DE4202582C2 - Öffnungseinrichtung für einen Fallschirm, der am Gurtzeug von Hängegleiter oder Gleitschirmpiloten angebracht ist - Google Patents

Öffnungseinrichtung für einen Fallschirm, der am Gurtzeug von Hängegleiter oder Gleitschirmpiloten angebracht ist

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Description

1. Beschreibung des Technischen Gebietes
Die Erfindung betrifft eine Öffnungseinrichtung für einen Fallschirm, der am Gurtzeug von Hängegleiter- oder Gleitschirmpiloten in einem Behälter untergebracht ist und dessen Halteleine am Zentralgelenk von Hängegleitern oder an den Aufhängepunkten von Gleitschirmgurtzeugen befestigt ist, wobei die Fallschirmkappe und die Fangleinen in einem Innenbehälter verpackt sind, der als Handauswurfbehälter ausgelegt ist und im Bedarfsfall von dem in Gefahr geratenen Piloten wahlweise von Hand in eine bestimmte, hindernisfreie Richtung geworfen werden kann oder mittels der Betätigung eines am Gurtzeug angebrachten raketengetriebenen Tragkörpers aus seiner Packhülle entfaltet werden kann.
Bei Rettungsgeräten für Hängegleiter und Gleitschirme kommt es darauf an, daß diese den Hängegleiter- oder Gleitschirmpiloten in möglichst kurzer Zeit nach ihrer Betätigung auffangen, um einen Absturz aus relativ geringen Höhen zu verhindern. Hierfür ist es erforderlich, daß der Fallschirm so rasch wie möglich öffnet. Die Öffnungseinrichtung dieser Systeme erlangt dabei einen herausgehobenen Stellenwert, da sie das Öffnungsverhalten sowie die Öffnungszeit im wesentlichen bestimmt.
2. Stand der Technik
Bei einem bekannten Rettungsgerät, vgl. Patentschrift DE 28 00 005, ist die Öffnungseinrichtung so ausgelegt, daß nach der Betätigung des Öffnungsmechanismus der Fallschirm, der einschließlich der in Buchten zusammengelegten Fangleinen in einem Innenbehälter verstaut ist, aus dem Außenbehälter nach unten herausfällt, um den Fallschirm freizugeben. Dabei ist die innere Packhülle als Luftfänger ausgebildet, um den Öffnungsvorgang zu beschleunigen. Außerdem werden in dieser Ausführungsform verschiedene Packweisen der Hauptkappe vorgestellt.
Bei diesem System existieren jedoch folgende Probleme: Der in Not geratene Pilot befindet sich oft in einer Situation, in der er nicht in der Lage ist, den Fallschirm gezielt in den freien Raum zu werfen bzw. fallen zu lassen (z. B. weg von Wrackteilen). Wenn ein Fluggerät, wie z. B. ein Hängegleiter, zerbricht, wird dieser nicht gerade und stabil der Erde entgegenfallen, sondern der Absturz wird geprägt sein durch völlig unkontrollierbare Überschläge, ausgelöst durch die asymmetrisch gewordene Fläche.
Durch einfaches Herausfallen aus dem Außenbehälter besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß sich der Fallschirm in Drachenteilen verfängt und somit unwirksam bleibt.
Ein weiteres typisches Problem ergibt sich durch den Umstand, daß der Innenbehälter zuerst nach unten fallen muß bis Leinenstreckung erreicht wird, um die Öffnung freizugeben, wonach sich erst der Fallschirm aus dem Innenbehälter entfalten kann. Danach fällt der Pilot mit Fluggerät an dem sich öffnenden Fallschirm vorbei, bis dieser den Fall endlich bremsen kann. Der Höhenverlust von Eintreten der Notsituation bis zum sicheren vollständig geöffneten Fallschirm kann selbst bei günstigen Umständen weit mehr als 80 m betragen. Dadurch ist ein Einsatz unterhalb dieser Höhe über Grund wenig erfolgversprechend.
In der US-Patentschrift 2 924 409 ist ein Raketenöffnungssystem für Fallschirmspringer beschrieben, welches mit Hilfe eines, unter sehr hohem Druck stehenden, gasgefüllten Tragkörpers den Fallschirm aus seiner Verpackung entfaltet. Nach Betätigen der Reißleine durch den Fallschirmspringer entläßt der zylindrische Tragkörper das Gas und zieht mit Hilfe der durch das Gas ausströmenden Antriebsenergie den Fallschirm aus dem Behälter. Der Behälter ist dabei so aufgebaut, daß sich der Fallschirm aus einer dafür vorgesehenen Öffnung heraus entfalten kann. Diese Anordnung bringt eine erhebliche Beschleunigung des Öffnungsvorganges mit sich, besonders dadurch, daß der Fallschirm nach oben, also entgegen der Fallrichtung, aus seiner Packhülle gezogen wird. Eine Rettung des betroffenen Fallschirmspringers oder Piloten ist daher auch noch aus sehr geringen Höhen möglich. Eine Öffnung des Fallschirmes ohne Betätigung des Raketenantriebes ist nicht möglich.
Allerdings ist ein Versagen der Rakete trotz Verwendung von besten Materialien nicht ausgeschlossen, dann ist eine Auslösung des Rettungsfallschirmes nicht mehr möglich und der Pilot stürzt ungebremst ab.
Bei der Verwendung dieses Rettungssystems für Gleitschirm- oder Hängegleiterpiloten ergibt sich durch die hohe Anzahl von Teilnehmern in diesem Sport auch ein Aspekt, warum auf diese Öffnungsart in bestimmten Situationen verzichtet werden sollte, wenn z. B. bei einem Zusammenstoß in der Luft mit einem anderen Gleitschirm oder Hängegleiter die Raketenauslösung den anderen Piloten gefährden würde.
3. Aufgabe der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die hervorragenden Eigenschaften des Raketensystems zu nutzen, aber für den Fall des Versagens der Rakete vorzusorgen und dem Piloten eine Möglichkeit zu geben, den Rettungsfallschirm auszulösen.
4. Merkmale der Erfindung
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß so gelöst, daß am Innenbehälter ein Raketenauszugsmechanismus, bestehend aus einem raketengetriebenen Tragkörper und einem Raketenabschußrohr dergestalt angebracht, daß das Raketenabschußrohr unlösbar mit dem Innenbehälter verbunden ist, so daß beim Handauswurf, ohne vorhergehende Aktivierung der Rakete oder bei einer Fehlzündung des Raketentreibsatzes, nach Öffnung der Fallschirmkappe, die Rakete mit dem Raketenabschußrohr und dem Innenbehälter über die Verbindung zwischen der Rakete und der Fallschirmkappe fest verbunden bleibt, und daß am Innenbehälter eine mit Fangleinen verschlossene Innenbehälterverschlußöffnung mit einer Raketenauszugsöffnung durchgehend verbunden ist, damit ein hindernisfreies Ausschlaufen der Fangleinen sowohl bei Handauswurf als auch bei Raketenauslösung erreicht wird, wobei die Raketenauszugsöffnung, zum Entfalten der Fallschirmkappe aus dem Innenbehälter, mit geeigneten Mitteln verschlossen ist und die Verschlußklappen des Außenbehälters dabei so angeordnet sind, daß die Raketenauszugsöffnung des Innenbehälters frei bleibt, damit zur Raketenauslösung die Fallschirmkappe von der Rakete durch diese Öffnung herausgezogen werden kann, und daß bei Handauswurf der Innenbehälter zusammen mit dem Raketenabschußrohr komplett vom Außenbehälter gelöst werden kann.
Diese Gestaltung des Öffnungssystems bietet dem Piloten die Möglichkeit, der Situation angepaßt entweder mit Hilfe der Rakete oder per Handauswurf den Fallschirm zu öffnen, wobei beide Verfahrensweisen beliebig und unabhängig voneinander gewählt werden können. Im Falle der Raketenöffnung bleibt ihm weiter die Möglichkeit, bei einer Fehlfunktion des Raketenantriebes zum Handauswurf überzugehen.
Durch die feste Verbindung von Rakete und Innenbehälter muß bei einem eventuellen Handauswurf die Rakete und die zugehörige Abschußvorrichtung nicht vom Fallschirmscheitel getrennt werden und es entfällt eine Vorrichtung zum Trennen von Rakete und Fallschirm, die in der Verbindungsleine angebracht sein müßte. Eine solche Vorrichtung könnte, bei Raketenöffnung, ein reibungsloses Ausziehen der Verbindungsleine beeinträchtigen oder die Vorrichtung könnte sich in Drachenteilen/Gleitschirmteilen verfangen und somit eine einwandfreie Funktion verhindern.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei Handauswurf dadurch, daß das Wegschleudern des Handauswurfbehälters durch das höhere Gewicht von Innenbehälter und Rakete einfacher ist.
Sehr wesentlich für ein schnelles, problemloses Ausschlaufen des Fallschirms und der Fangleinen ist eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme, daß die Fangleinen und die Fallschirmkappe in der inneren Packhülle so angeordnet sind, daß der Fallschirmscheitel und die Verbindungsleine direkt an der Raketenauszugsöffnung zu liegen kommen, und daß die Fallschirmkappe und die Fangleinen darauf S-förmig in Buchten im Innenbehälter verlegt sind.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß bei der Raketenöffnung die Fallschirmkappe und die Fangleinen geradlinig aus der Öffnung des Innenbehälters herausgezogen werden und die Fangleinen, nachdem sie aus den Verschlußgummis des Innenbehälters gezogen wurden, die Halteleine aus dem Außenbehälter ziehen können. Bei dieser Öffnungsart erfolgt zuerst Leinenstreckung, d. h. Halteleine, Fangleinen, Fallschirm und Verbindungsleine zur Rakete werden vollständig gestreckt, dann erfolgt die Füllung des Fallschirmes von der Basis her. Bei Handauswurf ist die Reihenfolge umgekehrt, d. h. der Pilot wirft den Innenbehälter in eine hindernisfreie Richtung. Beim Wegfallen des Handauswurfbehälters werden nach Streckung der Halteleine die Verschlußgummis des Innenbehälters geöffnet, dann schlaufen die Fangleinen aus, zuletzt der Fallschirm. Dieser öffnet sich von der Basis her, d. h. es erfolgt zuvor keine Streckung des Fallschirmes. Hierbei ist die gewählte Packweise ebenfalls von Bedeutung, weil so die Fallschirmbasis und die Fangleinen an der Innenbehälterverschlußöffnung zu liegen kommen.
Bei einer Lösungsart sind die Verschlußklappen so angeordnet, daß an der Verbindungsstelle zwischen Raketenabschußrohr und Innenbehälter eine Lücke besteht, durch die eine Verschlußklappe durchgeführt und mit den anderen Verschlußklappen verschlossen wird.
Diese Maßnahme ist notwendig, um den Innenbehälter an seinem Platz zu halten.
Eine Ausgestaltung dieser Lösungsart ergibt sich dadurch, daß das Raketenabschußrohr mit dem Innenbehälter fest verbunden ist und von den Verschlußklappen in den Außenbehälter mit eingeschlossen wird. Je nach Art der gewählten Unterbringung des Raketenabschußrohres nehmen die Verschlußklappen unterschiedliche Formen an, bis hin zur möglichen Auslegung der Verschlußklappen als schmale Bänder.
5. Beschreibung einer Ausführungsform
Ein Raketenabschußrohr 12, ummantelt von der Stoffhülle für das Raketenabschußrohr 11, ist durch zwei Schrauben 4 und eine Verbindungsnaht 27 fest mit dem Innenbehälter 3 verbunden. Ein Raketenauslösegriff 9 zur Auslösung der Rakete 8 ist über Klettverschluß mit der Stoffhülle 11 verbunden. Die Zündung erfolgt über ein mit dem Raketenauslösegriff 9 verbundenes Stahlseil, welches den Zündmechanismus aktiviert. Der Innenbehälter 3 weist als wesentliches Merkmal einen Klettverschluß 13 auf, der von der Rakete 8 beim Startvorgang über eine Verbindungsleine 14, ein Aufzugsband 22 und eine Verbindungsleine 24 zum Fallschirmscheitel 23 geöffnet wird. Dies bietet dem am Scheitel 23 herausziehenden Fallschirm 5 eine genügend große Öffnung, um widerstandsfrei aus dem Innenbehälter 3 herausgezogen zu werden. Am Innenbehälter 3 ist ein Handauswurfgriff 1 so lose angebracht, daß genügend Spielraum gegeben ist, damit beim Ausziehen am Handauswurfgriff 1 zuerst Verschlußstifte 19 aus den Verschlußschlaufen herausgezogen werden, die zum Verschluß eines Außenbehälters 28 durch Ösen 25 durchgeführt sind, um somit den Innenbehälter 3 und eine Halteleine 15 freizugeben. Eine weitere schlitzförmige Öffnung (die Innenbehälterverschlußöffnung 6) am Innenbehälter 3 verläuft von Punkt A nach Punkt B. Im Falle einer Handauslösung entfaltet sich der Fallschirm 5 dann aus dieser Öffnung heraus. Verschlossen gehalten, bis zum Zeitpunkt der Öffnung, bleibt der Innenbehälter 3 durch Fangleinenschlaufen 29, die durch die beiden Gummischlaufen 20 gelegt sind. Auf in der Fallschirmtechnik bekannte Weise sind dabei die Gummischlaufen 20 von innen nach außen durch Ösen an beiden Seiten des Öffnungsschlitzes geführt.
Der Außenbehälter 28 ist durch die Klappen 2/10/16/17/18 analog Fig. 1 verschlossen. Die Verschlußstifte 19 werden auf bekannte Weise zum sicheren Verschluß des Außenbehälter 28 verwendet. Von Bedeutung ist hierbei die Anordnung der Klappen, wie in Fig. 1/2 gezeigt. Hauptaugenmerk ist zu richten auf folgende Punkte:
  • - Die Klappe 10 ist zwischen Innenbehälter 3 und Raketengehäuse 11/12 lose durchgeführt. Dies ermöglicht einen sicheren Verschluß des Außenbehälters 28, aber im Falle einer Handauslösung kann die Klappe 10 leicht durch die Öffnung zwischen den Schrauben 4 und der Verbindungsnaht 27 durchrutschen und den Innenbehälter 3 freigeben.
  • - Die durch Klettverschluß 13 verschlossene Raketenauszugsöffnung 7 und die Anordnung der Klappen 10/16/17 sind so gewählt, daß die Öffnung genügend groß ist, um den Auszug des Fallschirms 5 möglichst widerstandsarm zu gewährleisten.
  • - Der Handauswurfgriff 1 am Innenbehälter 3 für den Handauswurf ist vorbei an den Verschlußklappen 2/10/16/17/18 herausgeführt. Die Verschlußstifte 19 halten den Außenbehälter 28 geschlossen, und der Handauswurfgriff 1 wird mit Klettverschluß auf den Klappen des Außenbehälters 28 in Position gehalten.
Die Verbindung der Rakete 8 mit dem Scheitel 23 des Fallschirms 5 ist wie folgt gelöst:
  • - Die Verbindungsleine 14 ist verbunden mit dem Aufzugsband 22 für den Klettverschluß, welches an der Gegenseite mit dem Klettverschluß 13 auf bekannte Weise vernäht ist. Dies ermöglicht eine fast kraftlose Öffnung des Klettverschlusses 13. Das Aufzugsband 22 ist verbunden mit der Verbindungsleine 24 zum Fallschirmscheitel 23.
  • - Die Halteleine 15 zwischen der Pilotenaufhängung und den Fangleinen 21 ist im Außenbehälter 28 entsprechend Fig. 2 verstaut. Die Halteleine 15 ist aus der gleichen Öffnung des Außenbehälters 28 herausgeführt, aus der auch der Fallschirm 5 von der Rakete 8 gezogen wird.
5.1. Auslösevorgang und Ablauf der Öffnung 5.1.1. Raketenauslösung
Zum Aktivieren der Rakete 8 greift der Pilot den Raketenauslösegriff 9 und zieht ihn vom Raketenabschußrohr 11 ab (vgl. Fig. 10). Der Zündmechanismus aktiviert den Raketenmotor und die Rakete 8 entfernt sich aus dem Raketenabschußrohr 12 (vgl. Fig. 11). Über die Verbindungsleine 14 und das Aufzugsband 22 wird der Klettverschluß 13 geöffnet. Diese Öffnung bietet genügend Platz, um nachfolgend über die Verbindungsleine 24 den Fallschirmscheitel 23 herauszuziehen. Im weiteren Verlauf folgt die S-förmig gelegte Fallschirmkappe 5 bis zur Basis 26, dann schlaufen sich die Fangleinen 21 aus. Der Innenbehälter 3 ist daraufhin leer. Anschließend werden die Fangleinenschlaufen aus den Gummischlaufen 20 gezogen. Als letztes folgt die im Außenbehälter 28 S-förmig in Buchten verstaute Halteleine 15 (vgl. Fig. 12). Die Leinen sind schließlich ganz gestrafft und der Fallschirm öffnet sich (vgl. Fig. 13).
5.1.2. Handauslösung
Im Falle eines Versagens der Raketenauslösung greift der Pilot den Handauswurfgriff 1 und zieht ihn von seinem Körper weg (vgl. Fig. 4). Mit dem Handauswurfgriff 1 werden zuerst die beiden Außenbehälter- Verschlußstifte 19 aus den Verschlußschlaufen gezogen. Dies öffnet die Klappen 2/10/16/17/18 des Außenbehälters 28 und der Innenbehälter 3 wird freigegeben. Der Pilot zieht den Innenbehälter 3 weiter weg vom Außenbehälter 28, so daß die Klappe 10 durch den Schlitz zwischen Raketengehäuse und dem Innenbehälter 3 durchrutscht (vgl. Fig. 5). Nun ist der Verlauf der Schirmöffnung genau wie beim bekannten Handauswurfbehälter. Der Pilot wirft den Innenbehälter 3 in eine hindernisfreie Richtung (vgl. Fig. 6). Durch die Art der Verstauung der Fangleinen 21 und der Halteleine 15 fällt der Handauswurfbehälter 3 vom Piloten weg und die Halteleine 15 wird ausgeschlauft (vgl. Fig. 6). Wenn sich die Halteleine 15 zwischen dem Aufhängepunkt und dem Innenbehälter 3 gestrafft hat, lösen sich die Fangleinenschlaufen 29 aus den Gummischlaufen 20 und der Innenbehälter 3 gibt den Fallschirm und die Fangleinen 21 frei (vgl. Fig. 7). Sogleich setzt die Streckung der Fangleinen 21 sowie der gefalteten Fallschirmkappe 5 ein. Der Innenbehälter 3 mit dem Raketenabschußrohr 12 bleibt über die Verbindungsleine 24 verbunden auf dem geöffneten Fallschirm 5 liegen (vgl. Fig. 8).
Bezugszeichenliste
1 Handauswurfgriff
2 Außenbehälterklappe
3 Innenbehälter (innere Packhülle)
4 Schrauben zwischen Innenbehälter und Raketenabschußrohr
5 Fallschirmkappe (Fallschirm)
6 Innenbehälterverschlußöffnung
7 Raketenauszugsöffnung
8 Rakete
9 Raketenauslösegriff
10 Außenbehälterklappe
11 Stoffhülle für das Raketenabschußrohr
12 Raketenabschußrohr
13 Klettverschluß
14 Verbindungsleine zwischen Rakete und Klettverschluß
15 Halteleine zwischen Fangschnüren und Pilotenaufhängung
16 Außenbehälterklappe
17 Außenbehälterklappe
18 Außenbehälterklappe
19 Verschlußstifte für den Außenbehälter
20 Gummischlaufen (zum Verschluß des Innenbehälters)
21 Fangleinen (in Buchten verstaut)
22 Aufzugband für den Klettverschluß 13
23 Fallschirmscheitel (Scheitel)
24 Verbindungsleinen zum Fallschirmscheitel
25 Ösen für den Außenbehälter
26 Basis
27 Verbindungsnaht
28 Außenbehälter (äußere Packhülle)
29 Fangleinenschlaufen

Claims (5)

1. Öffnungseinrichtung für einen Fallschirm, der am Gurtzeug von Hängegleiter- oder Gleitschirmpiloten in einem Behälter untergebracht ist und dessen Halteleine am Zentralgelenk von Hängegleitern oder an den Aufhängepunkten von Gleitschirmgurtzeugen befestigt ist, wobei die Fallschirmkappe und die Fangleinen in einem Innenbehälter verpackt sind, der als Handauswurfbehälter ausgelegt ist und im Bedarfsfall vom dem in Gefahr geratenen Piloten wahlweise von Hand in eine bestimmte, hindernisfreie Richtung geworfen werden kann oder mittels der Betätigung eines am Gurtzeug angebrachten raketengetriebenen Tragkörpers aus seiner Packhülle entfaltet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenbehälter (3) ein Raketenauszugsmechanismus (8/9/11/12), bestehend aus einem raketengetriebenen Tragkörper (8) und einem Raketenabschußrohr (12) dergestalt angebracht ist, daß das Raketenabschußrohr (12) unlösbar mit dem Innenbehälter (3) verbunden ist, so daß beim Handauswurf, ohne vorhergehende Aktivierung der Rakete (8) oder bei einer Fehlzündung des Raketentreibsatzes, nach Öffnung der Fallschirmkappe, (5) die Rakete (8) mit dem Raketenabschußrohr (12) und dem Innenbehälter (3) über die Verbindung (14) zwischen der Rakete (8) und der Fallschirmkappe (5) fest verbunden bleibt, und daß am Innenbehälter (3) eine mit Fangleinen (21) verschlossene Innenbehälterverschlußöffnung (6) mit einer Raketenauszugsöffnung (7) durchgehend verbunden ist, damit ein hindernisfreies Ausschlaufen der Fangleinen (21) sowohl bei Handauswurf als auch bei Raketenauslösung erreicht wird, wobei die Raketenauszugsöffnung (7), zum Entfalten der Fallschirmkappe (5) aus dem Innenbehälter (3), mit geeigneten Mitteln verschlossen ist und die Verschlußklappen (2/10/16/17/18) des Außenbehälters (28) dabei so angeordnet sind, daß die Raketenauszugsöffnung (7) des Innenbehälters (3) frei bleibt, damit zur Raketenauslösung die Fallschirmkappe (5) von der Rakete (8) durch diese Öffnung herausgezogen werden kann, und daß bei Handauswurf der Innenbehälter (3) zusammen mit dem Raketenabschußrohr (12) komplett vom Außenbehälter (28) gelöst werden kann.
2. Öffnungseinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangleinen (21) und die Fallschirmkappe (5) in der inneren Packhülle so angeordnet sind, daß der Fallschirmscheitel (23) und die Verbindungsleine (24) direkt an der Raketenauszugsöffnung (7) zu liegen kommen, und daß die Fallschirmkappe (5) und die Fangleinen (21) darauf S-förmig in Buchten im Innenbehälter (3) verlegt sind.
3. Öffnungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle zwischen Raketenabschußrohr (12) und Innenbehälter (3) eine Lücke besteht, durch die die Verschlußklappe (10) durchgeführt und mit den anderen Verschlußklappen (2/16/17/18) verschlossen wird.
4. Öffnungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Raketenabschußrohr (12) mit dem Innenbehälter (3) fest verbunden ist und von den Verschlußklappen (10/18) in den Außenbehälter (28) mit eingeschlossen wird.
5. Öffnungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappen (2/10/16/17/18) als schmale Bänder ausgeführt sind.
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