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Elektrisch gesteuerte Abfüllwaage zum Füllen von Beuteln u. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch gesteuerte Abfüllwaage
zum Füllen von Beuteln o. dgl.
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Bei solchen Abfüllwaagen wird der mit einer bestimmten Cie'vichtsmenge
zu füllende Beutel auf die Waagschale der Wägevorrichtung gebracht. Das Alaterial,
mit dem der Beutel gefüllt werden soll, wird diesem mittels einer in sein offenes
Ende eingesetzten Schnauze oder Tülle zugeführt. Wenn die gewünschte Menge eingeführt
ist, wird der Fluß des Materials in den Beutel unterbrochen mittels eines Ausgalventils,
das in der zu der Tülle führenden Leitung angeordnet ist. Es war üblich, daß der
:2Arbeiter, der die leeren Beutel in die Füllstellung bringt, das Ausgabeventil
von Hand betätigte; es ist aller auch schon vorgeschlagen worden, zwecks Beschleunigung
des Füllens und des Al)w.igens das Absperrventil automatisch mittels durch den Wägemechanismus
betätigter Mittel zu bedienen. Mechanische Mittel dieser Art weisen jedoch den Mangel
auf, daß der Wägemechanismus nicht frei ist und daß möglicherweise die Genauigkeit
des Wägens beeinträchtigt wird.
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Durch die Erfindung soll erreicht werden, daß das Ausgabeventil automatisch
geschlossen wird, wenn innerhall> des Wiegelereiches der Waage eine bestimmte
Materialgewichtsmenge in den Sack o. dgl. gefüllt ist, ohne daß die Freiheit des
Wägemechanismus beeinträchtigt wird.
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Die Erfindung bezweckt ferner eine automatische Entfernung der Beutel
von der Waage nach ihrer Füllung.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung einer solchen
Abfüllwaage für Beutel 0. dgl., bei der nach Anordnung eines leeren Beutels
in
Füllstellung und Betätigung eines Druckknopfes alle Vorgänge bis zu und einschließlich
der Entfernung des gefüllten Beutels von der Waage selbsttätig ausgeführt werden.
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Gemäß der Erfindung ist eine Abfüllwaage mit einer Photozelle versehen
sowie mit einer Lichtquelle, deren auf die Photozelle fallendes Licht derart durch
den Wägemechanismus gesteuert wird, daß nach Einfüllung einer bestimmten Materialgewichtsmenge
in den Beutel die Photozelle elektrische Mittel zur Schließung des Ausgabeventils
betätigt.
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Gemäß der Erfindung ist ferner ein elektromotorisch angetriebener
Nocken vorgesehen, der Mittel zur Öffnung des Ausgabeventils und Mittel zum Abkippen
eines gefüllten Beutels von der Wiege der Abfüllwaage betätigt. Der Nocken ist so
angeordnet bzw. ausgebildet, daß er einen Schalter zwecks Stillsetzung des Motors
betätigt, nachdem er den Materialzulauf eingeleitet hat. Erfindungsgemäß sind weiterhin
durch eine Photozelle betätigte Mittel zum Wiederingangsetzen des Motors bei Erreichung
des gewünschten Füllgewichtes des Beutels vorgesehen. Auf diese Weise werden das
Füllen eines Beutels mit Material und die Entfernung des auf das gewünschte Gewicht
gefüllten Beutels von der Maschine selbsttätig ausgeführt.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung und dessen nachfolgender Beschreibung.
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Fig. I ist ein Schnitt durch die Anzeigevorrichtung einer Beutelfüll-
und Wägemaschine und veranschanlicht die Anordnung der Lichtquelle, der Photozelle
und der durch den Wägemechanismus betätigten Lichtverdnnklungsvorrichtung ; Fig.
2 ist eine schematische Darstellung des Mechanismus zur Betätigung des Schiebeventils
und zur Entfernung eines gefüllten Beutels, und Fig. 3 ist ein elektrisches Schaltschema.
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In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist I ein elektrischer Motor, der
mittels nicht dargestellter Mittel mit einem Nocken 2 gekuppelt ist und diesen mit
wenigen Umdrehungen pro Minute antreibt. Der Elektromotor wird gespeist durch elektrische
Hauptleitungen über die Hauptpole eines Schalters 3, dessen Schließung durch eine
elektromagnetische Spule 4 bewirkt wird. Die Spule 4 wird von elektrischen Hauptleitungen
gespeist und kann durch I)ruckknöpfe 5, 6 und 8 einen Kontakt 7 und Schalter g und
10 gesteuert werden. Die Druckknöpfe 5, 6 und 8 können von Hand betätigt werden,
während der Kontakt 7 durch eine elektromagnetische Relaisspule 1 1 (Fig. 3) betätigt
wird, deren Arbeitsweise weiter unten beschrieben wird. Der Schalter 9 wird durch
einen mit dem Nocken 2 zusammenarbeitenden Stößel 12 betätigt; am Umfang des Nockens
2 sind zwei Einschnitte oder Kerben I3 und 14 vorgesehen, in die die Rolle 15 des
Stößels einfallen und dadurch den Schalter 9 öffnen kaiin. Der Schalter I0, der
mit Schalter g in Reihe geschaltet und mit Schalter 3 mechanisch gekuppelt ist,
schließt, wenn Schalter 3 schließt. Der Nocken 2 ist ebenfalls mit einer Rolle 16
versehen, die von seiner einen Seitenfläche hervorsteht und während der Drehung
des Nockens Sch'vinghebel 7 und 18 betätigt. Der Schv>inghebel 17 ist durch eine
Stange 19, einen Schwinghebel 20 und eine Lasche 21 mit einem Schieberventil 22
verbunden, das den Fluß des Materials durch die Leitung 23 zur Füllschnauze oder
-tülle steuert. Die Zugstange ist mit einer Totganglasche 25 versehen, so daß das
Schiebeventil in der offenen Lage verbleiben kann, wenn der Schwinghebel 17 in seine
normale Lage zurückgekehrt ist.
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Das Schiebeventil wird durch eine Zugfeder 26 in die geschlossene
Lage gezogen, kann jedoch in der offenen Stellung gehalten werden durch eine an
einem Hebel 28 vorgeseheiie, mit einem Vorsprung des Schiebeventils in Eingriff
tretende Falle 27.
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Der Hebel 28 ist mit dem Tauchkolben eines Solenoids 29 gekuppelt,
dessen Stromzufuhr durch einen Druckknopf 30 und einen Kontakt 3I gesteuert wird.
Der Druckknopf 30 ist mechanisch mit dem Druckknopf 5 gekuppelt tiiid der Kontakt
3I wird durch die elektromagnetische Kelaisspule I I betätigt (Fig. 3). Der Schwinghebel
IS ist durch eine Zugstange33 mit einem I1ebel34 gekuppelt, der mit einem Vorsprung
35 an der Leutelwiege 36 der Füll-und Wägemaschine in Eingriff treten kann.
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Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 ist 37 die Anzeigevorrichtung der
Füll- und NNägemaschine; ein Gewichtsangabezeiger 38 ist auf einer Spindel 39 befestigt,
die vom XVägemeehanismus durch nicht dargestellte übliche Mittel angetrieben wird.
Eine Photozelle 40 und eine Lichtquelle 41 sind in der Anzeigevorrichtung angel,racht
und ein Arm 42 ist derart auf der Spindel 39 befestigt, daß er zwischen der Photozelle
und der Lichtquelle hindurchschwingen und das von der Licht(ltlelle auf die Photozelle
fallende Licht unterbrechen kann. Die Photozelle40 und die Lichtquelle 41 sind auf
einem bei 47 gelagerten drehbaren Arm 46 angebracht; der Arm 46 kann in jeder gewünschten
Stellung festgeklemmt werden, derart, daß die Unterbrechung des Lichtstrahls durch
den Arm 42 erfolgt, wenn irgendein bestimmtes gervünselltes N taterialgewicht in
den Beutel gefüllt ist.
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Gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Schaltschema steuert die Photozelle
40 das Gitterpotential einer Triodenröhre 43, in deren Anodenstromkreis eine elektromagnetische
Relaisspule 44 eingeschaltet ist, welche einen Kontakt 45 betätigt und somit die
Stromzufuhr zu der elektromagnetischen Relaisspule II steuert.
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Die Maschine arbeitet in folgender Weise: Der Arbeiter setzt einen.leeren
Beutel auf die Wiege 36, führt die Füllschnauze 24 in das offene Ende des Beutels
ein und drückt auf den Knol)f 6, wodurch er den durch die Spule4 gehenden Stromkreis
schließt; die Spule 4 schließt die Schalter 3 und 10 und setzt dadurch den Rotor
I iii (;ang, der den Nocken antreibt, so daß der Stößel 12 aus dem Einschnitt I3
herausgleitet und dell Schalter r, schließt. Der durch die Spule 4 führende Stromliriiss
wird nunmehr aufrechterhalten durch die geschlossenen Schalter 9 und 10, so tiaß
der Knopf G lost,elassell werden kann und dabei der totnr 1 in (;allg bleil)t. Die
Nocken-
rolle IG läuft um und betätigt den Schwinghebel I7, wodurch
der Schieber 22 des Ventils geöffnet wird; der Schieler wird in der offenen Lage
gehalten durch die aii dem Hebel 28 vorgesehene Falle 27.
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Nunmehr I,eginnt das Äfaterial durch die Leitung 23 und die Schnauze
24 in den Beutel zu fließen. Der Nocken dreht sich weiter, his die Rolle des Stößels
12 in die lserl)e 14 einfällt, so daß der Schalter g geöffnet wird. Der durch die
Spule 4 führende Stromkreis wird somit unterbrochen, die Schalter 10 und 3 werden
geöffnet und der Motor kommt zum Stillstand.
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Wenn die bestimmte gewünschte Materialgewiciltsmenge in den Beutel
gelangt ist, unterbricht der Ärm 42 iii der Xnzeigevorrichtung den auf die Photozelle
40 fallenden Lichtstrahl; infolgedessen fließt ein Strom im Anodenkreis der Triodenröhre
43, wodurch die Relaisspule 44 den Kontakt 45 schließt und die Relaisspule 1 1 Strom
erhält. Die Relaisspule 1 1 schließt sodann die Kontakte 3I und 7. I)ie Kontakte
31 schließen den Stromkreis des Solelloids 29 so daß die Falle 27 ausgerückt wird
und die Feder 26 den Schieber 22 in Absperrlage I,ringt, wodurch die Nfaterialzufuhr
zu dem Beutel unterlrochen wird.
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In der Praxis erfolgt die Unterbrechung des auf die Photozelle fallenden
Lichtstrahls derart, daß der Schieber einen bestimmten kleinen Zeitraum vor der
Füllung des Beutels mit der genauen Gewichtsmenge in Absperrlage bewegt wird, da
das noch zwischen dem Schieber und dem Beutel befindliche Nfaterial noch nach Schließung
des Schiebers in den Beutel gelangen wird, so daß dieser dann auf das genaue Gewicht
kommt. DieRelaiskontakte7 schlie ßen den Stromkreis der Spule 4, die ihrerseits
die Schalter 3 und 10 schließt, so daß der Motor und der Nocken 2 in Gang gesetzt
werden. Der Stößel 12 gleitet aus der Kerbe 14 und schließt den Schalterg und die
Nockenrolle 16 betätigt den Schwinghebel I8, der den l Hebel 34 gegen den Vorsprung
35 zieht, wodurch die Wiege 36 gekippt und der Beutel von der Maschine abgeladen
wird.
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Sobald der Beutel die Wiege verläßt, schwingt der trin 42 aus dem
von der Lichtquelle 41 zur Photozelle 40 übertretenden Lichtstrahl heraus, der Strom
im Anodenkreis der Triodenröhre 43 wird unterbrochen, die Relaisspule 44 wird stromlos
und der RelaiskolltaktAs wird geöffnet. Hierdurch wird auch die Relaisspule ii stromlos
und die Kontakte 3I und 7 werden geöffnet. Obwohl die Kontakte 7 nunmehr geöffnet
sind, bleibt die Spule 4 unter Strom, da die Schalter 9 und 10 zuvor geschlossen
wurden; der Nocken läuft deshalb weiter um, bis der Stößel 12 in die Kerbe I3 einfällt
und den Schalter 9 öffnet. Die Maschine befindet sich nunmehr wieder in Bereitschaftstellung,
so daß der Arbeiter einen neuen leeren Beutel einsetzen und den Füll-und Wägevorgang
durch erneute Betätigung des Druckknopfes 6 wiederholen kann.
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Wenn während des Füllvorganges ein Beutel platzt oder reißt, drückt
der Arbeiter auf den Knopf der Schalter 5 und 30, die mechanisch miteinander gekuppelt
sind. wodurch der Schieber 22 in Absperrlage bewegt und der Motor in Gang gesetzt
wird, weldier die Entfernung des Sackes o. dgl. bewirkt und den Nocken in die Ausgangsstellung
zurückdreht.
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Durch Betätigullg des Druckknopfes 8, ehe der Beutel vollständig
gefüllt ist, kann der Arbeiter die Entfernung des Beutels von der Maschine verzögern
und das Gewicht an der Anzeigevorrichtung überprüfen. neim Loslassen des Knopfes
8 wird der durch die Spule 4 führende Stromkreis wieder geschlossen, so daß die
Abladung in der üblichen Weise erfolgen kann.