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Wägevorrichtung für Paketiermaschinen. Elektrisch gesteuerte Zwillingswaagen
sind bekannt. Dabei hat man auch schon ein schwingbares Kanalstück verwendet.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Weiterausbildung der Wägevorrichtung
nach Patent 401 693 in bezug auf die Einführung und Bedienung von zwei Waageschalen.
Die Erfindung besteht darin, daß zur Ausführung des Arbeitsspieles erstens Zuführung
des Gutes zur ersten Waage, zweitens Zuführung zur zweiten Waage, drittens Abführung
in den Leerkanal und viertens durch den Antrieb der Maschinen bewirkte Rückstellung
der Teile in die Ausgangsstellung, das an sich bekannte schwingbare Kanalstück dient,
in Verbindung mit Mitteln, die es in die äußerste Lage zu verschwenken versuchen,
und mit Sperrungen, die durch Schließen eines Stromkreises beim Ausschlagen der
Balken stufenweise ausgelöst werden. Dabei ist mit dem schwingbaren Kanalstück ein
mit Rasten ausgerüsteter Körper verbunden, in die ein durch einen Elektromagneten
gesteuerter Hebel eingreift. DerElektromagnet liegt in einem Stromkreis mit zwei
Zweigwegen, von denen der eine über den einen Waagekontakt und der andere über den
anderen Waagekontakt führt, wobei ein mit dem Kanalstück verbundener Doppelkontakt
je nach der Stellung des Kanalstückes den einen oder den anderen Zweigweg offen
hält. Zweckmäßig trägt die vom Antrieb der Paketiermaschine umgetriebene Scheibe,
deren Nasen auf das Öffnen der Bodenklappe der Waagen wirken, einen Stift, welcher
das an den Schwingkörper angreifende Gestänge entgegen der Wirkung einer Feder in
die Anfangslage zurückführt, in welcher es durch den gesteuerten Hebel festgehalten
wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Abbildungen der Zeichnung.
In Abb. i ist schematisch die neue Anordnung in Ansicht dargestellt. Abb. a zeigt
ebenfalls schematisch in Ansicht die Gestänge, welche bei der Füllung und Entleerung
der Waageschalen in Tätigkeit versetzt werden. Die Abb. 3 schließlich zeigt das
Schaltungsschema.
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Das Füllgut, z. B. Tabak, wird aus einem Vorratsbehälter durch das
endlose Band i entnommen, welches in Pfeilrichtung umläuft. Durch die Walzen z wird
der Tabak von dem endlosen Band i abgenommen, so daß er frei in den Trichterkanal
3 niederfällt. An diesen Trichterkanal ist ein schwingbar gelagertes Kanalstück
,4 angeschlossen. Bei der Stellung nach Abb. i befindet sich die Mündung des Kanalstückes
4. über der Waageschale 5, so daß also das Gut in diese Waageschale geleitet wird.
Sobald diese Waageschale gefüllt ist, schwingt der zugehörige Waagebalken aus. Dadurch
wird
ein Stromkreis geschlossen, welcher bewirkt, daß das Kanalstück
4 in die in Abb. i punktiert eingezeichnete Lage ausschwingt, so daß nunmehr das
Gut in die zweite Waageschale 6 geleitet wird. Sobald das Kanalstück 4 in der punktiert
eingezeichneten Lage angekommen ist, führt es die Unterbrechung des Stromkreises
herbei. Es findet die Entleerung der ersten Waageschale 5 durch Öffnen der Bodenklappen
7 statt, und das aus der Waageschale 5 nach unten herausfallende Gut gelangt in
den Trichter 8 nach dem zu füllenden Pakete. Es wird die Waageschale 6 gefüllt,
und sobald das geschehen ist, schlägt der zugehörige Waagebalken aus, wodurch der
Stromkreis von neuem geschlossen und das Kanalstück 4 weiter in die in Abb. i strichpunktiert
angedeutete Lage verschwenkt wird. Durch diese Ausschwingung wird der Stromkreis
erneut unterbrochen, während die Entleerung der Waageschale 6 vor sich geht und
das überschüssige Gut durch den Leerlaufkanal g abgeleitet wird.
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Durch die von dem Antrieb der Paketiermaschine angetriebene Scheibe
wird in später noch zu erläuternder Weise die Rückführung des Kanalstückes 4 in
die Anfangsstellung bewirkt.
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Das Kanalstück 4 ist an einem Schwingkörper io befestigt, welcher
um die Achse 1i ausschwingen kann. An diesen Schwingkörper greift (vgl. Abb. 2)
eine Schubstange 12 an, die am Ende eines Hebels 13 sitzt, der um den Gestellbolzen
14 schwingen kann. An diesen Hebel greift eine Feder 15 an, welche das Bestreben
hat, die Stange 12 und damit den Schwingkörper io stets nach rechts im Sinne der
Abb. 2 zu bewegen. Der Schwingkörper io ist mit Rasten 16 ausgerüstet, in die sich
das klinkenartig ausgebildete Ende eines Hebels 17 einlegen kann, welcher um den
Gestellbolzen 18 schwingbar gelagert ist und durch eine Feder 19 mit seinem Klinkenende
ständig gegen den Schwingkörper io gezogen wird. Der Hebel 18 trägt einen Anker
2o, welchem ein Elektromagnet 21 gegenübersteht, welcher bei Str omschluß den Anker
2o anzieht und damit die Klinke 17 aus der Rast 16 des Schwingkörpers io unter Überwindung
des Zuges der Feder 1g herauszieht, so daß nunmehr der Schwingkörper dem Schube
der Stange- 12 folgen und nach rechts ausschwingen kann.
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Wie aus Abb. 3 ersichtlich, ist der Elektromagnet in einen Stromkreis
eingeschlossen, dessen Leitung von der elektrischen Batterie 22 aus über 23 nach
dem Elektromagneten verläuft und von diesem aus über 24 nach einem Kczntaktstück
25. Dieses Kontaktstück ist feststehend angeordnet und kann mit einem von zwei Gegenkontakten
26 und 26' zum Eingriff gelangen. Diese beiden Gegenkontakte sind an dem Rohrstück
4 angebracht und schwingen mit diesem Rohrstück aus, so daß je nach der Stellung
des Rohrstückes 4 der eine oder der andere Gegenkontakt mit dem Kontaktstück 25
im Eingriff steht. Vom Kontakt 26 geht die Leitung 27 nach dem Kontakt für die linke
Waageschale 6. Dieser Kontakt ist durch Leitung 28 mit der Batterie 22 verbunden.
Von dem Kontakt 26' geht die Leitung 29 nach dem Kontakt für die rechte Waageschale
5, von welchem aus die Leitung 39 nach der Batterie 22 geht. Die Waagebalken
sind mit 5' und 6' bezeichnet.
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Ferner ist noch (vgl. Abb. 2) die von dem Antrieb der Paketiermaschine
gedrehte Scheibe 31 vorhanden. Die Scheibe trägt auf jeder Seite eine Nase 32. Bei
jeder Scheibenumdrehung kommt jede Nase 32 mit je einem Doppelarmhebel33 zum Eingriff,
der um den Gestenbolzen 34 schwingbar gelagert ist. Die Doppelarmhebel werden durch
die Nasen zur Ausschwingung gebracht. jeder der beiden greift mittels einer Schubstange
35 an einem Gelenkviereck 36 an, dessen zwei Arme 37 als die Griffschenkel einer
Schere ausgebildet sind, wobei die Scherenschenkel 38 an dem unteren Ende der Bodenklappen
39 der Waageschalen 5 und 6 angreifen, so daß bei geschlossener Schere die
betreffende Waageschale geschlossen ist und bei geöffneter Schere die beiden Klappen
der Waageschale geöffnet sind.
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Ferner sitzt an der Scheibe 31 noch ein Anschlagstift 4o, welcher
mit einem Stift 41 am Hebel 13 zum Eingriff gelangen kann und durch den Eingriff
den Hebel 13 nach links im Sinne der Abb.2 verdrängt. Die Ausschwing ung des Hebels
13 nach rechts wird durch einen Anschlag 42 begrenzt.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist nun die folgende.
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Geht man davon aus, daß sich das verschwenkbare Rohrstück 4 in der
in Abb. i durch ausgezogeneLinien kenntlich gemachten Stellung befindet, wo der
durch den Trichter 3 zugeleitete Tabak o. dgl. nach der Waageschale 5 geleitet wird,
dann befindet sich der Klinkenhebel 17 in der untersten Rast 16 des Schwingkörpers
io. In diesem Falle befindet sich der Kontakt 26' im Eingriff mit dem Kontakt 25.
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Der Tabak gelangt also in die Waageschale 5. Sobald die Waageschale
gefüllt ist, schlägt der Waagebalken 5' aus. Dadurch wird die Leitung 2g mit der
Leitung 3o verbunden und der Stromkreis über den Magneten 21 geschlossen. Der Elektromagnet
wird also erregt, und es wird die Klinke 17, welche den Magnetanker trägt, vom Elektromagneten
angezogen, also aus der Rast 16 des
Schwingkörpers io ausgehoben.
Nunmehr kann das Schwingstück io unter dem Einfluß der Schubstange 12 nach rechts
ausschwingen, wobei das Kanalstück 4 in die in der Abb. i durch gestrichelte Linien
kenntlich gemachte Stellung gelangt. Sobald nun die eine Nase 32 der Scheibe 31
den zur Waageschale 5 gehörenden Doppelarmhebel 33 zur Ausschwingung bringt und
dadurch das Öffnen der Scherenschenkel 38, also das öffnen der Bodenklappen 39 bewirkt,
geht die Entleerung der Waageschale 5 vor sich.
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Bei dem Ausschwingen des Rohrstückes 4 ist aber der Kontakt 26' außer
Eingriff mit dem Kontakt 25 gekommen, es ist also der nach dem Elektromagneten 21
führende Stromkreis unterbrochen, so daß also der Ankerhebel 17 freigegeben und
durch seine Feder i9 in die nächste Rast des Schwingkörpers io gezogen worden ist.
Demnach wird nunmehr das Kanalstück -t in der neuen Stellung festgehalten, bis durch
den Kanal genügend Gut in die Waageschale 6 gefördert ist, so daß deren Waagebalken
6' ausschwingt und die Leitungen 27 und 28 miteinander verbindet, also über diese
den Stromkreis für den Elektromagneten schließt. Der Magnethebel 17 wird dadurch
erneut angezogen und aus der Rast des Schwingkörpers io entfernt, so daß der Schwingkörper
unter der Wirkung der Schubstange 12 noch weiter ausschwingen kann. Dabei wird das
Kanalstück 4 in die in Abb. i durch strichpunktierte Linien gekennzeichnete Stellung
gebracht, bei welcher das Gut in den '.L\ebenkanal 9 geleitet wird. Sobald nun die
zu dem Doppelarmhebel 33 für die Waageschale 6 gehörende Nase 32 der Scheibe 31
diesen Hebel ausgeschwungen hat, werden die Bodenklappen 39 dieser Waage geöffnet.
Die Waageschale 6 entleert sich, und mit Umkippen des Balkens wird der zugehörige
Kontakt geöffnet und damit der Stromkreis unterbrochen. Infolgedessen legt sich
der Klinkenhebel 17 mit seinem Klinkenhebel auf den Rand des Schwingkörpers io auf.
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Alsbald kommt nun bei der Umdrehung der Scheibe 31 der über den Scheibenrand
vorstehende Anschlagstift 4o zum Eingriff mit dem Gegenstift 4i am Hebel 13. Er
bewirkt, daß der Hebel 13 nach links im Sinne der Abb. 2 ausgeschwungen wird, und
zwar entgegen dem Zuge der Feder 15. Es wird also der Hebel 13 von seinem
Anschlagstift 42 abgehoben und nach links ausgeschwungen. Dabei wird der Schwingkörper
io mitgenominen und in seine Anfangsstellung zurückgezogen, wobei sich die Klinke
des Hebels 17 sofort wieder in die unterste Rast-16 des Schwingkörpers io einlegt.
Nun ist das Rohrstück 4 wieder in der Anfangsstellung, wie sie in Abb. i durch ausgezogene
Linien dargestellt ist, und dasselbe Spiel kann von neuem beginnen.