DE4410612A1 - Auflager für Dränage-Rohre - Google Patents
Auflager für Dränage-RohreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Auflager für Dränage-Rohre, insbesondere
solche zur Entwässerung von Abfalldeponien, mit einer teilkreisför
migen, dem Rohrdurchmesser angepaßten Mulde aus schüttfähigem
mineralischem Werkstoff sowie einer flüssigkeitsundurchlässigen,
sich unterhalb des Rohres in Rohrlängsrichtung und beidseits quer
dazu erstreckenden Folie.
Namentlich beim Anlegen von Abfalldeponien muß der Gefahr begegnet
werden, daß Sickerwasser aus dem Abfall in das darunter befindliche
Grundwasser gelangt; dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um
Regenwasser oder solches Wasser handelt, welches aus den Abfällen
austritt. Die einschlägigen Vorschriften verlangen daher die Anord
nung von Dränagerohren, welche derartiges Sickerwasser auffangen,
sammeln und ableiten. Um darüber hinaus zu verhindern, daß ein nicht
in die Dränagerohre gelangender Teil des Sickerwassers doch das
Grundwasser kontaminiert, wird überdies die Anordnung einer sich
unter der Deponie großflächig erstreckenden Folie aus flüssigkeits
dichtem Material verlangt.
Der übliche Aufbau des Auflagers für ein Dränagerohr sieht wie folgt
aus:
Auf einem Planum gewachsener Erde wird eine mehrlagige Schicht aus
mineralischem Material aufgebracht und im Bereich des Rohrverlaufs
mit einer Senke versehen. Das Planum wird im Bereich des Rohraufla
gers ebenfalls mit einer profilierten Vertiefung versehen, um die
Dicke der mineralischen Dichtung unter dem Dränagerohr nicht zu
schwächen. Auf diese Schicht wird - der Senke folgend und den
seitlich anschließenden Abschnitten mit einem gewissen Gefälle - die
flüssigkeitsdichte Kunststoff-Folie (etwa aus HD-Polyäthylen = PEHD)
aufgebracht. Hierauf wird im Bereich der Senke eine Schicht aus
demselben oder anderem mineralischen Material, beispielsweise einem
Sand-Bentonit-Gemisch, aufgebracht und mittig im Verlauf der Senke
die Mulde für das Dränagerohr ausgebildet, zu der hin die Oberfläche
der Senkenfüllung beidseits des Rohres mit einem Gefälle versehen
ist. Nach Einlegen des Rohres wird schließlich eine Rohrüberdeckung
aus Kies aufgebracht; gegebenenfalls nach Auflegen einer Geotextil-
Lage auf die Senkenfüllung einschließlich der Mulde und auf die
seitlich anschließenden Abschnitte der höher liegenden Folienab
schnitte sowie einer darüber befindlichen, sich zur Mulde hin ver
jüngenden Brechkorn-Schüttung.
Es hat sich gezeigt, daß dieser Aufbau problembehaftet ist. Denn der
aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen (Abtragung des Rohrgewichts,
Schutz der Folie) erforderliche Abstand zwischen dem Rohr und seiner
Mulde einerseits sowie der Folie andererseits führt dazu, daß nach
und nach Sickerwasser in die Senkenfüllung eindringt und sich dort
oberhalb der Folie sammelt. Die Folge ist, daß das Material der
Senkenfüllung weich und nachgiebig wird, weil das eingedrungene
Wasser wie ein Schmiermittel auf das körnige Füllungsmaterial wirkt
und auf diese Weise die Stabilität der Rohrauflagerung in Gefahr
bringt; mit entsprechend gefährlichen Folgen für die Dränagefunktion
des Rohres und letztlich auch die Sicherheit der Folie, weil eine
gleichmäßige Lastabtragung über die Fläche der Mulde nicht mehr
gewährleistet ist. Außerdem kann das mineralische Material in der
Mulde nicht optimal verdichtet werden, da die Gefahr einer Ver
letzung der darunterliegenden PEHD-Folie sonst sehr groß ist.
Diesem Problem begegnet die Erfindung durch einen anderen, neu
artigen Aufbau des Rohrauflagers. Sie besteht in einem in die Mulde
eingelegten, schalenartigen Formteil aus einem im Querschnitt
mittleren Teilkreisringabschnitt und beidseits einstückig anschlie
ßenden, sich diametral vom mittleren Abschnitt weg erstreckenden
flachen Seitenabschnitten aus demselben Werkstoff wie dem der Folie
oder mit ihm dauerhaft verbindbaren und ebenfalls flüssigkeits
undurchlässigem Material, wobei die sich seitlich anschließenden,
sich quer zur Rohr-Längsrichtung erstreckenden Folienbahnen die
Seitenabschnitte überlappen und in den Überlappungsbereichen mit
diesen fest verbunden sind.
Dieser Auflager-Aufbau erlaubt, das Dränagerohr unmittelbar in den
schalenartigen mittleren Abschnitt des Formteils einzulegen und das
gesamte Sickerwasser (oder sonstige Flüssigkeiten) oberhalb des in
üblicher Weise flüssigkeitsundurchlässigen, weil der Flüssigkeits
ableitung dienenden unteren Segments des Dränagerohres zu halten,
ohne Gefahr zu laufen, daß die Unterkofferung der Mulde aufweicht
oder der Folienansatz an der Mulde undicht ist bzw. wird. Denn im
Bereich der Seitenabschnitte des Formteils lassen sich die über
lappend anschließenden Folienbahnen unschwer dauerhaft flüssigkeits
dicht anschließen, etwa durch Parallelverschweißung zwecks Anlegen
eines Prüfvakuums an den dabei entstehenden Zwischenraum.
Vorzugsweise setzen die Seitenabschnitte des Formteils unter einem
von der Horizontalen abweichenden, zum mittleren Abschnitt hin
geneigten Gefällewinkel am mittleren Abschnitt an und leiten Sicker
wasser aus der Rohrüberdeckung sicher und direkt in das Dränagerohr.
Allerdings ist ein derart "aufgeprägter" Gefällewinkel nur dann
erforderlich, wenn die Seitenabschnitte des Formteils die gleiche
Dicke haben wie der mittlere Abschnitt und demzufolge relativ dick
sind.
Haben nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Seiten
abschnitte des Formteils hingegen eine geringere Dicke als der mitt
lere Abschnitt, so dürfte regelmäßig ihre Flexibilität ausreichen,
sich der Neigung anzupassen, welche der Kofferschicht aus minerali
schem Material beidseits der Mulde vor dem Auflegen des Formteils
(und der Folienbahnen) gegeben wird.
Zur Einhaltung der vorgegebenen Dicke des mineralischen Dichtungs
materials wird das Planum unter dem mittleren Abschnitt entsprechend
vertieft.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbei
spiel, und zwar zeigt:
Fig. 1 den Auflager-Aufbau einschließlich des Dränage-Rohrs
und der Rohrüberdeckung im Querschnitt; und
Fig. 2 in etwas vergrößertem Maßstab das Formteil allein
(jedoch mit Ausschnitten der seitlich anschließenden
Folie).
Fig. 1 zeigt im Ausschnitt eine aus mehreren Lagen 1a-1c bestehen
de Schicht 1 aus mineralischem Material, welche auf dem darunter
befindlichen - nicht dargestellten - Planum gewachsener Erde aufge
bracht wurde. Im Bereich eines Dränage-Rohres 2 ist eine Mulde 3
(konzentrisch zur Achse 4 des Dränage-Rohres 2) in die Lage 1c der
Schicht 1 eingebracht und senkrecht unter der Mulde 3 die Schicht 1
durch eine weitere Teillage 1d aus demselben mineralischen Material
verstärkt worden.
In die Mulde 3 ist ein (den Kern des Erfindungsgegenstandes bilden
des) Formteil 5 eingelegt, welches aus einem teilkreisringförmigen
mittleren Abschnitt 6 und beidseitig einstückig daran ansetzenden
Seitenabschnitten 7 besteht. Der Innenradius des mittleren Abschnit
tes 6 entspricht im wesentlichen dem Außenradius des Dränage-Rohres
2, und der Sektorwinkel des mittleren Abschnitts 6 ist ebenfalls
im wesentlichen derselbe wie der des flüssigkeitsundurchlässigen
(unteren) Abschnitts des Dränage-Rohres 2, welcher die in das Rohr
eintretende Flüssigkeit abführt. Im Beispiel beträgt dieser Sektor
winkel 120°.
Wie Fig. 1 weiter veranschaulicht, sind die Lagen 1a-1c der
Schicht 1 zur Mittelsenkrechten 8 der Mulde 3 hin von beiden Seiten
her geneigt, beispielsweise unter einem Gefällewinkel von 4%. Unter
diesem Gefällewinkel setzen auch die seitlichen Abschnitte 7 des
Formteils 5 am mittleren Abschnitt 6 an. Die Dicke der seitlichen
Abschnitte 7 kann gleich der Dicke des mittleren Abschnitts 6 sein.
Die Dicke der seitlichen Abschnitte 7 kann aber auch kleiner als die
Dicke des mittleren Abschnitts 6 sein, was u. a. die Schweißbefesti
gung der seitlich beidseits anschließenden Folien 9 an den seitli
chen Abschnitten 7 erleichtert. Die Folie 9 überlappen über einen
gewissen Bereich 10 (Fig. 2) die seitlichen Abschnitte 7 und sind an
diesen mit Hilfe der Schweißnaht 11 befestigt. Bei letzterer kann es
sich um eine Parallelverschweißung handeln, welche das Anlegen eines
Prüfvakuums an den zwischen den beiden Schweißnähten gebildeten
Zwischenraum ermöglicht.
Auf die Folie 9 und die von ihr nicht überdeckten Bereiche der
seitlichen Abschnitte 7 ist eine Lage 12 aus sog. Geotextil gelegt,
welche beidseits bis an das Dränage-Rohr 2 heranreicht. Überdeckt
ist das ganze - also sowohl das Dränage-Rohr 2 als auch die Lage 12
aus Geotextil - von einer Dränschicht 13, die beispielsweise aus
Kies besteht.
Das Formteil 5 kann ebenso wie regelmäßig die Folie 9 aus PEHD (HD-
Polyäthylen) bestehen; jedenfalls aus einem Material, welches sich
mit dem der Folie dauerhaft flüssigkeitsdicht verbinden läßt.
Die in Längsrichtung des Dränage-Rohres 2 wegen der zwangsläufig
begrenzten Längserstreckung des Formteils 5 erforderlichen Längs
stöße werden durch Extruderschweißung miteinander verbunden; die
entsprechende Verbindung der Folie 9 erfolgt in herkömmlicher Weise.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Formteils 5 sowie den Anschluß
der die seitlichen Abschnitte 7 überlappenden Folie 9 in etwas ver
größertem Maßstab. Die Beispielsangabe für den Innenradius des mitt
leren Abschnitts bedeutet, daß das dargestellte Formteil für ein
Dränage-Rohr mit einem Außendurchmesser von 355 mm bestimmt ist.
Claims (5)
1. Auflager für Dränage-Rohre, insbesondere solche zur Entwässerung
von Abfalldeponien, mit einer teilkreisförmigen, dem Rohrdurchmesser
angepaßten Mulde aus schüttfähigem mineralischem Werkstoff sowie einer
flüssigkeitsundurchlässigen, sich unterhalb des Rohres in Rohrlängs
richtung und beidseits quer dazu erstreckenden Folie,
gekennzeichnet durch ein in die Mulde (3) eingelegtes, schalenartiges
Formteil (5) aus einem im Querschnitt mittleren Teilkreisringabschnitt
(6) und beidseits einstückig ansetzenden, sich diametral vom mittleren
Abschnitt (6) weg erstreckenden flachen Seitenabschnitten (7) aus
demselben Werkstoff wie dem der Folie oder mit ihm dauerhaft verbind
baren und ebenfalls flüssigkeitsundurchlässigen Material, wobei die
sich seitlich anschließenden, sich quer zur Rohrlängsrichtung er
streckenden Folienbahnen (9) die Seitenabschnitte (7) überlappen und
in den Überlappungsbereichen (10) mit diesen fest verbunden sind.
2. Auflager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wie das
Formteil aus PEHD bestehenden Folienbahnen (9) mit den Seitenabschnit
ten (7) des Formteils (5) verschweißt sind (Schweißnaht 11).
3. Auflager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenabschnitte (7) des Formteils (5) unter einem von der Horizonta
len abweichenden, zum mittleren Abschnitt hin geneigten Gefällewinkel
am mittleren Abschnitt (6) ansetzen.
4. Auflager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Seitenabschnitte (7) des Formteils (5) eine
geringere Dicke als der mittlere Abschnitt (6) haben.
5. Auflager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Lage (12) aus Geotextil auf die Folie (9) und die
von dieser freien Bereiche der seitlichen Abschnitte (7) aufgelegt ist
und beidseits bis an das Dränage-Rohr (2) heranreicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410612 DE4410612A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Auflager für Dränage-Rohre |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4410612A1 (de) |
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-
1994
- 1994-03-26 DE DE19944410612 patent/DE4410612A1/de not_active Withdrawn
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