DE4409354A1

DE4409354A1 - Rohrpost-Förderbüchse zur Aufnahme und zum Transport einer Gutmengenprobe

Info

Publication number: DE4409354A1
Application number: DE19944409354
Authority: DE
Inventors: Jacobsmuehlen Horst Zur
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: KHD Humboldt Wedag AG
Priority date: 1994-03-18
Filing date: 1994-03-18
Publication date: 1995-09-21

Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrpost-Förderbüchse zur Aufnahme und zum Transport einer Gutmengenprobe von einer betrieblichen Probenahmestation bzw. Befüllstation zum Labor als Empfängerstation, wobei die Förderbüchse an einem Ende eine mit einem Deckel verschließbare Öffnung aufweist.

Bei der Qualitätsüberwachung in Produktionsanlagen wie z. B. Zementwerken kommt es entscheidend darauf an, aus den verschiedenen Gutmengenströmen wie z. B. Zementrohmehlmischungen im Betrieb an den Probenahmestellen re präsentative Gutmengenproben zu entnehmen und die Proben zuverlässig und schnell in das Labor zwecks Probenanalyse zu transportieren. Als Probentrans portsystem werden heute Rohrpostanlagen eingesetzt, welche die Gutmengen proben von den verschiedenen Probenentnahmestellen auch über große Entfer nungen zum zentralen Labor senden. Dabei ist es bekannt, eine zylindrische Rohrpost-Förderbüchse einzusetzen, die in der Probenahmestation mit der reprä sentativen Gutmengenprobe befüllt wird und die dann nach dem pneumatischen Transport in der Laborstation entleert wird, wonach die entleerte Förderbüchse zur Probenahmestation wieder zurücktransportiert wird, wo sie dann in Warte stellung zur Aufnahme der nächsten Probe bereitsteht.

Die bisher bekannten Rohrpost-Förderbüchsen zylindrischen Querschnitts haben einen geschlossenen Boden und diesem gegenüberliegend eine Öffnung, die mit einem Deckel verschließbar ist. Bei bekannten Probentransportsystemen kommt die leere Förderbüchse in der Probenahmestation in einer Stellung an, die von der Vertikalen abweicht. In dieser Stellung wird durch eine aufwendige Steue rung mit Magnetventilen und Steuerungspneumatik der Büchsendeckel mecha nisch festgehalten, der Büchsenkörper über eine weitere Mechanik erfaßt und dann nach unten gezogen, um auf diese Weise den Büchsenkörper von seinem Deckel zu trennen. Anschließend wird die oben offene Förderbüchse in ihre Vertikallage geschwenkt und die Büchse wird dann von oben mit der Gutmen genprobe befüllt. Anschließend schwenkt die befüllte Förderbüchse in ihre Schrägstellung zurück, durch Längsverschiebungen wird dann der Büchsen deckel geschlossen, und anschließend wird die gefüllte Büchse per Rohrpost zur Laborstation transportiert, in der die Gutmengenprobe nach Abziehung des Büchsendeckels aus der Förderbüchse geleert wird. Es versteht sich, daß dieses Probentransportsystem infolge seiner vielen Steuerungstakten, Schwenkmecha nismen, Magnetventilen etc. aufwendig und störanfällig ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Aufnahme und zum Transport einer Gutmengenprobe mittels einer Rohrpostanlage eine einfach her stellbare Rohrpost-Förderbüchse zu schaffen, die es ermöglicht, mit minimalem Steuerungs- und Handhabungsaufwand eine repräsentative Gutmengenprobe be triebssicher, zuverlässig und schnell von der Probenahmestation zum Labor zu transportieren, um danach wieder möglichst schnell zur Aufnahme einer neuen Probe bereitzustehen.

Diese Aufgabe wird mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des An spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen an gegeben.

Charakteristisch bei der erfindungsgemäßen Rohrpost-Förderbüchse ist, daß sie zusätzlich zur herkömmlichen, mit einem Deckel versehenen Öffnung am ande ren Büchsenende ebenfalls eine Öffnung aufweist, und zwar eine solche, die nach Art eines Rückschlagventils mit einem Verschlußkörper verschließbar ist, in der Weise, daß der Verschlußkörper diese Öffnung in der Förderbüchsen-Be füllposition automatisch öffnet und bei Verlassen der Befüllposition wieder au tomatisch schließt. Dadurch vereinfacht sich die Probenahmestation bzw. Be füllstation dahingehend, daß statt der bisher notwendig gewesenen mehreren Schwenkpositionen in der Probenahmestation bzw. Befüllposition nur noch eine einzige Förderbüchsen-Stellung erforderlich ist. Die Vereinfachung ist ganz er heblich, weil die bisher notwendig gewesenen Schwenkarme, Schwenkzylinder sowie die damit verbundenen Steuerungen mit Magnetventilen etc. entfallen. Während bei den bekannten Rohrpost-Förderbüchsen die mit dem Deckel ver schließbare Öffnung jedesmal in aufwendiger Weise geöffnet und dann wieder verschlossen werden mußte, nämlich in der Probenahmestation zum Einfüllen der Gutmengenprobe und dann wieder im Labor zum Austragen der Probe, wird bei der erfindungsgemäßen Rohrpost-Förderbüchse die mit dem Deckel ver schließbare Öffnung nur noch im Labor gebraucht, nämlich zum Entnehmen der Probe aus der Büchse, weil das Befüllen der erfindungsgemäßen Förderbüchse am anderen Büchsenende vollautomatisch durch Betätigung, d. h. automatisches Öffnen und Schließen des Verschlußkörpers erfolgt.

Der nach Art eines in der Förderbüchse axial verschieblichen Rückschlag-Ven tilkörpers ausgebildete Verschlußkörper ist der Einfachheit halber mechanisch betätigbar. Dazu schlägt dieser axial verschiebbare Verschlußkörper der Förder büchse in deren Befüllposition an einem ortsfesten Anschlag an, der den Ver schlußkörper gegen Federkraft axial verschiebt und damit die Einfüllöffnung der Förderbüchse freigibt. Angekommen in ihrer Befüllposition ist die Förderbüchse bei geöffneter Einfüllöffnung, d. h. bei axial verschobenem Verschlußkörper im Rohrpost-Förderrohr mechanisch verriegelt.

Der axial verschiebliche Verschlußkörper kann statt rein mechanisch aber auch elektromechanisch betätigt werden.

Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand des in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 im Vertikalschnitt, teilweise in Ansicht, die erfindungsgemäße Rohrpost-Förderbüchse in ihrer Befüllposition in der Probe nahmestation;

Fig. 2 den ortsfesten Anschlagkörper der Fig. 1 herausgezeichnet in Seitenansicht, und

Fig. 3 den herausgezeichneten Anschlagkörper der Fig. 2 in Drauf sicht.

Die leere Förderbüchse (10) wird von der nicht dargestellten Laborstation in einem Rohrpost-Förderrohr (11) über eine Distanz von z. B. 200 bis 300 m mit Hilfe eines Gebläses zur Probenahmestation pneumatisch gefördert, in der die erfindungsgemäße Förderbüchse automatisch ihre in Fig. 1 dargestellte Befüll position einnimmt. Die Förderluft (12) kann durch Öffnungen im Rohrpost-För derrohr austreten. In ihrer Befüllstation steht die Förderbüchse (10) senkrecht. Sie hat an ihrem oberen Ende eine Öffnung (13), die durch einen Verschlußkör per (14), im Ausführungsbeispiel durch einen Ventilkegel unter Einwirkung der Druckfeder (15) verschließbar ist. In der in Fig. 1 dargestellten Befüllposition schlägt die Förderbüchse (10) mit ihrer Oberseite zur Dämpfung des Aufpralls an ortsfesten elastischen Dichtringen (16) an. Gleichzeitig schlägt in dieser Be füllposition der axial verschiebbare Verschlußkörper (14) der Förderbüchse (10) mit seiner Oberseite an einem ortsfesten Anschlag (17) an, der mit seinem zen tralen Stift (18) den Verschlußkörper (14) entgegen der Kraft der Druckfeder (15) axial nach unten verschiebt und damit die Einfüllöffnung (13) der Förder büchse (10) freigibt. In dieser Position ist die Förderbüchse (10) bereit zur Be füllung.

In der in Fig. 1 dargestellten Befüllposition wird die aus dem Produktionsbetrieb kommende repräsentative Gutmengenprobe (19), z. B. 180 gr, von oben per Schwerkraft in die Büchse (10) gefüllt. Die Förderbüchse (10) ist in ihrer Be füllposition, also bei geöffneter Einfüllöffnung (13) im Rohrpost-Förderrohr (11) mechanisch verriegelt. Die Verriegelungseinrichtung umfaßt eine in das Rohr post-Förderrohr (11) von außen nach innen einschwenkbare Klinke (20) und einen außerhalb des Förderrohrs (11) angeordneten Schwenkmechanismus mit Gelenkstange (21), Elektromagnet (22), Gewicht (23), sowie einen Näherungs- Initiator (24) zur Feststellung der Förderbüchsenposition. Zu letzterem Zweck weist die zweckmäßiger Weise aus Kunststoff bestehende Förderbüchse (10) einen Metallring (25) auf, auf den der Detektor (24) anspricht. Nach Ankunft der Förderbüchse (10) in ihrer Befüllposition schwenkt die Klinke (20) mit ihrer Nase durch eine entsprechende Öffnung in das Förderrohr (11) ein und faßt das untere Ende der Büchse (10) und verriegelt diese durch Einwirkung des Ge wichts (23). Nach dem Füllvorgang wird der Elektromagnet (22) betätigt, der die Gelenkstange (21) samt Gewicht nach oben zieht; die Klinke (20) schwenkt zurück und gibt die Förderbüchse (10) frei. Gleichzeitig wird der Verschlußkör per (14) durch die Druckfeder (15) nach oben gedrückt und verschließt die ge füllte Büchse (10), die dann mit Hilfe des Gebläses per Rohrpost in das Labor zurücktransportiert wird. Im Labor wird der Deckel (26) von seiner der Öffnung (13) gegenüberliegenden Büchsenöffnung abgezogen und über diese Öffnung die Gutmengenprobe entleert. Nach Entleerung wird der Deckel (26) wieder aufge setzt und die Förderbüchse wird wieder zur Probenahmestation in Wartestellung transportiert.

Daß nach Fig. 3 der zentrale Stift (18) über drei Querstreben mit dem ortsfesten Anschlagring (17) verbunden ist, ist nur beispielhaft.

Die erfindungsgemäße Rohrpost-Förderbüchse kann von Anfang an mit ihrer mit dem Deckel (26) verschließbaren Öffnung und am anderen Büchsenende mit ihrer Verschlußöffnung (13) hergestellt sein. Zur Herstellung der erfindungsge mäßen Förderbüchse besteht aber auch die Möglichkeit, aus einer handelsübli chen Rohrpost-Förderbüchse, die also eine mit Deckel (26) verschließbare Öff nung aufweist, am gegenüberliegenden Büchsenende den Boden herauszutrennen und dort die Teile (27, 14, 15 und 28) in die Büchse einzubauen, und im Rohr post-Förderrohr (11) den Anschlagkörper (17) zu befestigen.

Claims

1. Rohrpost-Förderbüchse zur Aufnahme und zum Transport einer Gutmen genprobe von einer betrieblichen Probenahmestation bzw. Befüllstation zum Labor als Empfängerstation, wobei die Förderbüchse an einem Ende eine mit einem Deckel verschließbare Öffnung aufweist, dadurch gekenn zeichnet, daß die Förderbüchse (10) an ihrem anderen Ende, welches der mit dem Deckel (26) verschließbaren Öffnung gegenüberliegt, eine Öff nung (13) mit einem Verschlußkörper (14) aufweist, der diese Öffnung in der Förderbüchsen-Befüllposition selbsttätig öffnet und beim Verlassen der Befüllposition selbsttätig schließt.

2. Förderbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ver schlußkörper (14) nach Art eines in der Förderbüchse (10) axial verschieb lichen Rückschlag-Ventilkörpers ausgebildet ist, der mechanisch oder elektrisch betätigbar ist.

3. Förderbüchse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der axial verschiebbare Verschlußkörper (14) der Förderbüchse (10) in deren Befüll position an einem ortsfesten Anschlag (17, 18) anschlägt, der den Ver schlußkörper (14) gegen die Kraft einer Feder (15) axial verschiebt und damit die Einfüllöffnung (13) der Förderbüchse (10) freigibt.

4. Förderbüchse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Anschlag (17) des Rohrpost-Förderrohres (11) einen zentrisch angeordne ten nach unten weisenden Stift (18) aufweist.

5. Förderbüchse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Förder büchse (10) in ihrer Befüllposition bei geöffneter Einfüllöffnung (13) im Rohrpost-Förderrohr (11) mechanisch verriegelt ist.

6. Förderbüchse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriege lungseinrichtung eine in das Rohrpost-Förderrohr (11) von außen nach in nen einschwenkbare Klinke (20) und einen außerhalb des Förderrohres an geordneten Schwenkmechanismus mit Gelenkstange (21), Magnet (22), Gewicht (23) sowie einen Näherungs-Initiator (24) zur Feststellung der Förderbüchsenposition umfaßt.

7. Förderbüchse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der axial verschiebliche Verschlußkörper (14) die Ge stalt eines Kegels, einer Platte oder dergl. aufweist.