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Briefordnermechanik mit feststehenden Aufreihern und umlegbaren Verschlußbügeln,
die mittels eines in der Richtung ihrer Drehachse verschiebbaren Hebels gedreht
und in der Verschlußlage gesperrt werden. Gegenstand der Erfindung ist eine Briefordnermechanik
mit feststehenden Aufreihern und umlegbaren Verschlußbügeln, in der-unter Mitwirkung
einer Klemmschiene gelochte Briefe u. dgl. aufbewahrt werden sollen. Bei den bisherigen
Mechaniken dieser Art sitzen die Verschlußbügel fest auf einer gemeinsamen Welle,
durch deren Drehung zugleich die Verschlußbügel gedreht werden. Zur Drehung der
Bügelwelle sind die verschiedensten Mechanismen verwendet worden, die mancherlei
Schwierigkeiten und Nachteile für die Herstellung und den Gebrauch der Mechanik
mit sich bringen. Bei den den Briefordnermechaniken nahestehenden Ringbüchern ist
auch bereits der Vorschlag gemacht worden, die Bügelwelle bis zum oberen Buchrande
zu verlängern und auf dem Wellenende einen längsverschiebbaren Hebel anzubringen,
mit Hilfe dessen die Bügelwelle gedreht und in der Verschlußlage der Bügel festgestellt
werden kann.
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Gemäß der Erfindung sind die Verschlußbügel Bestandteile für sich,
die lose auf einer gemeinsamen Tragachse liegen und durch einen federbelasteten
längsbeweglichen Schieber miteinander gekuppelt, gedreht und in der Verschlußlage
gesichert werden. Die Tragachse ist ein glatter Rundstab, der durch die Bügellager
und die übrigen Teile einfach hindurchgesteckt wird und dann sämtliche Teile zusammenhält.
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Die neue Briefordnermechanik besteht aus wenigen aus Blech gestanzten
und gepreßten Teilen, die bei der Zusammensetzung bereits ihre fertige Form haben,
ein Zusammennieten von Teilen, ein Bilden von Lagern für die Bügelwelle o. dgl.
fällt beim Zusammenfügen der Teile fort. Das Öffnen und Schließen der Mechanik erfordert
eine nur sehr geringe, bequem ausübbare Kraft; die Verschlußbügel lassen sich um
9o ° und mehr umlegen und bleiben beim Loslassen ihres Bewegungsmittels in jeder
Offenlage stehen. Die Sperrung der Bügel in der Verschlußlage ist durch eine Feder
gesichert und dadurch zuverlässig gemacht.
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Die neue Briefordnermechanik ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt und zeigt Abb. i einen Grundriß, Abb. z eine Seitenansicht
der Mechanik, Abb. 3 eine Aufsicht auf die Klemmschiene mit im Schnitt gezeichneten
Aufreihern, Abb. q. die an den Pappdeckel des Briefordners anzunietende Grundplatte,
Abb. 5 und 6 den zugleich als Handhabungsgriff dienenden Verriegelungsschieber,
Abb. 7 und 8 einen der beiden Verschlußbügel in Seitenansicht und Grundriß und Abb.
g die Grundplatte in Vorderansicht. Die Grundplatte, die Verschlußbügel und der
Dreh- und Verriegelungsschieber sind ausgestanzte und gepreßte Blechstücke von etwa
1,5 mm Dicke, deren arbeitende Teile, wie Lageraugen, Handhabungsflügel usw., durch
Pressen in Gesenken in die erforderliche Form und Winkelstellung gebracht werden,
die Herstellung der Mechanik ist dadurch wesentlich einfacher und billiger als bisher.
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Die mehrere Nietlöcher a besitzende Grundplatte i wird auf den unteren
Pappdeckel des
Umschlages aufgenietet. An ihrem rechten Seitenrand
befinden sich die beiden Aufreiher 3 und links die Lagerwangen der Verschlußbügel,
welche durch rechtwinklig nach oben gebogene Zungen 4, 41 und 5, 51 gebildet werden.
Durch Einpressen einer oder mehrerer Versteifungsrillen 6 ist der Grundplatte, wie
üblich, ausreichende Starrheit gegeben. Die vier Lagerwangen 4, 41, 5 und 51 haben
je ein Loch 7, durch welches ein glatter Rundstab 8 gesteckt werden kann (Abb. i).
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Der Rundstab 8 dient zum Tragen der Verschlußbügel g, deren Fuß ein
quer zum Bügel liegender Steg io bildet. Die Enden 12 und 121 dieses Quersteges
sind, wie Abb. $ zeigt, zur U-Form umgebogen, deren Breite gleich dem Abstand der
beiden Lagerwangen 4, 41 und 5, 51 ist.
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Die Sperrung der Bügel. g in der Verschlußlage und das Umlegen der
Bügel beim Öffnen und Schließen des Briefordners wird mittels einer Blechschiene
14 bewirkt, die gleichfalls aus einem dünnen Blech besteht, das durch eine Längsrippe
versteift ist (Abb. 1, 2, 5 und 6). Dieser Schieber 14 besitzt in seinem mittleren,
zwischen den beiden Lagern 4, 4'- und 5, 51 liegenden breiteren Teil zwei hochstehende
Ösen 16 und 161, durch welche der Rundstab 8 hindurchgeht. Der Schieber z4 ruht
ferner an zwei Stellen 17 in schmalen seitlichen Ausschnitten 18 der vorderen Lagerwangen
41 und 51 beider Lagerwangenpaare zur Zeit der Verriegelung und dauernd - in Ausschnitten
ig der vorderen U-Schenkel 121 beider Verschlußbügel g.
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Das vordere Ende des Schiebers 14 ist durch Hochbiegen höher gelegt
und mit einem Handhabungsflügel 2o ausgestattet. Eine den Rundstab 8 umgebende kurze
Schraubenfeder 22 hält Schieber 14 in der Verriegelungsstellung. Die Feder 22 stützt
sich gegen die Lagerwange 4i der Grundplatte und gegen den Ansatz 16 des Schiebers
z4 und drängt den Schieber nach vorn, bis sein vorderer Ansatz 161 sich gegen die
Lagerwange 5 gelegt hat.
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In der Ruhelage ist der Ansatz 161 gegen die Lagerwange 5 der Grundplatte
i gedrückt, und es sind die Schieberstellen 17 verriegelnd in die Lagerwangenausschnitte
18 der Grundplatte z vorgedrückt (Abb. i). Wird nun der Schieber 14 um das geringe
Maß s von etwa einer Blechstärke zurückgeschoben, so gleitet er aus den Ausschnitten
18 der Lagerwangen heraus und liegt nur noch in den beiden Ausschnitten ig der Bügelfußhälften
121 und nimmt nunmehr die Bügel bei seiner Drehung mit, wodurch die Mechanik geöffnet
wird.
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Zum Aufeinanderpressen der Briefe dient, wie üblich; die Klemmschiene
25, die mit zwei rechtwinkligen Randausschnitten 26 und zwei federnden Klemmdrähten
27 versehen ist (Abb.3). Die Klemmdrähte sind so gebogen, daß ihr eines Ende 271
in den rillenförmigen Hohlraum der Aufreiher 3 einschnappt. Zur Handhabung der Klemmschiene
dient eine aus ihrem mittleren Teil hochgebogene querstehende Zunge 29.
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Die Handhabung des Briefordners bzw. seiner Mechanik vollzieht sich
sehr viel einfacher, leichter und schneller als bei den bisherigen Mechaniken und
ohne merklichen Kraftaufwand. Die Verschlußbügel lassen sich um go ° und mehr umlegen,
und es wird dadurch das Einbringen und Herausnehmen der Schriftstücke durch die
Bügel nicht behindert.
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Die rechte Hand nimmt mit Daumen und Zeigefinger die Klemmschiene
25 seitwärts fort, während gleichzeitig Daumen und Zeigefinger der linken Hand den
Handhabungsflügel 2o erfassen, den Verriegelungsschieber 14 gegen den Druck der
schwachen Schraubenfeder 22 um etwa 1,5 mm bis zum fühlbaren Anschlag nach hinten
schieben. und den Schieber und dadurch die Verschlußbügel g drehen. Der Druck der
Schraubenfeder z2 vermag die Verschlußbügel g in jeder Offenlage, halb und ganz
umgelegt, festzuhalten.
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Das Schließen der Mechanik erfolgt durch bloßes Zurückdrehen des Schiebers
14, der unter dem Druck der Schraubenfeder 22 in die verriegelnde Stellung (Abb.
i) vorgeht, sobald er vor die Ausschnitte 18 der Lagerwangen 41 und 51 gelangt,
während gleichzeitig die rechte Hand die Klemmschiene 25 von der Seite an die Aufreiher
3 heranbringt und die Randausschnitte 26 über sie hinwegschiebt, bis die Klemmfedern
27 eingeschnappt sind.