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Vorrichtung zum Beschneiden von Huträndern. Für diese Anmeldung ist
gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in Österreich vom 2o. Juni 1924 beansprucht. Es sind Vorrichtungen zum Beschneiden
von Huträndern bekannt, die mittels einer geeigneten Führung, z. B. mittels eines
konkaven imd.in der Krümmung verstellbaren Bogens, am Hutkopf geführt werden und
ein senkrecht auf diesen Bogen verstellbares Messer aufweisen, um einen verschieden
breiten Hutrand (Hutkrempe) zu schneiden. Es ist auch bekannt, dabei als Schneidmesser
die bekannten, aus Stahlblech bestehenden Rasierklingen zu benutzen und die meistens
hölzerne Aufspannform für den Hut durch eine an der Schneidvorrichtung vorgesehene
_ weiche Metallplatte zu schützen.
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Die Erfindung betrifft eine solche Vorrichtung zum Beschneiden der
Hutränder, mit der ein sicherer und scharfer Schnitt sowie eine Schonung der bisherigen
Hutunterlage und des Messers angestrebt wird. Dies wird durch eine an der Vorrichtung
angebrachte feste Bodenplatte erreicht, die dem Hutrand als feste Unterlage dient
und mit einer Durchbrechung oder Vertiefung versehen ist, in welche ein schräg stehendes
Schneidmesser, insbesondere eine Rasierklinge, mit einer Ecke so eingreift, daß
es unterhalb der Bodenplatte nicht vorsteht. Dabei kann die Bodenplatte entweder
dem flachen Hutrand oder dem umgebogenen Hutrand als Unterlage dienen. Ferner kann
die Bodenplatte mit ihrer vorderen abgeschrägten Kante an der Randnaht oder am Randbug
der Hutkrempe als Führung wirksam sein, um das richtige Zuschneiden des Randes zu
sichern. Diese Führung kann auch durch andere Teile der Vorrichtung bewerkstelligt
werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsformen der Vorrichtung.
Die Abb. i bis 3 zeigen die eine Ausführungsform von vorn, von oben und von der
Seite gesehen und die Abb. q. und 5 die zweite Ausführungsform in Seitenansicht
und in Draufsicht.
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In den Abb. i bis 3 bezeichnet q. den Handgriff und 5 den Rahmen der
Vorrichtung. An der Unterseite des Rahmens ist eine Boden-bzw. Führungsplatte 6
bei 15 befestigt, die mit ihrer bogenförmigen und vorspringenden abgeschrägten Kante
7 in die gesteppten Randteile .des Hutes eingreift und beim. Schneiden nach vorn
in. der Richtung des Pfeiles gedrückt oder gezogen wird. Der Rahmen 5 trägt den
verschiebbaren Messerträger 8, der an dem Rahmen 5 zusammen mit dem Messerträgerunterteil
g durch Schraube =o festgestellt werden kann.
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Der Messerhalter 8 trägt eine dünne, mit Befestigungslöchern versehene,
vorzugsweise doppelt oder vierfach schneidige Rasierklinge 11, welche auf die zwei
Bolzen 12 aufgesetzt wird. Über die Schneidklinge wird ein Schutzblech 13 aufgesetzt,
das durch die Schraube 14 zusammen mit der Klinge =i am Messerhalter festgelegt
wird.
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Die Boden- oder Führungsplatte 6 hat einen Schlitz (oder eine Nut)
16, längs welchem die Klinge =i samt dem Messerhalter 8 verschiebbar und feststellbar
ist.
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Die Schneidklinge =i wird auf die Bolzen i2 des Messerhalters 8 aufgesteckt,
auf welchen sie einen geringen Spielraum hat, so daß sich die schräg stehende Klinge
selbst ausrichtet und von selbst mit einer Ecke in den Schlitz 16 einfällt; nunmehr
wird das Schutzblech 13 auf die Bolzen 12 aufgesetzt und mittels der Schraube 14
festgezogen.
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Beim Gebrauch der Vorrichtung wird die Grund- bzw. Führungsplatte
6 in die Umbiegung des Hutrandes eingeführt, so daß die Kante 7 an der bereits vorhandenen
Steppnaht geführt wird und die Klinge =i beim Herumführen der Vorrichtung längs
.des Hutrandes in bestimmter Entfernung von der Steppnaht zur Wirkung kommt und
längs der Naht den überschüssigen Teil des umgebogenen Randes wegschneidet. Durch
entsprechende Einstellung des Messerhalters 8 am Rahmen 5 kann eine beliebige Randschnittbreite
erzielt werden. Da dabei die Bodenplatte 6 dem umgebogenen Teil des Hutrandes als
Unterlage dient und die Ecke des Schneidmessers =i unterhalb der Bodenplatte nicht
vorsteht, so wird ein sicherer und scharfer Schnitt und eine Schonung des Messers
und der bisherigen Unterlage erzielt.
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An Stelle des Schlitzes oder der Nut kann die Bodenplatte 6 mit einer
örtlichen Durchbrechung oder Vertiefung versehen sein, in welche eine Ecke des schräg
stehenden Schneidmessers in gleicher Weise eingreift. In diesem Falle kann das Messer
nur gering oder gar nicht verstellt werden, und die Vorrichtung dient sodann zum
Beschneiden von Huträndern gleicher Breite. Hat ferner die Klinge vier Schneiden,
dann kann die Vorrichtung nach
zwei entgegengesetzten Richtungen
schneiden. Ist keine Steppnaht vorhanden, dann wird die Führungsplatte 6 mit der
Kante 7 längs der Innenseite des Randbuges geführt.
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Die zweite Ausführungsform gemäß den Abb. 4. und 5 dient dazu, den
Hutrand ohne Anlehnung der Vorrichtung an eine Steppnaht oder den Randbug beschneiden
zu können. Hierbei ist die Bodenplatte 6 scharnierartig um den Bolzen 17 an einem
längeren Rahmen 5 drehbar und besitzt den erwähnten Schlitz 16 o. dgl. Am Vorderteil
des Rahmens 5 dient die ellipsenförmige Backe c-d als Führung am Hutkopfteil. Die
Vorrichtung besitzt ferner zwei Hebelarme 18 und i9, die um 23 bzw. 24 v erschwenkbar
sind, mittels eines Zapfens 25 des einen Hebelarmes und eines Schlitzes 26 des zweiten
Armes miteinander gekuppelt sind und durch eine Feder 20 in der Ruhestellung gehalten
werden. Wird die Stellschraube 22 angezogen, dann treten die freien Enden der Hebelarme
18 und i9 gleichmäßig über die Backe c-d hervor. Die übrige Ausgestaltung ist die
gleiche wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform. Beim Schneiden kommt der Hut
auf eine passende Holzform, damit er nicht eingedrückt werden kann. Ferner wird
die bewegliche Bodenplatte 6 unter den Hutrand und der Rahmen 5 auf den Hutrand
gebracht und ferner das Messer ii auf zlie zu schneidende Randbreite eingestellt.
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Soll ein gleichbreiter Rand geschnitten werden, dann wird die ellipsenförmige
Backe c-d bei zurückgezogenen Hebelarmen 18, ig fest an den Hutkopfteil angedrückt.
Wird nun der Hut gedreht und die Vorrichtung in der Pfeilrichtung bewegt, dann beschneidet
das Messer den Hutrand. Soll aber ein Hutrand ungleich breit geschnitten werden,
d. h. der Vorder- und Hinterteil des Hutrandes schmäler, die beiden Seitenteile
aber breiter, dann werden die Hebelarme 18, ig vorbewegt, so daß deren freie Enden
über die Backe c-d vorstehen. Die Abstützung der Vorrichtung bei ihrem Herumführen
um den auf die Holzform gesteckten Hutkörper erfolgt sodann auf der mehr gewölbten
vorderen und hinteren Seite des Hutkopfteils durch die Stützbacke c-d, während an
den flacheren Seiten des Hutkopfteils an Stelle der Stützbacke c-il die vorstehenden
Enden der Hebelarme 18, ig zum Anliegen kommen, wodurch das Messer ii selbsttätig
nach auswärts bewegt wird und die seitlichen Teile des Hutrandes entsprechend breiter
beschnitten werden.
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Soll die Vorrichtung, insbesondere jene mit verschwenkbarer Bodenplatte
6, am äußeren Rande der Hutkrempe geführt werden, dann erhält sie bei einer ähnlichen
Bauart wie in den Abb. i bis 3 eine der Einfachheit wegen in Abb. .4 strichliert
angedeutete Führungsleiste 27, die an der Unterseite des Rahmens 5 gegenüber der
Kante 7 der Bodenplatte 6 angebracht zu denken ist und nach unten so vorsteht, daß
sie unterhalb der Bodenplatte eine gerade oder gekrümmte Führung für die Vorrichtung
an der Außenseite des Randbuges der Hutkrempe bildet.