DE4401257A1 - Hubwagen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hubwagen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Flurförderzeuge sind aus Gründen der Standsicherheit häufig
als Vierradfahrzeuge ausgeführt. Ein derartiges Fahrwerk
hat den Vorteil einer breiten Stützbasis (Standviereck),
ist jedoch statisch überbestimmt, was zu ungleichmäßigen
Radlastverteilungen und somit zu Traktions-, Brems- und
Lenkproblemen sowie zu Verspannungen im Fahrzeugrahmen
führen kann, wenn unebene Bodenverhältnisse vorliegen.
Zur Lösung des aufgezeigten Problems sind verschiedene
Möglichkeiten bekanntgeworden. So kann etwa eine Achse des
Fahrzeugs pendelnd aufgehängt werden. Aus der DE 30 09 195
ist ferner bekanntgeworden, einen Hublader innerhalb der
Radbasis querzuteilen und ein Pendelgelenk zwischen den
Fahrzeugteilen vorzusehen. Weiterhin können alle vier
Räder des Fahrzeugs federnd aufgehängt werden.
Aus der EP 0 530 742 ist ein Flurförderzeug mit Vierrad
fahrwerk bekanntgeworden, bei dem die Räder zumindest
einer Fahrzeugseite lastausgleichend miteinander verbunden
sind. Dadurch wird eine statische Unbestimmtheit vermieden
und zugleich eine im Hinblick auf die Stabilität des Flur
förderzeugs günstige Anordnung eines Stützdreiecks er
reicht. Eine statische Unbestimmtheit wird auch mit Hilfe
von tordierbaren Kopplungsgliedern zwischen Fahrzeugteilen
erreicht, wie in DE 38 08 007 beschrieben.
Schließlich sind Fünfradfahrwerke für Flurförderzeuge
bekanntgeworden, bei denen das gelenkte, bremsbare An
triebsrad federnd aufgehängt ist, um einen nahezu konstan
ten Antriebsraddruck und damit eine ausreichende Traktion
zu erzielen. Alternativ können zwei der vier Stützräder
federnd aufgehängt sein.
Die erwähnten Lösungen zum Stand der Technik haben einen
oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Nachteile. Sie
erfordern einen erhöhten Raumbedarf, sind technisch auf
wendig und weisen ein ungünstiges dynamisches Fahrverhal
ten auf. Ferner liegt ein lastunabhängiger Raddruck am
Antriebsrad vor, was bei beladenem Fahrzeug ungünstig ist,
da dann größere Radumfangskräfte übertragbar sein müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hubwagen
zu schaffen, der mit einem einfach gebauten, raumsparenden,
statisch bestimmten Vierradfahrwerk ausgestattet ist.
Die Erfindung geht von einem an sich bekannten Hubwagen
oder Hublader aus, wie er etwa aus der DE 38 08 007 oder
DE 41 36 820 bekanntgeworden ist. Der Hubwagen ist in ein
Antriebsteil und ein Lastteil, das vertikal am Antriebs
teil geführt ist, unterteilt. Der zumeist eine Lastgabel
aufweisende Lastteil oder die Radarme weisen pro Arm ein
Gestänge auf, das mit einem Schwenkhebel verbunden ist,
das ein Lastrad lagert. Am anderen Ende ist das Gestänge,
zumeist über einen Umlenkhebel, mit einem Widerlager am
Antriebsteil verbunden. Am Antriebsteil sind ein Stützrad
und ein Antriebsrad angeordnet. Durch Betätigung des Hub
zylinders erfolgt ein Anheben des Lastteils, wobei die
Lasträder durch Verschwenkung der zugeordneten Schwenk
hebel das Lastteil annähernd zur Aufstandsfläche führen.
Bei radarmgestützten Stapelfahrzeugen dient das Gestänge
unterhalb der Radarme dazu, einen sog. Initialhub zu er
zeugen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Hubwagen ist entweder das Stütz
rad oder das Antriebsrad an einem Arm einer Schwinge ge
lagert. Am anderen Arm der Schwinge ist ein Widerlager
angeordnet, gegen das ein Ende eines im Lastteil drehbar
gelagerten Umlenkhebels des Gestänges anliegt. Nach einer
Ausgestaltung der Erfindung kann am Umlenkhebel eine Lauf
rolle gelagert sein, die mit einer Widerlagerfläche an der
Schwinge zusammenwirkt, um die Reibung und den Verschleiß
bei einem Verschwenken des Umlenkhebels zu minimieren.
Mit Hilfe der Erfindung wird ein einfaches platzsparendes
und kostengünstiges Fahrwerk für gattungsgemäße Hubwagen
erhalten, das statisch bestimmt ist. Es treten keine Ver
spannungen im Fahrzeugrahmen auf und es liegen gute Trak
tions-, Lenk- und Bremsverhältnisse vor.
Wie erwähnt, kann auch das Antriebsrad in einer Schwinge
gelagert sein. Diese Ausführungsform ist insofern etwas
aufwendiger, als die Schwinge auch die Antriebs-, Lenk- und
Bremskräfte aufnehmen und die Lenkbewegung auf die
sich räumlich bewegende Antriebseinheit übertragen werden
muß. Dadurch wird jedoch der Vorteil einer lastabhängigen
Belastung des Antriebsrads bei statisch bestimmten Vier
radfahrwerken erhalten. Ferner ist die Belastung des An
triebsrads unabhängig von der Position des Lastschwer
punkts in Gabellängsrichtung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch die Draufsicht auf ein Flurförder
zeug nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1
entlang der Linie 2-2.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 2, jedoch
mit angehobener Gabel.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 3, jedoch
bei Fahrt über Bodenunebenheiten.
Fig. 5 zeigt eine vereinfachte ähnliche Darstellung wie
Fig. 1 mit angedeuteten Standdreiecken.
Fig. 6 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 5 mit an
gedeutetem Standdreieck bei wirkungsmäßiger Kopp
lung zwischen Antriebsrad und zugeordnetem Lastrad.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Flurförderzeug
weist ein Antriebsteil 10 und ein Lastteil 12 auf. Das
Antriebsteil 10 besitzt ein lenkbares und abbremsbares
Antriebsrad 14 sowie ein Stützrad 16, die nebeneinander
angeordnet sind. Das Lastteil 12 weist Gabelarme 18, 20
auf, die über Lasträder 22, 24 abgestützt sind. Die Last
räder 22, 24 sind in Schwenkarmen 26, 28 drehbar gelagert,
die bei 30 schwenkbar in den Gabelarmen 18, 20 gelagert
sind. Zwischen den Lagerpunkten 30 und den Lasträdern 22,
24 sind Schubstangen 32, 34 bei 36 angelenkt, die am ande
ren Ende an einem Umlenkhebel 38 bzw. 40 angelenkt sind.
In Fig. 2 ist der Umlenkhebel 40 bei 42 am Lastteil 12 an
gelenkt. Er weist am anderen Arm eine Laufrolle 44 auf.
Das Stützrad 16 ist in einer Schwinge 46 gelagert, die bei
48 im Antriebsteil 10 um eine horizontale Achse schwenkbar
gelagert ist. Der andere Arm der Schwinge 46 weist eine
Widerlagerplatte 50 auf, gegen die die Laufrolle 44 an
liegt. Anschläge 52, 54 am Antriebsteil 10 begrenzen die
Verschwenkung der Schwinge 46 in beiden Drehrichtungen.
Auch dem Schwenkhebel 28 ist ein Anschlag 56 zugeordnet,
der eine Verschwenkung der Lastrolle 24 in Richtung Gabel
arm 20 begrenzt.
Am Antriebsteil 10 sind an Haltern 58, 60 Führungsrollen
62, 64 gelagert, die in Führungen 64, 66 des Gabelrückens
68 geführt sind. Mit dem Gabelrücken 68 ist eine erste
Konsole 70 und mit dem Antriebsteil 10 eine zweite Konsole
72 verbunden, zwischen denen ein Hydraulikzylinder 74 an
geordnet ist. Durch Betätigung des Hydraulikzylinders
erfolgt eine Anhebung des Lastteils 12, wie in den Fig.
3 und 4 gezeigt. Die Schwenkhebel 26, 28 schwenken nach
unten, wodurch die Lasträder 22, 24 die Gabelarme parallel
zur Aufstandsebene anheben. Dies ist auch dann der Fall,
wenn der Boden uneben ist, wie in Fig. 4 gezeigt. Das
Stützrad 16 wird um den Betrag x1 abgesenkt, was zu einer
entsprechenden Verschwenkung der Schwinge entgegengesetzt
der Uhrzeigerrichtung erfolgt. Das Lastrad 24 wird um den
Betrag x2 angehoben. Man erkennt mithin, daß durch die
vorgenommene Konstruktion eine nahezu gleichmäßige Rad
lastverteilung zwischen dem Lastrad 24 und dem Stützrad
16 erfolgt. Diese ist abhängig von den gewählten Hebelarm
verhältnissen und der Stellung der einzelnen Hebelarme.
Durch die beschriebene Art der Fahrwerksausführung erhält
das Fahrzeug gemäß Fig. 5 ein Standdreieck, das gebildet
wird durch die Verbindungslinie zwischen Antriebsrad 14
und Lastrad 22 sowie durch die Verbindungslinien von An
triebsrad 14 bzw. Lastrad 22 zu einem imaginären Punkt B
auf der Verbindungslinie vom Aufstandspunkt 80 des Stütz
rades 16 zum Lastrad 24. Die Position des Punktes B auf
der Verbindungslinie und die Lage der Verbindungslinie
selbst wird von der Fahrtrichtung (Stützrad 16 schwenkt
nach vorn bzw. hinten), den gewählten Hebelarmverhältnis
sen sowie der Hubhöhe h (Fig. 3) bestimmt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6, in der Teile, die mit
Teilen der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 5 gleich
sind, mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, denen ein
Index a hinzugefügt ist, ist nicht das Stützrad 16a, son
dern das Antriebsrad 14a in der Verbindung mit dem zuge
ordneten Lastrad 22a gebracht, und zwar auf die gleiche
Weise, wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt. Wie schon
erwähnt, ist eine derartige Anordnung konstruktiv zwar
aufwendiger, da die Schwinge (in Fig. 6 nicht gezeigt), in
der jetzt der Antrieb drehbar gelagert ist, auch die An
triebs-, Lenk- und Bremskräfte aufnehmen muß und die Lenk
bewegungen auf die sich räumlich bewegende Antriebseinheit
übertragen werden müssen. Sie hat jedoch den Vorteil einer
lastabhängigen Belastung des Antriebsrads 14a bei einem
statisch bestimmten Vierradfahrwerk. Eine Besonderheit
dieser Anordnung ist die Tatsache, daß die Belastung des
Antriebsrads 14a unabhängig von der Position des Last
schwerpunktes in Gabellängsrichtung ist. Unter der Annah
me, daß der Lastschwerpunkt Q·g auf der Fahrzeugmittel
linie liegt, verteilt sich die Last je zur Hälfte auf bei
de Fahrzeugseiten. Es gilt
F24a + F16a = F14a + F22a = 1/2 · Q · g
wobei
F24a = Zusatzlast am Lastrad 24a infolge Last Q
F16a = Zusatzlast am Stützrad 16a infolge Last Q
F14a = Zusatzlast am Antriebsrad 14a infolge Last Q
F22a = Zusatzlast am Lastrad 22a infolge Last Q
Q = Last in kg
g = Erdbeschleunigung in m/s² sind.
F24a = Zusatzlast am Lastrad 24a infolge Last Q
F16a = Zusatzlast am Stützrad 16a infolge Last Q
F14a = Zusatzlast am Antriebsrad 14a infolge Last Q
F22a = Zusatzlast am Lastrad 22a infolge Last Q
Q = Last in kg
g = Erdbeschleunigung in m/s² sind.
Die Verteilung der Last 1/2·Q·g auf das Stützrad 16a und
das Lastrad 24a hängt auf der Stützradseite von der Posi
tion des Lastschwerpunkts in Gabellängsrichtung ab. Es gilt
F24a·a = F16a·b
wobei
a = Abstand des Lastschwerpunktes von der Last achslinie
b = Abstand des Lastschwerpunktes vom Aufstands punkt des Stützrades 16a ist.
a = Abstand des Lastschwerpunktes von der Last achslinie
b = Abstand des Lastschwerpunktes vom Aufstands punkt des Stützrades 16a ist.
Für den Fall, daß der Lastschwerpunkt auf der Lastachs
linie liegt, also a = Null ist, ändert sich die Belastung
des Stützrades nicht und der Anteil 1/2 Q·g wird vom Last
rad 24a übernommen.
Auf der Antriebsseite hingegen ist die Verteilung des An
teils 1/2 Q·g nur abhängig von der gewählten bzw. sich ein
stellenden Geometrie der Hebelarme (Bodenunebenheiten,
auch Hubbewegung) und der Wirkverbindung zwischen An
triebs- und Lastrad. Dieser drückt sich aus in der Form
des Standdreiecks und somit in dem Verhältnis der Strecken
c und d. Es gilt
F14a·d = F22a·c
wobei
c = Abstand des imaginären Aufstandspunkts B vom Lastrad 22a
d = Abstand des imaginären Aufstandspunkts B vom Antriebsrad 14a ist.
c = Abstand des imaginären Aufstandspunkts B vom Lastrad 22a
d = Abstand des imaginären Aufstandspunkts B vom Antriebsrad 14a ist.
Auch für den Fall, daß der Lastschwerpunkt auf der Last
achslinie liegt, übernimmt das Antriebsrad 14a einen de
finierten Anteil. Es gilt
F14a + F22a = 1/2·Q·g und F22a = F14a·d/c und somit
F14a·(1+d/c) = 1/2·Q·g.
Die Hebelarmverhältnisse sind so zu wählen, daß die Rad
last des Antriebes im Rahmen der zulässigen Grenzen mög
lichst groß ist, der Fahrzeuggesamtschwerpunkt mges·g, der
aus dem Fahrzeugschwerpunkt mfzg·g und dem Lastschwerpunkt
Q·g resultiert, jedoch immer innerhalb des Standdreiecks
liegt. Er kann sich je nach Beladung innerhalb der Strecke
e im Standdreieck verschieben und fällt bei leerem Fahr
zeug mit dem Punkt mfzg·g zusammen. Wird bei dynamischen
Belastungen (Beschleunigungen, Verzögerungen, Kurvenfahrt)
das Standmoment zur jeweiligen Kippkante, zum Beispiel
Mstand = mges·g·f, kleiner als das Moment aus horizontaler
Trägheitskraft und Schwerpunktshöhe, so führt dies zum
Abheben des Stützrades 16a oder des Lastrades 24a, während
das Antriebsrad 14a und das Lastrad 22a immer eine aus
reichende Radlast zur Fahrzeugbeherrschung besitzen. f ist
dabei senkrechter Abstand des Gesamtschwerpunktes zur je
weiligen Kippkante.
Claims (4)
1. Hubwagen, mit einem Antriebsteil und einem am Antriebs
teil vertikal geführten anhebbaren Lastteil, wobei das
Lastteil eine Lastgabel oder ein Radarmpaar mit in
Schwenkhebeln gelagerten Lasträdern und ein innerhalb
der Gabel- oder Radarme verlaufendes, an den Schwenk
hebeln angelenktes und mit einem Widerlager am An
triebsteil zusammenwirkendes Hubgestänge aufweist und
wobei das Antriebsteil ein lenk- und bremsbares An
triebsrad und ein Stützrad aufweist, und einer zwischen
Antriebsteil und Lastteil angeordneten Hubvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrad (16, 16a) oder
das Antriebsrad (14, 14a) an einem Arm einer Schwinge
(46) gelagert ist und daß am anderen Arm der Schwinge
(46) ein Widerlager (50) angeordnet ist, gegen das ein
Ende eines im Lastteil (12, 12a) drehbar gelagerten
Umlenkhebels (40) des Gestänges anliegt.
2. Hubwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Laufrolle (44) am Umlenkhebel (40) mit einer Wider
lagerfläche an der Schwinge (46) zusammenwirkt.
3. Hubwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß am Gabel- oder Radarm (20) ein Anschlag (55) vorge
sehen ist, der die Bewegung des Schwenkhebels (28) in
Richtung Gabel- oder Radarm (20) begrenzt.
4. Hubwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß beiden Armen der Schwinge (46) ein
Anschlag (52, 54) zugeordnet ist, die eine Schwenkbe
wegung der Schwinge (46) in beiden Drehrichtungen be
grenzen.
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