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Verfahren, vorgeröstete Zinkblende u. dgl. auf dem Gebläserost fertig
zu rösten. Zur wirkungsvollen Entschwefelung von Zinksulfiderzen in zwei Stufen
wurde es bisher als notwendig erachtet, die Erze zunächst fein zu zermahlen, was
jedoch für die nachträg:iche Reduktion und den Destilliervorgang in den Retorten
wesentliche Nachteile des übermäßigen Einschmelzens und Verschlakkens bedingte,
da hierdurch der erforderliche freie Gasdurchgang erschwert wurde.
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Das vorliegende Verfahren bezweckt die Herstellung von entschwefelten
Zinkerzen in grobkörniger, für das Destillieren geeigneter poröser Form unter Verwendung
von zwei Arbeitsstufen, wobei das Erz der zweiten Abröstestufe ebenfalls wie bekannt,
auf dem Ge-Mäserost unterworfen wird, aber iin Gegensatz zu dem bekannten Verblasen
auf pulveriges Gut, derart, daß ein zum Destillieren in Retorte sowie zum Schmelzen
u. dgl. Verhüttungsprozessen geeignetes zusammengesintertes, jedoch wenig zusammenhängendes
Erzeugnis von großer Porosität hergestellt wird. Dabei wird, wie dies für die zweistufige
Blenderösitung an sich bekannt ist, in der zweiten Röstestufe von 8 bis 1o Prozent
Schwefelgehalt ausgegangen. Dies ergibt im vorliegenden Fall die Wirkung, daß Schmelzen
und Verschlacken auf dem Gebläserost vermieden wird. Der Schwefelgehalt von 8 bis
i o Prozent kann auf dem Gebläserost, wie bekannt, beinahe bis auf Null gebracht
werden. Bei der Durchführung des Verfahrensgemäß vorliegender Erfindung kann jede
Art von Gebläserost verwendet werden, bei dem ein oxydierender Luftstrom durch die
Beschikkung gesaugt oder gedrückt wird. Der am zweckmäßigsten zu verwendende Gebläserost
ist ein Wanderrost, bei welchem das Erz auf umlaufende Roststäbe geliefert wird,
die unter einem Brenner und über einer Saugkammer laufen, von welcher Luft durch
die Beschikkung gesaugt wird. _ Für die Erreichung des Zweckes ist es wesentlich,
daß der Schwefelgehalt des Erzes bei der ersten Arbeitsstufe so weit vermindert
wird, daß die hei der zweiten Arbeitsstufe auf dem Gebläserost entstehende Erhitzung
nicht genügt, um eine Schmelzung . oder Schlackenbildung herbeizuführen. Diese Begrenzung
des Schwefelgehaltes kann in verschiedener schon bekannter Weise bewirkt werden:
i. Durch teilweise Entschwefelung des Erzes., bis der Schwefelgehalt auf 8 bis 1o
Prozent vermindert ist, und nachfolgende Behandlung des teilweise entschwefelten
Erzes auf dem Gebläserost; 2. durch teilweise Entschwefelung nur eines Teiles der
Beschickung auf einen wesentlic4 geringeren Schwefelgehalt als 8 bis 1o Prozent
und Vermischung dieses Teiles mit ungeröstetem. Erz in solchem Verhältnis, daß
das
Gemisch einen Schwefelgehalt von 8 bis io Prozent- besitzt, worauf dieses Gemisch
auf dem Gebläserost weiter entschwefelt wird; 3. durch eine annähernd vollständige
Entschwefelung des Erzes und Mischung des fast vollständig entschwefelten Erzes
mit ungerös,tetem Erz in solchem Verhältnis, daß das Gemisch einen Schwefelgehalt
von 8 bis io Prozent besitzt, worauf die Behandlung des Gemisches auf dem Gebläserost
erfolgt.
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Zuweilen zeigt es sich nach der vorbereitenden Röstung bzw. Entschwefelung,
z. B. im Muffelofen, daß das Erz ein gewisses Verhältnis von Körnern enthält, die
eine Umhüllung von Zinkoxyd um einen innern Kern von unverändertem Sulfid aufweisen.
Dieser Zustand des Erzes stört die rasche Entzündung der Beschickung auf den Gebläserost.
'Es hat sich gezeigt, daß dieser Übelstand-vermieden wird, wenn dem Erz nach der
vorbereitenden Röstung oder Entschwefelung ein kleiner Prozentsatz ungerösteten
Sulfids zugeführt wird. Dieses ungeröstete Erz, .-dem. die störenda Beigabe von
Zinkoxyd fehlt, @vi'rd schnell entzündet und liefert damit die . zur vollständigen
Abrös:tung und Sinterung des, Erzes erforderlichen Wärmcgrade.' Bei der Verarbeitung
von gewissen "Erzen ist festgestellt worden, daß ein auf einen Gehalt von etwa 8
Prozent Schwefel abgeröstetes Erz einen Zusatz von roh-rrt Sulfiderz erhalten muß,
der den Schwefelgehalt auf io Prozent steigert; hierbei ergibt sich eine sehr befriedigende
' Entschivefelu.ng und Sinterung auf dem Gebläs:erost.
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Die gesinterte Masse, welche sich durch große Porosität auszeichnet,
wird alsdann aufgebrochen, derart, daß sie verhältnismäßig grobe Stücke bildet.
Die Stücke sind ungefähr so groß, däß :sie durch ein Sieb mit iz mm linear großen
Maschen durchgehen. Dieses entschwefelte Erzeugnis von grobkörniger Form wird alsdann
mit Kohle gemischt und in der Destillationsretorte reduziert. Es zeigt sich dabei,
daß ein geringerer Betrag von Brennstoff als sonst notwendig ist, um die vollständige
Reduktion herbeizuführen. Es werden auch die Vorteile erreicht, die von der Benutzung
einer Erzmischung mit gröberem Körn abhängen, in manchen Fällen hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, ein Bindematerial zu benutzen, um -zu- verhüten, daß
die- Beschickung auf dein Rost des Gebläserostes offene Stellen aufweist, die dazu
führen könnten, daß der durchgeführte Luftstrom Staubteilchen mitreißt. Es hat sich
herausgestellt, daß, wenn die Zinkblende in Form von wasserhaltigem Aufbereitungsschlamm
verwendet wird, diese Schwierigkeit vermieden werden kann. Dieser Schlamm befindet
sich in sehr fein zerteiltem Zustande und bildet eine mehr oder weniger plastische
Masse, die als wirksames Bindemittel auf dem Gebläserost wirkt. Ist solcher Aufbereitungsschlamm
nicht zur Hand, so kann man das Gemenge von teilweise geröstetem und ungerös.tetem
Erz auch mit einer Aufschlämmung von plastischem Ton anfeuchten und unmittelbar
dem Verblasen unterwerfen.
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Die bei der Verbrennung des Schwefels erzeugte Wärine läßt sich auf
dem Gebläserost - kontrollieren, indem mit der Preßluft ein gewisser Betrag von
Wasserdampf gemischt wird. Das Verhältnis des Dampfes zu dem Luftstrom wird derart
geregelt, daß die Erzteilchen gegen. das Schmelzen oder Veisch'.acken geschützt
sind.