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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines sphärischen
Granulums, und insbesondere auf ein Verfahren, bei welchem sphärische Granula
Lactose aufweisen und als Träger
für Arzneimittel
und Nahrungsmittel geeignet sind.
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In
jüngster
Zeit hat man beträchtliche
Fortschritte hinsichtlich der Technik für eine gesteuerte Abgabe bei
Medikamenten (beispielsweise bei Depotpräparaten und Arzneimitteln mit
einem erst im Darm löslichen Überzug)
erzielt. Hierbei wird häufig ein
Freigabe- bzw. Abgabesteuerverfahren eingesetzt, bei dem die Oberfläche von
mit einer medizinischen Schicht und einer die Abgabe beeinflussenden Schicht überzogen
wird, und gegebenenfalls werden mehrere Arten von überzogenen
Teilchen, welche unterschiedliche Dicken hinsichtlich der Überzugsschicht
voneinander haben, in eine Kapsel eingebracht, um ein Präparat zu
erhalten, welches eine gleichmäßigere Depotabgabe
gestattet.
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Im
Allgemeinen sind die sphärischen
Teilchen, die bei diesem Verfahren zum Einsatz kommen, aus Sucrose
oder einem Gemisch aus Sucrose und Stärke hergestellt. Um sphärische Teilchen
zu erhalten, werden die Nuclei der kristallinen Sucrose in eine
zentrifugale Fließbettgranuliervorrichtung
eingebracht, und dann wird feines Pulver aus Sucrose oder ein Gemisch
aus Sucrose und Stärke
in die Granuliervorrichtung eingesprüht, um einen Überzug auf den
Nuclei zu erstellen, während
eine Sucroselösung oder
ein Lösungsgemisch
aus Sucrose und Stärke als
ein Bindemittel eingesprüht
wird.
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Jedoch
haben die üblichen
sphärischen
Teilchen, welche aus Sucrose oder einem Gemisch aus Sucrose und
Stärke
hergestellt sind und das übliche Herstellungsverfahren
die folgenden Nachteile.
- (1) Die Wasserlöslichkeit
von Sucrose ist sehr hoch, und daher kann der Einsatz einer wäßrigen Flüssigkeit
zum Überziehen
der Oberfläche
der sphärischen
Teilchen mit medizinisch wirksamen Schichten und die Depotabgabe
beeinflussenden Schichten bewirken, daß die Teilchen aneinander agglomerieren
und an der Wand der Granuliervorrichtung haften. Ferner kann zum
Zeitpunkt des Aufbringens der Arzneimittelzubereitung bzw. des medizinisch
wirksamen Stoffes auf den Nuclei Sucrose aus der Arzneimittelzubereitung
austreten, wenn Wasser eindringt, wodurch die Zubereitung ihre Form
und das Depotabgabeverhalten verliert, bevor sie ihrer eigentlichen
bestimmungsgemäßen Wirkung
zugeführt
worden ist.
- (2) Der Kalorienwert von Sucrose kann für Diabetiker von Nachteil sein.
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Um
diese Schwierigkeiten zu überwinden, wurde
der Einsatz von sphärischen
Teilchen ausschließlich
hergestellt aus kristalliner Zellulose für ein Verhalten mit einer gesteuerten
Depotabgabe vorgeschlagen (hierzu wurden Vorträge beim 7. Symposium für Preparation
and Particle Design am 24. und 25. Okt. 1990, Seite 89, gehalten).
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Obgleich
sphärische
Teilchen, welche aus kristalliner Zellulose hergestellt sind, die
vorstehend genannten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit sphärischen
Teilchen überwinden
können,
die aus Sucrose oder einem Gemisch aus Sucrose und Stärke hergestellt
sind, führen
diese zu neuen und schwierigen, eigenen Problemstellungen. Da kristalline
Zellulose in Wasser unlöslich
ist, wird ein großer Zeitraum
für die
Zersetzung benötigt,
und manchmal verhindert die die Depotabgabe steuernde und beeinflussende
Schicht eine vollständige
Abgabe des medizinischen Wirkstoffes oder die sphärischen
Teilchen werden ohne Verdauung ausgeschieden, wodurch beim Patienten
ein Mißtrauen
hinsichtlich der Wirksamkeit der Arzneimittelzubereitung bzw. des Arzneimittels
hervorgerufen wird.
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Ein
weiteres, verbessertes Verfahren unter Einsatz von Lactose-Granula
wurde vorgeschlagen, und ein Herstellungsverfahren und die physikalischen
Eigenschaften derartiger sphärischer
Granula sind in Miyake et al. "Spheronizing
Mechanism and Properties of Spherical Granules", YAKUZAIGAKU (Pharmacology) Band 33,
Nr. 4 (1973), Seiten 161 bis 165 angegeben.
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Jedoch
sind die Lactose-Granula, die man bei dem vorstehend in dem angegebenen
Artikel beschriebenen Verfahren erhält, nicht sphärisch, das Seitenverhältnis (Verhältnis von
großem
Durchmesser zu kleinem Durchmesser) der Granula ist 1,3 oder größer und
als Aggregat belief sich die Fülldichte
auf 0,6 g/ml oder weniger. Somit haben diese kein unbehindertes
Fließvermögen, und
es ist schwierig, eine Kapsel mit der genau richtig dosierten Menge
zu füllen.
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In
der als nächstliegend
angesehenen
DE 1 667
038 A1 ist ein sphärisches
Laktosegranulat mit wenigstens 95 Gew.-% Lactose beschrieben, das Granüle mit einem
Durchmesser von 0,9 bis 1,1 mm aufweist.
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US 3 639 170 A zeigt
ein Lactoseprodukt in der Form von sphärischen Granula, wobei jedes
aus Lactosekristallen besteht, die kleiner als die Größe der Granula
sind. Das Produkt ist frei fließend,
in Wasser relativ schnell löslich
und hat eine Schüttdichte
von etwa 0,55 bis 0,7 Gramm pro Millimeter.
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DE 39 15 150 A1 zeigt
eine Arzneimittelzubereitung, wobei auf ein Granulat zusätzlich eine Schicht
mit dem Wirkstoff aufgebracht und dann eine Beschichtung, welche
die verzögerte
Wirkstofffreigabe ermöglicht,
vorgenommen wird.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zur Herstellung sphärischer
Granula bereitzustellen, welche frei von den vorstehend genannten
Schwierigkeiten der sphärischen
Teilchen sind, welche aus Sucrose oder einem Gemisch aus Sucrose
und Stärke,
aus kristalliner Zellulose oder Lactose hergestellt sind.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines sphärischen
Granulums erreicht, wie es im unabhängigen Anspruch 1 angegeben
ist. Die abhängigen
Ansprüche
2 bis 4 beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen des Herstellungsverfahrens nach
Anspruch 1.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
betrifft das Herstellen eines sphärischen Granulums mit wenigstens
95 Gew.-% Lactose, einem Verhältnis
von großem
Durchmesser zu kleinem Durchmesser von 1,2 oder weniger, einer Aggregatfülldichte
von 0,7 g/ml oder mehr und einem Ruhewinkel von 35° oder weniger.
Der vorstehend angegebene Lactosegehalt (95 Gew.-% oder mehr) ist
in Größen des
nichtflüchtigen
Inhalts angegeben.
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Erfindungsgemäß werden
insbesondere bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren Teilchen
mit Lactose in eine Granulier- und Überzugsvorrichtung eingebracht,
welche mit einer Drehscheibe ausgestattet ist, welche ein glattes
Flächenteil
zur Kontaktierung mit dem Granula hat, und werden während der
Ausführung
einer Drehbewegung der Drehscheibe eine Lactoselösung und gegebenenfalls ein Bindemittel
versprüht.
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Die
Komponenten aus Lactose, welche in das sphärische Granulum eingebracht
werden, sind keinen Beschränkungen
unterworfen. Beispielsweise können
Saccharide, wie Stärke,
Dextrin, Pullulan und Sucrose; Zellulose; und Bindemittel, wie Hydroxypropylzellulose,
Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose und Carboxymethylzellulose,
eingesetzt werden. Jedoch sind die zulässigen Komponenten nicht auf
diese Materialangaben beschränkt,
und es können
natürlich
auch andere Materialien zur Anwendung kommen. Ferner wird insbesondere
ein Granulum bevorzugt, welches im Wesentlichen nur aus Lactose
hergestellt ist.
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Das
Verhältnis
von großem
zu kleinem Durchmesser des sphärischen
Granulums ist 1,2 oder weniger. Wenn die Oberfläche des Granulums mit einer
medizinisch wirksamen Schicht und einer die Depotabgabe steuernden
Schicht versehen ist, ist es im Hinblick auf die gesteuerte Depotabgabe wesentlich,
dass diese Schichten eine gleichmäßige Dicke haben. Je weiter
sich das Granulum einer exakten Kugelgestalt annähert, desto gleichmäßiger wird
die Dicke der jeweiligen Überzugsschicht.
Um makroskopisch den Sphärizitätsgrad der
Granula zu bestimmen, ist es zweckmäßig, das Verhältnis von großem zu kleinem
Durchmesser zu messen. Granula, welche ein Verhältnis von größer als
1,2 haben, sind als Nuclei für
die Verwendung mit einer zweckbestimmten Depotabgabe ungeeignet.
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Hinsichtlich
der Eigenschaften der Granula als Aggregate sind sowohl die Fülldichte
als auch der Ruhewinkel von Bedeutung. Die Fülldichte ändert sich mit der Granulumgestalt,
der Dichte und der Teilchengrößenverteilung.
Bei Granula zum Einsatz mit einer bestimmungsgemäßen steuerbaren Depotabgabe
ist eine eng begrenzte Teilchengrößenverteilung eine wesentliche
Voraussetzung. Die Fülldichte dient
als eine Verbundgröße für die Gestalt
und die Dichte.
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Bei
Granula, welche ein Verhältnis
von großem
Durchmesser zu kleinem Durchmesser von 1,2 oder kleiner haben, beeinflussen
die semimikroskopischen Teilchenbildungen, wie die Oberflächenunregelmäßigkeit
und Winkelvorsprünge,
die Fülldichte. Je
größer diese
semimikroskopischen Abweichungen von der exakten Kugelgestalt sind,
desto kleiner wird die Fülldichte.
Granula mit niedrigerer Dichte sind weniger hart.
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Es
wird daher eine große
Fülldichte
bevorzugt. Es hat sich gezeigt, daß sich bei praktischen Anwendungsfällen die
Fülldichte
von Lactose-Granula auf 0,7 g/ml oder mehr und vorzugsweise auf
0,75 g/ml oder mehr belaufen sollte.
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Ferner
steht der Ruhewinkel ebenfalls in Wechselbeziehung zu der vorstehend
angegebenen semimikroskopischen Gestalt der Granula und ihrer Oberflächenrauhigkeit.
Es hat sich gezeigt, daß bei Granula
für ein
gutes gesteuertes Depotverhalten der Ruhewinkel 35° oder weniger,
vorzugsweise 33° oder weniger,
betragen sollte.
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Um
sphärische
Granula mit diesen Eigenschaften erfindungsgemäß herzustellen, wird erfindungsgemäß eine Granulier-
und Beschichtungsvorrichtung eingesetzt, welche mit einer horizontalen Drehscheibe
ausgestattet ist, bei der die Scheibenoberfläche an dem Teil glatt ist,
welcher in Kontakt mit den Granula kommt. Mehrere Granulier- und Überzugsvorrichtungen,
welche diese Erfordernisse erfüllen,
sind verfügbar,
wobei zentrifugale Fließbettgranuliervorrichtungen
("CF Granulier vorrichtungen", hergestellt von
Freund Industrial Co., Ltd.) und Granulier- und Überzugsvorrichtungen mit eingeschlossen
sind, welche mit einer Drehscheibe mit einer glatten Oberfläche ausgestattet
sind, welche ein Ventilationsteil im Boden des Fließbetts hat
("Spir-A-Flow" und "Flow Coater with
Rotor Container",
beide hergestellt von Freund Industrial Co., Ltd.).
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Nach
von den Erfindern durchgeführten
Untersuchungen hat die Granuliervorrichtung, die bei dem vorstehend
angegebenen Artikel von Miyake bezüglich Lactose-Granula (YAKUZAIGAKU
(Pharmacology), Band 33, Nr. 4 (1973), Seiten 161 bis 165) (MARUMERIZER,
hergestellt von Fuji Powdal Co.) zum Einsatz kommt, keine Drehscheibe
mit einer glatten Oberfläche.
Vielmehr hat diese Vorrichtung eine Reibplatte. Dieser Unterschied
stellt eine der Ursachen dafür
dar, daß man
mit dieser keine guten Lactose-Granula herstellen kann. Beim Herstellungsverfahren
von sphärischem
Granulum nach der Erfindung werden Lactoseteilchen in die vorstehend genannte
Granulier- und Beschichtungsvorrichtung eingebracht. Diese Teilchen
brauchen nicht zuvor granuliert zu werden. Kristalline Lactose,
Pulverlactose, Mischungen hiervon oder Gemische, die andere Komponenten
enthalten, können
als "Lactoseteilchen" zum Einsatz kommen.
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Die
Lactoseteilchen werden gemäß der Erfindung
dann durch die Drehbewegung der sich drehenden Scheibe der Vorrichtung
garnuliert, und zugleich wird Lactoselösung in die Granulier- und
Beschichtungsvorrichtung gesprüht.
Die zum Einsatz kommende Lactoselösung kann ein System haben, bei
dem Lactose nicht vollständig
in Wasser gelöst ist.
Auch kann ein System zum Einsatz kommen, bei dem feine Teilchen
von Lactose dispergiert sind. Wenn eine ungesättigte Lactoselösung eingesetzt wird,
beträgt
die Lactosekonzentration vorzugsweise etwa 10–58 Gew.-%. Wenn die Lösung eine
Lactosekonzentration hat, welche 30 Gew.-% überschreitet, ist es erforderlich,
daß die
Lösung
warm gehalten wird, um eine Ablagerung von groben Teilchen von Lactose
zu verhindern.
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Gegebenenfalls
können
dieser Lactoselösung
andere Saccharide, Bindemittel, oberflächenaktive Mittel oder medizinisch
wirksame Komponenten zugesetzt werden. Auch können als ein Lösungsmittel
für Lactose
andere Lösungsmittel
als lediglich Wasser, ein Gemisch aus Wasser und anderen Lösungsmitteln,
wie Ethylalkohol, zum Einsatz kommen.
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Mit
diesem Herstellungsverfahren werden erfindungsgemäß sphärische Lactose-Granula mit den vorstehend
angegebenen bevorzugten Eigenschaften hinsichtlich einer gesteuerten
Depotabgabe mit einer hohen Ausbeute hergestellt.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
sphärischen
Granula können
für medizinische
Depotpräparate
und Medikamente mit einem im Darm löslichen Überzug eingesetzt werden, wenn
diese aufeinanderfolgend mit einer medizinisch wirksamen Schicht und
einer die Depotabgabe steuernden Schicht beschichtet werden, oder
wenn diese mit einer Mischschicht aus einem medizinisch wirksamen
Stoff und einem die gesteuerte Depotabgabe beeinflussenden Mittel
beschichtet werden.
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Das
sphärische
Granulum selbst kann 5 Gew.-% oder weniger einer medizinisch Komponente enthalten.
Dieses Granulum kann als solches als Arzneimittelzubereitung bzw.
medizinisches Präparat eingesetzt
werden, oder es kann eine die Depotabgabe steuernde Schicht, wie
eine Depotabgabeschicht oder eine erst im Darm lösliche Schicht auf der Oberfläche als Überzug aufgebracht
werden.
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Da
die vorliegende Erfindung Granula mit gleichmäßiger Korngröße bereitstellen
kann, können Arzneimittelzubereitungen
hergestellt werden, bei denen die Verteilung der Auflösungsraten
infolge der unterschiedlichen Größen so klein
wie möglich
ist und die Verteilung des Inhalts des medizinisch wirksamen Stoffes äußerst genau
dosierbar ist. Ferner können
die sphärischen
Granula nach der Erfindung als Träger nicht nur für medizinische
Stoffe, sondern auch für
Nahrungsmittel verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung sowie in Verbindung mit nachstehend angegebenen Beispielen.
Die Zeichnung zeigt:
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1 ist
ein Diagramm zur Verdeutlichung der Auflösungsraten von Ascorbinsäure bei
Beispielen von Arzneimittelzubereitungen nach der Erfindung;
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2 ist
eine Schnittansicht durch ein Beispiel einer Arzneimittelzubereitung
nach der Erfindung; und
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3 ist
ein Diagramm zur Verdeutlichung des zur Bestimmung des Ruhewinkels
eingesetzten Meßverfahrens.
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Bei
den nachstehenden Beispielen erhält man
das Verhältnis
von großem
zu kleinem Durchmesser des Granulum durch Messen des großen und kleinen
Durchmessers von 50 Granula von mikroskopischen Aufnahmen, wobei
dann der Mittelwert hiervon genommen wird. Die Fülldichte wurde nach der japanischen
Industrienorm (JIS K-6721)
gemessen.
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Der
Ruhewinkel wurde nach der Nogami-Sugihara-Methode, verdeutlicht
in 3, gemessen. Insbesondere wird das in 3 gezeigte
Werkzeug von mit einer formbaren Masse bestrichenen Glasplatten
gebildet. Die horizontale Ebene B ist ein Glasbett, und ein Transporteur
C ist angebracht, um einen Winkel zu der Ebene B zu messen. Etwa
200 ml einer Probe wird langsam in das Werkzeug über einen Trichter entlang
der vertikalen Wand A gegossen, bis die Probe aus der Öffnung des
Werkzeugs austritt. Der zwischen der Probenoberfläche und
der horizontalen Ebene (Ebene B) eingeschlossene Winkel wird dann
unter Verwendung des Transporteurs C abgelesen, um den Ruhewinkel
zu bestimmen.
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[Beispiel 1]
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Zweihundertfünfzig Gramm
kristalliner Lactose mit einer mittleren Korngröße von etwa 200 μm wurde in
eine zentrifugale Fließbettgranuliervorrichtung
("CF-360", hergestellt von
Freund Industrial Co., Ltd.) eingebracht und es erfolgte eine Drehbewegung mit
220 l/min. Dann wurden 600 g Lactosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
40 μm eingesprüht, während zugleich
1 kg einer 40 Gew.-%igen Lactoselösung eine Stunde lang versprüht wurde.
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Bei
diesem Verfahren erhält
man sphärische Granula
mit 420–300 μm bei einer
Ausbeute von 82,4%. Das Verhältnis
von großem
Durchmesser zu kleinem Durchmesser dieser sphärischen Granula belief sich
auf 1,11, und das Füllgewicht
und der Ruhewinkel beliefen sich auf 0,79 g/ml und 31,7° jeweils.
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[Beispiel 2]
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Einhundertfünfzig Gramm
kristalliner Lactose mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
240 μm und
750 g Lactosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
40 μm wurden
in eine Granulier- und Beschichtungsvorrichtung
mit Fließbett
eingebracht, welche mit einer Drehscheibe ausgestattet war, welche
ein Ventilationsnetz hat ("SFC-5", hergestellt von Freund
Industrial Co., Ltd.). Luft mit 80°C wurde über die Scheibe mit einer Rate
von 1 m3/Minute und durch einen Schlitz
zwischen der Scheibe und der Seitenwand mit 1 m3/Minute
eingeleitet. Während
der Drehbewegung der rotierenden Scheibe mit 300 l/min. wurden 2
kg 25 Gew.-%iger Lactoselösung
50 Minuten lang versprüht,
um Granula zu erhalten.
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Bei
diesem Verfahren erhielt man sphärische Granula
mit 710–500 μm bei einer
Ausbeute von 78,9%. Das Verhältnis
von großem
Durchmesser zu kleinem Durchmesser dieser sphärischen Granula belief sich
auf 1,14. Die Fülldichte
und der Ruhewinkel beliefen sich jeweils auf 0,72 g/ml und 32,3°.
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[Beispiel 3]
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Fünfhundert
Gramm Lactosepulver mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
40 μm, 50
g Pullulan und 500 g Wasser wurden mit Hilfe eines Kneters gemischt
und mit Hilfe eines zylindrischen Quetschgranulators mit einem Sieb
mit einer Maschenweite von 0,3 mm vorgranuliert. 750 g der vorgranulierten Teilchen
wurden in eine zentrifugale Fließbett-Granuliervorrichtung
("CF-360") eingebracht, und
350 g Lactosepulver mit einer mittleren Teilchen größe von etwa
40 μm wurde
versprüht,
während
zum abschließenden
Granulieren 700 g 50 Gew.-%ige Lactoselösung 40 Minuten lang versprüht wurde.
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Bei
diesem Verfahren erhielt man sphärische Granula
mit 590–420 μm bei einer
Ausbeute von 86,5%. Der Lactosegehalt der sphärischen Granula belief sich
auf 96,6%, das Verhältnis
von großem Durchmesser
zu kleinem Durchmesser auf 1,07, die Fülldichte belief sich auf 0,77
g/ml und der Ruhewinkel auf 31,8°.
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[Beispiel 4]
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Das
gleiche Granulationsverfahren nach Beispiel 1 wurde abgesehen davon
eingesetzt, daß 0,5 Gew.-%
des Reserpin mit einer mittleren Teilchengröße von 15 μm zugegeben wurde, wobei sich
der prozentuale Anteil auf die Menge der kristallinen Lactose bezieht.
Bei diesem Verfahren erhielt man sphärische Granula mit 420–300 μm bei einer
Ausbeute von 82,0%. Der Reserpingehalt in den sphärischen kornförmigen Teilen
belief sich auf 0,1 Gew.-%, das Verhältnis von großem Durchmesser
zu kleinem Durchmesser belief sich auf 1,1, die Fülldichte
auf 0,79 g/ml und der Ruhewinkel auf 31,6°.
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Die
Gleichmäßigkeit
des Reserpingehalts dieser sphärischen
Granula wurde untersucht und es ergab sich ein Bereich von 0,097
bis 0,104 Gew.-%. Zum Vergleich wurde der Reserpingehalt bei Proben untersucht,
die man dadurch erhielt, daß man
0,1 Gew.-% Reserpin pulverförmiger
Lactose mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 40 μm zusetzte, und
diese 30 Minuten lang unter Ausführung
einer Drehbewegung in einem Mischer der V-Bauart mischte. Proben
wurden von einigen Stellen dem Mischer entnommen, und der Reserpingehalt
ergab sich mit 0,090 bis 0,121 Gew.-%.
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[Beispiel 5]
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Fünfhundert
Gramm der sphärischen
Granula, die man nach dem Beispiel 2 erhielt, wurden in eine Zentrifugalfließbett-Granuliervorrichtung ("CF-360") eingebracht. Unter
Einsatz dieser Granula als Nuclei wurde ein Gemisch aus 100 g Ascorbinsäure nach
Maßgabe
der japanischen Pharmakopoe, 300 g Lactose und 100 g Maisstärke in die
Granuliervorrichtung gesprüht.
Zugleich wurde ein Gemisch aus 20 Gew.-% Ethanollösung von
Ethylzellulose und Schellack (Gewichtsverhältnis 1:1) als ein Bindemittel
versprüht, um
beschichtete Teilchen zu erhalten.
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1 stellt
die Ascorbinsäure-Auflösungsraten
der hierbei erhaltenen, beschichteten Teilchen dar. Wie in dieser
Fig. gezeigt ist, haben diese beschichteten Teilchen selbst eine
Depotfunktion aufgrund der Matrix aus Ethylzellulose und Schellack, aber
die Auflösungsrate
war geringfügig
höher.
Der Auflösetest
wurde unter Einsatz der Schaufelmethode mit 100 Umdrehungen durchgeführt, wobei
ein automatischer Auflösungstester
("DT-600", hergestellt von
Nihon Bunkou Kogyo K. K.) nach Maßgabe der japanischen Pharmakopoe
durchgeführt.
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[Beispiel 6]
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Auf
die beschichteten Teilchen, die man nach dem Beispiel 5 erhielt,
wurde ein Gemisch aus 2,5 Gew.-%iger Ethanollösung aus einer Ethylzellulose und
Schellack (Gewichtsverhältnis
1:1) unter Einsatz einer Zentrifugalfließbett-Granuliervorrichtung ("CF-360") gesprüht, um doppelbeschichtete
Teilchen zu erhalten. 2 verdeutlicht im Querschnitt ein
derart erhaltenes doppelbeschichtetes Teilchen. 1 zeigt
die Ascorbinsäure-Auflösungsraten
der beiden Arten von doppelbeschichteten Teilchen mit Überzugsgrößen von
3 und 4 Gew.-% jeweils.
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[Beispiel 7]
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Kristalline
Lactose mit einer mittleren Korngröße von etwa 220 μm wurde in
eine zentrifugale Fließbett-Granuliervorrichtung
("CF-360") eingebracht und
diese wurde mit 220 l/min in Drehung versetzt. Dann wurden 850 g
pulverförmiger
Lactose mit einer mittleren Teilchen größe von etwa 40 μm versprüht, während 250
g 2 GHydroxypropylzelluloselösung
20 Minuten lang versprüht
wurden.
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Bei
diesem Verfahren erhielt man sphärische Granula
mit 500–355 μm als Teilchengröße bei einer Ausbeute
von 78,2%. Das Verhältnis
von großem Durchmesser
zu kleinem Durchmesser bei diesen sphärischen Granula belief sich
auf 1,13, die Fülldichte und
der Ruhewinkel jeweils auf 0,80 g/ml und 31,4°.
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Die
sphärischen
Granula nach der Erfindung wurden hauptsächlich aus Lactose hergestellt,
und daher lösen
sie sich langsamer als übliche
sphärische
Granula, welche aus Sucrose oder einem Gemisch aus Sucrose und Stärke hergestellt
sind und sie behalten ihre Gestalt gut bei. Ferner erhält man noch
den Vorteil eines niedrigen Kalorienwertes. Die erhaltenen Granula
sind auch frei von Mängeln
der sphärischen
Granula, welche hauptsächlich
aus wasserlöslicher,
kristalliner Zellulose hergestellt sind, so daß ein Zersetzen niemals auftritt.
Hierdurch sind die sphärischen
Granula nach der Erfindung ideal als Nuclei für Arzneimittelzubereitungen
mit einem steuerbaren Abgabeverhalten.