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Bühneneinrichtung für Zaubervorstellungen Die Erfindung betrifft eine
Bühneneinrichtung für Zaubervorstellungen mit dem Zwecke, Menschen, Tiere sowie
Gegenstände irgendwelcher Art auf sog. zauberische Weise auf die Bühne zu bringen
oder sie von derselben verschwinden zu lassen, ohne daß die Zuschauer sehen können,
wie das Erscheinen oder Verschwinden bewerkstelligt wird.
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Die neue Bühneneinrichtung mit einer gegen die Bühnenöffnung offenen
Bühnenumrahmung mit Durchlaßöffnungen für die Personen, Tiere und Gegenstände. beliebiger
Art ist im wesentlichen gekennzeichnet durch vom hinteren Teil der Bühnenumrahmung
ausgehende, radial gegen den Mittelpunkt derselben gerichtete Spiegelwände, die
durch, ihre Anordnung und durch die Art der Verdeckung ihrer Endkanten . und Stöße
vermöge der optischen Wirkung-der Spiegel den Eindruck erwecken, als seien sie selbst
nicht vorhanden und als habe die Bühnenumrahmung, die durch sie teilweise verdeckt
wird, einen ununterbrochenen Zusammenhang ohne Durchlässe, ferner gekennzeichnet
durch Türen in den Spiegelwänden, durch die es den hervorzuzaubernden Objekten ermöglicht
wird, auf zauberhafte Weise auf dem vorderen Teil der Bühne zu erscheinen oder von
ihm zu verschwinden. . In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Es zeigen Fig. i die Bühneneinrichtung im Aufriß nach der Schnittlinie
A-A der Fig. a, Fig: a einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. i, Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie C-C der Fig. 2 im Aufriß, Fig. 4 einen Schnitt nach. Linie D-D
der Fig. 3.
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Die Bühneneinrichtung besteht aus einem kreisförmigen Rundhorizont
r und zwei auf dem Bühnenboden z senkrecht aufgebauten Wänden 3, q., deren dem Zuschauerraum
zugekehrte Wandflächen mit Spiegeln bedeckt sind und deren Grundkanten vom Mittelpunkte
des. Rundhorizontes aus radial z. B. unter 45° zur Mittellinie C-C der Bühne bzw.
des Rundhorizontes nach hinten gerichtet verlaufen. Auf diese Weise wird die durch
den Rundhorizont begrenzte Bühne in zwei Teile zerlegt. Der vordere, dem Zuschauerraum
zugewandte Teil der im Rundhorizont liegenden Bühne umfaßt 27o° des Rundhorizontes
und dient als Vorführungsraum. Der hintere, 9o° vom Rundhorizont umfassende Teil
der Bühne ist dem Publikum durch die Spiegelwände
bis zu deren
Höhe verdeckt und dient zur Aufstellung der hervorzuzaubernden Objekte. Die Spiegelung
in den Spiegeln der' Wände 3, 4 täuscht dagegen dem Publil"@.li°Y die vollkommene;
nicht unterbrochene Ri#e Jung der Bühne vor. Das Zentrum dt,s: Rundhorizontes liegt
auf der Mittelachse der Bühne. Der Durchmesser des Rundhorizontes richtet sich nach
den jeweiligen Bühnenabmessungen.
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Die dem Publikum zugewandten senkrechten Endkanten des Rundhorizontes
i, die vom Publikum von hinten zu sehen sein würden, werden durch Versatzstücke
5, wie Kulissen, derart verdeckt, daß die nach der Mitte der Bühne zugewandten
senkrechten Endkanten dieser Versatzstücke mit den senkrechten Endkanten des Rundhorizontes
zusammenfallen und sie so unsichtbar machen.
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Der auf dem Bühnenboden 2 aufstoßende Rand des Rundhorizontes i ist
auf dem -vorderen sichtbaren Teil der Bühne z. B. durch eine kreisförmig angeordnete
Mauerbrüstung b verdeckt; die den Zweck hat, eine scharfe, kreisrunde Abgrenzung
des Bühnenbodens auch in der Spiegelung zu gewährleisten. Bei einer vieleckigen
Bühnenbegrenzung muß auch die Mauerbrüstung entsprechend dem Vieleck ausgebildet
sein. An Stelle einer Mauerbrüstung kann auch ein anderer Gegenstand zur Abgrenzung
des unteren Randes des Rundhorizontes gewählt werden.
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Die senkrechten Kanten der erwähnten Spiegelwände 3, 4., die dem Scheitelpunkte
abgewandt; also hinten liegen, sowie etwaige Stöße zweier Spiegel bei Verwendung
mehrerer Spiegel in einer Fläche werden durch geeignete Gegenstände bzw: Dekorationen
abgedeckt. Die Fuge zwischen der unteren Kante der Spiegelwände 3, 4 und dem Boden
2 der Bühne kann z. B. durch einen Teppich zum Zuschauerraum hin abgedeckt sein-
Die obere Kante der Spiegelwände kann in der Kurve einer hängenden Linie verlaufen
und x. B- durch. eine. Girlande öder ähnliches abgedeckt werden. Die Fuge zwischen
den senkrechten Kanten der Spiegel auf den Wänden 3,. 4 am Scheitelpunkt der Winkel;
die zum Zuschauerraum hin liegt, wird durch einen der Art des .aufzuführenden Bühnenspiels
angepaßten Vorbau verdeckt. Dieser Vorbau kann sein: eine Säule, ein Flaggenmast,
ein Baumstamm oder ähnliches, die scheinbar zu irgendeinem Zweck dienen.
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Soll dieser, Vorbau höher sein als die Spiegelwände 3, 4 und soll
der obere Teil der Säule 7, die mit einer Plattforen 8 versehen -ist, dazu dienen,
Menschen, Tiere oder Gegenstände auf der Säule erscheinen oder von derselben verschwinden
zu lassen, so werden die Spiegelwände rechts und links der Säule in geeigneter Weise
bis zur Plattform 8 erhöht, wobei die sichtbaren Kanten '. der erhöhten Spiegel
3', 4' durch Architektur--hile der Säule oder irgendwelche Dekora-:.tunen verdeckt
werden. Unterhalb der j_'äulenplattform 8 befindet sich hinter den erhöhten.- Spiegelwänden
ein dein Publikum unsichtbarer, aus den Spiegelwänden g', 4' und einem zwischen
diesen angeordneter Boden 9 gebildeter gepolsterter Kasten 14, der dazu bestimmt
ist, z: B- Menschen, die von der Plattform der Säule verschwinden sollen, aufzunehmen
bzw. aus dem Kasten heraus auf die Plattform treten zu lassen.
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Um' die hinter den Spiegelwänden 3; 4 aufgestellten hervorzuzaubernden
Objekte auf die vordere Bühne zu bringen, sind rechts und links neben dem Vorbau
türähnliche Durchlässe i o; i i, r 2 in die Spiegelwände eingeschnitten, die zusammen
eine in der Scheitellinie des von den Spiegelwänden gebildeten Winkels sich öffnende
Flügeltür bilden.. In der vorderen Wand des Vorbaues ist eine kleine Tür 13 angebracht,
die Menschen usw. bei geschlossener großer Tür den Zutritt zur vorderen, sichtbaren
Bühne gestattet. Die Türen können bei Bedarf auch an irgendeiner anderen Stelle
der Spiegelwände angebracht sein.
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Die Benutzung der beschriebenen Vorrichtungen erfolgt während der
Aufführung einer Bühnenhandlung, deren Verlauf so gewählt ist, däß die: Türen im
-Moment ihrer Öffnung stets durch scheinbar nebensächliche Begebenheiten gedeckt
sind und so dem Publikum die Vorgänge des Erscheinens oder umgekehrt des Verschwindens
verborgen bleiben.