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Trag- und Antriebsvorrichtung für die beim Wettrennen von Hunden o.
dgl. auf Rennbahnen verwendeten Köder Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die
hauptsächlich beim Wettrennen oder Trainieren von Hunden o. dgl. verwendet wird.
Hierbei wird ein als Köder dienendes Modell eines Hasen oder eines anderen Wildes
über eine Rennbahn o. dgl. vor den am Wettlauf teilnehmenden Tieren hergetrieben.
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Die bisher allgemein zum Tragen und Antreiben des Köders dienende
Vorrichtung besteht aus einem elektrisch angetriebenen, verhältnismäßig großen und
schweren Wagen, der auf gewöhnlich in einem die Rennbahn umgebenden. Laufgraben
verlegten Schienen läuft. Der Köder ist am Ende eines Armes befestigt, der seitlich
am Wagen angebracht ist und auf die Kennbahn hinausragt. Der Köder oder .der Arm
ist gewöhnlich mit einem Rad ausgerüstet, das auf einer in oder auf der Rennbahn
verlegten Schiene aus Metall o. dgl. lauft.
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Diese Vorrichtung weist gewisse Nachteile auf. In erster Linie ist
ihre Bauart und Aufstellung kostspielig, da einerseits der Wagen und der Antriebsmotor
groß und schwer sind, anderseits der Laufgraben, in welchem die Vorrichtung läuft,
ausgehoben sowie ausgemauert oder ausgefüttert werden muß. Ferner ist es wünschenswert,
daß die Geschwindigkeit des Wagens genau regelbar ist, so daß der Köder stets in
Sicht der beteiligten Tiere. bleibt und so dicht wie möglieh vor ihnen herläuft,
ohne jedoch: vom, ihnen ,überholt zu werden. Die Größe und das Gewicht der bekannten
Wagen sind einer schnellen Beschleunigung ohne großen Kraftaufwand hinderlich. Ferner
bildet der den. Köder tragende seitliche Arm eine Gefahr für die Hunde, falls der
Antrieb versagt oder ein Unfall eintritt, der die Geschwindigkeit des Wagens herabmindert.
Es ist vorgekommen, daß die Hunde in diesen Arm stürzten und hierbei getötet wurden.
Die Hunde laufen auch unsicher, wenn sie -beim Wettrennen auf eine aus einem anderen
Baustoff als die Rennbahn bestehende Schiene o. dgl. treten, auf der bei,den bekannten
Vorrichtungen ein Rad läuft, an dem der Köder befestigt ist.
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Bei -der Stütz- und Antriebsvorrichtung für den Köder nach der Erfindung
sind diese Nachteile vollständig beseitigt. Die ganze Einrichtung ist verhältnismäßig
leicht und billig herstellbar. Die Geschwindigkeit ist genau regelbar, und die Vorrichtung
kann weitgehend beschleunigt werden. Die Tragstütze für den Köder bildet keine Gefahr
mehr für die Hunde. Es sind, ferner keine
Bodenschienen o. dgl.
-auf der Rennbahn angeordnet.
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Die Stütz- und Antriebsvorrichtung -des Köders -für Hundewettrennen
o-. dgl. ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Elektromotor
ausgerüsteter und schnell zu beschleunigender sowie mit verhältnismÄfg hohen Geschwindigkeiten
antreibbarer Wagen oder Karren derart gelagert ist, daß er als über der Rennbahnebene
befindliche Hochbahn fährt, die mit dem Köder durch eine im wesentlichen senkrecht
über dem vom Köder längs der Rennbahn zurückzulegenden Wege geführte Stange verbunden
ist.
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Die Erfindung kann z. B. in der Weise verwirklicht sein, daß der mit
einem oder mehreren Elektromotoren und Antriebsrädern ausgerüstete Wagen oder Karren
auf einer hochliegenden Schiene oder Bühne gelagert ist. Diese Schiene ist über
der Rennbahn mittels einer Mehrzahl längs der Rennbahn aufgestellter Maste oder
Pfosten aus Metall oder Holz gut abgestützt, an deren seitlichen Armen oder Streben
die hochgelegene Schiene oder Bühne befestigt ist. An dem Wagen oder Karren ist
der den. Köder festhaltende Träger befestigt, der unmittelbar von denn Wagen herabhängt.
In geeigneter Weise ist dafür gesorgt, daß :ler Motor oder die Motoren z. B. durch
auf zwei an sich bekannten Stromschienen laufende Räder oder dadurch mit Strom gespeist
werden, daß aus Kupfer oder weichem Eisen bestehende Leitschienen auf einer nichtleitenden,
z. B. hölzernen Schiene o. dgl. gelagert und am Wagen den Strom abnehmende Bürsten
oder Räder angeordnet sind.
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Elektrisch angetriebene Fahrzeuge, die auf einer erhöhten Schiene
oder einem Ballken laufen, sind bekanntlich bereits für verschiedene Zwecke verwendet
worden, und zwar insbesondere in Verbindung mit Förderhochbahnen oder Kranen. Bei
der Erfindung handelt es sich jedoch um die ausschließliche Verwendung einer Hochbahn
als Stütz- und Antriebsvorrichtung des Köders beim Wettrennen von Hunden ö. dgl.
Der Wagen oder Karren muß finit einer sehr hohen Geschwindigkeit laufen können,
beispielsweise mindestens 65 bis 8o km in der Stunde, so daß, die Antriebsräder
vorzugsweise nicht mittels Zahngetriebes, sondern unmittelbar mit der Motorwelle
verbunden sind. Die Vorrichtung mußi außerdem schnell. beschleunigt werden können
und ihre Geschwindigkeit genau regelbar sein, so daß. der Wagen unter -Wahrung hinreichender
so leicht wie möglich sein muß, Ferner müssen die Antriebsräder bei der Fahrt die
Schiene mit -guter Reibung berühren. Aus diesem Grunde und auch zur Erzielung eines
geräuschlosen Betriebes müssen die Antriebsräder. vorzugsweise mit Gummireifen versehen
sein.
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Um die Vorrichtung gegen Witterungseinflü.sse zu schützen und sie
so wenig wie möglich wahrnehmbar zu machen, können die Schienen oder die Bühne oben
und seit-Jich in einem geeigneten Gehäuseeingeschlossen sein, dessen Seitenwände
lösbar oder abnehmbar eingerichtet sein können, um gegebenenfalls den Zutritt zu
der Schiene oder dem Wagen zu ermöglichen.
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Diesen Bedingungen können verschiedene Ausführungsformen genügen.
Die auf der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist daher lediglich ein Ausf'a;hrungsbeispiel
einer ein-! fachen und billigen -Ausführungsform, bei der eine aus Brettern hergestellte
Bühne unmittelbar über der Rennbahn gelagert ist.
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Abb. i zeigt einen Teil der Rennbahn in schaubildlicher Ansicht und
läßt die Gesamtanordnung und Ausbildung der Vorrichtung nach der Erfindung erkennen.
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Abb.2 ist ein senkrechter Schnitt durch die Rennbahn, und die erhöhte
Bühne zeigt den Wagen in Stirnansicht, der zusammen mit der B$hne und der Tragvorrichtung
zur besseren Anschaulichkeit in größerem Maßstabe ;als die Rennbahn dargestellt
ist.
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Abb.3 ist ein Grundriß des mittels eines Motors angetriebdnen Wagens.
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Abb. q. ist eine Seitenansicht des Wagens. Gemäß Abb. i - und z sind
längs der Rennbahn A, ;auf der das Wettrennen der, Tiere veranstaltet .-wird, Pfosten
-B in geeigneten Zwischenräumen aufgestellt. An den freien Enden der Pfosten sind
wagerechte Seitenstreben: C, -beispielsweise mittels Bolzen, sowie eine - I-förmige
- Schiene D@ befestigt, die eine wagerecht liegende Bühne E tragt. Auf der Oberseite
des die Bühne bildenden Laufbrettes sind zwei Leitschienen. F aus Metall befestigt,
denen der elektrische Strom in an. sich bekannter Weise, z. B. mittels -Leitungsdrähten
Gr, zugeführt wird, die durch einen der zu diesem Zweck gemhß Abb. z hohl ausgebildeten
Pfosten B, C geführt sind: Die 1-förmige Schiene D kann gegebenenfalls paus zwei
mit der Rückseite in einem Abstand einander gegenübergesteglten U-Eenträgern bestehen.
Durch -den hierbei. gebildeten Zwischenraum sind die- an die Leitschienen F - angeschlossenen
!Leitungsdrähte Gr hindurchgeführt. - - -An der Bühne ist ein mit vier Rädern I
ausgerüsteter Wagen angehängt. Die Zapfen der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auf den Leitschienen F laufenden Räder sind von dem Rahmen, beispielsweise durch
Gummihülsen, isoliert. Die: Räder I können
jedoch auch .auf dem
Laufbrett E neben den Leitschienen laufen. Unterhalb des Laufbrettes ist
ein Elektromotor J am Wagen H befestigt. Auf jedem Ende der Motorwelle ist ein vorzugsweise
mit Gummireifen versehenes Rad I( gelagert, das gegen die Unterseite des Laufbrettes
E mittels Federn L in der nachstehend näher beschriebenen Weise gepreßt wird.
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Von dem vorderen Ende tdes Wagens H hängt eine an ihrem, unteren Ende
mit einem nachgiebigen Gliede N versehene Stange M
herab. Das Glied
N ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiele von einer Feder gebildet, an welcher
der Köder, z. B. das Hasenmodell O, angehängt ist. -Die Einzelheiten der Ausbildung
des Wagens sind- aus den Abbildungen 3 und 4 ersichtlich.
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An unteren Verlängerungen der Seitenwände Hl des Wagens sind zwei
Arme Hz gelenkig gelagert, die den Motor J umfassende Bügel aus Metall tragen. Die-
anderen. Enden dieser Arme sind mit durchbohrten Ansätzen H3 versehen, so daß, sie
über ZapfenP greifen können, die sich von dem Querstücke H4 des Rahmens nach unten
erstrecken. Auf die Enden dieser Zapfen sind Muttern P1 aufgeschraubt. Zwischen
diesen Muttern und den Ansätzen H3 sind zylindrische Schraubenfedern L gelagert;
deren Druck -durch die Muttern-Pl derart regelbar äst, daß die Räder I( gut gegen
die Unterseite des Laufbrettes E angepreßt sind und den Wagen antreiben können.
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An jeder Ecke des Wagens ist ein Paar vorspringender Laschen Q angeordnet,
zwischen denen ein an seinem Ende --ein Rad S tragender Arm R gelenkig gelagert
ist. Das Rad S läuft auf dem Stege der I-förmigen Schiene Dentlang. Die an jeder
Seite der Schiene D befindlichen 'Arme R sind untereinander mittels Federn T verbunden,
so daß die Räder S dicht an den Steg der Schiene D beiderseits angepreßt werden.
Hierdurch ist ein übermäßiges seitliches Verschieben und Schwanken des Wagens H;
beispielsweise beim Nehmen von Kurven mit erhöhter Geschwindigkeit, vermieden.
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Zwischen den Rädern 1 sind an Rahmen des Wagens Bürsten U befestigt,
welche die Leitschienen F berühren und von diesen Schienen den Strom entnehmen,
der dem Motor I durch Leitungsdrähte V zugeführt wird.
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An einem QuerstückMl (Abb.3) ist eine den Träger für den Köder bildende
leichte Stange M befestigt, die 'n den Laschen W am vorderen Ende des Fahrzeugrahmens
schwenkbar gelagert ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiele verhindert der
untere Teil des- Rahmens ein Rückwärtsschwingen der Stange M bei der Beschleunigung,
während die Stange am Vorwärtsschwingen nicht behindert isst. Diese Anordnung verhindert
in Ver-Bindung mit dem nachgiebigen Teil N, an dem der Köder O befestigt ist, daß
die am Wettrennen teilnehmenden Tiere verletzt werden, wenn sie, zufällig den Köder
überholen oder beim Laufen mit ihm in Berührung kommen. Gegebenenfalls können ferner
Mittel vorgesehen sein, um den Köder in jedem. erforderlichen Augenblick außerhalb
des Bereiches der Tiere durch Anheben oder Hochschwingen des Köders zu bringen.
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Mittel dieser Art können auch zu dem Zwecke vorgesehen sein, um den
Köder anzuheben, damit er eine H:i,rde oder ein anderes Hindernis an einer beliebigen
Stelle der Rennbahn überschreiten kann. Zu diesem Zwecke kann die; hochgelegene
Schiene oder das Laufbrett in Form einer Welle geführt sein, über welche der ganze
Wagen hinwegfährt. Es können auch an der Unterseite des Laufbrettes zwischen den
Antriebsrädern Erhebungen angeordnet sein, wobei die den Köder tragende Stange M
mit einer schräg nach oben gerichteten Verlängerung versehen sein kann, die ;an
ihrem Ende- ein- über die Erhebungen hinweglaufendes kleines Rad trägt, so daß das
untere Ende der den Köder tragenden Stange hierbei nach oben schwingt.
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Das Schutznetz und die zur Beleuchtung der Rennbahn dienernden Lampen
können an den Tragpfosten für die Hochbahn, beispielsweise gemäß, Abb.2, angebracht
sein. Erforderlichenfalls könnten die Lampen derart angeordnet sein, daß, die Rennbahn
sehr hell. erleuchtet wird, während - die Einrichtung der Hachbahn im Schatten ist.
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Die Hochbahn kann mit einem Dach und mit Seitenwänden zum Schütz gegen
Witterungseinßüsse abgedeckt sein. Die ganze Einrichtung kann ferner so ausgebildet
sein, daß daß sie auseinandergenommen und bei Bedarf wieder aufgestellt werden-kann.
Die aufrechtstehenden Stützpfosten können an ihren unteren Enden beispielsweise
in. Sockeln ruhen, die gemäß Abb. 2 ausgebildet sind und - ständig auf der Rennbahn
verbleiben.