-
Verbesserung von Verfahren und Einrichtungen für Kohlen- und Mineralienwäschen.
Vorliegende. Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung von Verfahren und Einrichtungen
für solche Kohlen- und Mineralienwäschen, welche ein oder mehrere Stromgerinne besitzen,
in dem oder in denen die zu behandelnden Produkte der Wirkung eines mitnehmenden
Flüssigkeitsstromes unterworfen werden und längs desselben oder derselben eine Reihe
von Stromsetzapparaten finit aufsteigenden Strömen angeordnet sind.
Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Behandlung
von Kohlen und Mineralien, in welchen die Menge der Produkte der dichtesten Kategorie
nur eine geringe Proportion zur Menge des Rohproduktes bilden.
-
Bei den in Frage stehenden Verfahren und Einrichtungen teilt sich
das unter dem Einfiuß des mitnehmenden Wasserstromes stehende Material in mehrere
Schichten von Teilchen verschiedener Dichte. Die Schicht der dichtesten Teilchen
befindet sich auf dem Boden des Stromgerinnes und die verschiedenen anderen Schichten
der weniger und weniger dichten Teilchen lagern sich, die dichteren immer zu unterst,
eine über der anderen, so daß sich die Schicht der Teilchen geringster Dichte zu
oberst befindet. Wenn es sich um Mineralien handelt, so zieht man nur drei Hauptschichten
in Betracht, und zwar die Schicht der konzentriertesten Teile, diejenige der gemischten
Teile und diejenige der Abfälle, und wenn es sich um Kohlen handelt, so unterscheidet
man als Hauptschichten die Bergeschicht, die Gemischschicht und die Schicht der
reinen Kohlen. Zur Erleichterung und Abkürzung seien in der folgenden Beschreibung
die Ausdrücke Berge, Gemisch und Kohlen als gebräuchliches Beispiel angewandt, um
die drei Hauptschichten anzudeuten, jedoch mit dem Bemerken, daß sich die Erfindung
nicht nur auf das Waschen von Kohlen allein begrenzt, sondern auch für die Aufbereitung
von Mineralien und ähnlichen Materialien verwendbar ist.
-
Das in oben erläuterter Weise schichtenförmig gelagerte Material wird
durch den Wasserstrom des Stromgerinnes mitgenommen, und der Boden des letzteren
ist in gewissen Abständen von Rinnen unterbrochen, welche sich über die ganze Breite
des Stromgerinnes ausdehnen und unter welchen Stromsetzapparate mit aufsteigenden
Strömen angeordnet sind. Durch diese Stromsetzapparate werden die auf dem Boden
des Stromgerinnes abgelagerten Materialien nacheinander zurückgehalten, und so ist
auf bekannte Weise zunächst Gebrauch gemacht von einer Reihe von Stromsetzapparaten
zum Abziehen der Berge, alsdann von einer zweiten Reihe von Apparaten, die stromabwärts
der ersteren gelegen sind, zum Abziehen des Gemisches, während die reine Kohle am
Ende des Stromgerinnnes abgezogen wird.
-
Es ist nach dem Vorerwähnten ohne weiteres verständlich, daß die Wäsche
um so wirksamer wird,. je mehr die sich oberhalb der verschiedenen Apparate einfindenden
Materialien befreit oder unabhängig sind von den zu einer anderen Schichtengruppe
gehörenden Materialienteilchen, d. h., daß sich z. B. die Berge, welche durch die
für Berge bestimmte Apparatereihe abgezogen werden sollen, in diese auf eine einheitlichere
Art begeben, ohne Gemischteilchen zu enthalten.
-
In der Praxis ist es im allgemeinen möglich, dieses Ergebnis durch
eine Regelung oder eine geeignete Vorrichtung an den gebräuchlichen bekannten Einrichtungen,
von denen oben die Rede war, zu erzielen; aber wenn es sich darum handelt, Produkte
zu behandeln, in welchen die Menge der dichten Produkte relativ gering ist, so ist
es unmöglich, selbst bei Verminderung der Anzahl der Apparate, welche zum Abscheiden
der Berge dienen, mittels dieser Apparate die dichten Produkte ideal konzentriert
abzuziehen, d. h. es ist unmöglich zu vermeiden, daß mit diesen dichten Produkten
eine gewisse Menge der darüberliegenden, einer anderen Kategorie angehörenden Produkte
abgeführt wird.
-
Die vorliegende Erfindung beruht in der Hauptsache auf eine absichtliche
Hinzufügung eines dichten, angemessen kalibrierten und ausgewählten Hilfsmaterials
zum Rohprodukt, damit die Dicke der Schicht der dichten, mit den besagten Hilfsmaterialien
gemischten Produkte an der Stelle der Rinnen genügend stark wird, um den für die
Abführung der Berge bestimmten Apparaten zu ermöglichen, ein ideal konzentriertes
Material abzuführen. Das mit den abzuführenden Bergen vermischte dichte Hilfsmaterial
wird, wenn erforderlich, durch ein angepaßtes Verfahren, z. B. die Wirkung eines
Elektromagneten, einer Aussiebung o. dgl., rückgewonnen, an den Kopf der Einrichtung
zurückgeführt und so aufs neue dem Rohprodukt zugefügt.
-
Zum leichteren Verständnis der Erfindung seien im folgenden gewisse
Beispiele ihrer Verwendung mit Hilfe einer hier beiliegenden Zeichnung beschrieben,
jedoch wird darauf hingewiesen, daß die Erfindung keineswegs weder auf die angeführten
Materialien, noch -auf die dargestellten Vorrichtungen begrenzt ist und daß jedes
andere angepaßte Material bzw. jeder geeignete Apparat gemäß der verschiedenen individuellen
Verwendungsfälle gebraucht werden kann.
-
In .der Zeichnung zeigt Abb. z auf rein schematische Art eine Einrichtungsform
zur Verwirklichung der Erfindung, während die Abb. 2 auf rein schematische Weise
eine andere Einrichtungsform zur Verwirklichung der Erfindung zeigt. Die beiden
dargestellten Einrichtungen sind besonders für die Wäsche von Kohlen bestimmt.
-
In Abb. z stellt a das untere Stromgerinne einer Wäscheeinrichtung
für Feinkohlen .dar von z. B. o bis To mm (Querschnitt. Diese Einrichtung setzt
sich aus mehreren Stromgerinnen
zusammen, von denen das eine unter
dem anderen angeordnet ist und jedes mit Stromsetzapparaten ausgerüstet ist, welche
in dasjenige Stromgerinne ausschütten, das sich unmittelbar unter dem befindet,
an dem die Apparate angebracht sind.
-
Man kann hierbei als dichtes Hilfsmaterial z. B. Quarz oder Feldspat
verwenden, welcher in Korngröße von etwa 15 mm Querschnitt kalibriert ist.
-
Der Quarz oder Feldspat wird bei b zugeführt und lagert sich unmittelbar
auf dem Boden des Stromgerinnes a ab.
-
Längs des letzteren ist eine erste Reihe von Stromsetzapparaten c
angeordnet, welche dazu dient, um die vollkommen dichten Produkte abzuführen. Alsdann
folgt eine zweite ähnliche Apparatreihe d, die zum Abführen des Gemisches dient,
welches sich ebenso wie das zuletzt abgeführte Gemisch durch eine Rinne c in einen
Graben f begibt, von wo es nach einem bekannten Verfahren mittels Elevators g zum
nochmaligen Waschen in das Stromgerinne a gefördert wird, und zwar an einer Stelle
desselben, die unmittelbar stromabwärts unterhalb der Ankunftstelle für das Rohprodukt
liegt, das in dem Trichter h enthalten ist. Sobald das Rohprodukt in dem Stromgerinne
angekommen ist, konzentrieren sich die Berge von o bis io mm Querschnitt in den
zwischen den Körnern des Quarzes oder Feldspates gelassenen Zwischenräumen und bilden
mit letzteren eine Schicht dichter Produkte, welche gut homogen oberhalb des oder
der Stromsetzapparate c anlangen, durch welche sie auf einem geneigten festen Sieb
i mit quadratischen Maschen von io mm Weite ausgeschüttet " werden- Auf diesem Sieb
werden die feinen Berge von dem Quarz oder Feldspat mittels Wasserbrausen getrennt,
wobei die Berge durch die Maschen des Siebes i fallen und von da in einen Graben
ua, aus dem sie durch bekannte Mittel abgeführt werden, während der Ouarz oder Feldspat
in einen Graben st. rollt, aus dem er mittels Becherwerks p gehoben und von diesem
wieder bei b dem Strorngerinne a zugeführt wird.
-
Es sei noch bemerkt, daß die Menge des zu verwendenden Feldspates
oder Quarzes verhältnismäßig gering ist, weil die Schicht der konzentrierten dichten
Stoffe nur sehr langsam in dem Stromgerinne a vorwärts geht. Durch die vorbeschriebenen
Mittel gelangt man dazu, diese Schicht beträchtlich zu verdicken und somit die aufsteigenden
Ströme in den Stromsetzapparaten zu vermindern, weil das sich in ihre Rinnen begebende
Material besonders gut konzentriert ist und weil dieses den Vorteil hat, die Trennung
der flachen Bergestücke zu erleichtern. In einer Wäscheeinrichtung für Grobkohle
oder Stückkohle von z. B. über io mm Querschnitt kann man feinen Quarz oder Feldspat
von z. B. 5 mm Kornquerschnitt verwenden oder auch Sand. Dies hat den Hauptvorteil,
daß die zwischen den groberen Bergestücken verbleibenden Zwischenräume - gut ausgefüllt
werden, so daß die Feinkohlen, welche sich durch ungenügende Wirksamkeit des Siebes
noch zwischen den zu behandelnden Kohlen befinden, gehindert werden, sich mit den
groberen Bergen zu vermischen.
-
Die Abb: -2 zeigt eine Vorrichtung mit Stromsetzapparaten mit sogenanntem
vollem Niveau. Diese Vorrichtung ist insbesondere für die Wäsche von Kohlen von
5 bis ioo mm Querschnitt bestimmt, aber das hier in übereinstimmung mit der Erfindung
verwendete dichte Hilfsprodukt ist nichts anderes als eine gev#isse Menge Berge,
welche vom ersten Stromsetzapparat c des Stromgerinnes a abgeführt werden und welche,
anstatt gänzlich durch das Becherwerk p zu den für die Halde bestimmten Abfällen
geschüttet zu werden, beim Ausgang des besagten Becherwerks zum Teil durch einen
Ausschüttkanal r an der Stelle b am Kopfe des Stromgerinnes a ausgeschüttet
werden. Um das Verhältnis der so wiederverwandten Bergemenge als dichtes Hilfsprodukt
zu regeln, können die Abmessungen des Einlasses des Kanals r mittels eines beweglichen
Schiebers s verändert werden, welches durch ein Handrad t, das auf eine mit dem
Schieber verbundene Schraube einwirkt, geregelt wird.
-
Gegebenenfalls kann man den Einlaß des Kanals r mit einem Sieb versehen,
um in das Stromgerinne a nur grobe oder nur feine Berge, je nach dem jeweiligen
Bedürfnis, zurückzuschicken.
-
Die wieder bei b in das Stromgerinne a geschickten Berge
dienen zur Vermehrung der Bergemenge und ebenso zum Verdicken der Bergeschicht auf
dem Boden des Stromgerinnes, um eine ausgesprochen konzentrierte Schicht dichter
Produkte zu erzielen, was eine reinere Trennung dieses Produktes gewährleistet.
-
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Erfindung sich nicht auf den
Anwendungsfall begrenzt, der vorbeschrieben wurde, sondern auch gut bei Einrichtungen
zum Waschen von Mineralien verwendbar ist. Die Anpassungsfähigkeit der Erfindung
ist von der Möglichkeit abhängig, ob ein dichtes Hilfsinaterial gefunden wird, dessenPreis,
Kaliber, :Natur und Dichtigkeit so ist, daß es geeignet ist, dem dichten Teil des
Rohproduktes beigefügt zu werden, um mit diesem die dichte und homogene Schicht
in dem Stromgerinne zu bilden und wiedergewonnen 7u werden
durch-
irgendein geeignetes Mittel (Sieb, Elektromagnet usw.), das angepaßt und bekannt
ist.
-
So könnte man z. B. auch granulierten MetaUguß von iomm Querschnitt
verwenden, um die Konzentrationsschicht des Stromgerinnes zu bilden und zu verdicken,
welche zur Aufbereitung von vorläufig unter 5 mm (Querschnitt gebrochenem Bleimineral
verwendet wird, wobei diese Gußeisenkörner mit Hilfe eines Siebes rückgewonnen"
werden, dessen Maschen 6 bis 7 mm Weite haben. Oder man kann auch Eisenkörner verwenden,
um die Konzentrationsschicht im Stromgerinne zu bilden und zu verdicken, wenn man
Zinkmineral aufbereiten will, wobei dann diese Körner mit Hilfe eines Elektromagneten
zurückgewonnen werden.