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Die Erfindung betrifft ein Rettungssystem zur Rettung von Personen auf dem Luftweg, insbe- sondere von hohen Gebäuden oder aus Flugzeugen, das ein Behältnis, in dem wenigstens ein Fall- bzw. Gleitschirm angeordnet ist, und ein Fall- bzw Gleitschirmgurtzeug, das mit dem Behält- nis verbunden ist, umfasst
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der US 5,388,786 bekannt. Bei dieser Vor- richtung wird beispielsweise ein Rundkappenschirm in einem Koffer aufbewahrt, wobei das Gurt- zeug aus dem Koffer heraushängt.
Als nachteilig hat sich dabei herausgestellt, dass es aufgrund der herrschenden Panik im Benützungsfall immer wieder zu Verhedderungen der aus dem Koffer heraushängenden Traggeschirre kommt, sodass die Rettungseinheit entweder gar nicht mehr benützbar ist bzw das ordnungsgemässe Umschnallen der Rettungseinheit dermassen viel Zeit in Anspruch nimmt, dass ein rasches Entkommen nicht mehr möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rettungssystem anzugeben, das die vorbeschnebenen Nachteile vermeidet und ein rasches und sicheres Entkommen des Benützers ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Behältnis als eine verschliessbare, im wesentlichen quaderförmige bzw. kofferahnliche Verpackungseinheit mit einer Öffnungseinrichtung für das Behältnis ausgebildet ist, wobei das Fall- bzw Gleitschirmgurtzeug im Inneren des ver- schlossenen Behältnisses angeordnet ist Dadurch, dass das Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug im Inneren des verschlossenen Behältnisses angeordnet ist, kann die Verhedderung eines Fall- bzw.
Gleitschirmgurtzeuges mit einem Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug eines anderen Rettungssystemes während der Lagerung sicher vermieden werden. Weiters ist durch die kofferähnliche Verpa- ckungseinheit eine platzsparende Aufbewahrungsmöglichkeit für die Rettungssysteme möglich.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Öffnungsvorrichtung als Schnellöffnungs- vorrichtung ausgebildet ist, wobei nach Betätigung der Öffnungsvorrichtung das Fall- bzw. Gleit- schirmgurtzeug zusammen mit dem Behältnis ohne weitere Manipulation vom Benutzer angezogen werden kann Diese besonders benutzerfreundliche Variante stellt die rasche Verfügbarkeit des Rettungssystemes sicher und schliesst mögliche Fehler beim Anziehen des Rettungssystemes beinahe zur Gänze aus. Der Benutzer braucht lediglich die Öffnungseinrichtung zu betätigen, worauf das Behältnis auseinanderklappt und das Fall bzw Gleitschirmgurtzeug freigibt. Als beson- ders vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn die Offnungsvornchtung an einer Sollbruchstelle und/oder an Öffnungslaschen des Behältnisses angeordnet ist.
Um sicherzustellen, dass sich der Fall- bzw. Gleitschirm auch bei Sprüngen aus niederer Höhe öffnet, sieht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Rettungssystemes vor, dass der Fall- bzw. Gleitschirm ein vorzugsweise steuerbarer Schnellöffner, beispielsweise ein Delta- Schirm, ist.
Um weitere mögliche Fehlerquellen für die meist ungeübten Benutzer zu vermeiden, kann ge- mäss einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass der Fall- bzw. Gleitschirm mit einem sogenannten "Automaten-Öffnungssystem" ausgestattet ist, bei dem der Fall- bzw. Gleit- schirm mit einer Aufziehleine, an deren einem Ende ein Aufziehhaken angeordnet ist, versehen ist, wobei es sich als besonders sicher erwiesen hat, wenn wenigstens das Ende der Aufziehleine mit dem daran befestigten Aufziehhaken zum lösbaren oder fixen Befestigen an einem Gebäude- bzw.
Flugzeugteil aus dem verschlossenen Behältnis herausragt. Es können also die zu einer Einheit verpackten Rettungssysteme an einer günstigen Absprungstelle platzsparend nebeneinander gelagert werden und durch Einhängen der Aufziehhaken an einem fixen Gebäudeteil, beispielswei- se einem Stahlseil bereits betriebsbereit sein.
Alternativ kann vorgesehen sein, den Öffnungsvorgang mittels eines "Hand Deploys" auszulö- sen. Dabei wird die Öffnung des Fall- bzw. Gleitschirmes mittels eines kleinen Hilfsschirmes aus- gelöst.
Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Rettungssystemes kann vorgesehen sein, dass das Behältnis für einen Fall- bzw. Gleitschirm mit einem vorzugsweise fix daran befestigten Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug einen Airbag, vorzugsweise in Form eines Sitzes, aufweist, wobei es sich als besonders günstig erwiesen hat, wenn der Airbag wenigstens zweiteilig ausgebildet ist und ein erster Teil im Rucken- und Gesässbereich des Benutzers und ein zweiter Teil im Brust- und Bauchbereich des Benutzers angeordnet ist. Erfahrungsgemäss stellt die Lan- dung beim Fall- bzw. Gleitschirmspringen insbesondere für ungeübte Benutzer eines der grössten Probleme dar.
Durch die Anordnung eines Airbags im Rücken- und Gesässbereich bzw im Brust-
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und Bauchbereich des Benutzers kann sichergestellt werden, dass Verletzungen in Folge eines harten Aufpralles oder in Folge eines Aufpralls auf einem Hindernis, beispielsweise einem Auto, Verkehrszeichen oder ähnlichem, nahezu ganz vermieden werden können.
Wenn auch die Erfindung hinsichtlich der Art, wie der Airbag aufgeblasen wird, keiner Ein- schränkung unterliegt, hat es sich für eine einfache Konstruktion als vorteilhaft erwiesen, wenn der Airbag entweder über Pressluft oder über RAM-Air (Staudruck) gefüllt wird.
Eine besonders bevorzugte und in der Handhabung einfache Ausführungsform des erfin- dungsgemässen Rettungssystems sieht vor, dass das Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug fix am Behält- nis angeordnet ist und das Behältnis als eine verschliessbare Verpackungseinheit mit einer vor- zugsweise Schnellöffnungsvorrichtung versehen ist, wobei das Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug im Inneren des verschlossenen Behältnisses angeordnet und der Fall bzw. Gleitschirm mit einer Aufziehleine und einem daran befestigten Aufziehhaken verbunden ist, wobei wenigstens das Ende der Aufziehleine mit dem daran befestigten Aufziehhaken zum lösbaren oder fixen Befestigen an einem Gebäude- bzw. Flugzeugteil aus dem verschlossenen Behältnis herausragt.
Es ergibt sich dadurch ein platzsparendes Rettungssystem, mit dem ein rasches und sicheres Retten von Personen auf dem Luftweg gegeben ist und das zusätzlich eine verletzungsfreie Landung erlaubt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgen- den Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im folgenden näher erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 das erfindungsgemässe Rettungssystem als verschlossene Verpackungseinheit,
Fig. 2 die geöffnete Verpackungseinheit aus Fig. 1,
Fig. 3 ein Behältnis mit einem Airbag,
Fig. 4 den Öffnungsvorgang eines Fall- bzw. Gleitschirmes mit einem Automaten-Öffnungs- system und
Fig. 5 schematisch einen Benutzer während der Flugphase.
Wie in Fig. 1 dargestellt, weist das Rettungssystem 1 ein Behältnis 2, das eine verschlossene Verpackungseinheit darstellt, auf. An einer Sollbruchstelle 6 bzw. an Öffnungslaschen des Behält- nisses 2 ist eine Schnellöffnungseinrichtung 3 angeordnet. Aus dem Behältnis 2 ragt die Aufzieh- leine 8 mit einem an ihrem Ende angeordneten Aufziehhaken 9 heraus. Der Aufziehhaken 9 kann bereits während der Lagerung fix mit einem Gebäudeteil verbunden sein. Es ist aber auch denkbar, dass der Benutzer den Aufziehhaken erst im Benutzungsfall an einem geeigneten Gebäudeteil fixiert. Wird nun die Schnellöffnungseinrichtung 3 betätigt, klappt das Behältnis 2 wie in Fig. 2 dargestellt auseinander. Das im Inneren der vormals verschlossenen Verpackungseinheit ange- ordnete Fall- bzw.
Gleitschirmgurtzeug 4, das fix mit dem Behältnis 2 verbunden ist, kommt frei zu liegen und kann vom Benutzer in einfacher Weise umgeschnallt werden Anstatt mit einem "Auto- maten-Öffnungssystem" kann der Fall- bzw. Gleitschirm auch mit einem sogenannten "Hand Deploy" während des Fluges geöffnet werden.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann das in Form eines Sitzes ausgebildete Behältnis 2 einen Air- bag 10,10' aufweisen sein und auf diese Weise eine sichere und verletzungsfreie Landung ermög- lichen. An der vom Benutzer 5 abgewandten Seite des Behältnisses 2 ist ein den Rücken- und Gesässbereich des Benutzers 5 absichernder Airbag 10 ausgebildet. Bei einer Vorwärtsfahrt des Fall- bzw. Gleitschirmes 7 würde ein Benutzer 5 bei der Landung aber unweigerlich mit der Körper- vorderseite auf den Boden aufschlagen. Um dies zu vermeiden, ist im Brust- und Bauchbereich des Benutzers 5 ein weiterer Airbag 10' angeordnet, wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Airbag 10,10' Öffnungen 11 aufweist, über die er mit RAM-Air (Staudruck) gefüllt wird. Selbst- verständlich ist aber auch das Aufblasen der Airbags 10,10' mit Pressluft moglich.
Fig. 4 zeigt den Öffnungsvorgang eines "Automatenschirmes" 7. Dabei ist der Aufziehhaken 9 fest mit einem Gebäudeteil, beispielsweise einem Stahlseil oder einem Haken, verbunden. Der mit dem Aufziehhaken 9 über die Aufziehleine 8 verbundene Fall- bzw. Gleitschirm 7 wird aus dem Behältnis gerissen und zur Öffnung gebracht, sodass der Benutzer 5, wie in Fig. 5 dargestellt, mit dem geöffneten, steuerbaren Fall- bzw. Gleitschirm 7 langsam und sicher zu Boden schwebt, wo sein Aufprall durch die im Behältnis 2 angeordneten Airbags 10, 10' abgefangen wird.
Wenn auch das erfindungsgemässe Rettungssystem anhand der Ausführungsbeispiele konkret erläutert wurde, ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ver- steht es sich von selbst, dass Massnahmen und Abwandlungen, die dazu dienen, den Erfindungsge-
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danken umzusetzen, durchaus denkbar und erwünscht sind. So könnte beispielsweise anstelle eines "Automatenschirmes" auch ein "Selbstauslöser", dh der Öffnungsvorgang des Schirmes wird vom Benutzer ausgelöst, zum Einsatz gelangen. Auch die direkte Anordnung eines Airbags an einem Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug ist durchaus möglich.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Rettungssystem zur Rettung von Personen auf dem Luftweg, insbesondere von hohen
Gebäuden oder aus Flugzeugen, das ein Behältnis, in dem wenigstens ein Fall- bzw. Gleit- schirm angeordnet ist, und ein Fall- bzw. Gleitschirmgurtzeug, das mit dem Behältnis verbunden ist, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (2) als eine ver- schliessbare, im wesentlichen quaderförmige bzw kofferähnliche Verpackungseinheit mit einer Öffnungseinrichtung (3) für das Behältnis (2) ausgebildet ist, wobei das Fall- bzw.
Gleitschirmgurtzeug (4) im Inneren des verschlossenen Behältnisses (2) angeordnet ist.