DE4418847A1 - Bleich- und Reinigungsmittel - Google Patents
Bleich- und ReinigungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Bleich- und Reinigungsmittel mit einem
Gehalt an Peroxidverbindungen sowie als Tensiden ausgewählte
Fettalkoholpolyglycolether und ethoxylierte Phosphorsäure
ester.
In der Vergangenheit haben sich in den Bereichen Hygiene und
Desinfektion solche Bleichmittel auf der Grundlage von Was
serstoffperoxid bewährt, die über eine bemerkenswerte Visko
sität verfügen und sich daher sowohl für die Behandlung hori
zontaler als auch geneigter und vor allem vertikal er Ober
flächen eignen. Die Viskosität dieser Mittel bewirkt, daß die
Kontaktzeit zwischen diesen und den zu behandelnden Oberflä
chen wesentlich größer ist als bei handelsüblichen Flüssig
produkten, die rasch von der Oberfläche abfließen. Daneben
besteht jedoch auch ein Bedürfnis nach niedrigviskosen, in
ihrer Konsistenz wasserähnlichen Produkten, die rasch und
vollständig von den behandelnden Flächen ablaufen.
Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Bleich- und
Reinigungsmitteln bekannt, die jedoch vornehmlich eine höhere
Viskosität aufweisen.
Aus der DE-OS 15 67 570 (Henkel) sind beispielsweise flüssige
oder pastenförmige, Aktivsauerstoff enthaltende Konzentrate
bekannt, die man durch Umsetzung von Phosporpentoxid mit nie
dermolekularen Alkoholen und Wasserstoffperoxid erhält.
Aus der DE-A1 4202720 (Henkel) sind Formulierungen zum
gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und Bleichen von
cellulosehaltigen Textilmaterialien bekannt, die anionische
Tenside, ethoxylierte Fettalkohole und Wasserstoffperoxid
enthalten. Die Mittel sind jedoch für die Reinigung harter
Oberflächen ungeeignet.
Aus Übersichten zum Thema Phosphorsäureester von K.Henning in
Seifen-Öle-Fette-Wachse, 102, 221 (1976) und H.D.Nielen in
Tenside Detergents, 16, 199 (1979) sind alkalische Reini
gungsmittel bekannt, die neben - ethylenoxidfreien - Phos
phorsäureestern, nichtionische Tenside und Citronensäure
enthalten. Über die Stabilität von Phosphorsäureestern ge
genüber Bleichmitteln, genauer Natriumhypochlorit, wird von
M.Dahanayaka in Soap,Cosm.Ghem.Spec., Feb, 42 (1989) berich
tet.
Trotz des umfangreichen Stands der Technik, der an dieser
Stelle nur exemplarisch wiedergegeben werden kann, sind die
Produkte des Marktes im Hinblick auf ihr Leistungsvermögen
nach wie vor nicht völlig zufriedenstellend: die Viskosität ist
häufig zu hoch und verändert sich im Laufe der Lagerung, die
Tensidkomponente ist gegenüber Aktivsauerstoff nicht ausrei
chend stabil, gelöster Schmutz wird wieder auf der Oberfläche
redeponiert und läßt diese stumpf erscheinen.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue
Bleich- und Reinigungsmittel mit einem Gehalt an Peroxid
verbindungen und Phosphorsäureestern zur Verfügung zu stel
len, die frei von den geschilderten Nachteilen sind.
Gegenstand der Erfindung sind Bleich- und Reinigungsmittel,
enthaltend Peroxidverbindungen sowie
- a) Fettalkoholpolyglycolether der Formel (I) R¹O(CH₂CH₂)mH (I)in der R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoff atomen und m für Zahlen von 5 bis 10 steht, und
- b) ethoxylierte Phosphorsäureester der Formel (II), in der R² für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, R³ für eine Gruppe R²(OCH₂CH₂)n oder X, n für Zahlen von 1 bis 5 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall steht.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß der Zusatz der aus
gewählten Fettalkoholpolyglycolether in Kombination mit den
ausgewählten ethoxylierten Phosphorsäureestern zu den ge
wünschten niedrigviskosen Produkten führt, die über eine
ausgezeichnete Lagerstabilität verfügen.
Unter dem Begriff Peroxidverbindungen sind Stoffe zu verste
hen, die eine 0-0-Gruppe enthalten. Typische Beispiele sind
Perborate, Percarbonate, Percarbonsäuren und insbesondere
Wasserstoffperoxid. Vorzugsweise enthalten die erfindungsge
mäßen wäßrigen Mittel Wasserstoffperoxid in Mengen von 1 bis
10 und vorzugsweise 7 bis 8 Gew.-%.
Fettalkoholpolyglycolether stellen bekannte nichtionische
Tenside dar, die großtechnisch z. B. durch basenkatalysierte
Anlagerung von Ethylenoxid an Fettalkohole hergestellt wer
den. Typische Beispiele für Fettalkoholpolyglycolether, die
im Sinne der Erfindung als Komponente a) in Betracht kommen,
sind Anlagerungsprodukte von 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an Lau
rylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalko
hol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Arachylalkohol, und
Behenylalkohol sowie deren technische Mischungen, die z. B.
bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf
Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen′schen
Oxosynthese anfallen.
Bevorzugt sind Fettalkoholpolyglycolether der Formel (I), in
der R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen
und m für Zahlen von 6 bis 8 steht. Üblicherweise können die
erfindungsgemäßen Mittel die Fettalkoholpolyglycolether in
Mengen von 1 bis 5 und vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-% enthalten.
Die Fettalkoholpolyglycolether können dabei eine konventio
nelle oder auch eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Ethoxylierte Phosphorsäureester, die auch als Alkyletherphos
phate bezeichnet werden, stellen ebenfalls bekannte anioni
sche Tenside dar, die üblicherweise durch Umsetzung von eth
oxylierten Fettalkoholen mit Phosphorpentoxid hergestellt
werden. In Abhängigkeit des Einsatzverhältnisses der Kompo
nenten werden dabei technische Gemische erhalten, die über
wiegend Mono- und Dialkylester, neben Triestern, Phosphor
säure und nicht umgesetzten Alkohol enthalten. Übersichten zu
diesem Thema sind beispielsweise von R.S. Cooper sowie G.Imo
kawa in J.Am.Oii.Chem.Soc. 41, 337 (1964) bzw. 55, 839
(1978), H.Distler in Tenside Detergents 12, 263 (1975) und
O′Lennick in Soap, Cosm., Chem.Spec. 7, 26 (1986) erschienen.
Typische Beispiele für ethoxylierte Phosphorsäureester, die
im Sinne der Erfindung als Komponente b) in Betracht kommen,
sind Mono- und/oder Dialkylester auf Basis von Addukten von 1
bis 10, vorzugsweise 2 bis 8 Mol Ethylenoxid an Capronalko
hol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol und/oder
Laurylalkohol. Der Veresterungsgrad kann dabei 1 bis 2,5
und vorzugsweise 1,3 bis 2,1 betragen.
Besonders bevorzugt sind ethoxylierte Phosphorsäureester der
Formel (II), in der R² für einen 2-Ethylhexylrest, R³ für X,
n für Zahlen von 1 bis 3 und X für Natrium oder Kalium steht.
Üblicherweise können die erfindungsgemäßen Mittel die ethoxy
lierten Phosphorsäureester in Mengen von 1 bis 5 und vorzugs
weise 2 bis 4 Gew.-% enthalten. Als besonders vorteilhaft hat
es sich ferner erwiesen, die Komponenten a) und b) im Ge
wichtsverhältnis von etwa 2 : 1 bis 1 : 2 einzusetzen.
Als Hilfs- und Zusatzstoffe kommen beispielsweise weitere
peroxidstabile Tenside bzw. Hydrotrope in Betracht, wie etwa
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Xylol
sulfonate, Sarkosinate, Tauride, Isethionate, Sulfosuccinate,
Ethercarbonsäuren, Betaine, Zuckerester, Aminoxide und Alkyl
oligoglykoside. Vorzugsweise macht die Summe dieser zusätz
lichen Tenside höchstens 10 Gew.-% der Gesamtmenge an Tensi
den in der Rezeptur aus.
Darüberhinaus können die Mittel peroxidstabile Duftstoffe,
optische Aufheller, Farbstoffe und Pigmente in Mengen von
insgesamt 0,01 bis 0,5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - ent
halten. Zu den als peroxidbeständig bekannten Duftstoffen
zählen beispielsweise monocyclische und bicyclische Monoter
penalkohole sowie deren Ester mit Essig- oder Propionsäure
(z. B. Isoborneal, Dihydroterpenöl, Isobornylacetat, Dihydro
terpenylacetat). Bei den optischen Aufhellern kann es sich
beispielsweise um das Kalisalz der 4,4′-bis-(1,2,3-Triazo
lyl)-(2-)-Stilbin-2,2-sulfonsäure handeln, das unter der
Markenbezeichnung Phorwite® BHC 766 vertrieben wird. Als
Farbpigmente kommen u. a. grüne Chlorophthalocyanine (Pigmo
sol® Green, Hostaphine® Green) oder gelbes Solar Yellow
BG 300 (Sandoz) in Frage.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfolgt mittels
Umrühren. Gegebenenfalls kann das erhaltene Produkt zur Ab
trennung von Fremdkörpern und/oder Agglomeraten dekantiert
oder filtriert werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind niedrigviskos und sind hin
sichtlich ihres Peroxidgehaltes auch bei Lagerung über einen
längeren Zeitraum bei erhöhter Temperatur stabil.
Ein typisches Bleich- und Desinfektionsmittel besitzt nach
der Erfindung folgende Zusammensetzung (bevorzugte Mengenan
gabe in Klammern, Wasser jeweils ad 100 Gew.-%):
1 bis 10 (7) Gew.-% Wasserstoffperoxid
1 bis 5 (3) Gew.-% C12/18-Fettalkohol-7EO-Addukt
1 bis 5 (3) Gew.-% Mono-(2-Ethylhexyl)phosphat-di-K-Salz
1 bis 5 (3) Gew.-% C12/18-Fettalkohol-7EO-Addukt
1 bis 5 (3) Gew.-% Mono-(2-Ethylhexyl)phosphat-di-K-Salz
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
- A1) C12/18-Kokosfettalkohol-7EO-Addukt (Lorol® LT7, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
- A1) C12/14-Kokosfettalkohol-7EO-Addukt (Lorol® LS7, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
- B1) Phosphorsäuremonoalkylester-di-Kaliumsalz auf Basis 2-Ethylhexanol-2EO-Addukt
- B2) Phosphorsäuredialkylester-mono-Kaliumsalz auf Basis 2-Ethylhexanol-2EO-Addukt
- B3) Phosphorsäuremono/dialkylester-Kaliumsalz auf Basis 2-Ethylhexanol-2EO-Addukt
- B4) Phosphorsäuremonoalkylester-di-Kaliumsalz auf Basis Octanol-2EO-Addukt
- C1) C12/18-Kokosfettalkohol-2EO-Addukt (Lorol® LT2, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
- C2) C12/14-Kokosfettalkohol-2EO-Addukt (Lorol® LS2, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG)
- D1) Phosphorsäuremonoalkylester-di-Kaliumsalz auf Basis 2-Ethylhexanol-7EO-Addukt
In Tabelle 1 sind die Rezepturbeispiele angegeben (Wasser ad
100 Gew.-%). Die Rezepturen R1 bis R5 sind erfindungsgemäß,
die Rezepturen R6 und R7 dienen dem Vergleich.
Zur Beurteilung der anwendungstechnischen Eigenschaften wurde
die Abnahme des Peroxidgehaltes bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 zusammengefaßt:
Claims (7)
1. Bleich- und Reinigungsmittel, enthaltend Peroxidverbin
dungen sowie
- a) Fettalkoholpolyglycolether der Formel (I) R¹O(CH₂CH₂)mH (I)in der R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 22 Koh lenstoffatomen und m für Zahlen von 5 bis 10 steht, und
- b) ethoxylierte Phosphorsäureester der Formel (II), in der R² für einen linearen oder verzweigten Al kylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, R³ für eine R² (OCH₂CH₂)n-Gruppe oder X, n für Zahlen von 1 bis 5 und x für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall steht.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
1 bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie Fettalkoholpolyglycolether der Formel (I)
enthalten, in der R¹ für einen Alkylrest mit 12 bis 14
Kohlenstoffatomen und m für Zahlen von 6 bis 8 steht.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß sie 1 bis 5 Gew.-% Fettalkoholpolyglycolether
enthalten.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sie ethoxylierte Phosphorsäureester der Formel
(II) enthalten, in der R² für einen 2-Ethylhexylrest, R³
für X, n für Zahlen von 1 bis 3 und X für Natrium oder
Kalium steht.
6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß sie 1 bis 5 Gew.-% ethoxylierte Phosphorsäure
ester enthalten.
7. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß sie die Komponenten a) und b) im Gewichtsver
hältnis 2 : 1 bis 1 : 2 enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944418847 DE4418847A1 (de) | 1994-05-30 | 1994-05-30 | Bleich- und Reinigungsmittel |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944418847 DE4418847A1 (de) | 1994-05-30 | 1994-05-30 | Bleich- und Reinigungsmittel |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4418847A1 true DE4418847A1 (de) | 1995-12-07 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE4418847A1 (de) |
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-
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- 1994-05-30 DE DE19944418847 patent/DE4418847A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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