DE4406776A1 - Verfahren zum Entfernen von Stoffen aus wäßrigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Stoffen aus wäßrigen LösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von
Stoffen aus wäßrigen Lösungen.
Dealuminierte Zeolithe des Typs Y werden als Katalysatoren
und Träger aktiver Substanzen in chemischen Prozessen
eingesetzt. In Verfahren der Abluft- und Abwasserreinigung
wie auch bei der Gewinnung von Wertstoffen aus Lösungen
stellen sie eine Alternative zu Aktivkohlen dar. Bei
ausgeprägter Hydrophobizität und Selektivität gegenüber
organischen Stoffen sind die Zeolithe nicht brennbar und
erfordern deshalb keine kostspielige Sicherheitstechnik bei
Sorptionsanlagen.
Die nach dem thermochemischen Verfahren aus Zeolith HY
unter Verwendung von Wasserdampf dealuminierten Produkte
(DAY-T) zeichnen sich durch eine hohe thermische Stabilität
aus. Das in ihnen enthaltene Nichtgerüst-Aluminium verleiht
ihnen auch eine hohe hydrothermale Stabilität. Dieses
Aluminium wird während des Dealuminierungsprozesses aus dem
Zeolithgerüst herausgelöst und an der Kristalloberfläche
angereichert, wobei infolge Fehlstellenbildung und
Umorientierung auch von Silicium-Atomen Mesoporen gebildet
werden. Der im Vergleich zum Ausgangszeolith für DAY-T
typische Verlust an Mikroporenvolumen, der je nach dem Grad
der Dealuminierung bis zu 40% betragen kann, führt zu
einer verminderten Selektivität und Sorptionskapazität
dieses Materials. Auch das nach diesem Verfahren
einstellbare Si/Al-Verhältnis des Gerüstes, das die
Hydrophobizität des Sorbenten bestimmt, übersteigt den Wert
30 im allgemeinen nicht. Um eine bessere Hydrophobizität zu
erreichen, muß der Zeolith DAY-T zusätzlich mit Säuren
behandelt werden. Dabei wird neben der Extraktion weiteren
Gerüstaluminiums bis auf Werte von Si/Al ≈ 100 auch das
Nichtgerüst-Aluminium aufgelöst. Die Folge ist ein
wasserdampfempfindlicher Zeolith DAY-Tex mit einem nochmals
reduzierten Mikroporenvolumen, der auch unter der
Bezeichnung US-EX bekannt ist.
Diesen Nachteil weisen die nach dem Substitutionsverfahren
erzeugten Produkte (DAY-S) nicht auf. Während der
Dealuminierung wird Gerüst-Aluminium gegen Silicium, das
dem Prozeß als Siliciumtetrachlorid zugeführt wird,
isomorph substituiert. Das Aluminium verläßt den Kristall
als Aluminiumchlorid. Bei gleicher thermischer Stabilität
sind diese Zeolithe jedoch hydrothermal aber auch alkalisch
weniger stabil und im chemischen Verhalten dem DAY-Tex
vergleichbar.
Die hohe Säurestabilität dealuminierter Zeolithe des Typs
DAY-S und DAY-Tex, die mit steigendem Si/Al-Verhältnis des
Gerüstes, das heißt, steigender Dealuminierung, wächst, ist
hinlänglich bekannt. Bekannt ist aber auch die sinkende
Laugenstabilität von Zeolithen mit steigendem Silicium-Gehalt
(Shadanov, S.P. und Egorova, E.N.: Chimÿa Ceolitov,
Izd. Nauka, Leningrad, 1968, S. 104). Daraus resultiert ein
eingeschränkter Einsatz dealuminierter und siliciumreicher
Zeolithe für die Abtrennung organischer Schad- oder
Nutzstoffe, wie aliphatischer und aromatischer
Kohlenwasserstoffe, insbesondere Alkohole, Glykole,
Glykoläther, Phenole sowie Tenside, aus alkalischen
Lösungen.
Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Zeolithen zur Verfügung zu haben,
der neben hoher Selektivität, Hydrophobizität, thermischer
und hydrothermaler Stabilität sowie Nichtbrennbarkeit auch
Laugenstabilität aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen
von Stoffen aus wäßrigen Lösungen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Stoffe mittels Adsorption
an dealuminiertem Zeolith, der an seiner Oberfläche einer
aluminierenden Behandlung mit Natriumaluminat-Lösung
unterworfen wurde, entfernt.
Insbesondere kann der dealuminierte Zeolith ein Zeolith Y
sein. Der dealuminierte Zeolith Y kann gemäß WO 88/0 34 37
hergestellt sein.
Die aluminierende Behandlung des dealuminierten Zeoliths kann
gemäß DD 2 96 899 und DE 42 07 815-A1 erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es vor
allem für alkalische wäßrige Lösungen eingesetzt werden
kann, ohne daß der eingesetzte Zeolith aufgrund der starken
Alkalinität der Lösung zerstört wird.
Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele näher
erläutert.
Laugeempfindliche Zeolithe des Typs DAY-S, hergestellt
mittels Substitution, und des Typs DAY-Tex (US-EX),
hergestellt mittels Steaming und Extraktion, sowie des Typs
Pentasil (Silicalit) mit Si/Al-Verhältnissen des Gerüstes
von 150,95 bzw. 200 wurden gemäß der
DE 42 07 815-A1 an der Kristalloberfläche aluminiert. In
reiner Natronlauge des pH-Wertes 12 wurde eine Reduzierung
der Auflösung der Zeolithe auf weniger als ein Fünftel bis
ein Viertel des Wertes der unbehandelten Proben gefunden,
was einer Stabilisierung um mehr als 200% entspricht. Die
derart stabilisierten Zeolithe wurden zur Abtrennung
organischer Substanzen aus wäßrigen alkalischen Lösungen in
einem zyklischen Prozeß ohne wesentlichen Verlust an Selektivität und
Kapazität der Molekularsiebe infolge Auflösung des
kristallinen Materials eingesetzt.
1000 mg des bei 450°C über einen Zeitraum von 17 Stunden in
Luft calcinierten und zuvor aluminierten Zeoliths DAY-Salum
wurden in 100 ml einer 0,01 molaren Natronlauge, der 1 Vol.-%
Propylalkohol zugesetzt war, für 20 Minuten gerührt. Es trat
ein Masseverlust des Adsorbenten, der nach chemischer Analyse
des SiO₂-Gehaltes der Lösung ermittelt wurde, von 11 mg auf.
Der Zeolith adsorbierte 0,54 Vol.-% des Propanols. Nach fünf
Behandlungszyklen, wobei der jeweils frischen Lösung die nach
jeder Sorption reduzierte Zeolithmasse zugesetzt wurde, betrug
der Masseverlust insgesamt 63 mg. Im fünften Zyklus wurden
0,51 Vol.-% des Alkohols adsorbiert.
Nach der Vorschrift aus Beispiel 1 wurde der nicht aluminierte
Zeolith DAY-S zur Sorption eingesetzt. Der Verlust an
Zeolithmasse betrug nach dem ersten Zyklus 38 mg. Es wurden
0,53 Vol.-% des Propylalkohols adsorbiert. Nach fünf Zyklen
waren bereits 207 mg des Zeoliths in die Lösungsphase
übergegangen. Die Sorption im fünften Zyklus betrug nur noch
0,39 Vol.-%.
Claims (1)
- Verfahren zum Entfernen von Stoffen aus wäßrigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stoffe mittels Adsorption an dealuminiertem Zeolith, der an seiner Oberfläche einer aluminierenden Behandlung mit Natriumaluminat-Lösung unterworfen wurde, entfernt.
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