzes 7 befindet, wie es auch die
übrigen Figuren zeigen.
Es folgt nunmehr unter Bezugnahme auf Fig. 3 eine Beschreibung
der Aufeinanderfolge der Auswerfvorgänge in vier auf
einanderfolgenden Phasen bei äußerst kurzen Inter
vallen.
Bei Auslösung des Auswerfvorganges durch den Piloten
auf seinem auswerfbaren Vordersitz 7 trennt in dem
Zeitpunkt t1 die Schnur 11 ohne Risse den kuppelförmigen
Teil 10, der sich daher augenblicklich von dem übrigen
Teil des Glasdachs 5 getrennt findet, abgesehen von seiner
losen Verbindung durch das Klebband 14 an seiner hinteren Kante 10A.
Dieser Trennvorgang wird vorzugsweise so geführt, daß ein kleines
Spiel zwischen der hinteren Kante 10A und der benachbarten
Kante der Struktur vorhanden ist, um dem abgetrennten
kuppelförmigen Teil 10 eine kleine Bewegung von vorn
nach hinten zu gestatten, die dank seiner divergierenden
Seiten 100-100 (siehe Fig. 2) ausreichend ist, um ihn von
der umgebenden Struktur zu lösen. Tatsächlich zeigt, so
sauber und frei der pyrotechnische Schnitt auch sein mag,
eine Großfotografie Schroffheiten, die zu einem gewissen
Zusammenschluß durch Übereinandergreifen von Kristallen
führen können; die geringe Weiterbewegung des kuppelförmigen
Teils 10 in Richtung nach hinten sichert sein Frei
kommen.
Der so im Zeitpunkt t1 ausgeschnittene kuppelförmige
Teil 10 wird zu einer Art freiem Deckel, der praktisch
sofort zur Zeit t'1 in einer Schwenkbewegung nach
hinten um seine Pseudogelenke 14 herum angehoben wird, sei
es auf natürlichem Wege durch die Wirkung des äußeren aero
dynamischen Sogs, sei
es zwangsläufig durch
Berührung des Scheitels des Auswerfsitzes 7, dessen Bewegung
begonnen hat.
Währenddessen bringt im Zeitpunkt t2 die
Schnur 9 die Sprengladungen 8 für die Zersplitterung des übrigen
Teils des Glasdachs 5, insbesondere seines Vorderabschnitts 6
zur Explosion. Der letztere ist in diesem Fall wahrscheinlich
nicht mehr dem vollen aerodynamischen Überdruck P unterworfen,
der bis zu t1 bestand, und zwar aufgrund der
Öffnung des Deckels 10, was die Drücke auf beiden Seiten des
Vorderabschnitts 6 auszugleichen sucht, welcher bei seiner
Zersplitterung zum Zeitpunkt t2 zusammenhängend bleiben kann.
Wie auch immer befinden sich in diesem Augenblick
t2 die Knie des Piloten praktisch in Berührung mit dem
Abschnitt 6 und gehen durch diesen unter Zer
störung desselben hindurch, ohne Gefahr für die Beine des
Piloten. Selbst unter der Annahme, daß ein Hereinstürzen
des Abschnitts 6 ins Innere der Kanzel hinein
stattfindet, haben diese Trümmer nicht die Zeit, eine solche
Geschwindigkeit zu erreichen, um gefährliche Projektile für
die Beine des Piloten darstellen zu können, die daher
ohne jeden Schaden hindurchgehen werden.
So befindet sich unmittelbar danach, nämlich zum Zeitpunkt
t′2 der herausgeschleuderte Pilot vollständig außerhalb der
Kanzel des Flugzeugs, ohne im Hinblick auf das Glasdach
die geringste Gefahr zu laufen, dessen Deckel 10 dann gegen
den Rumpf zurückgeschlagen ist, wo er durch die Klebbänder
14 befestigt bleibt.
Es ist ersichtlich, daß der von dem Teil 10 gebildete Deckel seine ursprüngliche
Integrität behält, da er nicht zersplittert und einfach durch
Verschwenken nach hinten aus dem Weg geräumt wurde. Diese
Integrität des Deckels könnte aufgrund seiner Trägheit
im Augenblick des durch das Oberteil des vorderen Sitzes
7 verursachten Stoßes beeinträchtigt werden, der eine nicht
unbedeutende Anfangsstrecke seiner Auswerfbahn durchlaufen
und aufgrund dessen eine erhebliche Geschwindigkeit erreicht
hat.
Um zu vermeiden, daß der Deckel beim Auftreffen des
Sitzes 7 in Splittern davonfliegt, ist
vorgesehen, auf dem Kopf des Sitzes 7A (siehe
Fig. 4) einen Stoßdämpfer 15 anzuordnen, bei dem es sich
um einen einfachen Anschlag 16 handeln kann, der bei 17 ange
lenkt und mit einer Druckfeder 18 verbunden ist.
Claims (7)
1. Pyrotechnisches Verfahren zum Auswerfen eines
Piloten aus einem Flugzeug, das ein Glasdach mit einem
geneigten vorderen Abschnitt aufweist, bei welchem Verfah
ren auf das Glasdach mittels pyrotechnischer Einrichtungen
eingewirkt wird und das Verfahren in zwei aufeinanderfol
genden Phasen abläuft, wobei in der zweiten Phase ein Teil
des Glasdaches zersplittert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Phase darin besteht, daß nur ein genau umris
sener kuppel- oder plattenförmiger Teil (10) des Glasdaches
(5), der sich im hinteren Bereich des Glasdaches (5) unmit
telbar über dem Kopf und Oberkörper des Piloten in der Aus
wurfachse des Schleudersitzes (7) befindet, abgetrennt
wird, wobei diese erste Phase zu Beginn des Auswerfvorgan
ges erfolgt, und daß die zweite Phase darin besteht, daß
der sich oberhalb der Beine des Piloten befindende Ab
schnitt (6) des Glasdaches (5) zersplittert wird, wobei
diese zweite Phase in demjenigen Augenblick stattfindet, in
dem die Knie des Piloten diesen Abschnitt (6) des Glasda
ches (5) erreichen.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrotechnischen
Einrichtungen in zwei Gruppen mit jeweils eigener Auslösung
angeordnet sind, von denen die Einrichtungen (11) der einen
Gruppe zum Abtrennen des kuppel- bzw. plattenförmigen Teils
(10) dienen und die Einrichtungen (8, 9) der anderen Gruppe
zum Zersplittern des geneigten vorderen Abschnittes (6) des
Glasdaches (5) dienen, und daß ein Folgeschalter (13) vor
gesehen ist, der zunächst die Einrichtungen (11) der einen
Gruppe und danach die Einrichtungen (8, 9) der anderen
Gruppe auslöst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das kuppel- bzw. plattenförmige Teil (10) des
Glasdaches (5) an seinem hinteren Rand (10A) eine nachgie
bige Verbindung (14) mit dem benachbarten festliegenden
Rand der unmgebenden Struktur aufweist, so daß das kuppel-
bzw. plattenförmige Teil (10) nach dem Abtrennen nach hin
ten schwenken kann, wobei die Verbindung (14) aus einem
anderen Material als dem des kuppel- bzw. plattenförmigen
Teils (10), insbesondere aus einem Textil- oder Klebeband
besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das kuppel- bzw. plattenförmige Teil
(10) des Glasdaches (5) von zwei geradlinigen Seiten (10C)
begrenzt ist, die von vorn nach nach hinten derart diver
gieren, daß sie ein Lösen des kuppel- bzw. plattenförmigen
Teils (10) durch eine geringfügige Verschiebung nach hinten
ermöglichen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne des Schleuder
sitzes (7) an ihrem Scheitel (7A) mit einem Stoßdämpfer
(15) versehen ist, der während des Auswerfvorganges mit dem
kuppel- bzw. plattenförmigen Teil (10) des Glasdaches (5)
in Berührung gelangt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stoßdämpfer (15) von einem beweglichen
Anschlag (16) gebildet wird, der mit einer Druckfeder (18)
oder einem entsprechenden verformbaren Mittel verbunden
ist.
7. Anwendung des Verfahren nach Anspruch 1 oder der
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6 auf das ge
neigte Glasdach (5) des Vordersitzes (4) eines zweisitzigen
Flugzeuges.
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