DE4413433A1 - Wäßrige Bleichmittel - Google Patents
Wäßrige BleichmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wäßrige Bleichmittel mit einem Gehalt
an Peroxidverbindungen Fettalkoholethersulfaten Fettalko
holpolyglycolethern mit eingeengter Homologenverteilung und
Elektrolyten
In der Vergangenheit haben sich in den Bereichen Hygiene und
Desinfektion solche Bleichmittel auf der Grundlage von Was
serstoffperoxid bewährt, die über eine bemerkenswerte Visko
sität verfügen und sich daher sowohl für die Behandlung hori
zontaler als auch geneigter und vor allem vertikaler Ober
flächen eignen. Die Viskosität dieser Mittel bewirkt, daß die
Kontaktzeit zwischen diesen und den zu behandelnden Oberflä
chen wesentlich größer ist als bei handelsüblichen Flüssig
produkten, die rasch von der Oberfläche abfließen.
Es hat daher nicht an Versuchen gemangelt, derartig viskose
Bleichmittel bereitzustellen. In der spanischen Patentanmel
dung ES 88/1389 (Henkel Iberica) werden beispielsweise wäß
rige Bleich- und Desinfektionsmittel auf Basis von Alkalihy
pochloriten vorgeschlagen, die durch Zusatz von Fettalkohol
ethersulfaten verdickt werden. Zur Viskositätseinstellung von
Bleichmitteln mit einem Gehalt an Wasserstoffperoxid erweisen
sich Ethersulfate alleine jedoch als ungeeignet. Es werden
vielmehr sehr dünnflüssige Produkte erhalten, die bei nied
rigen Temperaturen aus trüben und nicht ausreichend lagersta
bil sind.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue
Bleichmittel mit einem Gehalt an Peroxidverbindungen zur Ver
fügung zu stellen, die eine vorteilhafte Viskosität von min
destens 100 mPa·s, einen Trübungspunkt von mindestens 20°C
und eine hohe Lagerstabilität aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind wäßrige Bleichmittel, enthal
tend
1 bis 10 Gew.-% Peroxidverbindungen,
1 bis 2,5 Gew.-% Fettalkoholethersulfate,
0,4 bis 1,0 Gew.-% Fettalkoholpolyglycolether mit eingeeng ter Homologenverteilung und
1 bis 2,5 Gew.-% Elektrolyte.
1 bis 10 Gew.-% Peroxidverbindungen,
1 bis 2,5 Gew.-% Fettalkoholethersulfate,
0,4 bis 1,0 Gew.-% Fettalkoholpolyglycolether mit eingeeng ter Homologenverteilung und
1 bis 2,5 Gew.-% Elektrolyte.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß der Zusatz von Fett
alkoholethersulfaten, Fettalkoholpolyglycolethern und Elek
trolytsalzen in ausgewählten Mengenverhältnissen zu einer
ausgezeichneten Verdickung wäßriger Wasserstoffperoxidlö
sungen führt. Es werden Produkte erhalten, die hinsichtlich
Viskosität und Peroxidgehalt außerordentlich lagerstabil sind
und einen Trübungspunkt von mindestens 20°C aufweisen.
Unter dem Begriff Peroxidverbindungen sind Stoffe zu verste
hen, die eine O-O-Gruppe enthalten. Typische Beispiele sind
Perborate, Percarbonate, Percarbonsäuren und insbesondere
Wasserstoffperoxid. Vorzugsweise enthalten die erfindungsge
mäßen wäßrigen Mittel Wasserstoffperoxid in Mengen von 1 bis
10, vorzugsweise 5 bis 8 und insbesondere 6 bis 7 Gew.-%. Die
Berechnung bezieht sich auf 100% Aktivsubstanz, der Einsatz
erfolgt beispielsweise in Form einer 35 Gew.-%igen wäßrigen
Lösung.
Fettalkoholethersulfate ("Ethersulfate") stellen bekannte
anionische Tenside dar, die großtechnisch durch SO₃- oder
CSA-Sulfatierung von Fettalkoholpolyglycolethern und nachfol
gende Neutralisation hergestellt werden.
Im Sinne der Erfindung kommen Ethersulfate in Betracht, die
der Formel (I) folgen,
R¹O-(CH₂CH₂O)mSO₃X (I)
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder
Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von
1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Am
monium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium
steht.
Typische Beispiele sind die Sulfate von Anlagerungsprodukten
von durchschnittlich 1 bis 10 und insbesondere 2 bis 5 Mol
Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylal
kohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, My
ristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalko
hol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petro
selinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalko
hol und Erucylalkohol sowie deren technische Mischungen, in
Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze. Die Ethersulfate
können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine einge
engte Homologenverteilung aufweisen.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten auf Ba
sis von Addukten von durchschnittlich 2 bis 3 Mol Ethylenoxid
an technische C12/14/- bzw. C12/18-Kokosfettalkoholfraktionen
in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Fettalkoholpolyglycolether mit eingeengter Homologenvertei
lung, die auch als "Narrow-range ethoxylates (NRE)" bezeich
net werden, stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die
großtechnisch z. B. durch Anlagerung von Ethylenoxid an Fett
alkohole in Gegenwart geeigneter Katalysatoren (calcinierte
oder mit Fettsäuren hydrophobierte Schichtverbindungen) her
gestellt werden. Übersichten zu diesem Thema finden sich bei
spielsweise von M.Cox in J.Am.Oil.Chem.Soc. 67, 599 (1990)
und H.Hensen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse, 117, 592
(1991).
Im Sinne der Erfindung kommen Ether der Formel (II) in Be
tracht,
R²O-(CH₂CH₂O )mH (II)
in der R² für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder
Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und m für Zahlen
von 1 bis 10 steht.
Typische Beispiele sind Anlagerungsprodukte von durchschnitt
lich 1 bis 10 und insbesondere 2 bis 5 Mol Ethylenoxid an
Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinal
kohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylal
kohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol und Erucylal
kohol sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der
Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis
von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen′schen Oxo
synthese anfallen, mit einer eingeengten Homologenverteilung.
Bevorzugt sind sind narrow-range Addukte von durchschnittlich
2 bis 5 Mol Ethylenoxid an technische Fettalkohole mit 12 bis
18 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palm
kern- oder Talgfettalkohol. Die Verwendung derartiger Stoffe
als Verdickungsmittel für kosmetische Produkte wie beispiels
weise Haarshampoos ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE-A1 38 17 415 (Henkel) bekannt. Vorzugsweise beträgt die Ein
satzkonzentration 0,7 bis 1,0 Gew.-%.
Als Elektrolytsalze kommen Alkali- oder Erdalkalisalzen von
Mineralsäuren sowie deren Gemische in Betracht, die als
Hilfsmittel für die Viskositätseinstellung von wäßrigen Ten
sidlösungen grundsätzlich bekannt sind. Typische Beispiele
sind Natriumchlorid und/oder Magnesiumchlorid.
Als Hilfs- und Zusatzstoffe kommen beispielsweise weitere
peroxidstabile Tenside bzw. Hydrotrope in Betracht, wie etwa
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Xylol
sulfonate, Sarkosinate, Tauride, Isethionate, Sulfosuccinate,
Ethercarbonsäuren, Betaine, Zuckerester, Aminoxide und Alkyl
oligoglykoside. Vorzugsweise macht die Summe dieser zusätz
lichen Tenside höchstens 10 Gew.-% der Gesamtmenge an Tensi
den in der Rezeptur aus.
Darüber hinaus können die Mittel niedere Alkohole wie Ethanol
oder Isopropylalkohol, peroxidstabile Duftstoffe, optische
Aufheller, Antioxidantien, Sequestriermittel, Farbstoffe und
Pigmente in Mengen von insgesamt 0,01 bis 0,5 Gew.-% - bezo
gen auf die Mittel - enthalten. Zu den als peroxidbeständig
bekannten Duftstoffen zählen beispielsweise monocyclische und
bicyclische Monoterpenalkohole sowie deren Ester mit Essig-
oder Propionsäure (z. B. Isoborneal, Dihydroterpenöl, Isobor
nylacetat, Dihydroterpenylacetat). Bei den optischen Aufhel
lern kann es sich beispielsweise um das Kalisalz der 4,4′-
bis-(1,2,3-Triazolyl)-(2-)-Stilbin-2,2-sulfonsäure handeln,
das unter der Markenbezeichnung Phorwite® BHC 766 bzw. Ti
nopal CBS-X (Ciba) vertrieben wird. Beispiele für geeignete
Antioxidantien die Di-tert. Butylhydroxytoluol (BHT), Di
tert.Butylhydroxyanisol (BHA), Tocopherol (Vitamin E), Ascor
binsäure und Ascorbinsäurepalmitat gegebenenfalls in Kombi
nation mit Citronensäure. Als Sequestriermittel kommen Phos
phonsäuren oder Aminoxidphosphonsäuren in Betracht. Als
Farbpigmente können schließlich u. a. grüne
Chlorophthalocyanine (Pigmosol® Green, Hostaphine®
Green), gelbes Solar Yellow BG 300 (Sandoz) oder rotes Rojo
Basazol® eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfolgt mittels
Umrühren. Gegebenenfalls kann das erhaltene Produkt zur Ab
trennung von Fremdkörpern und/oder Agglomeraten dekantiert
oder filtriert werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind bei Umgebungstemperatur
klar, weisen eine für die Anwendung an vertikalen Flächen
zufriedenstellende Verdickung auf und sind hinsichtlich ihrer
Viskosität und des Peroxidgehaltes auch bei Lagerung über
einen längeren Zeitraum bei erhöhter Temperatur stabil. Sie
eignen sich beispielsweise zur Reinigung und Desinfizierung
von harten Oberflächen, beispielsweise im Sanitärbereich. In
einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die
pastösen Mittel zur Vorbehandlung von verunreinigten Texti
lien direkt auf die Fasern aufgebracht.
Ein typisches Bleichmittel besitzt nach der Erfindung folgen
de Zusammensetzung (Wasser ad 100 Gew.-%):
7 Gew.-% Wasserstoffperoxid
2 Gew.-% C12/14-Fettalkohol-2 EO-sulfat-Natriumsalz
0,7 Gew.-% C12/14-Fettalkohol-2 EO (NRE)
2 Gew.-% Natriumchlorid
7 Gew.-% Wasserstoffperoxid
2 Gew.-% C12/14-Fettalkohol-2 EO-sulfat-Natriumsalz
0,7 Gew.-% C12/14-Fettalkohol-2 EO (NRE)
2 Gew.-% Natriumchlorid
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
- A) Wasserstoffperoxid als 21 Gew.-%ige wäßrige Lösung
- B) C12/14-Kokosfettalkohol-2EO-ethersulfat-Natriumsalz Texapon® N, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG
- C) C12/14-Kokosfettalkohol-2EO-Addukt mit eingeengter Homologenverteilung Arlypon® F, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Rezepturen R1 bis
R3 und der Vergleichsrezepturen R4 bis R9 sind in Tabelle zu
sammengestellt.
Alle Rezepturen verstehen sich mit 0,05 Gew.-% Sequestrier
mittel (Sequion®), 0.01 Gew.-% BHT, 0,1 Gew.-% Isopropylal
kohol, 0,2 Gew.-% Perfümöl, 0,00035 Gew.-% Farbstoff und ad
100 Gew.-% Wasser.
Zur Beurteilung der anwendungstechnischen Leistung wurde die
Viskosität der Rezepturen nach Brookfield (20°C, 20 Upm,
Spindel 1 bis 2), der Trübungspunkt sowie die Abnahme des
Peroxidgehaltes bei Lagerung über 4 bzw. 12 Wochen (40°C)
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Claims (5)
1. Wäßrige Bleichmittel, enthaltend
1 bis 10 Gew.-% Peroxidverbindungen,
1 bis 2,5 Gew.-% Fettalkoholethersulfate,
0,4 bis 1,0 Gew.-% Fettalkoholpolyglycolether mit eingeengter Homologenverteilung und
1 bis 2,5 Gew.-% Elektrolyte.
1 bis 10 Gew.-% Peroxidverbindungen,
1 bis 2,5 Gew.-% Fettalkoholethersulfate,
0,4 bis 1,0 Gew.-% Fettalkoholpolyglycolether mit eingeengter Homologenverteilung und
1 bis 2,5 Gew.-% Elektrolyte.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Peroxidverbindungen Wasserstoffperoxid enthalten.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie Fettalkoholethersulfate der Formel (I) ent
halten,
R¹O-(CH₂CH₂O )mSO₃X (I)in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkyl-
und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, n
für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammo
nium oder Glucammonium steht.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß sie Fettalkoholpolyglycolether mit eingeengter
Homologenverteilung der Formel (II) enthalten,
R²O-(CH₂CH₂O )nH (II)
in der R² für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und m für Zahlen von 1 bis 10 steht.
in der R² für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und m für Zahlen von 1 bis 10 steht.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sie als Salze, Natriumchlorid und/oder Magnesi
umchlorid enthalten.
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