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Karussell oder ähnliche Belustigungsanlage mit einer drehbaren Plattform,
auf welcher durch Hauben abdeckbare Wagen angeordnet sind. Gegenstand der Erfindung
ist ein Karussell. Gemäß der Erfindung ist eine drehbare Plattform vorgesehen, auf
welcher eine Anzahl Wagen angeordnet ist, von denen jeder mehrere Sitzplätze aufweist.
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Eine Haube, beispielsweise in Form eines grotesken Kopfes, befindet
sich über jedem Wagen und kann gehoben und gesenkt werden. Die Wagen laufen zweckmäßig
auf Schienen, wobei die Haube relativ zum Wagen gedreht wird, um so bei den Fahrgästen
das Gefühl der Drehung hervorzurufen. Die Drehung kann regelbar sein, und in Verbindung
mit der Haube, durch welche ganz nach dem Willen des die Vorrichtung Bedienenden
die Fahrgäste ins Finstere gebracht oder dem Licht ausgesetzt werden, kann der Boden
des Wagens aus einem Gitter bestehen, während Scheinwerfer und Ventilatoren längs
der Schienen angeordnet sind.
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Die kopfartige Haube besteht zweckmäßig aus steifem Kanevas, welcher
auf ein schirmartig zusammenklappbares Gestell aufgezogen ist, über welches schließlich
der den Kopf veranschaulichende Überzug aus Gummi o. dgl. gespannt wird. Um das
Bild zu vervollständigen, sind die Seitenwände der Wagen zylindrisch und weiß angestrichen,
um so den Hals vorstellen zu können. Ferner können die Köpfe mit Attrappenkopfhörern
versehen sein, während innerhalb des Kopfes oder an einer beliebigen Stelle des
Wagens ein Lautsprecher angeordnet wird, entweder zur Wiedergabe von Musik oder
von unheimlichen Geräuschen, um dadurch die allgemeine durch die plötzlich aufflammenden
Lichtstrahlen und die plötzlichen Stoßwinde hervorgerufene Verwirrung noch zu steigern.
Statt dessen können auch Kopfhörer innerhalb der Wagen für den Gebrauch durch die
Passagiere vorgesehen sein. Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Karussells, teilweise im Schnitt.
Von den kopfartigen Hauben befindet sich eine in gesenkter Stellung; Abb. 2 ist
ein Grundriß; Abb. 3 ist die Ansicht eines Wagens; Abb. q. zeigt den Antrieb an
der Wagenachse; Abb.5 zeigt im Schnitt die Vorrichtung zum Heben der Köpfe oder
Hauben.
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Die Vorrichtung besteht aus der drehbaren Plattform a, die auf einer
Mittelsäule angebracht ist. Auf dieser Plattform sind in kleinen Abständen voneinander
die runden Wagen b angebracht.
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Die Seitenwände der Wagen sind etwa 31, m hoch, und an jedem Wagen
befindet sich eine Eingangstür c. Unter jedem Wagen befindet sich ein auf den Schienen
e unterhalb der Plattform a laufendes Fahrgestell d. In der Mitte eines jeden Wagens
befindet sich eine senkrecht stehende, drehbare Stange f, welche durch ein Schneckengetriebe
g von der Achse h des Fahrgestells ihre Drehung ableitet. Diese senkrechten Träger
f sind miteinander durch Stangen k und mit der Mittelsäule durch Stangen in verbunden.
Die Köpfe, die aus steifem, über schirmartige Gestelle gespanntem Kanevas bestehen,
sind an dem oberen Teil der senkrechten Träger f auf längsverschiebbaren Hülsen
n. befestigt, die sich mit den Trägern f zusammen drehen. Ein Zugseil o führt in
jedem Träger f zu einem Drehring o. dgl., und mittels eines Querzapfens in einem
Schlitz in dem Träger f kann der Kopf gehoben und gesenkt werden. Die Zugseile führen
an den Haltestangen in entlang zu einem gemeinsamen Ring p auf der Mittelsäule,
und mittels eines Schraubenganges
q und einer Mutter
r können die Köpfe gehoben und gesenkt werden. Zwei Doppelsitze sind in jedem
Wagen vorgesehen. Rückcn an Rücken auf beiden Seiten des Trägers f. Der Boden der
Wagen wird durch ein Gitter gebildet, und längs der Schienen sind an geeigneten
Stellen Gebläse und Scheinwerfer aufgestellt. Die Köpfe sind mit Attrappenkopfhörern
ausgestattet, in denen jedoch auch Lautsprecher untergebracht sein können. Ein Lautsprecher
wird jedenfalls zweckmäßig im Wagen, z. B. im Kopf oder unter dein Sitz. angeordnet
und selbsttätig oder vom Bedienungspersonal in Betrieb gesetzt.
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Eine Karussellfahrt vollzieht sich demgeinä ß folgendermaßen: Vier
Personen betreten die Plattform, steigen in den Wagen und nehmen paarweise zu beiden
Seiten der aufrecht stehenden Welle Rücken an Rücken genau in der Mitte des Wagens
Platz. Der Kopf ist etwa i m über dein Wagen hochgezogen, damit die Fahrgäste bequem
den Wagen besteigen können. Sobald sich die Plattform zu bewegen beginnt, l.eginnen
auch die Köpfe sich zu drehen, werden aber nicht gesenkt, bis die Fahrgelder alle
eingesammelt sind. Dann werden auch die Köpfe niedergesenkt, wobei sie sich ständig
drehen und dadurch den Anschein hervorrufen, als ob sich der ganze Wagen dreht.
Unter der Plattform auf dem Boden sind mehrere Blasrohre und grelle Scheinwerfer
in bestinirnten Abständen. angeordnet, so claß bei der Fahrt innerhalb der Wagen
durch den vergitterten Boden die verschiedenartigsten Eindrücke hervorgerufen «-erden.
Ganz oben iili kopfartigen Gehäuse ist ein Lautsprecher angebracht, der drahtlose
Musik oder andere Geräusche wiedergibt. An der Außenseite des Kopfes ist ein großes
Paar Attrappenkopfliiir er befestigt. Sobald die Plattform anhält, werden die Köpfe
hochgezogen, und die Fahrgäste steigen aus.
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Die Wirkung von Wind, Licht, Geräusch und Finsternis kann in solcher
Verbindung gewählt «-erden, daß der Eindruck eines Sturine` hervorgerufen wird,
und in gleicher Weise kann eine unbegrenzte Menge anderer Eindrücke hervorgerufen
werden. Auch könnten Mikrophone in jedem Wagen angeordnet «erden, welche finit dein
Lautsprecher in einem anderen Wagen verbunden sind, elitweder zum Zweck des gegenseitigen
Verkehrs oder so, claß die Antwort zu einem anderen Wagen geht, um so durch die
Verwirrung bei den Antworten zur Kurzweil beizutragen.
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Bei Belustigungsanlagen, bei denen eine Fahrt in einem Wagen vorgesehen
ist, hat man bereits die Anordnung eines zusammenklappbaren Zeltdaches vorgeschlagen,
welches sich zusammen mit den Wagen bewegt und entfaltet werden kann, so daß es
die Wagen und ihre Insassen verdeckt oder zusammengefaltet wird, um diese den Blicken
auszusetzen: bei Berg- und Talbahnen solcher Art ist das Zeltdach so angeordnet
worden, daß es sich mit den Wagen hebt und senkt. Solche Zeltdächer sind auch mit
Unterteilungen versehen worden, so daß für jeden Wagen gesonderte Abteilungen gebildet
wurden. Aber bei allen diesen Konstruktionen ist es nicht möglich, daß das Zeltdach
eine andere Bewegung relativ zu den Wagen besitzt als die Zti- und Aufspannbewegung.
Desgleichen hat man vorgeschlagen, eine gesonderte Bedachung für jeden Wagen vorzusehen,
um die Bewegung des Auf- und Zu-Idappens der Bedachung von der Bewegung der Wagen
abzuleiten und Windgebläse und aufflammende Lampen innerhalb der Wagen anzuordnen.
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Ini Rahmen der vorliegenden Erfindung wird jedoch weder eine solche
Bedachungskonstruktion noch eine Vorrichtung zum Heben und Senken der Hauben an
sich beansprucht.