DE4106292A1 - Sicherheitsweste oder sicherheitsjacke mit befestigungsvorrichtung am motorrad fuer fahrer und beifahrer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsweste oder Sicher­ heitsjacke für Motorradfahrer nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Die Kordelzüge sind in dünne, elastische Leerrohre eingebet­ tet und an einem Öffnungsmechanismus für CO₂-Patronen (oder Patronen mit ähnlichem Gemisch oder Preßluft) in der Weste oder Jacke einerseits, und am anderen Ende mit dem Schloß der zentralen Zugkordel verbunden. Die Zentrale Zugkordel wiederum ist mit einem Kupplungsstück direkt mit dem Motor­ rad verbunden, und zwar unmittelbar vor dem Fahrer- und Bei­ fahrersitz.

Die Kordelzüge selbst sind so angeordnet, daß bei einem Sturz oder Unfall alle Kordeln oder Züge gleichzeitig und gleichmäßig beansprucht werden und alle CO₂-Patronen sich augenblicklich öffnen und die Luftkammern in Bruchteilen von Sekunden füllen.

Angeordnet werden mindestens zwei Luftkammern, ähnlich ei­ ner Taucherjacke, aber auch mehrere Luftkammern sind mög­ lich und ggf. zweckvoller.

Die Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke besteht aus hoch­ reiß- und/oder stoßfestem Gewebe oder Soff. Sie kann entwe­ der allein oder über einer Motorradjacke getragen werden. Zweckdienliches und modernes Outfit sind hier selbstverständ­ lich. Die Gewebe und/oder Stoffe können atmungsaktiv sowie wind- und wasserdicht sein. Die eingeströmte Luft oder das Luftgemisch kann nach einem Sturz oder Unfall mittels Venti­ len oder durch normalen Druckausgleich je nach Gewebe- oder Stoffart nach vorgegebener Verweildauer selbsttätig entwei­ chen.

Die beiden Hauptzugkordeln der Sicherheitsweste oder Sicher­ heitsjacke haben eine Länge von ca. 15 cm nach Austritt aus dem unteren Westen-/Jackenbereich, um ein problemloses ein­ haken am Zentralschloß der Zentralkordel zu gewährleisten. Die Zentralkordel mit dem Kupplungsstück auf der anderen Seite ist so bemessen, daß deren Länge eine bequeme Sitz­ position und eine Sitzveränderung während der Fahrt ermög­ licht, ohne daß ungewollter Zugwiderstand entstehen kann. Erst nach Abheben des Fahrers/Beifahrers bei Sturz oder Un­ fall um mehr als ca. 25 cm von der Maschine werden die Zug­ kräfte durch das Gewicht des abhebenden Körpers aktiviert. Die Patronen werden durch den dafür vorgesehenen Mechanis­ mus geöffnet und die Luftkammern im gleichen Moment ge­ füllt.

Das Kupplungsstück mit der zentralen Zugkordel wird ähnlich einem Sicherheitsgurt eingeklinkt, ein- oder aufgesteckt, und öffnet sich beim Crash-Vorgang bei einem einstellbaren Ge­ wicht durch Zugeinwirkung selbsttätig. Die Kupplung, welche mit dem Motorrad fest verbunden vor dem Fahrer-/Beifahrer­ sitz angebracht ist, kann entweder am Rahmen oder am Sitz als Nachrüstmontage oder als Standartausrüstung ab Werk, aber auch am Rahmen oder Sitz versenkt, beweglich oder starr angeordnet sein.

Der Zugwiderstand ist so abgestimmt, daß zuerst die CO₂-Pa­ tronen aktiviert werden und sich danach das Kupplungsstück von der Kupplung löst. Sollte wider Erwarten das Kupplungs­ stück einmal klemmen oder sein Mechanismus versagen, so soll sich das Schloß an der Zentralkordel bei wenigen Newton oder Kg mehr als für die Lösung der Kupplung benötigt wird, öffnen oder eine dafür errechnete Bruchstelle am Schloß oder an der Zentralkordel reißen, damit der Fahrer oder Bei­ fahrer nicht von der stürzenden Maschine zusätzlich verletzt wird.

Diese Vorrichtung kann für alle Hubraum- und PS-Klassen aller Motorräder und Motorroller Verwendung finden.

Beim normalen Abstieg vom Motorrad wird die Kupplung ähnlich einem Sicherheitsgurt im PKW per Knopfdruck entrastet. Die Wirkungsweise ist vergleichbar der einer modernen Ski­ bindung, welche sich bei einer einstellbaren Last oder ent­ sprechenden Belastung selbsttätig öffnet.

Von allen Verkehrsteilnehmern ist die Gruppe der Motorrad­ fahrer den meisten Gefahren und Risiken des Straßenverkehrs ausgesetzt. Schwere und schwerste Verletzungen bis hin zur Querschnittslähmung sind bei Stürzen oder sonstigen Unfäl­ len oft die Folge, da das Tragen des Helmes durch die Helm­ pflicht lediglich Kopfverletzungen verhindern oder mindern kann. Dagegen wird der Autofahrer weitgehendst durch einen Sicherheitsgurt und ggf. durch einen Airbag geschützt. Auch Sportler sind mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt und versuchen sich dementsprechend zu schützen.

Der Skifahrer wird durch eine sich selbsttätig lösende Ski­ bindung beim Sturz vor schweren Knochenbrüchen geschützt. Der Taucher wird bei Gefahr durch das Aufblasen der Taucher­ jacke binnen kürzester Zeit an die Oberfläche gebracht. Beim Wassersport dient die Lebensrettungsweste sowohl dem Schwimmer als auch dem Nichtschwimmer in gefahrvollen Situ­ ationen zu überleben.

Der Fallschirmspringer kann sich im Falle des Nichtöffnens seines Schirmes durch ziehen der Reißleine helfen, bzw. öff­ net die Reißleine den Schirm selbsttätig nach einer bestimm­ ten Fallstrecke.

Werden die hier praktizierten Techniken sinnvoll ergänzt und bei der Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke für Mo­ torradfahrer angewandt, so kann auch hier das Verletzungs­ risiko auf ein Minimum reduziert werden.

Claims (6)

1. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke mit eingearbeiteten Kordelzügen und Öff­ nungsmechanismus für CO₂-Patronen, sowie Zentralkordel und Kuppelungsstück, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicher­ heitsweste oder -jacke sich beim Sturz oder Unfall in Bruchteilen von Sekunden selbsttätig aufbläst.

2. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicher­ heitsweste oder -jacke mit der Zentral­ kordel und dem Kuppelungsstück problem­ los mit dem Motorrad verbunden und auch wieder gelöst werden kann, bzw. sich bei einem Sturz oder Unfall automatisch löst.

3. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zugehö­ rige Kuppelungsvorrichtung entweder ver­ senkt oder sichtbar, mit oder ohne Gelenk, am Motorrad vor den Sitzen angebracht ist.

4. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hochreißfeste Gewebe oder Stoffe beim Sturz oder Unfall den Aufprall abhalten, ohne daß die Luft schlagartig entweichen kann.

5. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicher­ heitsweste oder -jacke zwei oder mehrere Luftkammern mit eingearbeiteten Luftta­ schen im Schulterbereich und/oder Hals-, Nacken-, Lendenbereich hat, oder auch ohne eingearbeitete Lufttaschen herge­ stellt werden kann.

6. Sicherheitsweste oder Sicherheitsjacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gewebe oder Stoffe nicht nur reißfest sondern auch at­ mungsaktiv sein können. Das Luftgemisch kann entweder nach einem Sturz manuell herausgelassen werden und/oder sich durch Luftporen nach einer bestimmten Zeit­ spanne (je nach Gewebe oder Stoffart) selbsttätig nach außen verflüchtigen.