DE4403359C2 - Filter mit Mikroperlen aus Glas - Google Patents
Filter mit Mikroperlen aus GlasInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D39/00—Filtering material for liquid or gaseous fluids
- B01D39/02—Loose filtering material, e.g. loose fibres
- B01D39/06—Inorganic material, e.g. asbestos fibres, glass beads or fibres
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Description
Diese Erfindung betrifft einen geschichteten Filter
verbund, der Glasmikroperlen als Filterhilfsmittel aufweist
sowie dessen Verwendung zum Abscheiden
von Schwebstoffen aus Flüssigkeiten.
Verfahren zur Ausfilterung von festen Schwebstoffen aus
Flüssigkeiten mittels Filtermedien beruhen häufig auf Filter
hilfsstoffen oder -Hilfsmitteln, um das auf Flüssigkeit
basierende Gemisch vorzufiltern und die Betriebslebensdauer
des Filtermediums zu verlängern. Typischerweise wird einer zu
filternden Flüssigkeit vor dem Durchlauf durch ein Filter
medium ein Filterhilfsmittel hinzugefügt, oder auf der Ober
seite eines Filtermediums, durch das die Flüssigkeit hin
durchläuft aufgebracht. Ein Filterhilfsmittel verhindert die
Bildung einer dicht gepackten Schicht oder eines Filter
kuchens aus festem Material, die sich auf der Oberfläche
eines Filtermediums während des Filtriervorgangs bilden.
Aus der DE-W 15 106 IV/12 d ist ein Filterhilfsmittel bekannt,
welches als Zusatz zu Flüssigkeiten dient, wobei als Filterhilfsmittel
feinstgemahlenes Glaspulver mit einer Teilchengröße
von weniger als 20 Mikrometer verwendet wird.
Schwebstoffe können im allgemeinen in zwei Gruppen
eingeteilt werden, - verformbare und nicht verformbare.
Verformbare Schwebstoffe sind besonders problematisch, da sie
sehr leicht in dicht gepackte Betten, oft als Ausflockung
oder Schlamm bezeichnet, zusammengepreßt werden. Sie sind
primär biologischen Ursprungs und fallen tendenziell in einen
sehr spezifischen Größenbereich von knapp unter einem (1) bis
mehreren Dutzend Mikrometer. Verformbare Schwebstoffe liegen
in höheren Konzentrationen in stehenden Gewässern (Seen und
Teichen) vor.
Im Gegensatz dazu weisen fließende Gewässer (Flüsse,
Bäche usw.) mit größerer Wahrscheinlichkeit höhere Konzen
trationen nicht-deformierbarer Teilchen auf. Nicht-deformier
bare Schwebstoffe sind typischerweise anorganischer Natur und
können in der Abmessung von Submikrometer bis Millimeter
variieren.
Filterhilfsmittel funktionieren bei nicht-deformierbaren
Schwebstoffen durch Erhöhung der Gesamtporosität und damit
der Beladungkapazität des Filtrationssystems. Zusätzlich ver
langsamen Filterhilfsstoffe den Durchtritt der nicht
deformierbaren Feststoffe auf die Oberfläche der Filter
medien, wo sie ohne weiteres in die Porenstruktur eindringen
und den Durchfluß der Flüssigkeit blockieren können. Ferner
unterbrechen Filterhilfsmittel die Bildung der gepackten
festen Schicht oder des Filterkuchens. Filterhilfsmittel sind
bei der Abscheidung nicht-verformbarer Schwebeteilchen im
Vergleich zu verformbaren Schwebeteilchen weniger effektiv.
Das Handbuch des Chemieingenieurs "Chemical Engineers
Handbook" (5th Edition, McGraw Hill Book Co., New York (1973)
p 19-63) erläutert, daß bevorzugte Filterhilfsstoffe porös
sind und ein niedrige Schüttdichte zur Minimierung des
Absetzvorgangs aufweisen. Herkömmliche Filterhilfsmittel,
welche natürlich vorkommende Materialien sind, entsprechen
diesen Merkmalen. Typische Filterhilfsmittel sind Kieselgur
(Diatomeenerde), Sand, Zellulosefasern (Papierpulpe), Perlit,
Fullererde (Walkerde), Asbest, Sägemehl, Magnesia (Magnesium
oxid), Salz, Gips und Kohle. Das am häufigste verwendete
Filterhilfsmittel ist Kieselgur.
Zusätzlich trägt die Form eines Materials zur Fähigkeit,
als Filterhilfsmittel zu arbeiten, bei. Irreguläre Materia
lien neigen mehr zur Bildung sehr dicht gepackter Betten, die
entsprechend niedrigere Porengrößen aufweisen, was zu einem
hohen Druckabfall und vorzeitigen Zusetzen führt. Ein
weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit der irregulären
Form auftritt, besteht darin, daß die Oberfläche dieser
Teilchen aus zackigen Kanten bestehen kann, welche
nebeneinander liegende Teilchen mechanisch miteinander
verbindet und die Bettbildung stören kann, wenn diese
Bindungskräfte nicht überwunden werden. Dieses führt zu der
Bildung von "Superporen" oder Kanälen, welche die angestrebte
Wirkung des Filterhilfsmittels umkehren, indem sie die
Schwebstoffe geradewegs zu dem Filtermedium durchpassieren
lassen. Die herkömmliche Technik dieses Packungsphänomen zu
reduzieren, ist die Verwendung eines Materials mit niedriger
Dichte, das sich nicht schnell aus der Flüssigkeit absetzt,
und somit kein dicht gepacktes Bett bildet, und/oder eines
Materials mit bereits vorhandener Porosität, welche dazu
dient, den Anstoß zur Bildung einer dichten Packung zu
minimieren.
Die Verwendung sphärischer Materialien als Filterhilfs
mittel wurde in der herkömmlichen Technik in breiten Umfang
beschrieben. Das Japanische Patent Nr. JP59-40767 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung amorpher nicht geschmolzener
Titanerdeteilchen im Größenbereich von 0,05 bis 0.1 µm,
welche allgemein als Filtriermittel bekannt sind. Das U.S.
Patent Nr. 4,713,338 beschreibt auf Metalloxiden basierende
poröse sphärische Perlen mit einer Größe von 5 bis 500
Mikrometern und einer Oberfläche von 100 bis 600 m²/g, die
als nützlich für Filteranwendungen dargestellt werden, wobei
sich alle Einsatzbeispiele auf die Gel-Permeations-Chromato
graphie beziehen.
Das U.S. Patent Nr. 5,128,291 beschreibt ein ähnliches
Verfahren zur Herstellung poröser Titanerde- oder Zirkonium
erdekügelchen mit chromatographischen Eigenschaften und gibt
die Verwendung derartiger Materialien als Katalysatorträger
an.
Eine weitere Standardtechnik in der Filtrierungsindustrie
ist die Verwendung gestufter Filterbetten, um den speziellen
Abscheidewirkungsgrad zu maximieren. Diese Praxis beinhaltet
die Ausbildung einer Reihe diskreter Filtermedienschichten,
wobei sich das Medium mit der kleinsten mittleren Teilchen
größe am Boden des Bettes befindet und die folgenden
Schichten für jeweils größere mittlere Teilchengrößen als die
vorherige ausgelegt sind. Typische Praxis ist die Verwendung
von mindestens zwei Bettschichten mit Anthrazit, Basalt, Tuff,
Sand und granulierter Aktivkohle, wobei die Flüssigphase von
der Oberseite des Bettes eintritt. Siehe beispielsweise A.
Adin et al., Filtration & Separation, Januar/Februar 1991,
Seiten 33 bis 36.
Das U.S. Patent Nr. 4,153,661 betrifft ein Verbund
material, das eine aufgespleißte Polytetrafluorethylen-
(PTFE)-Matrix mit darin verteilten Glasperlen aufweisen kann.
Das Material soll als semipermeable Membrane nützlich sein.
Die U.S. Patente Nr. 4,810,381, 4,906,378 und 4,971,736
betreffen chromatographische Verbundmaterialien, die eine
aufgespleißte PTFE-Matrix mit darin vernetzten nicht-schwel
lenden Sorptionsteilchen aufweisen und ggf. Glasperlen
aufweisen, um als Eigenschaftenveränderer und Durchlaufhilfs
mittel zu dienen.
Die JP 76032728 (Zusammenfassung) offenbart ein Verfahren
zum Schmelzspinnen von Polyamid, bei dem ein zweilagiges
Filter eine Lage mit Glasperlen mit 70 bis 150 Mesh
(Maschenweite) und eine Lage mit gesintertem Metall oder ein
Drahtsieb (Gaze) aufweisen kann.
Betten mit großen Glaskugeln wurden als nützliche Modelle
für das Studium von Filtrationsprozessen beispielsweise in C.
Ghilaglia et al., Journal of Physics D: Applied Physics, 24
(1991) 2111 bis 2114 offenbart.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Wirkung gegenüber herkömmlichen
Filterhilfsmitteln zu verbessern und insbesondere die Speicherräume
für Schwebstoffe in der Filterhilfsmittelschicht und somit den
Schutz gegen Zusetzen des Filtermediums zu maximieren und damit
die Gebrauchsdauer des Filtermediums zu verlängern.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
Zusammengefaßt stellt die vorliegende Erfindung einen
geschichteten Filterverbund, mit:
einem Filtermedium, und
einer Schicht nicht-poröser, im wesentlichen sphärischer Glasmikroperlen als Filterhilfsmittel an dessen Anströmober fläche bereit. Die Filterhilfsmittelschicht kann homogen sein oder sie kann stufig aus verschiedenen Schichten zusammen gesetzt sein, wobei jede Schicht Glasmikroperlen ver schiedener mittlerer Größe aufweist.
einem Filtermedium, und
einer Schicht nicht-poröser, im wesentlichen sphärischer Glasmikroperlen als Filterhilfsmittel an dessen Anströmober fläche bereit. Die Filterhilfsmittelschicht kann homogen sein oder sie kann stufig aus verschiedenen Schichten zusammen gesetzt sein, wobei jede Schicht Glasmikroperlen ver schiedener mittlerer Größe aufweist.
Gemäß einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung die Verwendung eines geschichteten Filterverbundes
zur Filterung oder Vorfilterung eines
flüssigen Gemischs mit Schwebstoffen bereit, und insbesondere
die Verwendung einer
Schicht aus Glasmikroperlen für
den Durchlauf des flüssigen Gemischs.
In einem weiteren
optionalen Schritt durchläuft das erhaltene gefilterte (d. h.
vorgefilterte) flüssige Gemisch gegebenenfalls ein herkömmliches
Filtermedium oder ein Festphasen-Extraktionsmedium.
Wie vorstehend erwähnt, werden bisher im Fachgebiet
poröse Materialien mit niedriger Dichte als zu bevorzugende
Filterhilfsmittel angesehen. Überraschenderweise wurde erfin
dungsgemäß gefunden, daß nicht-poröse Glasperlen mit hoher
Dichte oft eine bessere Wirkung aufweisen als herkömmliche
Filterhilfsmittel. Vermutlich erlaubt es die hohe Dichte den
Perlen, sich in ein dichter gepacktes Bett abzusetzen,
welches keinen Kanaleffekt aufweist. Da die Perlen sphärisch
sind, scheinen sie sich (mit der Tendenz eine
kubisch raumzentrierte Struktur zu bilden) in ein dichtes Bett
zu packen, von dem allgemein anerkannt ist, daß es ein
maximales Hohlraumvolumen bildet. Zusätzlich zur Minimierung
des Druckabfalls im System bietet der maximierte Hohlraum
mehr "Speicherräume" für Schwebstoffe, und bietet somit den
maximalen Schutz gegen ein Zusetzen des Filtermediums, was
die Wirkung hat, dessen Gebrauchsdauer zu verlängern.
In dieser Anmeldung gilt:
"Filtration" bezeichnet nur den (physikalischen) Größen
ausschlußmechanismus zur Erzielung einer Trennung zwischen
verschiedenen Phasen, insbesondere das Abscheiden von Fest
stoffen aus Flüssigkeiten und nicht das Entfernen gelöster
Substanzen;
"Glasperlen", bedeutet sphärische Perlen mit mindestens einem amorphen geschmolzenem Metall- oder Nichtmetalloxid und mit einer glatten, feuerpolierten Oberfläche;
"Im wesentlichen sphärisch" bedeutet, daß Perlen mit natürlichen Abweichungen von der reinen Kugelform aufgrund zufallsbedingeter Schwankungen im Herstellungsprozeß mit eingeschlossen sind;
"Gestuft" bedeutet einen Aufbau mehrerer Schichten, wobei jede Mikroperlenschicht eine unterschiedliche mittlere Größe und/oder mittlere Schüttdichte aufweist; im allgemeinen bilden die Mikroperlen mit der niedrigsten Dichte die oberste Schicht und die Lagen wechseln sich in Stufenform ab, wobei die Schicht mit der höchsten mittleren Schüttdichte direkt auf dem Filtermedium liegt; vorzugsweise liegt die Schicht mit den kleinsten Mikroperlen direkt auf dem Filtermedium;
"Filterhilfsmittel" bedeutet ein Material, welches in Verbindung mit einem Standardfiltrationsmedium zum Vorfiltern bestimmter Schwebstoffe aus einer Flüssigkeit verwendet wird, bevor diese Feststoffe das Filtermedium erreichen und die Porenstruktur zusetzen; Filterhilfsmittel sind für die Verlängerung der Nutzungsdauer eines Filtrationsmediums nützlich;
"Adsorption" bedeutet eine Interaktion zwischen einer festen Oberfläche und einer gelösten chemischen Substanz;
"Anströmoberfläche" bedeutet die Fläche, welche in Richtung zur Quelle der zu filternden Flüssigkeit angeordnet ist;
"Homogen" bedeutet eine gleichmäßige mittlere Größenver teilung innerhalb einer Schicht; und
"Nicht-porös" bedeutet das Vorliegen einer Oberfläche von höchstens 5,0 m²/g.
"Glasperlen", bedeutet sphärische Perlen mit mindestens einem amorphen geschmolzenem Metall- oder Nichtmetalloxid und mit einer glatten, feuerpolierten Oberfläche;
"Im wesentlichen sphärisch" bedeutet, daß Perlen mit natürlichen Abweichungen von der reinen Kugelform aufgrund zufallsbedingeter Schwankungen im Herstellungsprozeß mit eingeschlossen sind;
"Gestuft" bedeutet einen Aufbau mehrerer Schichten, wobei jede Mikroperlenschicht eine unterschiedliche mittlere Größe und/oder mittlere Schüttdichte aufweist; im allgemeinen bilden die Mikroperlen mit der niedrigsten Dichte die oberste Schicht und die Lagen wechseln sich in Stufenform ab, wobei die Schicht mit der höchsten mittleren Schüttdichte direkt auf dem Filtermedium liegt; vorzugsweise liegt die Schicht mit den kleinsten Mikroperlen direkt auf dem Filtermedium;
"Filterhilfsmittel" bedeutet ein Material, welches in Verbindung mit einem Standardfiltrationsmedium zum Vorfiltern bestimmter Schwebstoffe aus einer Flüssigkeit verwendet wird, bevor diese Feststoffe das Filtermedium erreichen und die Porenstruktur zusetzen; Filterhilfsmittel sind für die Verlängerung der Nutzungsdauer eines Filtrationsmediums nützlich;
"Adsorption" bedeutet eine Interaktion zwischen einer festen Oberfläche und einer gelösten chemischen Substanz;
"Anströmoberfläche" bedeutet die Fläche, welche in Richtung zur Quelle der zu filternden Flüssigkeit angeordnet ist;
"Homogen" bedeutet eine gleichmäßige mittlere Größenver teilung innerhalb einer Schicht; und
"Nicht-porös" bedeutet das Vorliegen einer Oberfläche von höchstens 5,0 m²/g.
Diese Erfindung betrifft die Verwendung nicht-poröser, im
wesentlichen nicht-sorptiver, sphärischer Glasperlen, vor
zugsweise in einer homogenen Schicht als Filter oder Filter
hilfsmittel, um Schwebstoffe aus Flüssigkeiten abzuscheiden.
Die in der vorliegenden Erfindung als Filter oder Filter
hilfsmittel nützlichen Glasmikroperlen sind Metalloxidgläser
z. B. Oxide von Titan, Barium, Natrium, Silizium, Bor oder
Zink, oder Kombinationen davon, mit einer mittleren
Teilchengröße (Durchmesser) von 1 bis 90 Mikrometer,
bevorzugt 10 bis 60 Mikrometer oder noch mehr bevorzugt von
20 bis 40 Mikrometer. Vorzugsweise weisen die Perlen eine
sphärische Form auf. Die Oberfläche der Perlen beträgt,
gemessen nach BET (Gasanlagerungsverfahren nach Brunauer,
Emmett und Teller), 0,01 und 5,0 m²/g, stärker bevorzugt 0,01
bis 2,0 m²/g und besonders bevorzugt 0,5 bis 1,0 m²/g. Die
mittlere absolute Dichte der Perlen liegt bevorzugt in dem
Bereich von 2,0 bis 6,0 g/cm³, besonders bevorzugt zwischen
3,0 und 5 g/cm³, und ihre Schüttdichte liegt bevorzugt im
Bereich von 1,2 und 4,0 g/cm³ oder stärker bevorzugt zwischen
2,0 und 3,0 g/cm³. Die Mikroperlen können die in dem U.S.
Patent 3,493,403, insbesondere in TABELLE I offenbarten
Zusammensetzungen aufweisen, die wie in den Spalten 6 bis 8
offenbart, hergestellt sind. Weitere Herstellungsverfahren
wurden in dem U.S. Patent Nr. 2,960,594 offenbart.
Die Glasperlen dieser Erfindung sind chromatographisch
nicht aktiv, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen chromato
graphisch aktiven Teilchen, welche bis zu 600 m² Oberfläche
pro Gramm aufweisen, eine sehr niedrige Oberfläche aufweisen
und nicht-poröse Kugeln sind, bevorzugt mit einer Oberfläche
von weniger als 5,0 m²/g, stärker bevorzugt mit weniger als
2,0 m²/g und besonders bevorzugt mit einer Oberfläche im
Bereich von 0,5 bis 1,0 m²/g. Dieses Merkmal der niedrigen
Oberfläche macht sie zu einem idealeren Filterhilfsmittel für
analytische Anwendungen, da sie die gelösten Verbindungen in
der Flüssigkeit, welche von analytischem Interesse sind,
nicht stark beeinflussen und trotzdem das feste Material
physikalisch mitführen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß der Nutzen von Glas
mikroperlen durch die ausschließliche Verwendung kleinerer
Mikroperlen optimiert wird. Es wurden Größenbereiche über
prüft, die wesentlich kleinere mittlere Teilchengrößen und
engere Verteilungen dieser Größen im Vergleich zu natürlich
vorkommenden Materialien aufweisen. Es wurde gefunden, daß
ein bevorzugter mittlerer Größenbereich für einen optimalen
Wirkungsgrad zwischen 10 und 60 Mikrometern liegt, und
besonders bevorzugt bei einer mittleren Größe im Bereich von
20 bis 40 Mikrometern liegt. Mit dieser mittleren Größe und
mit einer schmalen Verteilung kann der beste Filterwirkungs
grad sowohl für deformierbare als auch für nicht
deformierbare Feststoffe erzielt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann eine Mikroperlen
schicht bevorzugt mindestens 1 mm dick sein, stärker
bevorzugt aber 5 mm bis 1 Meter sein, und jede Dicke von
beispielsweise vielen Zentimetern oder sogar Metern kann
nützlich sein. In vielen (analytischen) Laboranwendungen,
wird eine Schicht von ca. 1 cm Dicke zur Abdeckung der
gesamten Oberfläche eines Standardfiltermediums bevorzugt.
Großanwendungen (Aufbereitungs- oder industrielle Anwen
dungen) können ein Bett von 1 Meter oder mehr verwenden. Bei
einer Verwendung als Filterhilfsmittel wird die
Mikroperlenschicht auf dem Filtermedium angeordnet, wobei der
geschichtete Filterverbund üblicherweise in einer Art
Behälter, wie z. B. einem Filterhalter oder
Filtrationsbehälter oder -Tank eingeschlossen ist.
Das Bett aus Glasmikroperlen ist, wenn es als Filter
hilfsmittel verwendet wird, vorzugsweise eine einzige homo
gene Schicht. Bei stufenförmigem Aufbau bevorzugt man es, daß
jede Mikroperlenschicht in trockenen Zustand aufgebracht
wird, wobei darauf geachtet wird, die Unversehrtheit jeder
Schicht zu bewahren. Wenn ein Glasmikroperlenbett als Filter
ohne zusätzliches Filtermedium verwendet wird, ist es
bevorzugt, einen stufenförmigen Aufbau zu verwenden.
Das Filtermedium kann ein Filterpapier, eine Membrane,
ein Drahtsieb, ein Gewebe, eine Glasfritte, eine Polymer
fritte, eine Metallfritte, sorptive oder aktive Materialien
in einer Säule, oder jedes andere geeignete Filtermedium mit
der gewünschten und bevorzugten kleinen Porengröße von
höchsten 25 Mikrometern sein. Bevorzugte Medien schließen mit
Teilchen besetzte Vliesstoffbahnen, die nützlich für Fest
körperextraktion sind, wie z. B. mit Teilchen belegte Poly
tetrafluorethylen-(PTFE)-Bahnenmaterialien (EmporeTM-Membran,
3M, St.Paul, MN) und mit Teilchen belegte geblasene mikro
fibröse Gewebe aus Polymeren wie Polyamid, Polyolefin,
Polyester, wie sie beispielsweise in U.S.S.N. 07/929,985
offenbart sind, oder mit Glasfasern (Toxi-DiskTM, Toxi-Lab
Inc., Irvine, CA) oder zelluloseartige mit Teilchen belegte
Gewebe (MeadpaperTM 963C Desiccant Paper and Activated Carbon
Paper, Mead Corporation, South Lee, MA 01260) mit ein.
Sobald sich die Perlen in ihrer Lage als Filter, oder als
Schicht auf der Anströmoberfläche eines Filtermediums befin
den, wenn sie als Vorfilter verwendet werden, kann die
Flüssigkeitsprobe durch Gießen, Dekantieren, Pumpen, oder
Schwerkraftzufluß zugeführt werden. Gießen und Dekantieren
sind die bevorzugten Methoden. Die Verwendung der Perlen
erhöht erwünschterweise das verarbeitbare Probenvolumen,
bevor sich das Basisfiltermedium zusetzt, oder sie vermindert
die Durchlaufzeit eines gegebenen Probenvolumens, wenn diese
Probe Schwebstoffe enthält.
Die nicht-porösen Glasmikroperlen der Erfindung ergaben
eine überraschende Leistung bei Laborversuchen. Im Vergleich
zur Leistung herkömmlicher Filterhilfsmittel, wie z. B.
Kieselgur (Fisher Scientific Inc.), Sand, Zellulose oder
Perlit-expandiertes amorphes vulkanisches Gestein (Silbrico
Inc., Hodgkins, IL) war die als Zeit für den Durchlauf von 1
Liter Wasser definierte Leistung mindestens mit der des
besten herkömmlichen Filterhilfsmittels vergleichbar, und
ergab die reproduzierbarste Gesamtverbesserung in den
Filtrationsraten. Beispielsweise erbrachte die Verwendung von
Mikroperlen als Vorfilter in den meisten Anwendungen eine
größere Verbesserung der Filtrationszeiten mit allen
Wassermatrizen als die anderen Filterhilfsmittel.
Man nimmt an, daß einige der Leistungsvorteile von der
sphärischen Form der Perlen herrühren. Die sphärische Form
ergibt, sobald sie geeignet angeordnet in einem Bett vorliegt
ein theoretisches Hohlraumvolumen von 32%, wobei der
praktische Wert bei 35 bis 40% Hohlraumvolumen liegt. Dieses
erlaubt die maximale Belegung mit Schwebstoffen und ergibt
auch den niedrigsten Druckabfall aller Filterhilfsmittel, von
denen die meisten eine irreguläre Form aufweisen. Sowohl eine
maximale Belegung als auch ein niedriger Druckkabfall sind
wünschenswerte Eigenschaften eines Filterhilfsmittels. Ein
niedriger Druckabfall ist insbesondere für Vakuumsysteme
wichtig, wo die treibende Kraft auf den einfachen Atmo
sphärendruck beschränkt ist.
Ein weiterer wichtiger Leistungsfaktor ist die hohe
Dichte der Perlen im Vergleich zu herkömmlichen Filterhilfs
mitteln. Von dieser Eigenschaft nimmt man an, daß sie ein
dichter gepacktes Filtrationsbett erzeugt, und dieses ist
besonders bei der Einführung der Flüssigkeitsprobe günstig,
wenn der Analytiker ein Aufreißen des Filterhilfsmittels
vermeiden will. Bei Filterhilfsmitteln mit niedriger Dichte
kann der Eingießvorgang der Flüssigkeit auf die Filter
oberfläche das Filterbett leicht aufgrund von Turbulenzen
aufreißen. Kieselgur kann beispielsweise eine Suspension
bilden, die sich nur langsam absetzt. Perlen setzen sich
andererseits ohne weiteres innerhalb einer kurzen Zeitdauer,
im allgemeinen weniger als 1 Minute in ein gepacktes Bett ab,
und bewahren somit die Ausgangsdicke des Filterhilfsmittel
betts.
Ein weiterer Leistungsvorteil beruht auf der inerten
Natur der Perlen. Da der abschließende Schritt bei ihrer
Herstellung eine bei ungefähr 800°C ausgeführte Feuerpolitur
ist, weisen die Perlen eine sehr kleine Oberfläche und eine
geringe chemische Oberflächenaktivität auf. Diese niedrige
Oberfläche und Aktivität kann günstig sein, wenn der
Analytiker eine Adsorption chemischer Substanzen auf der
Oberfläche des Filterhilfsmittels vermeiden möchte. Tatsäch
lich wurde, wie vorstehend erwähnt, Kieselgur als adsorptives
chromatographisches Medium verwendet. Ein nachstehendes
Beispiel zeigt keine Verringerung der prozentualen Rückge
winnung einer Reihe von Phtalaten bei Verwendung der Perlen,
was zeigt, daß die Perlen auf die Rückgewinnung des zu
analysiernden Mediums keinen Einfluß hatten.
Die nachstehenden Beispiele zeigen die Wirksamkeit der
Perlen für Vorfilter-Anwendungen. In einem Beispiel wurde ein
Getränk durch ein EmporeTM Extraction Disk (Extraktions
filterplatte) mit und ohne Glasperlen-Filterhilfsmittel
gefiltert. Die Daten zeigen, daß die Filtrationszeit um 75%
reduziert wurde, wenn das Filterhilfsmittel der vorliegenden
Erfindung benutzt wurde. Im Wege eines Vergleichs wurde
dasselbe Getränk unter Verwendung eines Sand-Filterhilfs
mittels (140 bis 240 Mikrometer Durchmesser) gefiltert, was
einen Filtratrionszeitanstieg von 70% bewirkte. In einem
weiteren Beispiel wurden einige verschiedene Wassermatrizen
durch EmporeTM-Extraktionsfilterplatten mit und ohne Glas
perlen-Filterhilfsmittel gefiltert. Mit der vorliegenden
Erfindung wurden die Filtrationszeiten für 1-Liter-Proben
zwischen 50 und 75% reduziert. Es wurden mehrere Tests zum
Vergleich des Glasperlen-Filterhilfsmittels gegenüber anderen
Filterhilfsmitteln mit verschieden Wassermatrizen durchge
führt. Im Mittel ergaben die Glasperlen die am besten
reproduzierbare Verringerung der Filtrationszeiten sowohl für
verformbare als auch nicht-verformbare Schwebstoffe.
Flüssige Gemische mit Schwebstoffen oder abgesetzten
organischen, anorganischen, oder biologischen Feststoffen
können unter Verwendung von Glasmikroperlen als Vorfilter
effektiv gefiltert werden. Das Verfahren und ein geschich
teter Filterverbund ist bei analytischen, industriellen und
Aufbereitungs-Anwendungen nützlich, speziell dann, wenn die
Reinigung von Faulwasser oder einer anderen Flüssigkeit mit
schwebenden oder abgesetzten Feststoffen gewünscht ist.
Für die nachstehenden Beispiele gilt, soweit nicht anders
angegeben:
Glasperlen mit (25, 40, 60 oder 80 µm Durchmesser,
mittlerer absoluter Dichte von 4,7 g/cm³, mittlerer Schütt
dichte von 2,75 g/cm³ wurden durch den in dem U.S Patent Nr.
3,493,403, Spalte 6 bis 8 und U.S. Patent Nr. 2,960,594
beschrieben Prozeß erhalten. Die Perlen hatten eine Zusammen
setzung in Gewichtsprozenten: TiO₂ 55%, BaO 38%, und ZnO 7%.
Perlen mit spezifischen Durchmesser und Größenverteilungen
wurden durch Siebung erhalten.
Glasperlen mit (40, 60 oder 80 µm Durchmesser, mittlerer
absoluter Dichte von 3,7 g/cm³, mittlerer Schüttdichte von
2,2 g/cm³) wurden nach den in dem U.S Patent Nr. 3,493,403,
Spalten 6 bis 8 und U.S. Patent Nr. 2,960,594 offenbarten
Verfahren hergestellt; wobei die Zusammensetzung in
Gewichtsprozenten betrug: TiO₂ 47%, BaO 28%, SiO₂ 13%, Na₂O
8%, B₂O₃ 3%, K₂O 1%.
Die Bezeichnung und Bezugsquellen anderer Filterhilfs
mittel und Filtermedien sind:
Perlit - aufgeschäumtes amorphes Mineralgestein, Silbrico, Hodgkins, IL;
EmporeTM Extraction Disk (Extraktionsfilterplatte) - 3M, St. Paul, MN;
GMFTM 150 - WhatmanTM Glas-Mikrofaser-Vorfilter, Whatman Co., Inc.;
Kieselgur (Diatomeenerde, auch als Infusorienerde bezeichnet) - Fisher Scientific Co., Pittsburgh, PA, Kat.-Nr. 122-3;
Sand - Fisher Scientific Co., Kat.-Nr 5150-3;
Papierpulpe - Schleicher & Schuell, Keene, NH, Kat.-Nr. 07250;
SpheriglassTM (Natronkalkglas-Kugeln ASOOOTM, mittlerer Durchmesser 12 Mikrometer), Potter Industries, Inc., Parsippany, NJ;
Natronkalk- oder Borosilikat-Glasgrieß, Größe kleiner als 212 Mikrometer; G2000TM, Potter Ondustries, Inc., Parsippany, NJ;
Grundzellulose - 20 und 50 Mikrometer, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO;
ScotchliteTM Glaskugeln - 3M, St.Paul, MN;
MacroliteTM Markenkeramikkugeln - 3M, St.Paul, MN;
Zellulose-Filterpapier, Grad 40 und 41 Whatman Co., Inc., Clifton, NJ;
Zelluloseazetat-Filtermedium, Sartorius Filters, Inc., Hayward; CA;
Glasfaser-Filtermedium - GF/F Grad, Whatman Co., Inc.
Perlit - aufgeschäumtes amorphes Mineralgestein, Silbrico, Hodgkins, IL;
EmporeTM Extraction Disk (Extraktionsfilterplatte) - 3M, St. Paul, MN;
GMFTM 150 - WhatmanTM Glas-Mikrofaser-Vorfilter, Whatman Co., Inc.;
Kieselgur (Diatomeenerde, auch als Infusorienerde bezeichnet) - Fisher Scientific Co., Pittsburgh, PA, Kat.-Nr. 122-3;
Sand - Fisher Scientific Co., Kat.-Nr 5150-3;
Papierpulpe - Schleicher & Schuell, Keene, NH, Kat.-Nr. 07250;
SpheriglassTM (Natronkalkglas-Kugeln ASOOOTM, mittlerer Durchmesser 12 Mikrometer), Potter Industries, Inc., Parsippany, NJ;
Natronkalk- oder Borosilikat-Glasgrieß, Größe kleiner als 212 Mikrometer; G2000TM, Potter Ondustries, Inc., Parsippany, NJ;
Grundzellulose - 20 und 50 Mikrometer, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO;
ScotchliteTM Glaskugeln - 3M, St.Paul, MN;
MacroliteTM Markenkeramikkugeln - 3M, St.Paul, MN;
Zellulose-Filterpapier, Grad 40 und 41 Whatman Co., Inc., Clifton, NJ;
Zelluloseazetat-Filtermedium, Sartorius Filters, Inc., Hayward; CA;
Glasfaser-Filtermedium - GF/F Grad, Whatman Co., Inc.
Hundert (100) Milliliter einer gemälzten Getränkeprobe
(Heilemann′s Old Style Beer) wurde durch eine EmporeTM-Extraktionsfilterplatte
(3M, St. Paul, MN;) geleitet, welche
in einer Filtrationsvorrichtung (Millipore Corporation Kat. -
Nr XX10-047-30) mit 47 mm Durchmesser montiert war. Der Druck
war auf etwa 125 mm Quecksilbersäule (auch als etwa 25 inch
Quecksilbervakuum bezeichnet) in der Aufnahmeflasche unter
dem Filtermedium reduziert, um die Antriebskraft für die
Filtration zur Verfügung zu stellen. Die Durchlaufzeit ohne
Filterhilfsmittel war 23,9 Minuten. Drei (3) Kubikzentimeter
Glasperlen mit 40 Mikrometer Durchmesser, wie im U.S.
Patent Nr. 3,493,403 beschriebene erzielt, mit
einer Zusammensetzung von 55% TiO₂, 38% BaO, 7% ZnO, einer
absoluten Dichte von 4,7/cm³ und einer Schüttdichte von 2,75
g/cm³, wurden in den Behälter der Filtrationsvorrichtung
eingefüllt und bildeten ein gepacktes Bett von etwa 2,6 mm
Höhe auf der Oberfläche einer zweiten EmporeTM-Extraktions
filterplatte. Die Durchlaufzeit verringerte sich um 76% auf
6,3 Minuten. Auf einer dritten EmporeTM-Extraktionsfilter
platte wurden drei Kubikzentimeter Silikatsand (Fischer
Katalog-Nr. S-150-3) in den Behälter der Filtrationsvorrich
tung aufgeschüttet und ein gepacktes Bett auf der Oberfläche
der EmporeTM-Extraktionsfilterplatte mit ungefähr derselben
Tiefe wie bei den Glasmikroperlen ausgebildet. Das Hinzufügen
des Silikatsands reduzierte jedoch die Durchlaufzeit nicht,
sondern verlängerte sie um 71% auf 40,8 Minuten.
Ein Liter Wasser wurde auf einen 100ppb-Pegel mit einer
Gruppe charakteristischer Phtalatverbindungen, wie in der
nachstehenden TABELLE I dargestellt, angereichert und durch
die Filtrationsvorrichtung des Beispiels 1 (ohne und mit
Glasmikroperlen zweier verschiedener Dichten) geleitet, um
den Extraktionswirkungsgrad einer EmporeTM-Extraktionsfilter
platte zu vergleichen.
Vier Phtalatverbindungen wurden überprüft: Dimetyl-,
Diethyl-, Di-n-Butyl und Di-n-oktylphtalat. Die prozentuale
Rückgewinnung ist als das Gewichtsverhältnis der aus der
EmporeTM-Extraktionsfilterplatte herausgelösten extrahierten
Verbindung dividiert durch die bekannte, der Probe ursprüng
lich zugefügte Menge, multipliziert mit 100, definiert. Es
wurden Versuche in der Filtrationsvorrichtung von Beispiel 1
mit einem Druck von 125 mm Quecksilbersäule in der Aufnahme
flasche unter dem Filtermedium durchgeführt. Die Probengröße
der Wassermatrix war 1 Liter. Die Daten sind in der nach
stehenden Tabelle dargestellt.
Die Daten der TABELLE I zeigen, daß die Glasperlen inert
waren und die Phtalatverbindungen nicht irreversibel adsor
bierten.
Glasperlen mit einer absoluten Dichte von 4,7g/cm³ und
einer Teilchengröße von 40 Mikrometern wurden in einem
direkten Vergleich von Filterhilfsmitteln mit verschiedenen
Wassermatrizen geprüft. Verschiedene Vorfiltermedien wurden
ebenfalls untersucht. In allen Fällen war das für diese
Untersuchung verwendete Filtermedium, die EmporeTM-Extrak
tionsplatte, mit der Ausnahme eines Versuchs, bei dem kein
Filtermedium eingesetzt wurde, wenn die Glasmikroperlen als
Filter verwendet wurden. Verschiedene Wassermatrizen wurden
überprüft: Seewasser (als Beispiel für ein stehendes Wasser
mit Frischwasserzufuhr, Teichwasser (als Beispiel für ein
stehendes Gewässer (St. Wa.) mit Ablaufzufuhr), Flußwasser
(als Beispiel für fließendes Gewässer (Fl. Wa.) mit langsamer
Strömung; zwei Proben dieses Wassers wurden untersucht. Von
der mit "Langsam A" (La. A) gekennzeichneten Probe wurde ange
nommen, daß sie eine normale Schwebstoffkonzentration ent
hielt. Die mit "Langsam B" (La. B) gekennzeichnete Probe war
wesentlich stärker mit Schwebstoffen belastet, da sie inner
halb 12 Stunden nach einem schweren Regenfall genommen
wurde); POTW-Wasser (Auslaufwasser einer öffentlichen Klär
anlage) und Wildbachwasser (als Beispiel für fließendes
Wasser mit schneller Strömung). Zu den weiteren getesteten
Filterhilfsmitteln gehörten: Kieselgur, Sand, Filterpapier,
Papierpulpe und Perlit. Alle Tests wurden mit einer 90 mm
Filtrationsvorrichtung (Millipore Corp. Katalog-Nr. 90-753-2)
mit einem Druck von 250 mm Hg (20 inch Quecksilbervakuum) in
der Aufnahmeflasche durchgeführt. Die Probengröße war 1
Liter. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden TABELLE II
dargestellt.
Die Daten von TABELLE II zeigen, daß der geschichtete
Filterverbund der vorliegenden Erfindung die reproduzier
barste Verbesserung der Filtrationszeiten für die getesteten
Wasserproben erbrachte. Zusätzlich zeigten die Daten, daß die
Glasmikroperlen auch alleine ein nützliches Filtermedium
darstellten.
Es wurden Mikroperlen im direkten Vergleich mit einer
Anzahl von Filterhilfsmitteln an verschiedenen Wassermatrizen
untersucht. Glasmikroperlen mit einer Absolutdichte von 4,7
und 3,7 g/cm³ und unterschiedlichen Teilchendurchmessern
wurden mit verschiedenen im Handel erhältlichen Filterhilfs
materialien verglichen. Die für diese Versuche verwendeten
Filtermedien waren: EmporeTM-Extraktionsfilterplatten, Glas
faserfilter (GF/F-Grad, Whatman Co., Inc.) Zellulosefilter
papiere (Grad 40 und 41′ Whatman Co., Inc.); und 0,45-Mikro
meter Zelluloseazetatfiltermedien, (Sartorius Co). Es wurden
zwei Wassermatrizen untersucht, Teichwasser und Auslauf-POTW-Wasser.
Weitere untersuchte Filterhilfsmittel waren Kiesel
gur, Sand, Grundzellulose (Schleicher & Schuell, Keene, NH),
Perlit, MacroliteTM-Markenhohlkeramikkugeln (3M Company, St.
Paul, MN), ScotchliteTM-Markenglaskugeln (3M Company, St.
Paul, MN) und Spheriglass Ganzglaskugeln (Potter Industries,
Parsippany, NJ). Alle Untersuchungen wurden mit der
Filtrationseinrichtung des Beispiels 3 unter identischen
Betriebsbedingungen durchgeführt. Die Daten sind in der
nachstehenden TABELLE III dargestellt.
Die Daten der TABELLE III zeigen, daß im allgemeinen
Vorfilterteilchen mit kleinerem Durchmesser die Durchflußrate
durch das Filtermedium erhöhen. Glasperlen mit 40 Mikrometer
werden bevorzugt und erbrachten mindestens so gute und häufig
bessere Leistungen als herkömmliche Filterhilfsmittel. Es
wurden gestufte Betten mit Glasperlen (z. B. 40, 60 und 80
Mikrometer) eingesetzt und gezeigt, daß diese als Filter
hilfsmittel nützlich sind.
Die Wirkung der Dichte wurde durch die Zeiterfassung des
Intervalls zwischen der Eingabe der Wasserprobe und dem
Zeitpunkt, an dem der Behälterraum wieder klar wird,
quantifiziert. Das Eingießen einer Flüssigkeit in den
Behälter der Filtrationsvorrichtung bewirkte eine Verlagerung
des trockenen Filterhilfsmittels aufgrund der während des
freien Falls der Flüssigkeit auf den Boden des Behälters
erzeugten kinetischen Energie. Dieses erzeugte ein milchiges
Aussehen in dem Behälter, bis sich das Filterhilfsmittel
wieder in das gepackte Bett am Boden des Behälters abgesetzt
hatte. Die Zeit wurde gemessen, welche vom Zeitpunkt der
Eingabe der Flüssigkeit verstrich, bis man wieder durch den
Behälter sehen konnte. Die Versuche wurden mit der
Filtrationsvorrichtung des Beispiels 2 unter denselben
Betriebsbedingungen durchgeführt. Die Daten für diese Unter
suchung sind in der nachstehenden TABELLE IV aufgelistet.
Die Daten von TABELLE IV zeigen daß sich die Glasperlen
schneller als Kieselgur absetzen (Wiederherstellung des Bettes).
Die Absetzzeit von Kieselgur kann durch eine Vor-Befeuchtung
beschleunigt werden, was das Bett dichter packt und die
Filtrationsrate verlangsamt.
Die Wirkung der Filterhilfsmittel auf den Druckabfall in
der Filtrationsvorrichtung wurde ebenfalls untersucht. Die
Erhöhung des von 40-Mikrometer Glasperlen mit 4,7g/cm³
bewirkten Druckabfalls wurde gegen den von Kieselgur
bewirkten Druckabfall verglichen. Kieselgur wurde in drei
Formen untersucht, als ein dem Volumen der Glasperlen
gleiches lose gepacktes Volumen, als dicht gepacktes
Kieselgurvolumen, welches wiederum dem der Glasperlen gleich
war, und als Gewichtsäquivalent zu dem Gewicht der
Glasperlen. Um nur den Einfluß des Druckabfalls zu messen,
wurde ultrareines Wasser als Flüssigphase für diese
Untersuchung verwendet, so daß die Durchlaufzeit nicht durch
ein Zusetzen des Filtermediums beeinflußt wurde. Die Erhöhung
des Druckabfalls wurde zur Erhöhung der Gesamtdurchlaufzeit
gegenüber der Durchlaufzeit ohne Verwendung der Filterhilfsmittel
in Beziehung gesetzt. Zwei Filtermedien, Zellulosefilter
papier mit 8 und 20 Mikrometer Nennweite wurden verwendet.
Die Untersuchung wurde mit der Filtrationsvorrichtung von
Beispiel 2 unter denselben Betriebsbedingungen durchgeführt.
Die Daten sind in der nachstehenden TABELLE V aufgelistet.
Die Daten der TABELLE V zeigen, daß mit der Verlangsamung
der Durchlaufrate das Kieselgur dazu tendierte, sich mehr und
mehr dichter zu packen und so die Durchlaufzeit noch weiter
verlängert. Der Effekt verschlechterte sich, je mehr Kiesel
gurgewicht eingesetzt wurde. In einigen Fließgewässern blieb
das Kieselgur lange genug im Schwebezustand, um eine dichte
Packung zu verhindern. Im Mittel wies jedoch das Glasperlen-Filterhilfsmittel
einen niedrigeren Druckabfall pro Volumen
einheit oder Gewichtseinheit im Vergleich zu Kieselgur auf.
Es wurde ein detaillierter Vergleich bezüglich des
Wirkungsgrades der 40-Mikrometer Glasperlen mit 4,7 g/cm³
gegenüber Kieselgur mit einer Fließwasserprobe mit einem
niedrigen (nicht-deformierbaren) Sedimentanteil ausgeführt.
Die Filtrationen wurden unter Verwendung der Filtrations
vorrichtung von Beispiel 2 unter denselben Betriebsbe
dingungen und Empore Extraktionsplatten als Filtermedium
ausgeführt. Die Daten sind in der nachstehenden Tabelle VI
dargestellt.
Die Daten von Tabelle VI zeigen, daß sowohl auf Basis
gleichen Gewichts als auch gleichen Volumens die Glasperlen
Kieselgur in der Abscheidung von Sediment aus Wasser (durch
kürzere Durchlaufzeit) übertreffen.
Verschiedene Modifikationen und Änderungen dieser
Erfindung werden für Fachleute auf diesem Gebiet offen
sichtlich werden, ohne von den Umfang dieser Erfindung
abzuweichen. Es sollte selbstverständlich sein, daß diese
Erfindung nicht auf die ausgeführten Darstellungsbeispiele
eingeschränkt ist.
Claims (10)
1. Geschichteter Filterverbund mit:
einem Filtermedium mit
einer Porengröße von höchstens 25 Mikrometern, und
einer an dessen Anströmoberfläche angeordneten Schicht nicht-poröser, im wesentlichen sphärischer Glasmikroper len als Filterhilfsmittel, wobei die Glasmikroperlen Metalloxid enthalten und
eine mittlere Größe im Bereich von 1 bis 90 µm und
eine Oberfläche im Bereich von 0,01 bis 5,0 m²/g aufwei sen.
einem Filtermedium mit
einer Porengröße von höchstens 25 Mikrometern, und
einer an dessen Anströmoberfläche angeordneten Schicht nicht-poröser, im wesentlichen sphärischer Glasmikroper len als Filterhilfsmittel, wobei die Glasmikroperlen Metalloxid enthalten und
eine mittlere Größe im Bereich von 1 bis 90 µm und
eine Oberfläche im Bereich von 0,01 bis 5,0 m²/g aufwei sen.
2. Verbund nach Anspruch 1, wobei die Glasmikroperlen eine
Oberfläche im Bereich von 0,01 bis 2,0 m²/g aufweisen.
3. Verbund nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Glasmikroper
len eine mittlere Größe im Bereich von 10 bis 60 µm auf
weisen.
4. Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
Glasmikroperlen eine mittlere absolute Dichte im Bereich
von 2,0 bis 6,0 g/cm³ aufweisen.
5. Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Fil
termedium aus der aus Membranen, Papieren, Drahtsieben
(Gaze), Geweben, Vliesen und sorptiven oder aktiven
Teilchen in einer Säule bestehenden Gruppe gewählt wird.
6. Verbund nach Anspruch 5, wobei das Vlies aus der aus Pa
pieren und Polymeren bestehenden Gruppe gewählt wird.
7. Verbund nach Anspruch 5 oder 6, wobei das Vlies mit
Teilchen belegt ist.
8. Verbund nach Anspruch 7, wobei das mit Teilchen belegte
Vlies Polytetrafluorethylengewebe aufweist.
9. Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die
Glasmikroperlen ein Verbund von Schichten sind, um eine
stufige Anordnung der Glasmikroperlen zu bilden.
10. Verwendung eines geschichteten Filterverbundes nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Filterung eines flüssi
gen Gemisches mit Schwebstoffen.
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