DE1508062B1 - Verfahren zur Herstellung eines ueberwiegend aus Dicalciumferrit (2CaO?Fe2O3) bestehenden Sinterpoduktes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines ueberwiegend aus Dicalciumferrit (2CaO?Fe2O3) bestehenden Sinterpoduktes

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DE1508062B1 DE19661508062 DE1508062A DE1508062B1 DE 1508062 B1 DE1508062 B1 DE 1508062B1 DE 19661508062 DE19661508062 DE 19661508062 DE 1508062 A DE1508062 A DE 1508062A DE 1508062 B1 DE1508062 B1 DE 1508062B1
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wiederum so, wie es mit Fließmitteln versehenen Sintereines Sinterproduktes, welches überwiegend aus Di- massen entspricht.
calciumferrit, 2 CaO · Fe2O3 besteht, und das erhaltene Es wurde gefunden, daß die Dicalciumferritsinter-
gesinterte Produkt. massen gemäß der Erfindung mit gleicher oder besserer
Dieses Produkt ist von großer Bedeutung als Be- 5 Geschwindigkeit als Fließmittelsinterungen brennen Schickung und/oder Konditioniermittel für Hochöfen, und ebenfalls eine signifikant höhere Festigkeit und Reelektrische Öfen, Siemens-Martinöfen und basische duzierbarkeit zusammen mit guter Beständigkeit ge-Sauerstofföfen aus dem Grund, als es Kalk und Eisen- genüber Verwitterung zeigen.
mengen in wetterbeständiger Form in den Ofen ein- Ferritsintermassen leiten sich von den mineralischen
bringt an Stelle von Kalk CaO allein und ungünstigem io Phasenzusammensetzungen des Produktes, nicht vom Kohlendioxyd, CO2, wie es bei Kalkstein CaCO3 der Basen-Säure-Verhältnis ab. Aus dem Mineralphasen-Fall ist. Deshalb liegt seine Bedeutung in seinem hohen gleichgewicht und der tatsächlichen petrographischen Flußmittelgehalt zuzüglich des Eisengehaltes, wenn es Untersuchung wurde festgestellt, daß Dicalciumals Ersatz für Kalkstein in der Ofenmöllerung ver- ferritsinterungen gebildet werden, wenn ausreichend wendet wird. 15 Kalk zur Bildung der Mineralphasen, Dicalciumsilikat
Übliche Eisenerzsinterungen fallen in 3 allgemeine (2CaO · SiO2), braunem Millerit (4CaO · Fe2O3 · Al2O3) Klassen: und Dicalciumferrit (2CaO · Fe2O3) zur Verfügung
steht. Diese Mineralien bilden sich in der angegebenen
1. Solche ohne Flußmittel oder solche, die wenig, falls Reihenfolge. Mit einem Unterschuß von Kalk bildet überhaupt, basische Oxyde zur Neutralisation des 20 sich Monocalciumferrit (CaO · Fe2O3) auf Kosten von sauren Oxydgangmaterials enthalten; Dicalciumferrit. Tatsächlich werden wegen des be-
2. Flußmittelhaltige bis zu selbstfließenden oder sol- grenzten Zeitraumes für diese Umsetzungen während ehe, die ein Verhältnis von basischen zu sauren der Sinterungsbrennung nicht umgesetzter freier Kalk Oxyden im Bereich von 0,2:1 bis zu 1:1 enthalten; und beide Formen von Eisenoxyd, Hämatit und Ma-
3. Mit Überschuß an Flußmitteln versetzte oder Möl- 25 gnetit, in unterschiedlichen Mengen in dem Sinterprolerungsfiußmittelsinterungen, die eine ausreichende dukt beobachtet. Trotzdem wird mit ausreichender Menge an überschüssigen basischen Oxyden ent- Kalkmenge Dicalciumferrit als Hauptphase festgestellt, halten, um die sauren Oxyde von anderen Herkünf- Auf Grund dieser sich aus Untersuchungen ergebenden ten (hauptsächlich Koks) in der Möllerung des Feststellung wurde eine Formel, basierend auf einer Ofens zum Fließen zu bringen. Derartige Sinterun- 30 prozentuellen Trockengewichtsanalyse, entwickelt, um gen für eine über 70% liegende Sintermöllerung den Kalksteinbedarf eines Sintergemisches zu berechhaben üblicherweise ein Verhältnis von Base zu nen, welches außer dem Kalkstein aus Erz und einem Säure von etwa 1,3 :1. festen kohlenstoffhaltigen Brennmittel, wie Koks, besteht.
Die vorliegenden Untersuchungen mit Sinterungen 35 Es ist auch ein Verfahren zur Gewinnung selbsthaben ergeben, daß eine allgemeine Neigung zur ge- schmelzender Sinter aus einem technischen Mineralsteigerten Erzeugung und ein stärker reduzierbares gemisch bekannt, wo ein Gemisch aus 50% Kalkstein Produkt, jedoch ein Abfall der Festigkeit und eine nicht und 7% eines festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffes vorhersehbare Verwitterbarkeit auftritt, wenn man von hergestellt wird, in dem die Korngröße des Flußmittels einer nicht mit Fließmittel versehenen zu einer Mölle- 40 O bis 6 mm und die des Kokses O bis 3 mm beträgt. rungs-Fließmittel-Sintermasse übergeht. Versuche mit Über die verwendbare Eisenoxydmenge ist nichts auseiner Superfließmittelzugabe über die Möllerungsfließ- gesagt. Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenmittelzusammensetzung hinaus ergaben ernsthafte über in der Herstellung eines überwiegend aus Dical-Schwierigkeiten hinsichtlich Überschmelzen und ciumferrit bestehenden Sinterproduktes. Schlackenbildungsreaktionen beim Brennen. Es wurde 45 Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung gefunden, wie dies ausführlich nachfolgend geschildert eines überwiegend aus Dicalciumferrit (2CaO · Fe2O3) wird, daß dies mit einer niedrigschmelzenden Zusam- bestehenden Sinterproduktes besteht darin, daß ein mensetzung verbunden ist, welche der Bildung von Eisenerz mit einem festen kohlenstoffhaltigen Brenngroßen Mengen an Monocalciumferrit (CaO · Fe2O3) stoff im Verhältnis von etwa 15 bis 25% dieses Brennentspricht. Jedoch wird bei weiterer Zugabe von Kalk, 50 stoffes, auf das Gewicht der Gesamtmenge bezogen, so daß sich praktisch die Gesamtmenge als Dicalcium- vermischt wird und dieses Gemisch aus Erz plus Brennferrit (2CaO · Fe2O3) ergibt, diese niedrigschmelzende stoff mit Kalkstein in folgenden Verhältnissen verMasse vermieden und das Sinterungsverhalten wird mischt wird:
[%Fe-7 + 1,867% SiO2 + 1,1% Al2O3 - %CaO] Gewicht des Kalksteins im Gemisch aus Erz und Brennstoff
Gewicht von Erz und Brennstoff [%CaO - %Fe - 1,867% SiO2 - 1,1 % Al2O3]
im Kalkstein
wobei der kohlenstoffhaltige Brennstoff eine Teilchen- 60 einer Sinterungsbrennung erhaltenen Atmosphärengröße von weniger als 3,2 mm und das Erz und der bedingungen. Dies trifft auch für andere geringere BeKalk eine Teilchengröße von weniger als 6,3 mm auf- standteile der Rohmaterialien zu. Indem Magnesia weisen, das Gemisch bei Temperaturen von etwa 1090 nicht berücksichtigt wird, ergibt sich der berechnete bis 12600C gezündet und dann bei Temperaturen von Kalkbedarf als Überschuß, der in sicherer Richtung etwa 1420 bis 15400C gesintert wird. 65 von dem niedrigschmelzenden Monocalciumferrit-Magnesia ist in der vorstehenden Formel nicht ent- Material wegführt, welches bei der Herstellung dieser halten, da sich sein Verhalten nicht so beschreiben Art der Sinterung vermieden werden muß. läßt wie das von Kalk unter den verschiedenen, während Weiterhin wurde festgestellt, daß das kritischste Ma-
terial die Art, Verteilung und Menge des Brennstoffes ist. Wenn Koksstaub verwendet wird, ist dessen Größe kritisch. Dieser darf weder zu grob (größer als 3,2 mm) noch zu fein (kleiner als 0,15 mm) sein. Günstigerweise kann eine Größe innerhalb dieser Grenzen durch Drahtstreckmahlen erhalten werden. Bei gröberem Staub wird die Verbrennung verlängert, während ein feinstäubiges Material zu rasch verbrennt, um die gewünschte Sinterungsumsetzung zu ergeben. Bei der Dicalciumferritsinterung ist eine erhöhte Menge an festem Brennstoff in Form von Koksstaub erforderlich, um den erhöhten Brennstoff bedarf zur Calcinierung von Kalkstein zu ergeben. Dieser Brennstoff sollte von einer nicht stäubenden Größe kleiner als 3,2 mm sein.
Aus thermochemischen Überlegungen läßt sich zeigen, daß Eisenoxyd rascher in Kalk diffundiert als Kalk in Eisenoxyd. Da große Mengen Kalk mit Eisenoxyd thermisch bei der Herstellung von Dicalciumferritsinter umgesetzt werden müssen, sollte das Erz fein und der Kalkstein vorzugsweise grob sein, um die Umsetzung zu begünstigen. Das Erz sollte eine Größe von weniger als 6,3 mm haben, und der Bereich erstreckt sich bis zu feinem Staub. Der Kalkstein kann kleiner als 6,3 mm sein, jedoch wie der Koksstaub ein Minimum eines Staubss von weniger als 0,15 mm haben.
Bei den vorliegenden Untersuchungen zur Ableitung der vorstehenden Formel ergab es sich, daß die Sintermischmassen zur Herstellung eines überwiegend aus Dicalciumferritsinter bestehenden Produktes 50 bis 55% Kalkstein, 6 bis 10% des kohlenstoffhaltigen Brennstoffes und 35 bis 40% Eisenoxyd, bezogen auf das Gewicht des gesamten Erz-Brennstoff-Kalkstein-Gemisches, in Abhängigkeit von der Analyse von Erz und Kalkstein enthalten. Ein bevorzugtes Gemisch besteht aus etwa 55% Kalkstein, 7% Koks und 38% Eisenerz, jeweils auf das Gewicht der Gesamtmenge angegeben. Somit liegt das Gewicht des kohlenstoffhaltigen Brennstoffes im Bereich zwischen etwa 15 und 25 % des Gewichtes des Erzes.
Die Feuchtigkeit des Gemisches ist ebenso wie der Kohlenstoff wichtig zur Herstellung eines guten Sinters. Der Sinter brennt am besten, wenn die Beschickung überfeucht zu sein scheint oder vor Feuchtigkeit glitzert. Die Zündungszeit ist ebenfalls ein Regelfaktor bei der Herstellung des Dicalciumferritsinters gemäß der Erfindung. Die Zündungszeit sollte während etwa 3 Minuten bei einer Zündungstemperatur von etwa 1090 bis 12600C sein, wobei die erhaltene Sinterungstemperatur auf Grund des Verbrennens des kohlenstoffhaltigen Brennstoffes etwa 1420 bis 154O0C beträgt. Als Beispiel für die Herstellung eines Sinters gemäß der Erfindung, der überwiegend aus Dicalciumferrit besteht, dient die folgende Tabelle I zur Erläuterung hinsichtlich der Rohmaterialien und zur Angabe der jeweils verwendeten Mengen.
Tabelle I
Sintergemisch für Dicalciumferrit (CaF)-Sinter
Grundgemisch
10% oder auf
Gemischteile
Fe 49,16
23,60
Al2O3 SiO2 Mn P 867) CaO MgO
48,0 55,0
8,25
3,18
1,52
10,19
4,89
0,89 0,73
15,0 62,0
4,34
3,25
0,48
3,25
0,48
1,8 0,007 5,25
0,79
1,25
7,0 42,38
6,36
0,87
0,06
2,96
0,20
0,17 0,076
15,0 1,20
0,18
3,77
0,56
12,60
1,89
4,09
0,61
1,38
15,0 Grund
gemisch 42,73
4,20
0,63
7,61
1,14
0,10 0,02 0,02
100,0 3,25 8,60 1,40
42,73 0,58 1,02 51,18 2,95
'i*ii nil o^miCpiii^Q [Fe) + [8,60 (SiO2) · 1,867]
+ [3,25 (Al2O3) · 1,1]
— ] L25 Teile ] Calkstein
51,18 (CaO im Kalkstein) - [(1,02 SiO2 · 1
+ (0,58Al2O3-I,!)]
Braunerz, %
Algerisches Erz, % ...
Anilinschlamm, % ...
Abgasstaub, %
Koksstaub, %
Gesamtteile Fe, Al2O3,
SiO2 und CaO
Kalkstein: Analyse, %
Berechnetes Gemisch für C2F *= 100 Teile ursprüngliches Grundgemisch + 125 Teile Kalksteinzusatz gibt 225 Teile insgesamt; Ausbeute kg/100 Teile des C2F-Gemisches, basierend auf vorstehender Analyse:
Braunerz
Algerisches Erz ....
Anilinschlamm
Abgasstaub
Koksstaub
Kalkstein
21,3 10,5 0,68 2,33 0,19 0,15 0,35 0,07
6,7 Erz 3,66 0,22 0,22 0,12
3,1 37,8 1,93 0,03 0,09 0,01 0,28 0,09
6,7 2,82 0,25 0,84
6,7 6,7 0,08 0,28 0,51 -— 0,02 28,00 1,62
55,5 55,5 0,08 0,21 0,57 29,13 1,78
100,0 19,07 1,67 4,56 0,32 0,17
Gemäß den beiden linken Spalten des Oberteiles der Tabelle bestand das Grundgemisch der Rohmaterialien aus einem Gemisch von Braunerz, algerischem Erz, Anilinschlamm, Abgasstaub und Koksstaub in den jeweils in der 2. Spalte angegebenen Prozentsätzen, so daß sich eine Gesamtmenge von 100 % oder 100 kg des Grundgemisches ergab. Die chemischen Analysen dieser verschiedenen Bestandteile sind in der 3. bis 9. Spalte des oberen Teiles der Tabelle angegeben. In der Mitte der Tabelle ist die Berechnung gemäß der vorstehenden Formel für die Menge an Kalkstein für jeweils 100 kg des Grundgemisches angegeben, wobei die Berechnung zeigt, daß 125 kg Kalkstein somit erforderlich sind. Die Spalten im unteren Teil der Tabelle gegen die Prozentsätze jedes Bestandteils des fertigen Gemisches einschließlich des Kalksteins und ebenso die Endanalyse jedes Bestandteils hinsichtlich des Gehaltes an Eisen, Aluminiumoxyd, Siliciumdioxyd u. dgl. an.
Zur Herstellung des Sinterproduktmaterials mit der angegebenen Analyse wurde das fertige Gemisch laufend durch eine übliche Art einer Sinterungsausrüstung geführt, deren Ofenteil 4 m lang war und durch flachflammige Verbrennungsbrenner geheizt wurde. Die Zündung ergab ein Maximum von etwa 3024000 kcal Wärme je Stunde oder etwa 700 kcal je 0,093 m3 Bestreichungsfläche je Minute der Beschikkung. Die Wanderungsgeschwindigkeit betrug 122 cm je Minute, so daß jeder Teil des Sintergemisches in der Verbrennungszone während einer Gesamtzeit von etwa 3 Minuten war.
Unter diesen Bedingungen war die Wärme ausreichend, um den Bettoberteil zur Schwärze zu schlacken. Das Sinterbett wurde in einer Tiefe von 28 cm gehalten, obwohl Bettiefen von etwa 15 bis 31 cm sich zufriedenstellend zeigten.
Ein kontinuierlicher halbtechnischer Versuchsansatz wurde während eines Monats auf dieser Basis vorgenommen, wobei eine Gesamtmenge von 16182 t (17842 tons) des Sinterproduktes erhalten wurde. In der folgenden Tabelle II ist eine statistisch abgeleitete Analyse des erhaltenen Sinterproduktes im Vergleich mit dem gewogenen Durchschnitt einer Schichtproduktion und einer vollständigen Analyse an einer während eines Tages des Versuchsansatzes genommenen Probe wiedergegeben.
Tabelle II Statistischer Durchschnitt
Gewogener Durchschnitt
Typische Analyse
Fe FeO Fe2O3 CaO MgO SiO2 Al2O3 MnO 0,55
32,52
32,20
32,70
8,9 36,9 39,08
39,53
41,6
2,88
1,4
6,83
6,95
7,2
2,17
2,22
1,8
0,79
Das Sinterprodukt hatte somit die folgende gewichtsmäßige Durchschnittszusammensetzung: Eisen 32,20%, CaO 39,53%, MgO 2,88%, SiO? 6,95 %, Al2O3 2,22% und einen Durchschnittsflußmittelwert von 33,2%. Es hatte einen Fließmittelersetzungswert von 159 kg Ferrit je 100 kg Kalkstein (53% verfügbares Fließmittel). Für den gesamten halbtechnischen Versuchsansatz betrug der Durchschnitt der Sintermischzusammensetzung 55 % Kalkstein, 38 % Eisenerz und 7% Koksstaub.
In den Zeichnungen stellt
Fig. 1 ein schematisches Schaubild in Seiten-
40 band 12 freigegeben, wobei sich ein Bett mit der bei 15 angegebenen Höhe bildet. Das Erz-Koks-Kalkstein-Gemisch wird von dort unterhalb eines Ofens 17, der mit Brennern, beispielsweise 18, ausgestattet ist, durchgeführt, die mit Brennstoff und Luft über die Leitungen 19 a und 19 b versorgt werden, wobei die Flammen aus diesen Brennern nach abwärts auf die Oberfläche des Gemisches zur Zündung des Oberflächenteiles desselben gerichtet werden, wie es durch die schattierte Zone 21 angedeutet ist. Wenn das ErzKoks-Kalkstein-Gemisch in dieser Weise bei etwa 1090 bis 126O0C gezündet ist, läuft es unterhalb des
ansicht und teilweise im Längsschnitt einer kontinuier- 45 Ofens 17 in Richtung des Pfeiles X, wobei die Zone der liehen Rostsinterungsvorrichtung, die zur Herstellung Zündung oder Sinterung, deren Temperatur sich bis
zu etwa 14300C erstreckt, allmählich abwärts durch das Bett von der Oberseite bis zur Unterseite fortschreitet, wie es weiterhin durch die schattierte Zone 21
von Dicalciumferrit gemäß der Erfindung geeignet ist, und
F i g. 2 ein Phasendiagramm dar, welches die
Phasenbeziehungen des Systems CaO-Eisenoxyd in 50 angedeutet ist, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, wo das
Luft als Funktion der Temperatur zeigt, wobei die Prozentsätze an CaO und Eisenoxyd als Abszisse aufgetragen sind, während die Temperatur in Grad Celsius als Ordinate angegeben ist.
Gemäß F i g. 1 besteht die Sintervorrichtung aus einem Paar im Abstand befindlichen Zahnrädern 10 und 11, von denen eines, beispielsweise 10 durch einen Motor angetrieben wird. Um diese Zahnräder erstreckt sich ein gasdurchlässiges, wanderndes, endloses Rost-Gemisch das Ablaßende des Förderers am Zahnrad 11 erreicht, wo sie den Fuß des Sintergemisches erreicht hat. Inzwischen wird zur Erleichterung dieses fortschreitenden Sinterns Luft nach abwärts durch das Bett und die im Abstand voneinander befindlichen Rostbügel 22 mittels der unterhalb des Förderbandes angebrachten und im Abstand hieran entlang befindlichen Windkästen 23 gezogen. Somit ist, wenn das Förderband von dem Beschickungsende zu dem Ent-
förderband 12, welches in Richtung des Pfeiles X an- 60 ladungsende fortschreitet, der Teil des Bettes unterhalb getrieben wird. Der Rost ist aus Gelenkgliedern, der Sinterungszone 21 im wesentlichen nicht gebrannt,
wie bei 24, während der Teil oberhalb der Sinterungszone das gebrannte Sinterbett beispielsweise 25 darstellt. Am Entladungsende des Förderbandes wird das im wesentlichen aus Dicalciumferrit bestehende Sinter
beispielsweise 13 gefertigt, die mit gegenüberstehend angebrachten Seitenwänden versehen sind und die während der waagerechten Bewegung des Rostes kontinuierliche Seitenwände, beispielsweise 14, zum Halten der Sinterbeschickung und des Sinterbettes bilden. Die Mischung aus Erz, Koks und Kalkstein wird in einen Trichter 16 gegeben und daraus auf das Förderprodukt wie bei 26 auf einen endlosen Bandförderer 27 abgeladen.
In F i g. 2 ist zu sehen, daß ein Gemisch aus Eisen-
oxyd und Kalk (CaO), wenn es einer Zündung und Sinterung bei Temperaturen innerhalb des vorgenannten Bereiches von 1100 bis 14250C unterworfen wird, aus einem Feststoff-Flüssigkeit-Gemisch, einem vollständig flüssigen Gemisch oder aus einem vollständigen Feststoffgemisch in Abhängigkeit von den relativen Anteilen bestehen kann, in denen Kalk und Eisenoxyd ursprünglich vorhanden waren. Somit besteht nach F i g. 2 bei Verhältnissen von Eisenoxyd zwischen etwa 88 und 100%. Rest Kalk, das Gemisch bei einer Sinterungstemperatur von 14250C aus Magnetit in fester Lösung plus einem flüssigen Gemisch aus Eisenoxyd und Kalk. Bei Prozentsätzen an Eisenoxyd von etwa 64 bis 88 %, Rest Kalk, ist das Gemisch völlig flüssig bei 1425° C. Bei geringeren Anteilen an Eisenoxyd im Bereich von 64% bis herab zu 58% besteht das Gemisch aus Dicalciumferrit im festen Zustand plus einem flüssigen Gemisch aus Kalk und Eisenoxyd. Bei Eisenoxydgehalten unterhalb 58%, Rest Kalk, besteht das Gemisch bei 14250C aus Dicalciumferrit im festen Zustand plus CaO im festen Zustand, wobei der Prozentsatz an Kalk ansteigt, wenn die Menge an Eisen abnimmt und somit bis zu 0 % vermindert wird. Wie in dem Diagramm gezeigt, gibt es eine kritische Änderung bei der vorgenannten Sinterungstemperatur von einer Phase aus Feststoff plus Flüssigkeit aus 2CaO · Fe2O3 plus Flüssigkeit bei einem Eisenoxydgehalt gerade oberhalb 58% bis zu einer vollständig festen Phase aus 2 CaO · Fe2O3 + CaO bei einem Eisenoxydgehalt gerade unterhalb 58 %· Bei der vollständig festen P.hase gerade unterhalb 58 % Eisenoxyd, besteht das gesinterte Produkt praktisch vollständig aus dem von Dicalciumferrit. Aus dem Diagramm der F i g. 2 läßt sich weiterhin ersehen, daß das gleiche auch zutrifft für Sinterungstemperaturen bis hinab zu etwa 12200C, wobei diese Temperatur tatsächlich zur Herstellung eines festen und witterungsbeständigen Dicalciumferritsinters viel zu niedrig ist. Zur Herstellung von Dicalciumferrit gemäß der Erfindung besteht das Ausgangsgemisch aus Kalkstein, CaCO3, plus Koks, plus Eisenoxyd, wobei dieses in Form von Hämatit (Fe2O3) oder Magnetit (Fe3O1) oder in beiden Formen vorliegen kann, oder auch in der einen oder anderen dieser Formen mit etwas Eisenoxyd FeO vorliegen kann. Während des Sinterarbeitsganges wird der Kalkstein natürlich in CaO unter Entwicklung von CO2-GaS umgesetzt, während sämtliches ursprünglich als Magnetit Fe3O4 vorhandenes Eisen durch Oxydation in Hämatit Fe2O3 übergeführt wird. Falls somit ausreichend Kalkstein in dem ursprünglichen Gemisch angewandt wird, so daß nach der Reduktion desselben zu CaO dieses etwa 40 % des gesinterten Gemisches bildet, verbleibt das Gemisch ausreichend fest während des Sinterarbeitsgangs, und es ergibt sich ein Endprodukt, das im wesentlichen aus Dicalciumferrit besteht, gemäß der Erfindung. Um dies zu erreichen, sollte der Kalkstein etwa 50 bis 55 Gewichtsprozent des ursprünglichen Gemisches aus Kalkstein, Koks und Erz betragen. Falls wesentlich weniger als diese Menge Kalkstein angewandt wird, ergibt sich während des Sinterarbeitsganges die Bildung einer flüssigen Schlacke in größerem oder kleinerem Ausmaß, wie aus dem Phasendiagramm ersichtlich, wobei diese Schlacke bei ihrer Bildung auf dem bewegten Sinterbett das Sinterbett verklumpt und ein schlechteres oder vollständig wertloses Produkt ergibt.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines überwiegend aus Dicalciumferrit (2CaO · Fe2O3) bestehenden Sinterproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß ein Eisenerz mit einem festen kohlenstoffhaltigen Brennstoff im Verhältnis von etwa 15 bis 25% dieses Brennstoffes, auf das Gewicht der Gesamtmenge bezogen, vermischt wird und dieses Gemisch aus Erz plus Brennstoff mit Kalkstein in folgenden Verhältnissen vermischt wird:
Gewicht des Kalksteins Gewicht von Erz und Brennstoff [% Fe-7 + 1,867% SiO2 + 1,1% Al2O3 - % CaO] im Gemisch aus Erz und Brennstoff
[% CaO - % Fe - 1,867% SiO2 - 1,1% Al2O3]"' im Kalkstein
wobei der kohlenstoffhaltige Brennstoff eine Teilchengröße von weniger als 3,2 mm und das Erz und der Kalk eine Teilchengröße von weniger als 6,3 mm aufweisen, das Gemisch bei Temperaturen von etwa 1090 bis 126O0C gezündet und dann bei Temperaturen von etwa 1420 bis 154O0C gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß ein Kalkstein mit einer mittleren Teilchengröße verwendet wird, die die mittlere Teilchengröße des Eisenerzes übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Eisenerz mit einer Teilchengröße im Bereich von weniger als 6,3 mm bis herab zu feinem Staub verwendet wird und daß Kalkstein mit einer Teilchengröße im Bereich von kleiner als 6,3 mm bis zu einer Minimalgröße von weniger als 0,15 mm und kohlenstoffhaltiger Brennstoff mit einer Teilchengröße im Bereich von 3,2 bis 0,15 mm verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch fortlaufend in einer Schicht von praktisch einheitlicher Stärke durch die Verbrennungszone geführt wird und der Oberflächenteil der Schicht fortschreitend gezündet wird, wobei die Führung dieser Schicht unterhalb der Verbrennungszone fortgesetzt wird, bis die Schicht durch ihre gesamte Tiefe durch Verbrennung des Brennstoffs gesintert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Teil der Schicht während etwa 3 Minuten in der Verbrennungszone gehalten wird und daß der Oberflächenanteil derselben bei einer Temperatur von etwa 1090 bis 12600C gezündet wird, worauf die Schicht anschließend durch die gesamte Tiefe bei einer Temperatur von mindestens 14200C gesintert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY
ς2ί 1 '3
DE19661508062 1965-11-23 1966-11-18 Verfahren zur Herstellung eines ueberwiegend aus Dicalciumferrit (2CaO?Fe2O3) bestehenden Sinterpoduktes Pending DE1508062B1 (de)

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