-
Bühneneinrichtung für Zaubervorstellungen Die Erfindung betrifft eine
Bühneneinrichtung für Zaubervorstellungen nach Patent 685 559, die nach der
Erfindung weiter ausgebildet und verbessert wird.
-
Erfindungsgemäß ist ein Rundhorizont mit zwei oder mehreren in beliebiger
Winkelstellung gegen seinen Mittelpunkt gerichteten, frei stehenden Spiegelwänden
angeordnet, die nicht ganz bis an den Mittelpunkt des Rundhorizontes heranreichen
und auf beiden Seiten mit Spiegeln belegt sind. Durch die vordere Öffnung zwischen
den Spiegeln können Personen o. dgl. erscheinen und verschwinden, die unter Benutzung
von Durchlaßöffnungen in der Bühnenumrahmung .in den Raum zwischen den Spiegeln
gelangen bzw. diesen Raum verlassen. Beim Aufbau der Bühneneinrichtung auf tiefen
Bühnen kann gegebenenfalls eine der Spiegelwände wegfallen, wobei die verbleibende
Wand nur auf der Vorderseite mit Spiegeln belegt zu sein braucht.
-
Die Bühneneinrichtung ist auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Bühneneinrichtung im Aufriß nach Schnitt A-A der Abb.
z, Abb. a dieselbe im Schnitt B-B der Abb. i, Abb. 3 dieselbe im Schnitt C-C der
Abb. z. Die Bühneneinrichtung besteht im wesentlichen aus einem kreisförmigen Rundhorizont
a, dessen Mittelpunkt. 111 auf der Tiefenachse der Bühne C-C der Abb. z liegt und
aus zwei' senkrecht auf dem Bühnenboden b aufgebauten -Wänden c und cl, die aus
zwei mit den Rückseiten (den Seiten, auf denen der-Spiegelbelag angebracht ist)
gegeneinander montierten Spiegeln gefertigt sind. Die Grundlinien der Spiegelwände
c und cl verlaufen vom hinteren Teil des Ründhorizon-Tes a aus rechts und links
der Tiefenachse der Bühne C-C nach vorn gegen, den Mittelpunkt M des Rundhorizontes
a. Die durch die Spiegelwände c und cl mit der Tiefenachse der Bühne gebildeten
Winkel richten sich bezüglich ihrer Größe nach dem Verhältnis der Breite der Bühne
zu deren Tiefe, sie sind um so kleiner, je breiter die Bühne im Verhältnis zu ihrer
Tiefe ist und um so größer, je tiefer sie im Verhältnis zur Breite ist. Die Spiegelwände
c und cl sind, vom Mittelpunkt 31 des Rundhorizontes a aus gerechnet; so weit gekürzt,
daß die am weitesten rechts oder- links der Bühne sitzenden Zuschauer nur im stumpfen
Winkel in die nach der Kürzung stehengebliebenen Teile der Spiegelwände c und cl
hineinsehen können und daß sie dort nur das Spiegelbild des Rund-
horizontes a, nicht aber dasjenige der Gegen- |
stände, die sich vor dem Rundhorizont a be- |
finden, sehen können. Durch die Verkürzun c. |
der Spiegelwände c und c1 entsteht zwis |
deren vorderen Endkanten (zwischen d urr, .@`' ":. . |
eine breite Öffnung, durch die der Besch @@ex3 |
in den Raum zwischen den Spiegelwänden |
und cl, der nach hinten durch den mittleren Teil des Rundhorizontes a begrenzt wird,
hineinsehen kann. Die vorderen senkrechten Kanten der Spiegelwände c und cl werden
durch geeignete Gegenstände, z. B. die Pfosten eines Tores oder durch die Bambusstangen
eines indischen Kultgerüstes oder, wie in der Abbildung, durch die Fahnenstangen
d und d2 oder durch andere geeignete Gegenstände gegen die Sicht der Zuschauer verdeckt,
ebenso werden auch die hinteren Endkanten der Spiegelwände c und cl durch ähnliche
Gegenstände abgedeckt (in der Abbildung durch die Fahnenstangen dl und
da). In den Verdeckungsgegenständen befinden sich an geeigneter Stelle Nuten,
in die die Spiegelwände c und cl mit ihren Endkanten eingelassen werden; etwaige
Stöße zweier Spiegel bei Verwendung mehrerer Spiegel in einer Fläche werden auf
die gleiche Weise abgedeckt. Die obere Kante der Spiegelwände c und cl verläuft
in der Kurve einer horizontal hängenden Leine, sie wird durch eine solche oder durch
eine Guirlande o. dgl. abgedeckt. Die Fuge zwischen dem unteren Rand der Spiegelwände
c und cl und dem -Bühnenboden b Wird durch einen dicken Teppich, der die ganze Bühne
bedeckt, abgedeckt.
-
Beiderseits der Fahnenstangen dl und .da sind im Abstand der Entfernung
von dl nach d'3 zwei weitere Fahnenstangen n'¢ und d5 vor dem Rundhorizont a aufgestellt,
deren Entfernung vom Rundhorizont a dieselbe ist wie bei dl und da. Bei Verwendung
andersartiger Verdeckungsgegenstände an den hinteren Endkanten der Spiegelwände
c und c1 müssen die Gegenstände bei d4 und d$ vofi derselben Art sein wie diese.
-
Der Durchmesser des Rundhorizontes a richtet sich nach den jeweiligen
Bühnenabmessungen, er kann vergrößert oder verkleinert werden, ebenso können die
Spiegelwände c und c1 durch Ansetzen oder Weglassen von Teilstücken verlängert oder
verkürzt werden. An Stelle des Rundhorizontes a kann -auch eine vieleckige Bühnenumgrenzung
gewählt werden.
-
Die dem Beschauer zugewandten senkrechten Endkanten des Rundhorizontes-
a sind durch Versatzstücke f und f1 (Kulissen) verdeckt.
-
In den Teil des Rundhorizontes a, der zwischen den Spiegelwänden c
und c1 liegt, sind beiderseits neben den Spiegelwänden die Öff-
nungen g und gi derartig angebracht, daß sie |
im geschlossenen Zustand vom Beschauer |
nicht wahrgenommen werden können. |
Wirkung, beschriebene Einbau der Spiegel- |
nde c und c1 in den Rundhorizont a hat die |
Wirkung, daß der Beschauer die Spiegel- |
'"N@ände an sich nicht sehen kann, er sieht |
vielmehr nur die ihre Endkanten verdeckenden Verdeckungsgegenstände, denn sowohl
in den Vorderseiten wie auch in den Rückseiten der Spiegelwände c und cl sieht er
jeweils die Spiegelbilder von Teilen des Rundhorizontes a, die in ihrer Gesamtheit
eine vollkommene ununterbrochene Rundung des Rundhorizontes a vortäuschen. Der Beschauer
hat dadurch den Eindruck, als seien die Spiegelwände überhaupt nicht vorhanden.
-
In Abb. 2 z. B. sieht der Beschauer vom Punkt y aus (Punkt y ist der
für den Einblick auf .die Bühne ungünstigste Punkt) -bei y, von der Außenseite her
in die Spiegelwand c, er sieht dort das Spiegelbild des Punktes yg des Rundhorizontes
a, während er glaubt, den Punkt y2 des Rundhorizontes a zu sehen, der in Wirklichkeit
für ihn durch beide Spiegelwände verdeckt ist. Vorn Punkt x aus sieht er bei x,
von der Innenseite her .in die Spiegelwand cl; hier sieht er das Spiegelbild des
Punktes x3 des Rundhorizontes a, glaubt aber, den Punkt x, des Rüridhorizontes a
zu sehen, der ihm in Wirklichkeit durch die Spiegelwand cl verdeckt ist. Ein anderer
Beschauer sieht von z -aus bei z, in die Spiegelwand cl, er erblickt dort
das Spiegelbild des unteren Teiles der Fahnenstange d,, und vermeint, den unteren
Teil der Fahnenstange a', zu sehen, der in Wahrheit durch die Spiegelwand cl für
ihn verdeckt ist.
-
Die Benutzung der Bühneneinrichtung geht vor sich wie folgt: Die hervorzuzaubernden
Objekte stehen außerhalb des Rundhorizontes a hinter den Öffnungen g oder g, Während
der Aufführung einer zusammenhängenden Bühnenhandlung, in deren Verlauf die Wunder
geschehen sollen, wird die Öffnung zwischen d und d. (zwischen den Vorderkanten
der Spiegelwände c und c1) durch scheinbar nebensächliche und zufällige Begebenheiten
der Bühnenhandlung verdeckt; in diesem Moment wird der Durchlaß im Rundhorizont
a bei g oder gl, oder beide gleichzeitig, geöffnet, die hervorzuzaubernden
Ob-
jekte passieren den Durchlaß, der hinter ihnen sofort wieder geschlossen
wird, durchdie Spiegelwände gegen die Sicht der Zuschauer gedeckt, gelangen sie
an die Öffnung zwischen d und d,, wo sie unter dem Schutz der Bühnenvorgänge
erscheinen und auf dem umgekehrten Wege auch verschwinden können.
-
Beim Aufbau der Bühneneinrichtung auf tiefen Bühnen, bei dem, wie
bereits vorher
erwähnt wurde, die Winkel zwischen Tiefenachse der
Bühne C-C und Spiegelwänden e und cl besonders groß, etwa ¢5°, sein können;--. ist
es möglich, eine der Spiegelwände ganz wegzulassen und nur eine einzelne Spiegelwand
als Deckung gegen die Sicht der Zuschauer zu benutzen. Diese einzelne Spiegelwand
kann bei Bedarf bis zum Mittelpunkt des Rundhorizontes a verlängert werden. Die
Abdeckung der Endkanten oder etwaiger Stöße zweier Spiegel ist dieselbe, wie vorher
beschrieben. Bei Benutzung nur einer Spiegelwand ist der Mittelpunkt 1[.l des Rundhorizontes
a auf der Tiefenachse der Bühne C-C möglichst weit nach hinten zu verlegen und der
Rundhorizont a selbst beiderseits nach vorn so weit zu verlängern, daß der Beschauer
in der Spiegelwand nur das Spiegelbild des Rundhorizontes d sehen kann. Da der Beschauer
in diesem Falle nicht in der Lage ist, die Rückseite der Spiegelwand zu sehen, erübrigt
sich das Belegen derselben mit Spiegeln.
-
Die Benutzung der Bühneneinrichtung bei Verwendung nur einer Spiegelwand
ist dieselbe, wie bei Verwendung zweier Spiegelwände, jedoch mit der Einschränkung,
daß das Erscheinen oder Verschwinden der Objekte nur von bzw. nach einer Seite der
Bühne erfolgen kann.